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Interview mit Jule Seger

Jule Seger
Vermessungstechnikerin
18 Jahre
Ausgelernt
Wie fing alles an? Wie bist du an deinen Ausbildungsplatz gekommen?

In der 9. Klasse der Realschule war es Pflicht, ein BORS-Praktikum (= Berufsorientierung an der Realschule) zu machen. Ich wusste nicht in welchen Betrieb ich gehen sollte oder welchen Beruf ich mir genauer anschauen wollte. Meine Mutter hatte die Idee, ich solle auf das Amt für Vermessung und Flurneuordung gehen, da ein Freund von ihr dort arbeitet. In dem einwöchigen Praktikum war ich drei Tage im Innendienst und zwei Tage im Außendienst. Mir hat das Praktikum wirklich gut gefallen, also habe ich mich beim Landratsamt Ortenaukreis für eine Ausbildung zur Vermessungstechnikerin beworben - und bekam letztlich auch eine Zusage.

Beschreibe bitte kurz deine Ausbildungszeit.

Die Ausbildung zur Vermessungstechnikerin dauert drei Jahre und beginnt im September.  Voraussetzungen sind ein sehr guter Hauptschulabschluss oder eine gute Mittlere Reife. Außerdem sind gute Mathekenntnisse, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und Interesse für Technik und Verwaltung erwünscht.
Die Berufsschule ist in Freiburg an der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule. Der Unterricht erfolgt in drei Blöcken zu jeweils drei bis fünf Wochen jährlich. Auch im Amt selbst haben wir Unterricht, um uns auf die Prüfung vorzubereiten. Vermessungstechnische Aufgaben werden gerechnet oder die Verwaltungsvorschriften studiert. Das erste Lehrjahr hat ein spezielles Azubi-Zimmer, das zweite und dritte Lehrjahr sitzt jeweils bei einem Vermessungstechniker mit Berufserfahrung und kann sich dort einiges abschauen und mitarbeiten.

Welche Tätigkeiten übst du aus?

Seit Ende des zweiten Lehrjahres bin ich alleine im Außendienst unterwegs, bzw. ohne einen anderen ausgelernten Vermessungstechniker. Begleitet werden wir immer von einem Messgehilfen, der mit uns an die Orte fährt, an denen wir eine Vermessung durchzuführen haben und uns Vermessungstechniker bei den Arbeiten unterstützt. Ich führe Gebäudeaufnahmen durch und marke Grenzpunkte ab.

Was macht für dich die Freude an dieser Tätigkeit aus? Was findest du besonders interessant?

Was mir am meisten an diesem Beruf gefällt, ist die Abwechslung zwischen Innen- und Außendienst. Man ist ein bis zwei Tage in der Woche im Außendienst. An den anderen Tagen bereitet man alles vor oder wertet es aus. Mir war es wichtig, einen Beruf auszuüben, an dem ich mich bewegen kann oder an die frische Luft komme. Und genau das bietet mir dieser Beruf. Ich bin nicht 5 Tage in der Woche an einen Schreibtisch gebunden, sondern komme auch mal raus.

Was braucht man, um diesen Beruf erfolgreich ausüben zu können?

Vermessungstechniker arbeiten im Büro und im Freien. Man benötigt ein gutes Kommunikationsvermögen, da oft Eigentümer anrufen oder diese uns vor Ort Fragen stellen, um sich über die Vermessung zu informieren. Auch mit den Mitarbeitern kommt man viel in Kontakt und auch mit anderen Ämtern. Ein Vermessungstechniker muss sorgfältig und genau sein. Ganz wichtig sind Mathematik-Kenntnisse und räumliches Vorstellungsvermögen. Man rechnet viel mit Höhen und Flächen. Aber auch simple Dinge wie Gebäudemaße im Kopf zu kontrollieren, sollte einem leicht fallen. Die Arbeit im Freien kann manchmal körperlich anstrengend sein, da sich die Arbeitssituation verändern kann, zum Beispiel bei schlechtem Wetter oder bei steilem Gelände. Man sollte darauf eingestellt sein, bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit oder auch Zugluft zu arbeiten.

Gibt es Besonderheiten hinsichtlich der Ausbildung beim Landratsamt Ortenaukreis?

Beim Landratsamt wird einiges für die Azubis geboten. Die Azubis des Landratsamtes Ortenaukreis organisieren bspw. alle paar Monate ein Azubi-Frühstück, das in der Kantine des Landratsamtes stattfindet. In diesem Rahmen kann man sich mit den anderen Azubis der anderen Ausbildungsberufe des Landratsamtes austauschen. Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) organisiert zudem jährlich Weihnachtsfeiern der Azubis und Ausflüge am Ende des Ausbildungsjahres. Dort machen die Azubis dann zum Beispiel eine Weinprobe oder eine Kanufahrt. Auch bei der Ortenauer Kreisputzete helfen die Azubis in einer Gemeinschaftsaktion mit. Eine nette Geschichte ist auch die Azubi-Facebook-Seite, die die Azubis selbst betreuen und wo über das Azubileben beim Landratsamt berichtet wird. Jeden Sommer gibt es auch einen Betriebsausflug für alle Kollegen.
Seit letztem Jahr spiele ich auch im Blasmusikorchester des Landratsamtes mit. Wir spielten beim Neujahrsempfang des Ortenaukreises vor rund 550 Gästen, und auch weitere Auftritte sind geplant.

Erzähle gerne etwas Persönliches oder eine kleine Anekdote.

Ich fühle mich beim Landratsamt Ortenaukreis sehr wohl. Ich habe letztes Jahr die Ausbildung erfolgreich beendet und wurde danach übernommen. Das hat mich natürlich sehr gefreut. 

Interview mit Sina

Sina
Verwaltungsfachangestellte/r
17 Jahre
1. Ausbildungsjahr
Wie bist Du zu Deinem Ausbildungsberuf gekommen?

Ich bin durch meine Familie und durch Berufsinfomessen auf das Landratsamt aufmerksam geworden. Ich habe mir daraufhin die Stellenausschreibungen angeschaut und eine Bewerbung geschrieben.

Wie sieht ein typischer Tag in Deiner Ausbildung aus?

Morgens bespreche ich mit meiner Ausbilderin was es heute alles zu tun gibt. Dann widme ich mich den Aufgaben, die ich alleine erledigen kann. In der Mittagspause treffe ich mich mit anderen Azubi-Kolleginnen. Meistens sind wir in der Cafeteria, manchmal gehen wir in die Stadt. Nach der Mittagspause erledige ich oft gemeinsam mit meiner Ausbilderin weitere Aufgaben. An manchen Tagen geht’s auch mal in den Außendienst.

Welche Aufgaben machen Dir besonders viel Spaß?

Viel Spaß machen mir die Aufgaben, die ich selbstständig erledigen kann. In den ersten Wochen wurde mir sehr viel gezeigt und einiges kann ich mittlerweile alleine umsetzten. Bei Fragen wird immer gerne weitergeholfen. 

Was hast Du von Deiner Ausbildung erwartet und haben sich Deine Wünsche erfüllt?

Von meiner Ausbildung habe ich erwartet, dass es mir Spaß macht, dass ich gerne hingehe und dass ich mich wohlfühle. Außerdem habe ich mich auf nette (Azubi-)Kollegen gefreut. All diese Wünsche sind bisher in Erfüllung gegangen.

Wie lief der Bewerbungsprozess ab und hast Du Tipps für zukünftige Bewerber?

Der Bewerbungsprozess war sehr angenehm. Es lief schnell und unkompliziert. Die Zusage habe ich auch schon wenige Tage nach dem Bewerbungsgespräch erhalten. Bei Fragen während der Bewerbungsphase wurde mir immer direkt weitergeholfen.

Welche Fähigkeiten oder Stärken sind in Deinem Ausbildungsberuf besonders wichtig?

Ich finde wichtige Kriterien sind: Offenheit, Teamgeist, Freundlichkeit, Freude beim Arbeiten mit dem Computer und offen für Neues sein.

Gibt es besondere Benefits oder Vorteile, die Du bei Deinem Ausbildungsbetrieb schätzt?

Ich finde die Gleitzeit eine sehr gute Sache, da ich meine Arbeitszeiten flexibel gestalten kann. Außerdem finde ich die internen Connections, zum Beispiel über das Intranet, super. Dort kann ich mich mit anderen Auszubildenden austauschen und sehen, wo sie gerade eingesetzt sind. 

Hast Du noch einen Tipp für alle, die sich für den Ausbildungsberuf interessieren?

Wenn möglich, ein Praktikum machen. So kann man gut in den Beruf „reinschnuppern“ und die Themen der Ausbildung kennenlernen.