Du wurdest zum Vorstellungsgespräch eingeladen? Super, dann hat deine Bewerbung überzeugt und das Unternehmen möchte dich kennenlernen. Jetzt kannst du dich live und in Farbe zeigen und deine Gesprächspartner davon überzeugen, dass du der beste Azubi für den Job bist.
Wenn du jetzt denkst, das klingt viel einfacher als es ist, dann lass dir gesagt sein: Es ist völlig normal, dass dich der Gedanke ans Vorstellungsgespräch erst mal nervös macht. Vielleicht ist es auch dein erstes Vorstellungsgespräch und du weißt noch gar nicht genau, was auf dich zukommt? Wir helfen dir bei der Vorbereitung, beim Umgang mit Lampenfieber und bei der Wahl der richtigen Kleidung.
Der erste Schritt zum Ausbildungsplatz ist gemacht: Deine Bewerbung konnte überzeugen und das Unternehmen möchte dich persönlich kennenlernen. Aber was genau erwartet dich eigentlich in so einem Vorstellungsgespräch?
Der wichtigste Punkt: Sei unbedingt pünktlich da und plane für deine Anreise genug Zeit ein. Als erstes wirst du begrüßt und alle Gesprächsteilnehmer stellen sich vor. Achte dabei auf einen festen Händedruck. Wenn dir ein Getränk angeboten wird, dann hab keine Angst, es anzunehmen – so läufst du nicht Gefahr, während des Gesprächs einen trockenen Mund zu bekommen.
Meistens beginnt das Gespräch mit etwas Small Talk zur Auflockerung, beispielsweise wie es dir geht, ob du gut zum Ort des Gesprächs hingefunden hast usw. In der Regel wirst du danach aufgefordert, etwas über dich zu erzählen. Später werden dann konkretere Fragen gestellt.
Am Ende des Gesprächs solltest du unbedingt auch ein paar eigene Fragen stellen. Bei der Verabschiedung ist Selbstbewusstsein gefragt. Scheue dich also nicht davor zu sagen, dass dir das Gespräch gefallen hat und du dir erhoffst, deine Ausbildung in diesem Unternehmen zu machen.
Es kann vorkommen, dass du nicht zu einem Vorstellungsgespräch vor Ort eingeladen wirst, sondern zu einem Videointerview bzw. Online-Vorstellungsgespräch. Diese Art des Kennenlernens wird beispielsweise genutzt, wenn dein Wohnort sehr weit vom Unternehmen entfernt ist oder die Personaler an einem anderen Standort des Unternehmens arbeiten. In der Corona-Zeit war das Online-Vorstellungsgespräch ganz normal und einige Unternehmen nutzen das auch heute noch.
Normalerweise dauert ein Vorstellungsgespräch zwischen 30 und 60 Minuten. Die tatsächliche Dauer kann aber stark variieren – je nach der Art der Stelle, Unternehmen und Art des Gesprächs.
Gerade bei umfangreicheren Bewerbungsverfahren (z. B. bei dualen Studiengängen oder stark nachgefragten Ausbildungsberufen) können die Gespräche auch schon mal 90 Minuten bis zu zwei Stunden dauern. Dann sind aber praktische Übungen meistens schon Teil des Gesprächs.
Mehr Zeit solltest du außerdem bei Gruppengesprächen oder Assessment-Center-Verfahren einplanen. Wirst du zu so etwas eingeladen, solltest du dir den ganzen Tag freihalten. Dich erwarten dann nämlich verschiedene Module wie Einzelgesprächen, Teamaufgaben und Präsentationen.
Frag nach der Einladung zum Bewerbungsgespräch einfach nach, wie viel Zeit du einplanen sollst. Betriebe können dir das normalerweise ziemlich genau sagen, da sie das ja selbst für ihre Terminplanung wissen müssen.
Eine gründliche Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ist entscheidend, um selbstbewusst auftreten zu können. Alles erstes solltest du dich intensiv über das Unternehmen informieren, bei dem du dich bewirbst. Schau dir die Website des Unternehmens an, recherchiere in den sozialen Medien und lese, falls verfügbar, Artikel oder aktuelle Nachrichten. So erhältst du ein Gefühl dafür, welche Werte und Ziele das Unternehmen verfolgt und kannst gezielt darauf eingehen.
Außerdem solltest du die Stellenausschreibung noch einmal genau durchlesen und die Anforderungen mit deinen eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen abgleichen. Überlege dir, welche deiner Stärken für die ausgeschriebene Position besonders relevant sind, und bereite konkrete Beispiele vor, die zeigen, wie du diese Stärken in der Vergangenheit genutzt hast. Es hilft auch, häufig gestellte Fragen wie „Warum möchten Sie in diesem Unternehmen arbeiten?“ oder „Welche Stärken bringen Sie mit?“ vorab zu üben. Am besten machst du dies mit Freunden oder der Familie, um ein Gefühl für die Formulierungen zu bekommen und sicherzustellen, dass du flüssig antworten kannst.
Eine gute Vorbereitung beinhaltet auch, dir eigene Fragen zu überlegen, die du im Vorstellungsgespräch stellen möchtest. Dadurch zeigst du Interesse und Neugier und erfährst gleichzeitig mehr über die Position und das Arbeitsumfeld. Zusätzlich solltest du dich auf den Ablauf des Gesprächs vorbereiten: Lege deine Kleidung rechtzeitig heraus und plane deine Anreise, damit du pünktlich und ohne Stress erscheinen kannst.
Das Bewerbungsgespräch steht vor der Tür und du fragst dich: „Was muss ich eigentlich mitnehmen?“ Damit du dir darüber jetzt nicht auch noch den Kopf zerbrechen musst, haben wir hier eine Checkliste für dich mit allem, was du fürs Vorstellungsgespräch einpacken solltest.
Ja, ein Vorstellungsgespräch zu verschieben ist natürlich möglich. Es ist nur wichtig, dass du rechtzeitig Bescheid sagst.
Normalerweise haben Unternehmen Verständnis dafür, wenn ein wichtiger Grund vorliegt – zum Beispiel Krankheit, ein familiärer Notfall oder ein feststehender Termin. Am besten wendest du dich per E-Mail oder telefonisch an die zuständige Kontaktperson und erklärst höflich und kurz, warum du den Termin verschieben musst. Mach dann am besten auch direkt konkrete Vorschläge für einen Alternativtermin, um dein Interesse an der Stelle zu untermauern. Natürlich solltest du dich auch darauf einstellen, dass das Unternehmen möglicherweise nur begrenzt flexibel ist. Sei daher bereit, auch ein wenig Kompromissbereitschaft zu zeigen.
Klar: Fragen bilden den zentralen Teil eines Bewerbungsgesprächs. Sowohl die Fragen, die dir gestellt werden, als auch die Fragen, die du selbst noch stellst. Deswegen ist es entscheidend, dass du auf beides gut vorbereitet bist.
Damit dir das gelingt, haben wir alle Infos zu den Fragen und Antworten im Vorstellungsgespräch in einem eigenen Ratgeber zusammengetragen. Dort findest du auch viele Beispiele für typische Fragen und gute Antworten darauf sowie für Fragen, die du selbst stellen kannst.
Drei große Killer-Fragen im Vorstellungsgespräch, denen du begegnen kannst, stellen wir dir übrigens auf Instagram vor. Unser Social-Media-Team gibt dir auch noch Tipps, wie du sie am besten beantwortest – überzeug dich selbst!
Die Frage nach deinen Stärken und Schwächen wird nicht mehr so häufig gestellt wie früher, aber sie hilft vielen Personalern nach wie vor dabei, dich besser kennenzulernen. Wenn du gut auf die Frage vorbereitet bist, dann ist sie auch gar nicht mehr so schwer zu beantworten.
Damit du dich optimal vorbereiten kannst, haben wir alle relevanten Infos sowie viele anschauliche Beispiele für dich zusammengetragen. Klick einfach auf den Link zum jeweiligen Ratgeber:
Lampenfieber ist bei einem Vorstellungsgespräch ganz normal. Sieht man dir an, dass du nervös bist, ist das also kein Beinbruch. Versuche dennoch sehr große Auffälligkeiten zu vermeiden. Kippeln, Nägelkauen oder Hin-und-her-Rutschen machen keinen guten Eindruck.
5 Tipps gegen Lampenfieber im Vorstellungsgespräch:
Ein Vorstellungsgespräch ist deine Chance, einen guten Eindruck zu hinterlassen und einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Wie du dich im Bewerbungsgespräch richtig verhältst und welche Dinge es zu beachten gibt, haben wir dir kompakt in unseren Dos und Don'ts zusammengefasst. Die gelten natürlich auch für Online-Vorstellungsgespräche.
Do | Don't |
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Das Vorstellungsgespräch steht an und du stehst vor der Frage, wie du dich am besten kleiden sollst. Klar, du willst einen guten Eindruck hinterlassen – und das nicht nur durch deine treffenden Antworten und vorbereiteten Fragen, sondern auch mit deinem Outfit.
Welche Kleidung ist im Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung die richtige Wahl? Muss es wirklich ein Anzug oder ein Kostüm mit Rock sein? Oder reichen doch Sweatshirt und Jeans? Wie schick sollte ich mich als Bewerber anziehen?
Wie der richtige Dresscode im Bewerbungsgespräch für eine Ausbildung ist, kommt ganz auf das Unternehmen und auf den Beruf an. Da du Berufseinsteiger bist, erwartet niemand von dir, dass du mehrere maßgeschneiderte Anzüge im Schrank hast. Trotzdem solltest du auch nicht mit löchriger Jeans oder ausgelatschten Sneakers zum Gespräch auftauchen.
Du kannst dich zum Beispiel daran orientieren, wie die Mitarbeitenden deines gewünschten Ausbildungsberufs gekleidet sind: Tragen sie in der Werkstatt einen Blaumann, dann kannst du es in der Regel etwas legerer angehen lassen, tragen sie in der Bank einen Anzug, dann solltest du zu einem schickeren Outfit greifen.
Welches Outfit beim Vorstellungsgespräch so gar nicht geht, hängt ganz von der Branche und dem Unternehmen ab. Bewirbst du dich um eine Ausbildung bei einer Bank oder einer Versicherung, solltest du Jeans und T-Shirt auf jeden Fall im Schrank lassen! Bei lockereren Branchen kann das aber wiederum genau die richtige Wahl sein.
Ein paar Kleidungsstücke solltest du aber für jedes Vorstellungsgespräch ausschließen. Dazu gehören etwa Oberteile mit auffälligen Sprüchen oder Botschaften, zerrissene Hosen oder auch zu gewagte Kleidungsstücke wie Miniröcke oder bauchfreie Tops.
Vielleicht hast du sie schon mal im Zusammenhang mit Vorstellungsgesprächen gehört: die Begriffe Casual, Business Casual und Business. Sie bezeichnen verschiedene Arten, sich für offizielle Termine zu kleiden. Wir erklären dir, was sich hinter den Begriffen verbirgt und geben eine Empfehlung, welche Kleidungsart zu welcher Branche passt.
Casual | Business Casual | Business |
---|---|---|
Pulli, Bluse oder Hemd (unifarben oder mit dezentem Muster) | Hemd oder Bluse | Anzug oder Kostüm |
Legere Hose wie dunkle Jeans oder Stoffhose, mittellanger Rock | Sportliches Sakko | Stoffhose/-rock, Hemd/Bluse und Sakko |
Geschlossene Schuhe, gepflegte Sneakers, Halbschuhe | Geschlossene Schuhe (keine Turnschuhe) | Lederschuhe, Pumps |
Wenn passend, Accessoires wie Ketten, Armbänder, Schals | Dezenter Schmuck | Dezenter Schmuck |
Dezente Piercings (z.B. kleiner Nasenstecker), Tattoos weitgehend bedecken | Keine sichtbaren Tattoos und Piercings | Keine sichtbaren Tattoos und Piercings |
Unsere Empfehlung: Ideal für handwerkliche Berufe, Medienberufe oder bei Unternehmen und Berufen mit lässiger Kleiderordnung wie Bäcker/in, Veranstaltungstechniker/in, Grafikdesigner/in und Friseur/in. | Unsere Empfehlung: Mit Business Casual kannst du eigentlich nie was falsch machen. Er bietet sich besonders für Berufe wie Industriekaufmann/-frau, Verkäufer/in, Bauzeichner/in und Altenpfleger/in an. | Unsere Empfehlung: Dieser Look ist genau der richtige für kaufmännische Berufe mit gehobenem Dresscode wie Bankkaufmann/-frau, Versicherungskaufmann/-frau und Notarfachangestellte. |
Nach dem Vorstellungsgespräch kommt der nervige Teil: die Wartezeit. Zunächst solltest du dich bei deinem Gesprächspartner bedanken und klären, wie es weitergeht – am besten schon am Ende des Gesprächs. Meist erhältst du dann direkt schon eine ungefähre Rückmeldung, wann du mit einer Entscheidung rechnen kannst.
Manche Unternehmen melden sich innerhalb weniger Tage, während es bei anderen einige Wochen dauern kann. Normalerweise bekommst du aber innerhalb von ein bis zwei Wochen eine Rückmeldung.
Die nächsten Schritte können dann variieren – manchmal gibt es eine zweite Gesprächsrunde, ein Assessment-Center, Einstellungstests einen Probetag. Wichtig ist, dass du Geduld bewahrst und nicht zu früh nachhakst. Falls du nach der angegebenen Frist noch keine Rückmeldung erhalten hast, ist eine freundliche Nachfrage aber völlig in Ordnung.
Du kannst die Wartezeit außerdem nutzen, um ein Dankschreiben per Mail zu verschicken und damit nochmal dein Interesse unterstreichen.
Ein Dankschreiben ist eine tolle Möglichkeit, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen und dein Interesse an der Stelle zu betonen. Idealerweise sendest du es ein bis zwei Tage nach dem Gespräch per E-Mail.
In deinem Schreiben bedankst du dich für die Möglichkeit des Gesprächs und greifst wichtige Punkte auf, die besprochen wurden. Wenn dir während des Gesprächs etwas besonders positiv aufgefallen ist, wie die Unternehmenskultur oder interessante Projekte, kannst du dies im Dankschreiben nochmals hervorheben. Ein gut formuliertes Dankschreiben hebt dich von anderen Bewerbern ab, die diese Gelegenheit vielleicht nicht nutzen.
Betreff: Vielen Dank für das Vorstellungsgespräch
Sehr geehrte Frau Mustermann,
ich möchte mich noch einmal herzlich für das Gespräch am [Datum] bedanken und dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mir das Unternehmen und die Ausbildung zur/zum [Ausbildungsberuf] näherzubringen.
Es hat mir viel Freude bereitet, mehr über die Ausbildung und die verschiedenen Abteilungen zu erfahren. Besonders begeistert hat mich Ihr Fokus auf [z. B. Teamarbeit, Weiterbildungsmöglichkeiten oder bestimmte Projekte], was mich in meiner Entscheidung für Ihre Firma bestärkt hat.
Ich freue mich sehr auf die Möglichkeit, bei Ihnen als Auszubildende/r zu starten und meine Fähigkeiten aktiv in Ihrem Team einzubringen. Das Gespräch hat meinen Wunsch, Teil Ihres Unternehmens zu werden, noch weiter gestärkt.
Falls Sie noch weitere Informationen von mir benötigen, stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
[Dein Name]
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