Klar, Fragen sind das Herzstück jedes Vorstellungsgesprächs. Sie entscheiden darüber, wie gut du dich präsentierst und ob du zum Unternehmen passt. Deshalb findest du auf dieser Seite:
Arbeitgeber wollen im Vorstellungsgespräch herausfinden, ob du zur Stelle, zum Unternehmen und ins Team passt. Deshalb fragen sie meistens nach deiner Person, deiner Motivation, deinen Stärken und Schwächen sowie nach deiner Vorstellung vom Berufsalltag.
„Erzählen Sie etwas über sich.“
Musterantwort: „Ich habe dieses Jahr meinen Schulabschluss gemacht und bereits zwei Praktika absolviert – im Büro und im Einzelhandel. Dort habe ich gemerkt, wie viel mir Kundenkontakt und sorgfältiges Arbeiten Spaß machen. Deshalb möchte ich diese Ausbildung starten. Ich bin zuverlässig, lerne schnell und übernehme gern Verantwortung – im Praktikum durfte ich z. B. nach kurzer Zeit die Kasse eigenständig bedienen.“
„Was zeichnet Sie besonders aus?“
Musterantwort: „Ich bin sehr organisiert und teamfähig. In der Schule habe ich z. B. die Planung unserer Projektwoche übernommen und dafür gesorgt, dass jeder wusste, was zu tun ist und wir rechtzeitig fertig wurden. Außerdem bleibe ich ruhig, wenn’s stressig wird, und behalte den Überblick.“
„Was sagen andere über Sie?“
Musterantwort: „Lehrer beschreiben mich als zuverlässig und hilfsbereit. In meinem letzten Praktikum hat mein Betreuer betont, dass ich Aufgaben gründlich erledige und bei Fragen direkt nachhake. Von Freund:innen höre ich oft, dass man sich auf mich verlassen kann.“
„Welche Hobbys oder Interessen haben Sie und was sagen diese über Sie aus?“
Musterantwort: „In meiner Freizeit engagiere ich mich in der Schülerbibliothek, wo ich Bücher verwalte und Veranstaltungen mitorganisiere. Das hat mir gezeigt, wie wichtig mir Organisation und Zusammenarbeit sind. Außerdem spiele ich Fußball im Verein, was mir Teamgeist und Ausdauer beigebracht hat.“
„Was sind Ihre Lieblingsfächer in der Schule und warum?“
Musterantwort: „Meine Lieblingsfächer sind Deutsch und Erdkunde. Deutsch gefällt mir, weil ich gerne schreibe und mein Ausdruck wichtig ist – Erdkunde, weil ich Interesse daran habe, wie unsere Welt funktioniert und wie Menschen unterschiedlich leben. Diese Fächer haben mich gelehrt, sorgfältig zu arbeiten und Informationen zu verknüpfen.“
Fragen nach Stärken und Schwächen gehören nach wie vor zu den Klassikern im Vorstellungsgespräch. Personalverantwortliche wollen sehen, dass du dich mit dir selbst auseinandergesetzt hast. Am besten bereitest du dir 3–5 Stärken und Schwächen mit Beispielen vor.
➜ Alle Tipps, Beispiele und Musterformulierungen findest du in unseren Ratgebern:
„Warum möchten Sie bei uns arbeiten?“
Musterantwort: „Ihr Unternehmen hat einen sehr guten Ruf als Ausbildungsbetrieb, und besonders spannend finde ich die Möglichkeit, verschiedene Abteilungen kennenzulernen. Außerdem gefallen mir die Werte, die Sie vertreten – zum Beispiel [Teamarbeit/Innovation/Kundennähe]. Ich möchte meine Ausbildung gerne dort machen, wo ich langfristig Perspektiven sehe.“
„Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?“
Musterantwort: „Ich habe in Praktika gemerkt, dass mir die Arbeit mit [Kund:innen/Zahlen/Technik] großen Spaß macht und ich darin gut bin. Außerdem passt der Beruf zu meinen Stärken: Ich bin organisiert, kommunikativ und kann konzentriert arbeiten. Deshalb habe ich mich bewusst für diese Ausbildung entschieden.“
„Warum sollten wir Sie einstellen?“
Musterantwort: „Weil ich motiviert bin, Neues zu lernen, und mich schnell einarbeite. In der Schule und im Praktikum habe ich gezeigt, dass ich zuverlässig bin und Verantwortung übernehme. Ich bin überzeugt, dass ich Ihr Team mit meiner Lernbereitschaft und meinem Engagement sehr gut unterstützen kann.“
„Warum möchten Sie diese Ausbildung machen und nicht etwas anderes?“
Musterantwort: „Ich möchte eine Ausbildung beginnen, weil ich praktisch lernen will – nicht nur im Unterricht. Ich habe bereits Praktika gemacht und gemerkt, dass ich in der Praxis motivierter arbeite. Diese Ausbildung passt zu meinen Interessen und Stärken, z. B. im Umgang mit Menschen und im strukturierten Arbeiten.“
„Warum wollen Sie Ihre Ausbildung bei uns machen?“
Musterantwort: „Ich habe mich informiert: Ihr Unternehmen legt starken Wert auf [Kundenzufriedenheit / Innovation / Nachhaltigkeit], was mich sehr anspricht. Außerdem finde ich die Möglichkeit, in verschiedenen Abteilungen mitzuarbeiten, spannend, denn so kann ich ein gutes Verständnis für den Gesamtbetrieb entwickeln.“
„Welche Erwartungen haben Sie an die Ausbildung und an uns als Arbeitgeber?“
Musterantwort: „Ich erwarte, dass ich fundiert ausgebildet werde und auch praktische Erfahrungen sammele. Wichtig ist mir, dass ich Feedback bekomme und Unterstützung beim Lernen. Ich hoffe auf ein Umfeld, in dem Teamwork, Zuverlässigkeit und Weiterentwicklung geschätzt werden.“
„Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“
Musterantwort: „In fünf Jahren möchte ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben und bereits erste Berufserfahrung sammeln. Mein Ziel ist es, mich weiterzuentwickeln – sei es durch Spezialisierungen, Weiterbildungen oder zusätzliche Verantwortung im Team.“
„Wie gehen Sie mit Feedback oder Kritik um?“
Musterantwort: „Wenn ich Feedback bekomme, höre ich genau zu und frage ggf. nach, wie ich mich verbessern kann. Ich sehe Kritik als Chance, zu wachsen. Zum Beispiel in einem Praktikum war mein Betreuer unzufrieden mit meiner Berichtsform – ich habe daraufhin gefragt, was konkreter besser sein könnte, und meine Arbeitsweise angepasst.“
„Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?“
Musterantwort: „Einen festen Arbeitsalltag habe ich natürlich noch nicht, aber ich stelle ihn mir abwechslungsreich vor: feste Aufgaben wie [Beispiel, z. B. Kundenbetreuung oder Büroorganisation] kombiniert mit neuen Herausforderungen. Mir ist wichtig, dass ich regelmäßig dazulerne und mein Wissen praktisch anwenden kann.“
„Warum möchten Sie wechseln? / Wie begründen Sie einen Jobwechsel?“
Musterantwort: „Ich habe gemerkt, dass ich mich beruflich neu orientieren möchte. In meinem bisherigen Umfeld konnte ich schon viel lernen, aber die Ausbildung in Ihrem Unternehmen bietet mir bessere Entwicklungsmöglichkeiten. Deshalb habe ich mich bewusst für diesen Schritt entschieden.“
Rückfragen zeigen, dass du vorbereitet bist und echtes Interesse am Unternehmen hast. Sie helfen dir außerdem zu prüfen, ob der Betrieb wirklich zu dir passt.
Sprich das Thema erst an, wenn es die Gesprächsleitung aufgreift oder in einer späteren Runde – dann sachlich und höflich.
Beispiel für die Frage nach dem Gehalt: „Könnten Sie mir bitte etwas zu den Ausbildungsvergütungen in Ihrem Unternehmen sagen?“
➜ Einen ausführlichen Überblick zu Gehalt findest du im separaten Ratgeber zum Ausbildungsgehalt:
Unter anderem sind Fragen nach Urlaub, Gehalt oder Arbeitszeiten sind im ersten Gespräch unpassend – das klärt ihr später oder wenn die Gesprächsleitung es anspricht.
Stressfragen sollen testen, wie du in ungewohnten Situationen reagierst. Personalverantwortliche wollen sehen, ob du ruhig bleibst, strukturiert antwortest und dich nicht verunsichern lässt.
„Wie gehen Sie mit Niederlagen oder Fehlern um?“
Musterantwort: „Wenn mir ein Fehler passiert, versuche ich zuerst herauszufinden, woran es lag. Danach suche ich direkt das Gespräch, um das Problem zu klären. So kann ich aus der Situation lernen und es beim nächsten Mal besser machen.“
„Wie reagieren Sie, wenn Sie mit Kritik nicht einverstanden sind?“
Musterantwort: „Ich höre mir die Kritik genau an und frage nach Beispielen, damit ich sie nachvollziehen kann. Wenn ich anderer Meinung bin, formuliere ich das respektvoll. Am Ende ist mir wichtig, eine Lösung zu finden und aus Feedback etwas mitzunehmen.“
„Was tun Sie, wenn Sie eine Aufgabe nicht verstehen oder etwas nicht wissen?“
Musterantwort: „Ich frage frühzeitig nach, damit ich die Aufgabe sicher richtig verstehe. Danach recherchiere ich kurz bzw. schaue mir Beispiele an und setze es um. Wichtig ist mir, sauber zu arbeiten – lieber einmal mehr nachfragen, als Zeit in die falsche Richtung zu investieren.“
Unzulässig sind alle Fragen, die nichts mit deiner Ausbildung oder deiner Eignung für den Job zu tun haben – zum Beispiel nach deiner Gesundheit, Religion, politischen Einstellung, Familienplanung oder deinen finanziellen Verhältnissen.
Wenn dir solche Fragen trotzdem gestellt werden, kannst du höflich sagen, dass dir das zu privat ist, oder eine ausweichende Antwort geben. Nur bei Gesundheitsfragen musst du ehrlich sein, wenn sie deine Arbeit direkt beeinflussen.
Mit unserem kompakten Spickzettel bist du fürs Gespräch startklar: die wichtigsten Arbeitgeber-Fragen mit Antwort-Stichpunkten, starke Rückfragen zum Auswählen und kurze Tipps für Stressfragen – alles auf einen Blick und zum kostenlosen Download im PDF-Format! Mach dir Notizen, such dir 3–5 Rückfragen aus und geh entspannt ins Interview.
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