Als ich mich dazu entschieden habe mein Studium zu beenden und eine Ausbildung
anzufangen, wusste ich lediglich welche Branchen für mich nicht in Frage kommen. Bei der
Suche im Internet nach einer passenden Ausbildung erinnerte ich mich an einen Vortrag der
HHLA aus einem meiner Uniseminare zurück. Beim Lesen der Beschreibung der
Ausbildungsinhalte wusste ich sofort, dass ich in meine Ausbildung in der Linienschifffahrt
machen möchte und habe mich noch am selben Tag bei HMM beworben.
Fast jedes Produkt, was man hier in Deutschland kaufen kann hat bereits eine längere Seereise
hinter sich, um schlussendlich in den Regalen unserer Supermärkte, in Einrichtungshäusern,
etc. zu landen. Was für ein aufwändiger logistischer Prozess dahintersteckt habe ich vor
Ausbildungsbeginn jedoch so gut wie gar nicht wahrgenommen. Ich habe erwartet in die
Prozesse einer Reederei wie HMM einzusteigen und zu verstehen, was alles passieren muss, bis
ich schlussendlich die Mango oder den Tisch kaufen kann. In dieser Hinsicht haben sich meine
Wünsche komplett erfüllt. Auch mein Wunsch einmal auf einem Containerschiff zu sein (wenn
auch nur im Hafen liegend) ist in Erfüllung gegangen.
Da wir das Glück haben fast alle Abteilungen von HMM in Hamburg intensiv kennenzulernen
waren die Aufgaben sehr vielseitig. Am meisten Spaß hatte ich, wenn mir Aufgaben und ein Teil
der Verantwortung übertragen wurden und ich eigenständig Fälle von Kunden bearbeiten oder
Schiffe abfertigen durfte. Natürlich stößt man auch auf Probleme, die es dann zu lösen gibt und
die Arbeit nicht monoton werden lassen. Es gibt auch eintönigere Aufgaben, die ich als Azubi
übernehme, aber auch diese haben eine gewisse Routine in meine Arbeit gebracht und mich die
Prozesse besser verstehen lassen.
Mein Tipp wäre es vor der Ausbildung mindestens eine Woche in den Beruf eines/einer
Schifffahrtskauf-manns/frau reinzuschnuppern. Mir selbst wurde ich den Tipp auch geben,
wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte. Ich hätte nach einem Praktikum klarere Vorstellung
von dem Beruf gehabt und meiner Familie und Freunden genauer schildern können aus welchen
Aufgaben meine Ausbildung besteht. Schlussendlich hätte ein kurzes Praktikum meine
Vorfreude auf die Ausbildung gesteigert und mir die Angst genommen in eine, für mich fremde
Branche, beruflich einzusteigen.
Ich schätze am meisten an HMM, dass die Kolleg*innen sehr aufgeschlossen sind und man
nicht nur auf beruflicher sondern auch auf privater Ebene gerne Zeit miteinander verbringt. Da
weniger als 100 Mitarbeiter in Hamburg beschäftigt sind, habe ich alle meine Kolleg*innen sehr
schnell gut kennenlernen dürfen. Ein Abteilungswechsel im Rahmen meines Ausbildungsplans
ist mir somit nie schwergefallen.
Die Mühe meiner Ausbilder Aktivitäten mit uns Azubis zu planen, schätze ich auch sehr. Dabei
ergeben sich immer großartige Möglichkeiten sich untereinander besser kennenlernen,
auszutauschen und gleichzeitig einen fachbezogenen Ausflug machen. Mein Highlight war die
Terminal-Tour am CTB, bei der wir die Abläufe am Terminal kennenlernen durften und sogar die
Möglichkeit hatten eine Containerbrücke zu bedienen.
Ich habe mich jederzeit gut betreut gefühlt, da die Kolleg*innen mir stets eine Einführung in die
Aufgaben ihrer Abteilung gegeben haben und meine Fragen immer ausführlich beantwortet
wurden. Da meine Ausbilder immer nahbar sind und wir regelmäßig im Austausch stehen
konnte ich meine Anliegen immer kommunizieren und war somit stets super aufgehoben.
Mein Arbeitstag startet meistens gegen 8 Uhr damit meine Mails zu checken. Meistens ergeben
sich aus den Mails bereits Aufgaben, mit denen ich in den Tag starte. Da meine Arbeit auch stark
von den Ankünften und Abfahrten der Schiffe abhängt ist meine To Do-Liste mal länger und mal
weniger lang. Da viele Abteilungen im ständigen Austausch sind wird viel
abteilungsübergreifend gearbeitet. Auch auf nationaler und internationaler Ebene wird viel mit
den Kolleg*innen aus den Hinterland Büros und denen aus London und Seoul kommuniziert,
was den Arbeitsalltag spannend gestaltet. Ich versuche meine Aufgaben bis 16 Uhr erledigt zu
haben, um mich dann pünktlich in den Feierabend zu begeben.
Ich habe mich sowohl über die Website Stepstone, als auch auf den Homepages der
Reedereien direkt informiert, wodurch ich dann auf HMM gestoßen bin. Hier habe ich schnell
eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten. Vor allem das ehrliche und sympathische
Auftreten aller Beteiligten im Gespräch haben einen super Eindruck bei mir hinterlassen. Kurze
Zeit später hatte ich die Zusage und musste nicht lange überlegen, um hier anzufangen.
Von meiner Ausbildung habe ich mir einen tiefgeheden Einblick in die Abläufe von der Planung
eines Seetransportes bis hin zu seiner Durchführung erwartet. Diese Erwartung wurde definitiv
übertroffen. Ich dachte vor dem Antritt meiner Ausbildng, dass mir mein bereits vorhandenes
Interesse an der Schifffahrt schon ein grobes Bild der Branche ermöglicht hätte. Die
Schifffahrts- und Logistikbranche ist aber sehr vielfältig und oft kommt es auf die kleinsten
Details an, sodass man definitiv seinen Platz finden kann.
Besonders viel Spaß machen die Tätigkeiten, die direkt mit dem Schiff zu tun haben. Sei es die
Anmeldung der Container für die jeweilige Abfahrt beim Terminal oder auch das Erstellen der
Ladelisten. Auch der unmittelbare Kundenkontakt ist sehr spannend, man weiß nie, was auf
einen zukommt und jeder Fall ist anders.
Weniger Spaß machen mir, sich wiederholende Dinge, wie das Weiterleiten und Abarbeiten von
Rechnungen oder zu lernen wie man mit Excel im Detail umgeht, aber auch das gehört zum
Alltag.
Als Azubi fühle ich mich super eingebunden. Man erfährt sofort die Wertschätzung, die es
einem erlaubt, Arbeitsabläufe schnell und eigenverantwortlich zu lernen, da man schnell als
vollwertiges Teammitglied in den täglichen Betrieb eingebunden wird. Bei Fragen oder anderen
Anliegen sind die Ausbilder zu jeder Zeit ansprechbar und helfen gern. In den einzelnen
Abteilungen wird man ebenfalls schnell eingearbeitet und wächst an vielfältigen Aufgaben.
Seid offen im Umgang mit anderen Menschen und Kulturen, es wird sich lohnen. Die Schifffahrt
ist eine “kleine” Branche, in der man sich kennt, aber auch international arbeitet.
Wer sich für die Schifffahrt und die Zusammenhänge globaler Handelsströme und deren
Umsetzung interessiert, liegt mit einer Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann genau richtig.
Besonders schätze ich den offenen und freundlichen Umgang miteinander und die Tatsache,
dass man als Azubi schon ein ordentliches Maß an Eigenverantwortung übernehmen darf.
Das ist sehr von der Abteilung abhängig. Meine aktuelle Abteilung Marine Operations ist für die
Schiffsabfertigung zuständig, erstellt die Ladelisten, die der Kapitän und das Terminal von uns
erhalten und stellt sicher, dass das Schiff den jeweiligen Hafen problemlos anlaufen kann. Ein
besonderes Highlight dabei sind die Schiffsbesuche, aber auch Telefonate mit verschiedenen
Beteiligten Parteien sind sehr spannend.
In jeder Abteilung lernt man ersteinmal alle Aufgaben kennen, um sich später für eine
entscheiden zu können. Das reicht vom Einpflegen einzelner Kundenbuchungen ins System
(Container XY von Hamburg nach Singapur) über Rückfragen von Kunden hin zur Überwachung
der Containerbestände in den Seehäfen und in ganz Deutschland. Man sorgt schlussendlich
dafür, dass der Transport eines Containers von und nach Asien reibungslos abläuft
Ganz besonders gefällt mir der unmittelbare Praxisbezug. Sei es die Schiffsabfertigung,
Rückfragen von Kunden oder auch Verhandlungen über einen Seetransport.
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