Eckes-Granini Deutschland GmbH

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Interview mit Jana

Jana
Fachkraft für Fruchtsafttechnik
Keine Angabe
Hi Jana, wie bist du denn dazu gekommen, deine Ausbildung bei Eckes-Granini zu beginnen?

Mein schulisches Fachabi habe ich in Ernährung und Hauswirtschaft gemacht und wusste, dass ich gerne beruflich mit Ernährung und Lebensmitteln zu tun haben wollte. Für den praktischen Teil meines Abschlusses war ich eigentlich erstmal auf der Suche nach einem Praktikum. Wie viele meiner Freunde wusste ich am Anfang zwar eine grobe Richtung, aber nicht genau, welche Berufe mich interessieren könnten. Der Lebensmitteltechniker war mir schon ein Begriff, aber von einer Fachkraft für Fruchtsafttechnik hatte ich noch nie gehört. Zum Glück kannten Freunde von mir das Werk in Bröl von Eckes-Granini und so bin ich auf deren Internetseite gestoßen. Dort habe ich die Fachkraft für Fruchtsafttechnik gefunden und mich erstmal auf ein zweitägiges Praktikum beworben. Das war für mich eine super Gelegenheit, den Beruf und die Aufgaben einer Fruchtsafttechnikerin kennenzulernen. Dann war mein Entschluss, in diesem Bereich eine Ausbildung zu beginnen, schnell gefasst. Das hat zu meinem Glück noch im selben Jahr funktioniert.

Du hast gesagt, der Beruf ist nur wenigen deiner Freunde bekannt. Dann hilf uns doch mal, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen: Was gehört denn nun so zu deinen typischen Aufgaben?

Grundsätzlich gehört das Pumpen von Saft innerhalb unserer Tanks, das Reinigen dieser, das Buchen von Verbräuchen sowie das Nehmen und Untersuchen von Saftproben (z.B. auf den Säure-, Zucker, oder Vitamin C-Gehalt) zu unseren typischen Aufgaben. Dabei ist das aber nicht so einfach, wie sich das auf den ersten Blick anhört.

Da wir uns nach dem Füllplan richten und immer andere Säfte oder auch Limonaden abfüllen, ist jeder Tag anders. Das kann man sich dann folgendermaßen vorstellen: Wenn ich 60.000 Liter Orangensaft herstellen möchte, setze ich auf Basis unserer Rezeptur (natürlich streng geheim) erstmal eine Mischung für 58.000 Liter an und prüfe diese. Auf Basis der Probe kann ich dann ermitteln, wie viel Wasser noch zugegeben werden muss, damit die 60.000 Liter genau unseren Vorgaben entsprechen. Wenn wir diese in einer zweiten Probe dann als erfüllt ansehen, beauftragen wir die Qualitätssicherung, das zu überprüfen und uns eine Freigabe für die endgültige Abfüllung des Orangensafts zu erteilen.

Habe ich das „OK“, schließe ich die Leitungen an und der Saft findet seinen Weg in die Flasche. Für die Verbraucher ist die Einhaltung der Vorgaben entscheidend, denn als Deutschlands größter Saftladen garantieren wir, dass unsere Säfte und Limonaden immer dasselbe Geschmackserlebnis bieten und die darauf angegebenen Vitamine bis zum Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums enthalten sind. Das gilt für alle unsere Produkte wie zum Beispiel Hohes C oder Die Limo. Da sind wir dann eben sehr genau.

Interessant! Gibt es an deiner Ausbildung etwas, dass dir besonders gut gefällt?

In Bezug auf unsere Säfte ist ein Highlight unsere jährliche Apfelkelterung, die wir im Zeitraum von September bis November durchführen. Pro Saison bekommen wir dazu ca. 23.000 Tonnen Äpfel (entspricht knapp 950 LKW Ladungen) aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien angeliefert. Diese werden abgeladen, mit Wasser transportiert, in einer Mühle zerkleinert und vom Maischebehälter aus in die Pressen gepumpt. Am Ende können wir daraus 12.500.000 Liter Apfelsaft herstellen.

Ebenfalls besonders ist unsere Berufsschule in Geisenheim. Diese ist die einzige Berufsschule für Fruchtsafttechnik in ganz Deutschland und liegt ca. 2 Stunden von unserem Werk in Bröl entfernt. Unterrichtet werden wir in Blöcken für ca. 4 Wochen am Stück, jeweils in zwei Klassen zu je 20 Schülern. Für diese Zeit bekommen wir von Eckes-Granini eine Ferienwohnung sowie Spesen für die Fahrt und Verpflegung gestellt.

Neben den klassischen Schulfächern Deutsch, Mathe, Englisch und Sport haben wir Betriebstechnik und Mikrobiologie als berufsbezogene Fächer. Hier lernen wir dann z.B. was einen Saft verderben kann und wie man das erkennt sowie welche Press- und Pumptechniken für welche Rohwaren eingesetzt werden. Besonders überzeugt mich dabei, dass unsere Lehrer selbst ausgebildete Fachkräfte für Furchtsafttechnik sind und die Praxis kennen. Im schuleigenen Institut haben wir erklärt bekommen, welche Press- und Pumparten es gibt und wie bestimmte Techniken eingesetzt werden können. Anders als zur Schulzeit von damals hört es mit der Theorie hier aber nicht auf. Im Rahmen von Projekten werden wir in Gruppen aufgeteilt und führen einzelne Abschnitte des Herstellungsprozesses für Pfirsichnektar in Eigenverantwortung praktisch durch. Dazu hat eine erste Gruppe die Pfirsiche zu Konzentrat verarbeitet, bevor meine Gruppe diesen Nektar dann zu Saft ausmischt. Andere Mitschüler haben Proben genommen, diese untersucht und unseren Saft an die Produktion zur Abfüllung übergeben. Ich selbst habe meinen Saft mit nach Hause genommen und behalte diese Erfahrung in guter Erinnerung.

Gibt es auch Dinge, die ein interessierter Schüler über die Ausbildung zur Fachkraft für Fruchtsafttechnik unbedingt wissen sollte?

Grundsätzlich gibt es immer was zu tun. In Bezug auf meine Aufgaben kann z.B. das Anschließen der Leitungen körperlich etwas fordernder sein, gleichzeitig hält mich das ganze fit. Für mich war es anfangs gar nicht so leicht, da den Überblick zu bekommen und zu wissen, durch welche Leitungen ich den Saft von A nach B bekomme. Zum Glück ist alles beschriftet und am Ende hatte ich es doch recht schnell raus. Und im Zweifel frage ich einfach nach. Ich habe hier echt nette Kollegen, die euch gerne weiterhelfen. Wichtig ist, dass immer die Schutz- und Hygienekleidung getragen wird. Während euer Gehör durch einen maßgeschneiderten Gehörschutz geschont wird, verhindert ein Haarnetz, dass Haare ins Produkt gelangen können.

Was gefällt dir an deiner Ausbildung besonders?

  • Das familiäre Umfeld – Ich fühle mich als vollwertiges Mitglied eines netten Teams
  • Die Aufgabenvielfalt – Kein Tag ist wie der andere
  • Die Zukunftsfähigkeit – Säfte und Limonaden werden immer getrunken und nach der Ausbildung stehen einem einige Weiterbildungsmöglichkeiten offen
  • Die Berufsschule – Ich lerne nicht nur Eckes-Granini kennen, sondern habe Gelegenheit mich mit Kollegen aus ganz Deutschland auszutauschen

Was sollte man beachten, wenn man sich für eine Ausbildung als Fachkraft für Fruchtsafttechnik bei Eckes-Granini interessiert?

  • Der Schichtdienst – Ist der Beruf einmal erlernt, arbeitet man im Schichtdienst und hier ist Teamfähigkeit gefragt

Welche Tipps hast du für alle auf Lager, die sich auch für eine Ausbildung hier interessieren?

Was die Noten in der Schule angeht, gilt eins: Nicht abschrecken lassen! Sprachliche und naturwissenschaftliche Stärken sind keine unbedingte Voraussetzung. Ich selbst halte mich auch nicht für außerordentlich handwerklich begabt und hatte vor meinem Start bei Eckes-Granini noch nie einen Hakenschlüssel in der Hand. Aus heutiger Sicht macht es mich persönlich stolz, eine besondere Ausbildung zu machen. Wenn andere mich fragen, was ich in meiner Ausbildung mache, sind erstmal alle überrascht. Was eine Fachkraft für Fruchtsafttechnik so macht, weiß keiner. Außer euch natürlich. Ansonsten solltet ihr wissen, dass euch nach dem Ausbildungsabschluss als Fachkraft für Furchtsafttechnik viele Weiterbildungsmöglichkeiten offenstehen. Ob ein anschließendes Studium der Getränketechnologie oder der Industriemeister für Fruchtsaft und Getränke, wer mag, für den geht es auf jeden Fall weiter.

Interview mit Simon

Simon
Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung
Keine Angabe
Hi Simon, wie bist du denn dazu gekommen deine Ausbildung bei Eckes-Granini zu beginnen?

Ehrlich gesagt war ich schon immer an einer Ausbildung im kaufmännischen Bereich interessiert und habe dann zuerst an einen Kaufmann für Groß- und Außenhandel gedacht. Dieser war mir durch Freunde schon ein Begriff. Irgendwann ist mir aber aufgefallen, dass es auch noch andere kaufmännische Berufe gibt, die mitunter vielleicht sogar spannender sein können. Nach einer kurzen Recherche bin ich auf den Speditionskaufmann aufmerksam geworden, der mich insbesondere unter den Stichworten eigenverantwortliche Organisation und strukturiertes Arbeiten direkt angesprochen hat. Man überlegt sich eben nie so wirklich, wie die ganzen Waren eigentlich durch die Welt gelangen. Obwohl man sich das so einfach vorstellt, gehört da doch eine ganze Menge dazu, die man beachten muss.

Welche Erwartungen hattest du denn im Vorfeld an deine Ausbildung?

Ein bisschen was über die Aufgaben hatte ich von einer Bekannten schon erfahren. Erwartet habe ich auf Basis ihrer Erzählungen, dass man viel kommunizieren muss, zum Beispiel wenn es um die Auftragsabwicklung mit den Spediteuren oder die Zusammenarbeit im Team geht. Ich habe mir schon gedacht, dass Teamwork gefragt ist und das hat sich im Rahmen meiner Ausbildung auch genauso erfüllt.

Und dann? Was gehört denn nun so zu deinen typischen Aufgaben?

Grundsätzlich gibt es drei Hauptbereiche, in denen ich eingesetzt werde:

  • Versanddisposition
  • Materialdisposition
  • Reklamation. 
Vereinfacht gesprochen bestehen meine Aufgaben im ersten Hauptbereich, der Versanddisposition. Dort planen wir die Touren des Eigenfuhrparks und die Zusammenarbeit mit den Spediteuren.
Wir bei Eckes-Granini haben neben den eigenen LKWs und Fahrern auch spezielle Speditionen, die wir mit der Auslieferung unserer Säfte beauftragen. Bei der Planung des Eigenfuhrparks gilt es dann zu schauen, welchen LKW wir mit welchem Fahrer zu welchem Kunden schicken können und das alles so, dass wir eine optimale Auslastung erreichen können. Oberstes Ziel ist immer die sogenannten Leerfahrten zu verhindern. Und dabei ist es dann egal, ob es sich um eine Auslieferung an den Handel oder eine Umlagerung der Ware in eines unserer Außenlager handelt. Genauso wichtig ist die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeiten (erlaubte Fahrtzeit je Fahrer).

Als zweiten großen Part hat man grundsätzlich viel Kontakt zu den Spediteuren. Für diese stelle ich anhand der Kundenbestellungen Aufträge zusammen und lasse ihnen alle nötigen Informationen über die Tour (Transportnummer, Name und Adresse des Kunden, zu ladendes Gewicht, Abholstandort der Ware) zukommen. Zur besseren Planung für den Spediteur passiert das Ganze im Zwei-Tages-Rhythmus, das heißt man bearbeitet heute die Aufträge, die in zwei Tagen ausgeliefert werden sollen. Bereits bei der Planung versuchen wir, die optimale Auslastung der LKWs zu erreichen. Sind von uns alle Tourenaufträge geplant, sorgen wir mit dem System unseres vollautomatischen Hochregallagers dafür, dass alle zu verladenen Waren pünktlich auf den entsprechenden Paletten und diese auf den Bereitstellbahnen zur Verladung bereitstehen.

Im zweiten Hauptbereich, der Materialdisposition, geht es bspw. darum unsere Lagerbestände zu prüfen. Und im dritten Bereich, der Reklamation, wird die Verfügbarkeit der Paletten nachgehalten und bei Bedarf Spediteure mit der Rückgabe beauftragt.

Gibt es auch Dinge, die ein interessierter Schüler über die Ausbildung zum Speditionskaufmann unbedingt wissen sollte?

Was für mich entscheidend war ist die Tatsache, dass durch den wirtschaftsbedingten Transportbedarf immer Speditionskaufleute gebraucht werden. Die Aufgabe, das zu organisieren ist so vielfältig und umfangreich, dass sie niemals eine Maschine oder ein Roboter so gut machen könnte. Denn nur ein ausgebildeter Fachmann kann auf unvorhersehbare Einschränkungen und Änderungen flexibel reagieren.

Der Speditionskaufmann ist ein spannender Beruf, bei dem es vor allem darauf ankommt, den Überblick zu haben und sich selbst zu organisieren. Dabei ist die Kommunikation ganz wichtig. Wir haben die Aufgaben in unserem Team fest aufgeteilt, trotzdem ist es wichtig, dass man miteinander spricht und nichts doppelt gemacht oder vergessen wird. Die Systeme unterstützen einen in vielen Dingen, aber um sicherzugehen fragt eure Kollegen, die wissen im Zweifel über den aktuellen Status eines Auftrags besser Bescheid. Stellt euch darauf ein, dass ihr bei Eckes-Granini als vollwertiges Team-Mitglied frühzeitig Verantwortung tragt und euch so schnell nicht langweilt.

Was gefällt dir an deiner Ausbildung besonders?

  • Das Arbeitsklima – Ich bin von Anfang an als vollwertiges Mitglied ins Team eingebunden.
  • Die Aufgabenvielfalt – Ich lerne als Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistungen alle möglichen Teilbereiche und Aufgaben der Logistik kennen.
  • Die Zukunftsfähigkeit – Der Speditionskaufmann wird immer gebraucht.
  • Die Selbstständigkeit – Ich organisiere mich eigenverantwortlich und stehe im direkten Kontakt mit den Spediteuren.
  • Die Berufsschule – Ich besuche zweimal die Woche das Rhein-Sieg Berufskolleg in Bonn Duisdorf, hier werde ich durch die kleinen Klassen optimal gefördert.

Was sollte man beachten, wenn man sich für eine Ausbildung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen bei Eckes-Granini interessiert?

  • Organisation ist alles – Ihr lernt bei euren zahlreichen Aufgaben den Überblick zu behalten.

Welche Tipps hast du für alle auf Lager, die sich auch für eine Ausbildung hier interessieren?

Denkt groß! Ob Straße, Schiene, Luft oder Fluss: Güter werden überall auf der Welt 24/7 transportiert. Als zukunftsfähiger Bereich entwickelt sich die Logistik im Hinblick auf Effizienz und Umweltaspekte weiter. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich die Aufgaben in diesem Berufsfeld erweitern. Wer weiß, ob Ihr Euch irgendwann direkt eure Limo mit der Drohne bestellt.