Ich wollte gerne mit Menschen arbeiten, mich mit vielen unterschiedlichen Menschen beschäftigen, aber meine Arbeit sollte auch etwas mit Organisieren und Planen zu tun haben - genau das habe ich in dieser Ausbildung erfahren. Mir ist es wichtig keine Langeweile zu haben und nur am Schreibtisch zu sitzen. Ich finde es toll, dass es so viele verschiedene Möglichkeiten gibt, sich nach der Ausbildung weiter zu entwickeln.
In der täglichen Übergabe erfährst du, ob es etwas Neues zu den Patientinnen und Patienten gibt. Mit dem Rundgang zu jeder Patientin oder Patienten erfährst du immer wieder etwas über die Person selbst, du unterstützt sie bei der Pflege, du siehst Fortschritte in der Genesung, du versorgst sie bei der Wundbehandlung und führst Anordnungen aus. Natürlich gibt es auch Routinen wie z.B. Medikamente vorbereiten und verabreichen. Insgesamt ist aber kein Tag wie der andere.
Nicht nur das Team und die Kolleginnen und Kollegen sind immer für dich da, auch die Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter stehen dir immer zur Seite. Es gibt viele Beratungsmöglichkeiten - auch wie es nach der Ausbildung weiter gehen kann.
Vor und in den ersten Tagen meiner Ausbildung hatte ich Angst davor, mich mit dem Thema Tod zu beschäftigen. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr berührend ist, Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Ich habe dabei immer sehr viel Dankbarkeit erfahren.
Angelina: Nach meinem FSJ im Krankenhaus, fand ich es so toll, dass ich eine Ausbildung in einer Praxis zur MFA angefangen habe. Leider fand ich es dort eher langweilig und es gab zu wenig Abwechslung, daher bin ich wieder ins Krankenhaus zurückgekehrt.
Killian: Meine ganze Familie ist in der Pflege tätig, daher wusste ich, was auf mich zukommt.
Leon: Ich wollte ursprünglich Medizin studieren, nach einem FSJ habe ich mich aber ganz klar für die Ausbildung als Pflegefachmann entschieden.
Killian und Leon: Wir raten euch, macht vorher ein Praktikum oder ein FSJ, um herauszufinden, ob der Beruf als Pflegefachkraft etwas für euch ist. Ein großer Vorteil ist,dass du in dem Krankenhaus bereits bekannt bist und vieles fällt dir leichter. Wichtig ist, dass du Spaß an der Arbeit mit Menschen hast. Man weiß nicht, was einem am nächsten Morgen erwartet - daher sei offen für Veränderungen und sei flexibel. Ganz, ganz wichtig ist es, Empathie mitzubringen, das heißt Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden.
Killian: Der Umgang mit dem Tod hat mich sehr beschäftigt, aber man darf die Arbeit nicht mit nach Hause nehmen. Man muss lernen Nein zu sagen, wenn man sich mit einer Aufgabe noch nicht wohl fühlt, aber man sollte grundsätzlich offen für Neues und Herausforderndes sein.
Arbeitsalltag? Über das Wort lächeln Rebecca und Lukas nur. In der Pflege ist es Alltag, dass es Alltag nicht gibt. „Dieser Beruf ist noch viel abwechslungsreicher, als ich es mir vorgestellt hatte“, sagt Lukas.
Er ist als Gesundheits- und Krankenpfleger im dritten Ausbildungsjahr am Evangelischen Krankenhaus Mülheim, Rebecca ist im ersten Ausbildungsjahr als Kinderkrankenpflegerin am Evangelischen Krankenhaus Oberhausen. Beide absolvieren die Berufstheorie im Bildungsinstitut der Muttergesellschaft Ategris in Mülheim.
So unterschiedlich die beiden sind, ihr Weg in die Pflege weist starke Parallelen auf. Beide haben die Studienberechtigung. Beide wollten in die Medizin. Beide waren früh sozial engagiert, er bei den Maltesern, sie in einer Kirchengemeinde. Und beide haben durch Praktika ihren Ausbildungswunsch konkret überprüft.
Das Ergebnis: „Genau richtig“, sagt Rebecca.
Drei Punkte führen beide an.
1. Das gesunde Verhältniszwischen Theorie und Praxis. „Wir sind mittendrin im Betrieb“, sagt Rebecca, „aber durch den Blockunterricht auch intensiv theoretisch geschult“, ergänzt Lukas.
Punkt 2: die Flexibilität. „Im Pflegeberuf musst du bereit sein, dich jeden Tag auf Neues einzustellen“.
Und: „Wir kommen überall hin“, sagt Rebecca, auf alle Stationen, in den ambulanten Dienst, die Psychiatrie, den OP. Diese Bandbreite setzt sich nach dem Examen nahtlos fort.
„In der Pflege tut sich unglaublich viel“, sagt Rebecca, und Lukas zählt auf: „Wundmanagement, Intensivpflege, ambulante Pflege, Pflegepädagogik oder Pflegewissenschaft- uns stehen viele Türen offen.“
Beide lächeln wieder.
„Naja“, sagt Rebecca, „eigentlich wollte ich Verantwortung als Ärztin tragen. Aber das habe ich in der Pflege auch.“ Lukas nickt. „Pflege ist eine Ausbildung mit akademischer Qualität. Pflege und Medizin müssen auf Augenhöhe sein, damit das beste Ergebnis für den Patienten herauskommt. “Er macht eine Pause. „Und da sind wir noch nicht.“
Dafür braucht es mehr Leute wie Rebecca und Lukas.
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