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Bewerbungsfoto selber machen – Tipps & Fehler

Warum viel Geld für einen Fotografen bezahlen, wenn man ein Bewerbungsfoto auch easy zuhause machen kann? Und dafür brauchst du nicht mal eine professionelle Kamera. Ein Bewerbungsfoto kann man nämlich auch mit dem Handy machen – und das ist auch erlaubt! Und wenn du dich an ein paar unserer Regeln hältst, kann da auch nichts schief gehen. 

Unser Rat ist trotzdem: Ehe du ein schlechtes, selbst gemachtes Bild einreichst, solltest du besser ganz darauf verzichten.

Das brauchst du für ein gutes, selbst gemachtes Bewerbungsfoto!

  • Ein sehr gutes Handy oder eine Digitalkamera
  • Tageslicht oder weiche Beleuchtung
  • Ein Stativ oder eine ruhige Hand (deine oder die einer vertrauten Person)
  • Einen hellen, einfarbigen Hintergrund
  • Ein schickes Outfit und eine ordentliche Frisur

Bewerbungsfoto

Bewerbungsfoto

Alle Infos zum Bewerbungsfoto wie Kosten, Position, Kleidung, Frisur und Pose findest du in unserem Bewerbungsfoto-Ratgeber.

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Kamera-Setup

Du brauchst keine teure Profi-Kamera – ein gutes Smartphone reicht völlig aus! Achte darauf, dass deine Handykamera 12 Megapixel hat, auch 8 Megapixel könnten ausreichen. Wichtig ist, dass das Bild am Ende scharf und nicht verpixelt ist.

  • Stell dein Handy oder deine Kamera auf ein Stativ oder lehne es stabil gegen einen festen Gegenstand, z. B. Bücher. So verwackelt das Bild nicht.
  • Platziere das Handy oder die Kamera im Hochformat, also hochkant.
  • Nutze die Rückkamera beim Handy, weil sie meist eine bessere Qualität bietet als die Frontkamera.
  • Platziere dein Fotogerät auf Augenhöhe, etwa eine Armlänge von dir entfernt. Der Bildausschnitt sollte dein Gesicht und maximal deinen Oberkörper zeigen. Achte darauf, dass du genug Platz nach oben lässt, damit dein Kopf nicht abgeschnitten wird.
  • Falls du alleine bist, kannst du den Selbstauslöser oder eine Fernauslöser-App nutzen.

Die richtige Kamera-Einstellung

  • Hohe Auflösung: Stelle die Kamera auf die höchste Auflösung ein – 300dpi sind ein guter Richwert.
  • Format: Für das Format eignen sich 2:3, 3:4 oder 5:7.
  • Größe: nicht weniger als die klassische Passbildgröße, also 3,5x4,5 cm. Die Größen 4x6 cm, 6x9 cm oder 5x7 cm bieten sich auch an.
  • Brennweite: Bei einer Digitalkamera empfehlen wir ein lichtstarkes Objektiv mit etwas längerer Brennweite (50 bis 100 mm).
  • Kein Blitz: Blitzlicht kann harte Schatten und unschöne Reflexionen erzeugen. Setze lieber auf natürliches Licht oder eine gute Raumbeleuchtung.
  • Portrait-Modus: Viele Smartphones haben einen Portrait-Modus, der den Hintergrund leicht weichzeichnet – ideal für Bewerbungsfotos!
  • Kein Weitwinkel: Manche Handykameras haben eine Weitwinkelfunktion. Schalte sie aus, damit dein Gesicht nicht verzerrt wird.
  • ISO: Falls dein Handy manuelle Einstellungen erlaubt, wähle eine niedrige ISO (100–200) für ein rauschfreies Bild.

Hintergrund

Der Hintergrund sollte ruhig und neutral sein, damit du im Fokus stehst. Am besten eignen sich helle, einfarbige Wände in Weiß, Grau oder Beige. Falls du keine passende Wand hast, kannst du auch ein großes Tuch, ein Bettlaken oder eine Decke aufhängen und als Hintergrund nutzen. Auch hier gilt: bitte muster- und faltenfrei. 

❌ Unruhige Hintergründe mit Mustern, Regalen, Bildern oder Fenstern lenken ab. 

Falls du keinen passenden Hintergrund findest, kannst du mit einer App den Hintergrund entfernen oder weichzeichnen. Gute kostenlose Apps dafür sind YouCam Perfect oder Remove.bg.

Bewerbungsfoto draußen machen

Selbstverständlich kannst du dein Bewerbungsfoto auch draußen machen. Das wirkt modern, aber immer noch professionell, wenn du folgende Aspekte beachtest:

✅ Ruhiger Hintergrund: Wähle eine schlichte Umgebung, z. B. eine grüne Hecke, einen Park oder eine neutrale Hauswand. Auch urbane Locations wie moderne Bürogebäude mit tiefen Glasfronten bieten sich an. Andere Menschen sollten aber auf keinen Fall im Hintergrund zu sehen sein.

✅ Weiches Licht nutzen: Fotografiere am besten morgens oder am späten Nachmittag, wenn das Licht weich ist. Direkte Mittagssonne wirft harte Schatten und lässt dich blass oder überbelichtet wirken. Falls es zu hell ist, stelle dich in einen leicht schattigen Bereich.

✅ Wind vermeiden: Achte darauf, dass es möglichst windstill ist, wenn du dein Bewerbungsfoto machst. Deine Haare und Kleidung sollten nämlich nicht vom Wind zerzaust werden. Falls nötig, nimm Haarspray, Haargel oder Haarklammern mit.

✅ Passende Kleidung: Auch wenn du draußen bist, sollte dein Outfit professionell wirken. Achte darauf, dass deine Kleidung sich nicht mit dem Hintergrund „beißt“, z. B. kein grünes Shirt vor einer Hecke.

Ein Bewerbungsfoto an der frischen Luft eignet sich zum Beispiel für soziale Berufe, kreative Berufe, Umweltberufe oder Berufe mit Sport. Bei modernen Unternehmen oder Start-ups kommt das auch gut an!

Outfit für das Bewerbungsfoto

Beleuchtung

Am besten nutzt du natürliches Tageslicht – stelle dich mit dem Gesicht zum Fenster, damit dein Gesicht gleichmäßig ausgeleuchtet wird. Direktes Sonnenlicht solltest du vermeiden, da es harte Schatten wirft.

Tipp: Falls du künstliches Licht nutzt, verwende weiches, warmweißes Licht, z. B. eine Ringlicht-Lampe oder zwei seitlich platzierte Lampen). 

❌ Grelles Deckenlicht erzeugt unschöne Schatten unter den Augen. 

❌ Der Hintergrund sollte nicht heller als dein Gesicht sein. Sonst verschwindest du im Schatten.

Haltung & Gesichtsausdruck

Du kannst dich entweder mit etwas Abstand vor die Wand stellen oder du setzt dich auf einen Stuhl. Wichtig ist, dass du dich gerade positionierst, aber nicht zur Salzsäule erstarrst! Halte die Schultern entspannt, aber zieh sie leicht nach hinten. Dreh deinen Oberkörper leicht zur Seite (ca. 20–30 Grad), weil das natürlicher wirkt als eine frontale Haltung.

Tipp: Mach am besten ein paar Test-Shots, bevor du richtig loslegst. So kannst du ein bisschen mit den Posen spielen und gucken, was am besten aussieht bzw. womit du dich am wohlsten fühlst. 

Dein Gesichtsausdruck sollte freundlich und selbstbewusst sein. Ein leichtes Lächeln in die Kamera ist ideal – nicht zu übertrieben, aber auch nicht zu ernst. Müde und angespannt machst du keinen guten Eindruck. Neige deinen Kopf leicht nach vorne – damit wirkst du selbstbewusster.

Nachbearbeitung

Moderne Handys und Kameras machen im Automatik-Modus meistens schon sehr gute Fotos. Deshalb gilt bei der Nachbearbeitung deines Bewerbungsfotos: weniger ist mehr! So lange es nicht künstlich wirkt, darfst du Hautunreinheiten oder störende Dinge im Hintergrund retuschieren. Ein wenig Kontrast schadet dem Bild bestimmt auch nicht. Viel mehr solltest du aber nicht verändern. Kostenlose Bildbearbeitungsprogramme sind beispielsweise GIMP, Photopea oder der Pixlr Editor. 

Tipp: Schneide das Bild so zu, dass nur dein Oberkörper ca. ab Brusthöhe zu sehen ist. Achte darauf, links und rechts vom Motiv nicht zu viel Platz zu lassen, damit die Person im Bild nicht zu klein wirkt.

Bewerbungsfoto mit KI

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Ein Bewerbungsfoto kannst du auch mit KI erstellen bzw. bearbeiten. Informier dich hier, wie das geht!

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Checkliste: Ein gutes selbst gemachtes Bewerbungsfoto

  • Ist das Bild scharf und gut ausgeleuchtet?
  • Wirkt dein Gesichtsausdruck freundlich & professionell?
  • Passt der Hintergrund und ist er nicht zu unruhig?
  • Ist dein Outfit ordentlich & passend zur Branche?
  • Sieht das Bild trotz Bildbearbeitung noch natürlich aus?

Dateiformat & Bewerbungsfoto einfügen

Speichere dein Bild als JPG- oder PNG-Datei mit hoher Qualität ab. Die Größe sollte passend sein, damit das Foto bei Online-Bewerbungen nicht verzerrt wird, z. B. 500 x 650 Pixel, max. 2 MB. 

📎 Bei Online-Bewerbungen: Füge das Bild direkt ins Deckblatt (mittig) oder den Lebenslauf (rechts oben ist klassisch) ein. 

🖨 Falls du die Bewerbung ausdruckst: Auf Fotopapier drucken oder das Bild professionell entwickeln lassen. Das geht zum Beispiel bei einem Copyshop.