Stell dir vor, du hast ein absolutes Traumunternehmen gefunden, bei dem du unbedingt deine Ausbildung machen willst – und dann sind da gar keine freien Stellen ausgeschrieben. Meh! Du könntest jetzt natürlich den Kopf in den Sand stecken und dich nach anderen Arbeitgebern umgucken. Oder du ergreifst die Initiative und überzeugst das Unternehmen davon, dass es einen neuen Azubi braucht. Wie du das machst? Mit einer Initiativbewerbung!
Schaden kann eine Initiativbewerbung eigentlich nie. Was soll schon passieren? Mehr als dich ignorieren oder ablehnen, kann das Unternehmen nicht tun. Und im Idealfall ergatterst du sogar den Ausbildungsplatz.
Wenn du also weißt, dass du dich unbedingt bei einer bestimmten Firma bewerben möchtest, dort aber keine freien Stellen zu finden sind: Give it a try! Nur wenn auf deren Homepage explizit steht, dass keine Initiativbewerbungen erwünscht sind, kannst du dir die Mühe sparen. Mühe macht so eine Initiativbewerbung nämlich auf jeden Fall, wenn sie erfolgreich sein soll. Du musst dich vorher gut über das Unternehmen informieren und deutlich machen, warum du nur dort deine Ausbildung machen willst und warum das Unternehmen gar nicht auf dich verzichten kann.
Eine Initiativbewerbung ist genauso aufgebaut wie eine normale Bewerbung. Das bedeutet, dass du neben dem Anschreiben auch den Lebenslauf (optional mit Bewerbungsfoto) und dein aktuellstes Schulzeugnis beziehungsweise dein Abschlusszeugnis mitschickst. Je nachdem, was du bisher schon so alles gemacht hast und bei welchem Unternehmen und auf welche Stelle du dich bewirbst, kannst du dann noch weitere Unterlagen beifügen. Gerade bei einer Initiativbewerbung punktest du natürlich mit einem Praktikumszeugnis oder einem Empfehlungsschreiben.
Neben deiner persönlichen Vorstellung darfst du nicht vergessen, auf die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch einzugehen. Du solltest hierfür auf jeden Fall eine selbstbewusste Formulierung wählen, diese könnte zum Beispiel so aussehen:
„In einem Vorstellungsgespräch überzeuge ich Sie gerne persönlich von meiner Motivation.“
Nach der Abschiedsformel „Mit freundlichen Grüßen“ (ohne Komma!) folgt deine Unterschrift.
Scannst du deine handschriftliche Unterschrift ein, kannst du sie auch bei einer E-Mail-Bewerbung verwenden.
Einen ganzen Roman brauchst du übrigens nicht über dich zu schreiben, insgesamt sollte das Anschreiben nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein. Wer ganz auf Nummer sichergehen möchte, der hält sich dabei einfach an die DIN 5008.
Der größte Unterschied ist, dass du dich nicht auf eine ausgeschriebene Stelle bewirbst, sondern für eine, die es (noch) nicht gibt. Der Fokus liegt bei der Initiativbewerbung deswegen auch nicht auf den Anforderungen einer offenen Stelle, sondern auf deinen Qualifikationen. Du musst dich in der Initiativbewerbung dermaßen gut verkaufen, dass man dich unbedingt kennenlernen und einstellen will.
Bevor du eine Initiativbewerbung verschicken kannst, brauchst du zuerst einmal einen Ansprechpartner aus der Personalabteilung, an den du die Bewerbung adressieren kannst. Du darfst dafür ruhig einfach dort anrufen und nachfragen. Dann kannst du dich auch gleich darüber informieren, in welchen Berufen das Unternehmen überhaupt ausbildet und ob eine Bewerbung lieber per Mail oder mit der Post verschickt werden sollte. Damit zeigst du nicht nur Einsatz, sondern hast außerdem die Möglichkeit, dich hinterher in der Bewerbung auf dieses Telefongespräch zu beziehen.
Natürlich solltest du dich auch über das Unternehmen schlau machen, zum Beispiel über dessen Homepage. So machst du dir ein Bild, wie das Unternehmen drauf ist und sich nach außen hin zeigt, und du erhöhst die Chancen, mit dem Stil deiner Bewerbung den passenden Ton zu treffen.
Und nicht zuletzt musst du für dich herausfinden, was für eine Ausbildung du überhaupt suchst, wo deine Stärken liegen und wie du sie im Unternehmen einbringen kannst. Das alles muss dir selbst klar sein, sonst kannst du kein Unternehmen glaubhaft davon überzeugen, dass es dich unbedingt einstellen muss.
Übrigens …
Auf Ausbildung.de findest du auch Unternehmen, die offen für eine Initiativbewerbung sind. Hier ist die Bewerbung dann besonders einfach, du kannst dich zum Beispiel direkt mit einem Mausklick per E-Mail bewerben oder du schickst deine Bewerbung an die angegebene Postadresse.
Das sieht dann so aus:
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