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Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme: Alles, was du über die BvB wissen musst!

Nicht jeder startet nach der Schule direkt in die Ausbildung – und das ist völlig in Ordnung. Vielleicht bist du dir noch nicht sicher, welcher Beruf zu dir passt. Oder du brauchst noch etwas Unterstützung, um wirklich durchzustarten. Genau dafür gibt es Angebote wie die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme – kurz BvB. Was dahinter steckt, für wen sie gedacht ist und wie sie dir helfen kann, erfährst du hier.

Was ist eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB)?

Die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) ist ein Angebot der Agentur für Arbeit, das junge Menschen dabei unterstützt, den Einstieg in das Berufsleben zu finden – insbesondere, wenn sie noch keine Ausbildungsstelle haben oder sich beruflich orientieren möchten. Ziel der Maßnahme ist es, die Teilnehmenden auf eine Berufsausbildung vorzubereiten oder ihnen den direkten Einstieg in Arbeit zu erleichtern.

Die BvB auf einen Blick:

  • praktische Einblicke in verschiedene Berufsfelder
  • berufliches Grundlagenwissen
  • Unterstützung bei Bewerbungen
  • ggf. Möglichkeit, einen Schulabschluss nachzuholen

Was genau bringt mir die BvB und welches Ziel verfolgt sie? 

Die BvB soll dir helfen, deinen Platz in der Arbeitswelt zu finden – ganz gleich, ob du noch nicht weißt, wohin es beruflich gehen soll, oder ob dir noch bestimmte Voraussetzungen für eine Ausbildung fehlen. Ziel ist es, dich fit für eine Ausbildung oder eine berufliche Tätigkeit zu machen – fachlich, schulisch und persönlich.

5 Vorteile der BvB

  1. Berufsorientierung: Du lernst verschiedene Berufe kennen und findest heraus, was zu dir passt.
  2. Praktische Erfahrung: Durch Praktika sammelst du echte Einblicke in den Arbeitsalltag.
  3. Stärkung der Ausbildungsreife: Du verbesserst schulische Grundlagen und persönliche Kompetenzen.
  4. Bewerbungshilfe: Du bekommst Unterstützung bei Lebenslauf, Anschreiben und Vorstellungsgesprächen.
  5. Individuelle Förderung: Du wirst von Fachkräften begleitet und gezielt auf deinem Weg unterstützt.

Was ist der Unterschied zur Einstiegsqualifizierung (EQ)?

Die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) und die Einstiegsqualifizierung (EQ) sind beides Maßnahmen zur Vorbereitung auf eine Ausbildung – aber sie unterscheiden sich deutlich in Struktur, Zielgruppe und Ablauf.

Die BvB ist ideal, wenn du noch Orientierung brauchst oder Unterstützung benötigst, um ausbildungsreif zu werden. Die EQ ist sinnvoll, wenn du schon weißt, welchen Beruf du lernen möchtest und einen Betrieb für den Einstieg suchst.

Wer kann an einer BvB teilnehmen?

Die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) richtet sich an junge Menschen unter 25 Jahren, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben und sich beruflich orientieren möchten oder müssen. Die Teilnahme ist insbesondere dann möglich, wenn du:

  • die Schulpflicht erfüllt, aber keine Ausbildung begonnen hast,
  • keine klare berufliche Perspektive hast,
  • noch nicht ausbildungsreif bist (z. B. aufgrund fehlender schulischer, sozialer oder sprachlicher Voraussetzungen),
  • eine Lernbehinderung oder einen Förderbedarf hast,
  • deinen Schulabschluss nachholen möchtest,
  • oder deine Chancen auf eine Ausbildung verbessern willst.

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Wo kann ich eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) machen?

Die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) wird nicht direkt von der Agentur für Arbeit, sondern von zertifizierten Bildungsträgern durchgeführt – also Einrichtungen, die auf berufliche Qualifizierung und Förderung spezialisiert sind. Diese Träger arbeiten im Auftrag der Agentur für Arbeit und bieten die BvB in vielen Städten und Regionen an.

Je nach Region kann die Ausrichtung der BvB unterschiedlich sein – zum Beispiel mit bestimmten Berufsfeldern im Fokus (z. B. Technik, Soziales, Handel).

Typische Anbieter:

  • Bildungszentren der Berufsbildungswerke (BBW)
  • Bildungswerke von Handwerkskammern oder Industrie- und Handelskammern
  • freie Träger oder andere lokale Anbieter

Wie läuft die Anmeldung/der Antrag über die Agentur für Arbeit?

Die Teilnahme an einer BvB ist nur über die Agentur für Arbeit möglich. Das bedeutet:

  1. Du vereinbarst ein Gespräch bei deiner zuständigen Berufsberatung.
  2. Dort wird geprüft, ob eine BvB für dich geeignet ist.
  3. Wenn ja, wirst du einem passenden Bildungsträger in deiner Nähe zugewiesen.

Tipp: Du kannst vorab auch selbst recherchieren, welche Träger in deiner Region eine BvB anbieten – z. B. über die Website der Agentur für Arbeit.

Welche Voraussetzungen gibt es für die BvB?

  • Du bist unter 25 Jahre alt.
  • Du hast die allgemeine Schulpflicht erfüllt (Schulabschluss nicht zwingend notwendig).
  • Du hast noch keine abgeschlossene Berufsausbildung.
  • Du hast aktuell keinen Ausbildungsplatz (oder hast eine Ausbildung abgebrochen bzw. wurdest nicht übernommen).
  • Du benötigst Unterstützung beim Erreichen der Ausbildungsreife oder beim Einstieg ins Berufsleben.
  • Du bist bei der Agentur für Arbeit gemeldet (und nimmst dort an der Berufsberatung teil).
  • Die Agentur für Arbeit bewilligt deine Teilnahme (nach einem persönlichen Beratungsgespräch).

💡Wichtig: Es gibt keinen Rechtsanspruch auf eine BvB – die Teilnahme wird individuell geprüft und durch die Agentur für Arbeit vermittelt.

Wie läuft die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) ab?

Der Ablauf einer BvB ist klar strukturiert, aber flexibel genug, um auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmenden einzugehen.

Typischer Ablauf der BvB in Phasen:

  1. Einstiegsphase (Orientierung)
    • Du lernst den Bildungsträger und die anderen Teilnehmenden kennen.
    • Es gibt erste Gespräche zur Kompetenzfeststellung: Wo stehst du? Wo willst du hin?
    • Gemeinsam wird ein individueller Förderplan erstellt.
  2. Berufsorientierung & Grundlagentraining
    • Du erhältst Einblicke in verschiedene Berufsfelder (z. B. durch Werkstätten oder Unterricht).
    • Es werden wichtige Grundlagen in Deutsch, Mathe, IT und Allgemeinbildungvermittelt.
    • Bewerbungstrainings und Berufsinfo-Veranstaltungen helfen bei der Orientierung.
  3. Praktika & berufliche Erprobung
    • Du machst mehrere Betriebspraktika, um Berufe praktisch auszuprobieren.
    • Dabei sammelst du echte Erfahrungen und knüpfst Kontakte zu möglichen Ausbildungsbetrieben.
  4. Vertiefung & Übergangsphase
    • Wenn du einen Beruf gefunden hast, der zu dir passt, wirst du gezielt darauf vorbereitet.
    • Du erhältst Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche, bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen.
    • In manchen Fällen kannst du auch einen Schulabschluss nachholen.

💡 Hinweis: Welche Schwerpunkte gesetzt werden, hängt vom jeweiligen Träger und deinen individuellen Zielen ab – die Inhalte werden im Förderplan mit dir gemeinsam festgelegt.

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Wie lange dauert eine BvB?

Die BvB dauert in der Regel 10 bis 12 Monate, kann aber je nach individuellem Bedarf verkürzt oder verlängert werden (max. 18 Monate). Du bist in Vollzeit dabei: montags bis freitags, mit Unterricht, Projektarbeit und Praktika. Die Teilnahme ist verbindlich – du hast also Anwesenheitspflicht, ähnlich wie in Schule oder Ausbildung.

Welche Qualifikationen oder Abschlüsse kann man erwerben?

In der BvB kannst du zwar keine vollwertige Ausbildung machen, aber wichtige Grundlagen für deinen weiteren Weg legen:

  • Hauptschulabschluss nachholen (je nach Träger möglich)
  • Teilnahmezertifikat mit Nachweis über Inhalte und Kompetenzen
  • Praktikumsbescheinigungen als Ergänzung für Bewerbungen
  • Berufliche Grundkenntnisse in verschiedenen Bereichen
  • Stärkung der Ausbildungsreife (z. B. Mathe, Deutsch, Sozialverhalten)

Was passiert nach der BvB?

Nach der BvB bist du optimal vorbereitet für den nächsten Schritt in deine berufliche Zukunft. Je nach deinem Entwicklungsstand und Ziel kann das sein:

  • der Einstieg in eine Ausbildung,
  • der Wechsel in eine weiterführende schulische Maßnahme,
  • ein direkter Berufseinstieg mit Helfertätigkeit,
  • oder die Teilnahme an einer weiteren Fördermaßnahme, z. B. EQ (Einstiegsqualifizierung).

Du wirst bei diesem Übergang natürlich unterstützt – z. B. mit Vermittlungshilfe, Bewerbungstrainings oder Kontakten zu Ausbildungsbetrieben.

Wird die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) vergütet?

Nein, du bekommst kein Gehalt für die Teilnahme an einer BvB – es handelt sich nicht um eine Ausbildung oder ein Arbeitsverhältnis. Aber: Du kannst finanzielle Unterstützung erhalten, wenn du bestimmte Voraussetzungen erfüllst.

Mögliche Leistungen während der BvB:

  • Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)
    → finanzielle Hilfe für Lebensunterhalt, Fahrtkosten, Unterkunft etc.
    → muss bei der Agentur für Arbeit beantragt werden
  • Übernahme von Fahrtkosten
    → je nach Entfernung zum Träger oder Praktikumsbetrieb
  • Zuschüsse zu Verpflegung, Lernmitteln oder Unterkunft
    → abhängig von Bedarf und regionalen Regelungen
  • Kindergeldanspruch bleibt bestehen, wenn du unter 25 bist

Tipp!

Lass dich bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit beraten – dort erfährst du, welche Leistungen dir zustehen und wie du sie beantragen kannst. Du kannst dich aber auch in unserem Ratgeber zur finanziellen Unterstützung informieren!