Als das Ende meiner Schulzeit langsam absehbar war, kam auch die bei mir die Frage auf, was ich danach machen möchte. Ausbildung, Studium, soziales Jahr, „Work and Travel“ oder vielleicht doch zur Bundeswehr? All diese Möglichkeiten standen im Raum und wurden auch in meinem Jahrgang heiß diskutiert.
Für mich waren bei der Berufswahl vor allem zwei Dinge besonders wichtig: zum einen, dass ich mich so schnell wie möglich selbstständig machen konnte und durch selbst verdientes Geld unabhängig von meinen Eltern oder anderen Personen in meinem Umfeld werden konnte, zum anderen, dass ich mir einen Beruf und damit auch einen Arbeitgeber suche, der mir auch eine gewisse Sicherheit bietet, also insbesondere gute Übernahmechancen und klaren Regelungen für das Arbeitsverhältnis.
Witzigerweise bin ich durch Zufall in einer kleinen Anzeige in der Zeitung auf die Ausbildung gekommen und habe mich daraufhin beworben. Das zeigt, dass sich neben den heutigen Anwerbemethoden via Social Media und Internet durchaus auch ein Blick in die altbewährte Zeitung lohnt 😉.
Nach dem erfolgreichen Durchlaufen der Bewerbungsphase konnte ich mich über eine Zusage freuen.
Vor meiner Zeit im öffentlichen Dienst hatte ich wenig Berührungspunkte mit der Kommunalverwaltung. Da ich aber ein politisch interessierter Mensch bin und bereits mit 16 Jahren im Jugendparlament meiner Heimatgemeinde aktiv war, kannte ich die Abläufe und Verfahren in der öffentlichen Verwaltung schon ein bisschen. Oft wird ja über den öffentlichen Dienst geschimpft, es gehe alles nur sehr langsam voran und die Mitarbeiter dort seien „Schlaftabletten“.
Persönlich hatte ich vor meiner Ausbildung nur in ganz wenigen Fällen diesen Eindruck. In der Regel liefen meine Behördengänge immer zügig und zufriedenstellend ab. Diesen Anspruch habe ich auch an meine Ausbildung gestellt und dem wurde bislang auch entsprochen.
Seit dem ersten Tag bin ich sehr dankbar für ein angenehmes Arbeitsklima, das sich aus einer Mischung von sehr netten Arbeitskollegen, attraktiven und vor allem gut planbaren Arbeitszeiten, einem sehr guten Ausbildungsgehalt sowie weitergehenden Zusatzleistungen und einer, meiner Meinung nach, sehr arbeitnehmerfreundlichen Urlaubsplanung zusammensetzt. Insofern bereue ich meine Wahl von damals bisher nicht.
Während meiner bisherigen Ausbildung habe ich schon einige Abteilungen der Biebergemünder Gemeindeverwaltung durchlaufen. In der Haupt- und Finanzabteilung habe ich viel im Bereich Haushalts- und Finanzwesen gelernt, das ich mit dem theoretischen Lernstoff von der Uni gut verknüpfen konnte. Auch die Zeit im Standes- und Ordnungsamt war sehr spannend und lehrreich. Hier bot sich ein breites Spektrum von der Arbeit mit Asylbewerbern über Beurkundungen und Eheschließungen bis hin zu den Aufgabenbereichen der Ordnungspolizei und vielem mehr.
Seit meinem bisher letzten Praktikumsabschnitt gehöre ich zum Team des Kulturamts. Durch unser diesjähriges 50-jähriges Gemeindejubiläum standen eine Reihe von Veranstaltungen und Aktionen auf der Agenda, die es gut zu organisieren galt und deren Durchführung immer wieder ein voller Erfolg war. Besonders schön fand ich hierbei die Arbeit mit und für die Menschen, insbesondere zu sehen, wenn die Leute unsere Arbeit gut und wertschätzend angenommen haben. Ein weiteres Highlight war die Organisation und Betreuung des Ferienprogramms im Sommer. Hier gab es vor allem viel Abwechslung zum gewohnten Büroalltag 😉.
Ich erlebe das Arbeitsklima und das gegenseitige Miteinander im Büro, aber auch in den anderen Bereichen der Gemeindeverwaltung (Kindergarten, Bauhof, …) als sehr kollegial und wertschätzend. Wir begegnen uns auf Augenhöhe, alle gemeinsam, egal welche Position der oder die Einzelne hat, wie viel mehr oder weniger jemand im Vergleich zu den anderen verdient oder in welcher Abteilung er oder sie eingesetzt ist. Dafür bin ich sehr dankbar, weil ich auch weiß, dass das leider nicht selbstverständlich ist.
Ich konnte und kann mich in jeder Situation an meine Vorgesetzten, aber genauso auch an alle anderen Arbeitskollegen wenden, die ein offenes Ohr für meine Anliegen haben. Das gilt sowohl für die Praktikumszeit in der Gemeindeverwaltung als auch für die theoretischen Ausbildungsabschnitte an der Hochschule.
Meine duale Ausbildung teilt sich in mehrere Blöcke auf, in denen ich abwechselnd an der Hochschule in Mühlheim am Main und in meiner Ausbildungsbehörde hier in Biebergemünd bin. Deshalb ist es ganz wichtig, immer am Ball zu bleiben und auch während der Praktika ab und zu mal einen Blick in die Schulunterlagen zu werfen, um das Gelernte nicht zu vergessen. Was ich jedem aber nur ans Herz legen kann: nehmt euch die Zeit, die ihr braucht, Neues zu lernen und zu verstehen. Das nötige Tempo, das man haben sollte, spielt sich von Zeit zu Zeit ohnehin ein. Macht euch keinen Stress, denn davon habt weder ihr noch eure Ausbildungsstelle etwas.
Alle, deren Interesse geweckt wurde, dürfen sich gerne bei uns melden. Wir freuen uns über viele Bewerbungen.
Viel Erfolg bei der richtigen Berufswahl 😊
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