ODER
Wenn du deine Ausbildung erfolgreich abschließen willst, kommst du am Berichtsheft nicht vorbei. Es ist dein Ausbildungsnachweis und zeigt, was du gelernt und gemacht hast. Hier erfährst du, wie du dein Berichtsheft führst, warum es wichtig ist und bekommst praktische Tipps und Beispiele.
Außerdem haben wir praktische Word-Vorlagen für dein Berichtsheft. Hier ist die Vorlage für einen Wochenbericht – Muster für Deckblatt und Tagesbericht findest du weiter unten auf dieser Seite.
Das Berichtsheft ist dein Ausbildungs-Tagebuch. Hier dokumentierst du:
Es gibt mehrere Varianten des Berichtshefts. Frag zu Beginn deiner Ausbildung am besten deinen Ausbilder oder deine Ausbilderin, welche Form gewünscht wird. Vielleicht wird dir auch die Wahl überlassen. Dann überleg einfach, was für dich am besten ist. Kurz gesagt: Ohne Berichtsheft kein erfolgreicher Abschluss!
Das Azubiheft braucht man, weil es Pflicht ist und ohne es keine Abschlussprüfung möglich ist. Es zeigt, was man in der Ausbildung gelernt hat, hilft beim Lernen und gibt dem Ausbilder und der Kammer einen Überblick. Es ist dein Beweis für deine Ausbildung und unterstützt dich beim Bestehen der Prüfung. Du prägst dir den Lernstoff schon während der Ausbildung ein, indem du deinen Alltag im Betrieb oder in der Berufsschule reflektierst, ordnest und zusammenfasst. Du wirst fit darin, Arbeitsprozesse zu dokumentieren – was jeder Azubi lernen sollte.
Azubis müssen ein Berichtsheft führen – das steht im Berufsbildungsgesetz (BBiG §13). Ohne das Heft keine Abschlussprüfung! Auch dein Ausbilder muss darauf achten, dass du es schreibst und er muss es regelmäßig kontrollieren (BBiG §14).
Ja, das Schreiben des Berichtshefts fällt unter Arbeitszeit! Du darfst es also während der Arbeitszeit im Betrieb schreiben und musst dich nicht zu Hause noch dransetzen. Das ist auch offiziell festgehalten: „Den Auszubildenden ist Gelegenheit zu geben, den Ausbildungsnachweis am Arbeitsplatz zu führen“ (BBIG, §14 Absatz 2).
Das Berichtsheft wird regelmäßig vom Ausbilder kontrolliert und unterschrieben. Im Klartext heißt das: Einmal in der Woche, mindestens aber einmal im Monat, prüft der Ausbilder deine Angaben und bestätigt die Richtigkeit durch seine Unterschrift. Dieser Rhythmus wird zumindest empfohlen. Natürlich kann es sein, dass dein Chef das nicht so genau nimmt und das Heft seltener kontrolliert. Sprecht am besten zu Beginn der Ausbildung ab, wie ihr das am besten handhabt.
Außerdem prüft die Industrie- und Handelskammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK) das Heft, besonders vor der Abschlussprüfung. Wenn es nicht ordentlich geführt wurde, kann das zur Prüfungsverzögerung oder sogar zur Nichtzulassung führen.
Du solltest dein Berichtsheft mindestens einmal pro Woche schreiben. Manche Betriebe verlangen sogar eine tägliche Eintragung. Wichtig ist, dass du es regelmäßig und vollständig führst, damit du später keine Lücken hast.
Entscheidest du dich für einen Tagesbericht, wirst du mit der Zeit nicht länger als fünf bis zehn Minuten pro Eintrag brauchen. Dabei beschreibst du pro Texteinheit, was du an einem Tag so gemacht und gelernt hast. Plane für einen Wochenbericht 20 bis 30 Minuten ein.
Übrigens: Auch wenn du während deiner Ausbildung im Ausland bist, beispielsweise im Zuge eines Auslandspraktikums, musst du dein Berichtsheft trotzdem weiterführen.
Mach dir am besten täglich kurze Notizen. Das geht auch am Handy, zum Beispiel als Audio. Wenn du dich dann einmal in der Woche an deine Berichte setzt, kannst du alles stressfrei nachtragen.
Du kannst die KI als Hilfe hernehmen, indem du beispielsweise ein paar Stichpunkte eintippst und Sätze formulieren lässt. Außerdem kannst du deine Einträge auf Rechtschreibung und Grammatik prüfen lassen, dann bist du immer auf der sicheren Seite.
Im Ausbildungsvertrag sollte stehen, ob du deinen Ausbildungsnachweis handschriftlich, digital oder online führen sollst. Sprich das Thema also möglichst früh an, wenn das nicht der Fall ist.
Die handschriftliche Variante ist der Klassiker: Du füllst das Heft mit Stift und Papier aus und kannst es direkt zur Kontrolle abgeben. Ein digitales Berichtsheft wird oft als Word-Dokument geführt – das spart Papier und ist einfach zu speichern. Die moderne Methode, die immer mehr zum Einsatz kommt, ist das Online-Berichtsheft. Das führst du in einer speziellen App oder auf einer Online-Plattform. Hier kannst du deine Einträge leicht bearbeiten und direkt mit deinem Ausbilder teilen.
Beim Führen des Berichtshefts gibt es verschiedene Varianten: handschriftlich, digital oder online. Jede hat ihre eigenen Regeln und Besonderheiten.
✍ Handschriftliches Berichtsheft
✅ Sauber und leserlich schreiben (keine Kritzeleien oder Tipp-Ex)
✅ Keine Rechtschreibfehler (kurz prüfen)
✅ Regelmäßig führen (nicht erst am Monatsende alles nachtragen)
✅ Mit Tinte oder Kugelschreiber schreiben (kein Bleistift)
✅ Unterschriften von dir und dem Ausbilder nicht vergessen
💻 Digitales Berichtsheft (Word, PDF, Excel)
✅ Gut strukturierte und vollständige Einträge
✅ Speicherung auf PC oder Cloud, damit nichts verloren geht
✅ Saubere Formatierung für Übersichtlichkeit
✅ Ausdrucken oder als PDF zur Kontrolle einreichen
✅ Digitale Unterschriften klären (z. B. Scan oder Unterschrift per PDF-Tool)
🌐 Online-Berichtsheft (z. B. IHK-Berichtsheft-Apps)
✅ Regelmäßige Einträge über das Online-Portal
✅ Zugriff von überall (praktisch bei Homeoffice oder im Außendienst)
✅ Automatische Speicherung – kein Papierkram
✅ Unterschriften oft digital möglich
✅ Kammer-Vorgaben prüfen, ob eine Online-Version akzeptiert wird
➡ Regelmäßig schreiben (nicht aufschieben!)
➡ Genau und verständlich formulieren
➡ Unterschriften einholen
➡ Richtlinien der IHK/HWK beachten
Wofür das Azubiheft überhaupt gut ist und ob du es handschriftlich oder online führst, haben wir geklärt. Aber jetzt mal ganz einfach gefragt: Wie schreibt man so ein Berichtsheft denn jetzt? Und was gehört da eigentlich rein?
In dein Berichtsheft gehören alle wichtigen Informationen über deine Ausbildung. Dazu zählen:
✅ Persönliche Daten (Name, Ausbildungsbetrieb, Ausbildungsberuf)
✅Tägliche oder wöchentliche Berichte über deine Aufgaben und Tätigkeiten
✅Gelerntes in der Berufsschule (z. B. Themen aus dem Unterricht)
✅Besondere Ereignisse (z. B. Schulungen, Projekte, Prüfungen)
✅Unterschriften von dir und deinem Ausbilder zur Bestätigung
Das Berichtsheft soll zeigen, was du gelernt und gemacht hast.
Es gibt keine allgemeingültige Regelung, ob ein Berichtsheft als Fließtext oder auch in Stichpunkten geschrieben sein muss. Mach es also so, wie es dein Ausbildungsbetrieb bevorzugt. Beide Varianten haben ihre Vorteile:
Beispiel: „Am Dienstag habe ich gelernt, wie man Kundenanfragen effizient bearbeitet und welche Strategien bei der Bearbeitung von Reklamationen wichtig sind.“
Beispiel: „- Kundenanfragen bearbeitet, - Reklamationen bearbeitet, - Lagerbestände geprüft.“
Die Vergangenheitsform (Präteritum) ist die gängige Zeitform für Berichtshefte von Azubis. Klar: Die Tätigkeiten, die du beschreibst, sind ja auch alle bereits abgeschlossen.
Beispiel: „Ich habe die Lagerbestände geprüft und Bestellungen vorbereitet.“
Der Umfang des Berichtshefts hängt von den Vorgaben deiner IHK, HWK oder deinem Ausbildungsbetrieb ab. Grundsätzlich gilt:
✅ Tägliche Berichte: 3–5 Sätze pro Tag
✅Wöchentliche Berichte: 5–10 Sätze oder eine halbe bis eine ganze DIN-A4-Seite
✅Monatsberichte (falls erlaubt): Eine ganze Seite mit ausführlicher Beschreibung
Die Berichte sollten nicht zu knapp, aber auch nicht zu ausschweifend sein.
Wichtig ist, dass deine Tätigkeiten verständlich und nachvollziehbar beschrieben werden. Schau in die Vorgaben deiner Kammer oder frage deinen Ausbilder, falls du unsicher bist!
Wenn du in der schriftlichen oder mündlichen Prüfung auf Fragen stößt, deren Inhalt dir unbekannt ist, kannst du dies mit deinem Berichtsheft nachweisen. So belegst du, dass das Thema nicht behandelt wurde, und es besteht die Möglichkeit, dass dir dafür Punkte angerechnet werden.
Ob Tagesbericht, Wochenbericht oder Monatsbericht besser ist, hängt von den Vorgaben deiner IHK, HWK oder deinem Betrieb ab. Hier ein Vergleich:
Berichtsart | Vorteile | Nachteile |
Tagesbericht (jeden Tag ein kurzer Eintrag) |
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Wochenbericht (eine Zusammenfassung pro Woche) |
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Monatsbericht (eine Zusammenfassung des ganzen Monats) |
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Wenn deine Kammer oder dein Betrieb nichts vorgibt, ist der Wochenbericht meist die beste Wahl. Er ist nicht zu aufwendig, aber trotzdem detailliert genug. Frag zur Sicherheit nach, welche Variante erlaubt ist!
Ein Tagesbericht im Berichtsheft sollte kurz und präzise beschreiben, welche Aufgaben du an einem bestimmten Tag erledigt hast. Hier ist eine einfache Struktur, die dir hilft:
📝 Aufbau eines Tagesberichts:
Datum und Abteilung: Wo hast du gearbeitet? (z. B. „12.02.2025 – Abteilung: Lager & Logistik“)
Aufgabenbeschreibung: Was hast du gemacht? (z. B. „Wareneingang kontrolliert, Lieferscheine geprüft“)
Gelerntes: Welche neuen Erkenntnisse oder Fähigkeiten hast du an diesem Tag gewonnen?
✍ Beispiel für einen Tagesbericht:
Datum: 12.02.2025
Abteilung: Lager & Logistik
Tätigkeiten: Heute habe ich Warenlieferungen entgegengenommen und die Lieferscheine überprüft. Anschließend habe ich die Artikel mit der Bestellliste abgeglichen und ins Lager einsortiert. Dabei habe ich gelernt, wie wichtig es ist, Artikelnummern und Mengen genau zu kontrollieren, um Fehler zu vermeiden.
Falls dein Betrieb Stichpunkte erlaubt, kannst du es auch so schreiben:
Ein Wochenbericht im Berichtsheft fasst die wichtigsten Tätigkeiten einer Arbeitswoche zusammen. Er sollte strukturiert, präzise und nachvollziehbar sein.
📝 Aufbau eines Wochenberichts:
Datum & Abteilung: (z. B. „Woche vom 12.02. bis 16.02.2025 – Abteilung: Lager & Logistik“)
Tätigkeiten: Was hast du in der Woche gemacht? (Zusammenfassung der wichtigsten Aufgaben)
Erlernte Inhalte: Was hast du Neues gelernt oder vertieft?
Besondere Ereignisse: (z. B. Schulungen, Meetings, Prüfungen)
✍ Beispiel für einen Wochenbericht:
Woche vom 12.02. bis 16.02.2025
Abteilung: Lager & Logistik
Diese Woche habe ich mich mit der Warenannahme und -kontrolle beschäftigt. Ich habe Lieferungen entgegengenommen, Lieferscheine überprüft und Waren nach dem FIFO-Prinzip einsortiert. Außerdem durfte ich bei der Inventur helfen und lernen, wie man Bestände richtig erfasst. Besonders interessant war eine Schulung zur Lagerverwaltung, in der ich mehr über die verschiedenen Lagersysteme erfahren habe. Insgesamt konnte ich meine Genauigkeit bei der Kontrolle von Lieferungen verbessern.
Falls dein Betrieb Stichpunkte erlaubt, kannst du es so schreiben:
Ein Monatsbericht im Berichtsheft fasst deine wichtigsten Tätigkeiten und Lerninhalte eines ganzen Monats zusammen. Er sollte gut strukturiert sein und die wichtigsten Aufgaben und Fortschritte hervorheben.
📝 Aufbau eines Monatsberichts:
Überschrift mit Zeitraum & Abteilung
„Monatsbericht Februar 2025 – Abteilung: Lager & Logistik“
Allgemeine Tätigkeiten des Monats
Erlernte Inhalte & Fortschritte
Besondere Ereignisse
Fazit & persönliche Einschätzung
✍ Beispiel für einen Monatsbericht:
Monatsbericht Februar 2025
Abteilung: Lager & Logistik
Diesen Monat habe ich mich intensiv mit der Warenannahme und -kontrolle beschäftigt. Ich habe gelernt, Lieferungen auf Vollständigkeit und Qualität zu überprüfen und nach dem FIFO-Prinzip ins Lager einzusortieren. Zudem durfte ich bei der Inventur mithelfen und dabei Bestandsaufnahmen durchführen. Ein besonderes Highlight war eine Schulung zur Lagerverwaltung, bei der ich die Grundlagen verschiedener Lagersysteme kennengelernt habe. Ich konnte meine Genauigkeit bei der Bestandskontrolle verbessern und habe ein besseres Verständnis für logistische Abläufe entwickelt.
Insgesamt war der Monat sehr lehrreich. Ich fühle mich sicherer im Umgang mit Wareneingängen und habe mein Fachwissen im Bereich Lagerlogistik erweitert.
Falls Stichpunkte erlaubt sind, kannst du es so schreiben:
✅ Regelmäßig schreiben – nicht aufschieben
✅ Kurz & präzise – 3–5 Sätze pro Tag, max. 1 Seite pro Woche/Monat
✅ Klare Struktur – Datum, Aufgaben, Gelerntes, besondere Ereignisse
✅ Fachbegriffe nutzen – zeigt dein Wissen
✅ Wiederholungen vermeiden – neue Perspektiven einbringen
✅ Rechtschreibung prüfen – professioneller Eindruck
✅ Unterschriften einholen – sonst ungültig
Das Deckblatt deines Berichtshefts sollte alle wichtigen Informationen zur Ausbildung enthalten und ordentlich gestaltet sein.
Inhalte eines Deckblatts:
📌 Überschrift: „Berichtsheft“ oder „Ausbildungsnachweis“
📌 Name & Vorname
📌 Ausbildungsberuf
📌 Ausbildungsbetrieb (Name, Adresse)
📌 Ausbildungszeitraum (z. B. 01.08.2024 – 31.07.2027)
📌 Abteilung (falls nötig)
📌 Kammer (IHK/HWK) & Prüfungsnummer (falls vorhanden)
Wie das aussehen kann, siehst du in unserer Vorlage für dein Berichtsheft-Deckblatt:
Beispiel Tagesbericht (Kfz-Mechatroniker)
Ausbildungsnachweis Nr.: 123
Name: Max Mustermann
Abteilung: Werkstatt
Ausbildungswoche: 35
Ausbildungsjahr: 2
Wochentag | Aufgaben | Unterrichtsinhalte | Besondere Ereignisse etc. |
---|---|---|---|
Montag | Ölwechsel an einem VW Golf durchgeführt, Reifenwechsel | Wartung und Inspektion | Kundenfeedback war sehr positiv |
Dienstag | Diagnose und Behebung eines Motorproblems bei einem Audi A4 | Motorentechnik | Werkstattleitung hat Feedback zur Diagnose gegeben |
Mittwoch | Bremsenwechsel bei einem Mercedes-Benz C-Klasse | Bremssysteme | Keine besonderen Ereignisse |
Donnerstag | Austausch der Zündkerzen an einem Opel Corsa | Zündsysteme | Kollege hat bei einer Fehlersuche geholfen |
Freitag | Inspektion und Diagnose einer Elektronikstörung bei einem BMW 3er | Kfz-Elektronik | Kundenauftrag besonders zeitkritisch |
Datum: 23.08.2024
Unterschrift Auszubildender: Max Mustermann
Unterschrift Ausbildender: Herr Meier
Beispiel Wochenbericht (Kfz-Mechatroniker)
Ausbildungsnachweis Nr.: 123
Name: Max Mustermann
Abteilung: Werkstatt
Ausbildungswoche: 35
Ausbildungsjahr: 2
Betriebliche Tätigkeiten:
Besondere Ereignisse:
Unterrichtsthemen (Berufsschule):
Datum: 23.08.2024
Unterschrift Auszubildender: Max Mustermann
Unterschrift Ausbildender: Herr Meier
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