Meine Frau macht gerade ein berufsbegleitendes Studium und die Idee fand ich absolut genial. Ein duales Studium bietet etwas sehr Wertvolles an, was ein „normales“ Studium an der Uni nur sehr begrenzt bieten kann: Erfahrung. Das ist genau das, was mir an meinem abgeschlossenen Physikstudium gefehlt hat. Es wurde zwar an den Studierenden sehr viel Wissen vermittelt, aber ohne eine Anwendungsmöglichkeit war das Erlernte wieder schnell verlernt. Die Telekom war das einzige Unternehmen, das mein Alter (30) nicht als hinderlichen, sondern als positiven Faktor sah. Ich habe mich bei sehr vielen Unternehmen beworben, aber irgendwie fühlte ich, dass die Telekom „the one“ war!
Wir haben einmal pro Semester, fünf Wochen lang Präsenzunterricht an der Hochschule und anschließend zweimal in der Woche virtuellen Unterricht von unserem Einsatzort aus über eLearning, um den verbleibenden Lernstoff abzudecken.
Die Zeit an der Hochschule ist eine sehr angenehme und erfreuliche Phase. Wir sind meistens morgens und mittags an der Hochschule und abends sitzen wir oft zusammen und arbeiten an den Hausaufgaben. Am Wochenende fahren wir entweder nach hause (zweimal sogar auf Telekom-Kosten) oder lernen Frankfurt etwas näher kennen. Die Reisekosten nach Frankfurt werden von der Telekom abgedeckt und auch für die Unterkunft sorgt die Telekom. Unsere Studiengruppe ist mit 20 Personen auch relativ klein gehalten, mit Menschen aus jeder Ecke Deutschlands, jeder mit unterschiedlichen Erfahrungen, Ideen und Hintergrund. Unsere Größe und unsere Zusammensetzung machen den Unterricht sehr spannend und hochqualitativ, da auf jede individuelle Frage eingegangen werden kann.
Es hört sich vielleicht banal an, aber die Verknüpfung der Lerninhalte mit der Praxis. Der Gewinn des „learning by doing“ stellt das Studium an einer „normalen“ Universität bei weitem in den Schatten. Ein universitäres Studium kann sicherlich viel mehr theoretisches Wissen vermitteln, aber die praktische Erfahrung im Betrieb baut Persönlichkeitsaspekte auf, wie das kritische Denken und die Anpassungsfähigkeit, die später im Berufsleben äußerst bedeutend sind, um sich im Arbeitsmarkt behaupten und sich stets entwickeln zu können. Was mir auch besonders gut gefällt, ist die Unternehmenskultur der Telekom. Es wird offen, ehrlich und respektvoll miteinander umgegangen und mein Ausbildungsstatus hindert keinen, mich als Kollegen zu sehen.
Meiner Meinung nach gibt es viele Herausforderungen, die im Laufe eines dualen Studiengangs überwunden werden. Ein typisches Beispiel ist die Menge an zusätzlicher Zeit, die für Nacharbeitung des Lernstoffs benötigt wird. Aber durch strukturiertes und methodisches Arbeiten ist alles machbar.
Für mich war der große Nachteil eines normalen Studiums, dass man nur die theoretischen Ansätze lernt und keinen praktischen Bezug zu den erlernten Inhalten hat. Natürlich empfand ich die Vergütung bei einem dualen Studium als großen Vorteil. Durch familiäre Beziehungen bin ich auf die Telekom aufmerksam geworden und habe dort bereits vor mein Studium ein paar Schnuppertage verbracht und duale Studenten befragt. Diese berichteten mir von überwiegend positiven Seiten ihres dualen Studiums. Außerdem war mir die Telekom als attraktiver, global agierender und großer Konzern bekannt, weshalb ich mich letztendlich auch für dieses Unternehmen entschied.
Wir haben Hochschul- und Betriebsphasen im Blockmodell. Dabei ist es meistens so, dass man 6-8 Wochen an der Akademie des Saarlandes in Neunkirchen ist und 6-8 Wochen im Betriebseinsatz.
Meine Aufgaben haben sich im Laufe meines dualen Studiums wesentlich verändert. Zu Beginn habe ich Aufgaben im Bereich Finanzen übernommen, hierbei Planungen erstellt und mit entsprechenden Tools gearbeitet. Um die Prozesse in unserer Abteilung besser zu verstehen, habe ich ein Betriebspraktikum in einer Abteilung gemacht, mit der wir eng zusammenarbeiten. Dort konnte ich viele Erfahrungen sammeln und auch den Arbeitsalltag im Außendienst miterleben. Anfang des zweiten Studienjahrs ging es dann für mich in ein agiles Projekt. Dort habe ich im Rahmen einer App-Entwicklung für System- und Netztechniker verschiedene Designs zur Gestaltung der App entworfen.
Besonders gut an meinem dualen Studium gefällt mir die Abwechslung zwischen Theorie und Praxis. Herausforderungen im dualen Studium sind die Blockphasen. Durch die Uniblöcke wird man manchmal aus einem Projekt „herausgerissen“ und ist, nach diesem Block, nicht mehr unbedingt auf dem aktuellen Stand.
Nach meinem dualen Studium erhoffe ich mir, dass ich in der Abteilung, in der ich auch während meiner Ausbildung eingesetzt wurde, weiterarbeiten kann. Sofern ein berufsbegleitendes Masterstudium vom Betrieb unterstützt wird, würde ich diese Weiterbildungsmaßnahme in Betracht ziehen. Zunächst freue ich mit jedoch erst einmal normal im Betrieb zu arbeiten und eine „Lernpause“ einzulegen.
Auch ohne Vorkenntnisse in BWL oder Informatik kann man das duale Studium in Wirtschaftsinformatik gut meistern. Ich zumindest hatte keinerlei Vorwissen.
Mein Tipp für das duale Studium: Aufmerksam zuhören in der Vorlesung, hier werden oft schon Hinweise zu möglichen Klausurfragen gegeben. Zur Klausurvorbereitung genügend Zeit einplanen und Altklausuren von ehemaligen Studenten üben. Sofern du gerne mit Zusammenfassungen lernst, gibt es auch genügend Unterlagen von vorherigen Studiengängen.
Und noch ein Tipp für den Arbeitsalltag: Gerade am Anfang kommt es oft vor, dass man an manchen Tagen wenig zu tun hat. Hierbei immer proaktiv handeln, deinen Betreuer darauf ansprechen und nach Aufgaben fragen. Falls man mit der Aufgabenstellung überfordert ist, darf man sich ruhig trauen auf seinen Business Experten zuzugehen.
Ich befinde mich blockweise an der Hochschule oder im Betrieb für den Zeitraum von bis zu 6 - 8 Wochen.
Meine Aufgaben im Betrieb sind sehr unterschiedlich, da wir projektorientiert arbeiten. Momentan bin ich hauptsächlich an Themen im Umfeld der Robotic Process Automation beschäftigt und versuche mithilfe meiner Kollegen, Prozesse zu automatisieren bzw. zu vereinfachen und dadurch Mitarbeiter zu entlasten. Dazu gehören typische Monitoringaufgaben, um sicherzustellen, dass die Bots im Live-Betrieb fehlerfrei durchlaufen.
Mein Uni-Alltag beginnt damit, dass ich zuerst zur Hochschule fahre, was jedoch für mich nur eine Fahrtzeit von ca. 20 Minuten pro Tag ist. Im Studiengang sind wir ca. 30 Personen. Dadurch entwickelt sich eine Vorlesung oft sehr dynamisch mit viel Interaktion. Sie ist nicht so Monolog-behaftet, da die Dozenten gezielter auf Fragen eingehen können.
Mir gefällt besonders an der dualen Form des Studiums, dass man von Beginn an berufliche Erfahrung sammelt und für sich selbst schon ein klareres Bild für die Zeit nach dem Studium kreieren kann. Die Lernangebote der Telekom sind sehr vielfältig und reichen von Teambuilding Maßnahmen bis hin zu vielen weiteren „Events“, an denen ich viel über den eigenen Betrieb bzw. über den Konzern lernen konnte. Was mir auch sehr gut gefällt, sind die Möglichkeiten sich untereinander zu vernetzen. Da gibt es eine Vielzahl von Angeboten. Sei es das YAM (Intranet), das eigene Wiki für Azubis und Studenten oder auch die Lernplattform.
Bei der Telekom habe ich eine sehr gute Work-Life-Balance. Zum einen habe ich 30 Tage Urlaub pro Jahr, welche ich persönlich gerne im Herbst zum Wandern und Entdecken verwende. Zum anderen habe ich in meinem Betrieb die Möglichkeit, Gleitzeit zu nehmen, was mir erlaubt private Termine selbst zu ungünstigen Zeiten wahrzunehmen. Hierbei sollte man sich jedoch stets seine Termine vor Augen halten und auf seine Arbeitszeiten achten.
Nach meinem Studium möchte ich gerne bei der Telekom bleiben, da ich mich an das Umfeld sehr gewöhnt habe und auch Freunde in meinem Betrieb finden konnte. Ein Masterstudium schließe ich bisher für mich nicht ganz aus, es ist jedoch kein Muss. Für mich zählt die berufliche Erfahrung, die ich nach dem Studium als festangestellter Mitarbeiter sammele, um ein Vielfaches mehr.
Im Semester gibt es zwei Hochschulphasen mit je drei Wochen Präsenz in Leipzig. Hinzu kommt die Prüfungswoche. Die restliche Zeit bin ich in der Abteilung bei der Telekom.
Die Aufgaben variieren stark von Abteilung zu Abteilung. In meinem Fall habe ich im ersten Jahr Systemtests, anhand verschiedener Szenarien, an der in der Abteilung entwickelten Software durchgeführt. In diesem Zusammenhang muss ich mich auch theoretisch mit dem Testprozess auseinanderzusetzen. Durch die Praxisphasen lerne ich dann, wie man methodisch im Team vorgeht, um ein Projekt umzusetzen.
Für die drei Wochen Präsenz reise ich nach Leipzig. Die Kosten für Reise und Unterkunft werden von der Telekom übernommen. In der Unterkunft hat jeder Student ein Appartement mit Küchenzeile, sodass wir nach den Vorlesungen auch beim Kochen gemeinsam Zeit verbringen können. In diesen Wochen habe ich täglich bis zu fünf Vorlesungen, Seminare und Labore. Die Pausen verbringe ich in der Mensa oder in der Bibliothek. Die Seen in der Leipziger Umgebung sind das Highlight im Sommersemester. Dort kann man nach der Uni perfekt Entspannen.
Durch die Praxisphasen bekomme ich Einblicke in einen Arbeitsalltag, in dem ich viele neue Dinge lerne und direkt anwenden kann. In den Hochschulphasen habe ich viel Kontakt zu anderen Studenten und kann mich so gut austauschen. Herausfordernd sind die Prüfungsphasen, da sind fünf Klausuren an fünf Tagen vorsehen. Durch Workshops, welche von Telekom Ausbildung durchgeführt werden, bekomme ich einen sehr guten Einblick in Konzernstrukturen und grundlegende Konzepte wie Netzwerkplanung und Konzernstrategien.
Informiert Euch über die Module, welche im Studium behandelt werden. Diese findet ihr im Modulhandbuch der Hochschule. Ansonsten seid offen und fragt nach, wenn Euch was unklar ist.
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