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  1. Isabelle Heidemann

Interview mit Isabelle Heidemann

Isabelle Heidemann
Bachelor of Arts - Public Administration/Public Management
Absolvent
Erfahrungsbericht von Isabelle Heidemann

Das erste Jahr meines Studiums ist schon fast um, die Zeit verging rasend schnell.

Begonnen hat die Ausbildung mit einer kleinen Einführungswoche. Da haben wir Anwärterinnen z.B. den Amtseid geleistet, alle neuen Azubis haben die Stilfibel vom Landkreis kennengelernt, also wie man bürgerfreundliche Schreiben verfasst, und um die Gemeinschaft zu fördern waren wir bowlen und Pizza essen. Besonders gut beim Bowlen war, dass die Azubis aus den anderen Jahrgängen auch dabei waren. So konnte man sich untereinander austauschen und noch den einen oder anderen Tipp für die Studienzeit in Hannover erhalten.

Nach den Einführungstagen ging es dann auch schon los nach Hannover. Mit vollgepacktem Auto und gespannten Erwartungen. Am ersten Tag gab es für die 270 neuen Studenten eine Einführungsveranstaltung, bei der wir gleich einen Mathe-Test zum selber bearbeiten mitbekommen haben. Ein Schock zu Anfang! Der Test diente aber nur dazu, um sich selber einschätzen zu können und dann eventuell noch zusätzlich ein Mathe-Tutorium zu belegen.

Einen Tag später ging es dann richtig los: Die erste Vorlesung. Naja, keine Vorlesung im üblichen Sinne. Wir sitzen im Klassenverband mit ca. 25 Leuten zusammen. Es gibt sogar einen Lehrgangssprecher und einen richtigen Stundenplan. In der Regel hat man im wöchentlichen Wechsel vormittags oder nachmittags Unterricht. Einziger Unterschied ist fast nur, dass das Unterrichtstempo wesentlich höher ist, als noch damals in der Schule. Die Dozenten tragen den Stoff vor und anschließende gibt es Anwendungsaufgaben. Die Unterrichtsfächer bestehen aus einer bunten Mischung aus Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Und immer dabei ist die schwere Gesetzessammlung.

Besonders gut an der Hochschule ist, dass man sofort Fragen stellen kann, falls man den Stoff nicht immer auf Anhieb versteht. An welcher normalen Uni oder Hochschule hat man das schon? Gerade vor den Klausuren wird noch mal das Wichtigste wiederholt, damit wir Studenten auch gut auf die Klausuren vorbereitet sind. Und vor diesen hat wirklich fast jeder Angst. Aber mit Hilfe einer Lerngruppe sind die Klausuren gut zu schaffen.

Auch ansonsten ist Hannover eine schöne Stadt zum Studieren. Von der Hochschule aus braucht man gerade mal fünfzehn Minuten zu Fuß in die Innenstadt. Und genügend Möglichkeiten, einen Samstagabend in Hannover zu verbringen, gibt es auch. Das jährlich stattfindende Maschseefest ist nur eine der vielen Möglichkeiten. Und für die Aktiven eignet sich der Maschsee auch prima zum Joggen.

Auch meine Vorbehalte gegenüber dem Wohnheim konnte ich schnell aus dem Weg räumen. Zwar sind Gemeinschaftsküche und –bad nicht jedermanns Sache, doch um Anschluss zu finden, gerade zu Studierenden aus dem Parallelkursen, eignet sich das Wohnheim perfekt. Und vor den Prüfungen kann man dann noch mit den anderen Kursen vergleichen, welche Themen die intensiv behandelt haben um so vielleicht noch den ein oder anderen nützlichen Hinweis für die Klausur zu erhalten…

Nach knapp sieben Monaten und einer Menge Wissen im Gepäck fing dann die Praxisphase an. Ich durfte zuerst in die Abteilung Soziale Leistungen, in das Produkt für Wohngeld und Leistungen für Asylbewerber. Hier hat man auf jeden Fall mit menschlichen Schicksalen zu tun, mit denen man sonst wahrscheinlich nie in Berührung gekommen wäre. Das macht die Arbeit interessanter, aber auch schwieriger. So muss man zum Beispiel Sozialhilfeanträge bearbeiten oder sich mit Anwälten um die Erstattung gewährter Leistungen streiten.

Zu Beginn musste ich mich erstmal an die neuen Kollegen, an die neue Software und vor allem an die Aufgaben, die man zu erledigen hat, gewöhnen. Aber man ist natürlich nicht auf sich alleine gestellt, die Kollegen haben mich unterstützt, wenn ich mal Probleme mit den Aufgaben hatte. Und auch der relativ lange Arbeitstag -verglichen mit den Zeiten in der Uni- ist am Anfang erstmal eine Umstellung.

Insgesamt ist die Arbeit in der Verwaltung aber sehr abwechslungsreich. Man arbeitet nicht nur an seinem Schreibtisch, sondern hat auch mal Außentermine oder Dienstbesprechungen. Verwaltung ist definitiv nicht so langweilig und trocken, wie viele vielleicht denken, sondern man muss sich immer wieder in neue, teilweise sehr spannende Aufgaben, einarbeiten. Ich bin wirklich zufrieden, das Studium beim Landkreis Harburg absolvieren zu können.