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Gehalt Beamte: Aktuelle Besoldungstabellen und Erfahrungsstufen

Beamte haben beim Gehalt einen entscheidenden Vorteil: Kein Feilschen, kein Zittern. Ihr Einkommen und ihre Versorgung sind gesetzlich geregelt – fair, transparent und demokratisch entschieden. Das bedeutet: absolute Planungssicherheit, ein Leben lang. Doch Beamte sind keine normalen Arbeitnehmer. Ihr Dienstverhältnis startet nicht mit einem Arbeitsvertrag, sondern mit einer Ernennungsurkunde. Im Gegenzug gelten besondere Regeln: Beamte arbeiten für das Wohl der Allgemeinheit, handeln nach Recht und Gesetz – und Streiks? Die sind für sie ausgeschlossen.

Was ist der Beamtenstatus?

Der Beamtenstatus in Deutschland bezeichnet den besonderen rechtlichen Status von Beamten. Er gewährt spezielle Rechte und Pflichten, darunter eine lebenslange Anstellung, Loyalität zum Staat und die Befreiung von Sozialversicherungsbeiträgen. Dieser Status sichert Stabilität, Neutralität und Engagement im öffentlichen Dienst.

junge Frau ist im Bürgerbüro

Welche Gesetze kommen als Beamter auf mich zu?

Als Beamter hast du einige Gesetze, die dir geläufig sein sollten. Zwei davon sind besonders wichtig. Wir erklären dir kurz und verständlich, was sie bedeuten.

Was ist das Bundesbesoldungsgesetz (BbesG)?

Das Bundesbesoldungsgesetz (BBesG) regelt in Deutschland die Besoldung von Beamten, Richtern und Soldaten des Bundes. Es bestimmt Gehälter, Zulagen und sonstige Vergütungen auf Grundlage von Amtsrang, Dienstalter und Funktion. Das Gesetz gewährleistet eine einheitliche Vergütungsstruktur und dient der Sicherung des Lebensunterhalts dieser Beschäftigten.

Was ist das Alimentationsprinzip?

Das Alimentationsprinzip (Artikel 33 Absatz 5 des Grundgesetzes) bedeutet, dass der Staat verpflichtet ist, Beamten genug Geld zu zahlen, damit sie einen angemessenenLebensunterhalt haben. Dieses Geld soll reichen, um während der Arbeit im Alter oder bei Krankheit über die Runden zu kommen. Auch die Familie von Beamten wird dabei unterstützt.

Was bedeutet das im Klartext?

  • Angemessen: Das Gehalt muss zur Verantwortung und Bedeutung des Jobs passen.
  • Lebenslang: Beamte sollen während ihrer Arbeit im Alter und bei Krankheit finanziell abgesichert sein.
  • Familie: Auch die Versorgung von Ehepartnern und Kindern wird berücksichtigt.

Wie viel verdiene ich als Beamter in der Ausbildung?

Das Gehalt für Beamte in der Ausbildung – auch Anwärterbezüge genannt – variiert je nach Laufbahn, Bundesland und Art des Dienstes (mittlerer, gehobener oder höherer Dienst). Hier sind grobe Durchschnittswerte für 2025:

Gehalt oder Besoldung? 💰

Bei Beamten heißt das Gehalt Besoldung. Außerdem erhalten sie kein Entgelt für ihre Arbeit, sondern Bezüge.

Besoldung

Was ist der Unterschied zu normalem Gehalt und Beamtengehalt?

Ein Angestellter verdient im Durchschnitt rund 37.900 Euro im Jahr brutto, ein Beamter kommt laut Statistischem Bundesamt auf rund 48.000 Euro. Das kann sich jedoch je nach Branche und Unternehmen unterscheiden. 

  • Beamte bekommen kein Gehalt pro Aufgabe. Stattdessen ist ihr Geld eine Belohnung dafür, dass sie dem Staat mit ihrer ganzen Arbeitskraft zur Verfügung stehen und ihre Aufgaben erfüllen.
  • Ihr Einkommen soll so hoch sein, dass sie gut davon leben können und dass der Job für gut ausgebildete Leute attraktiv bleibt.

Wann bekommen Beamte ihr Gehalt?

Beamte erhalten ihr Gehalt bzw. ihre Bezüge zum letzten Werktag des Monats – und zwar immer monatlich im Voraus. Das ist auch vorschriftlich geregelt.

Welche Gehaltsstufen gibt es?

Die Gehaltstabellen für Beamte sind eine Art „Plan", der zeigt, wie viel Geld ein Beamter für seine Arbeit bekommt. Das Gehalt hängt von mehreren Aspekten ab. Wir erklären dir das Schritt für Schritt. 

Besoldungsgruppen: Wer macht was?

Beamte werden in Besoldungsgruppen eingeteilt. Das sind große Gruppen, die je nach Job unterschiedlich sind. Zum Beispiel:

  • A-Gruppe: für normale Beamte wie Polizisten, Lehrer oder Verwaltungsbeamte
  • B-Gruppe: für höhere Ämter wie Chefs in Ministerien
  • R-Gruppe: für Richter oder Staatsanwälte
  • W-Gruppe: Professorinnen, Hochschullehrerinnen (Individuelle Leistungen werden belohnt, flexibel gestaltet)

C-Gruppe ist heute W-Gruppe! 🆕

2005 wurde die C-Gruppe in die W-Gruppe umgewandelt. Falls du ältere Dokumente oder Verträge siehst, kann dort noch die C-Besoldung stehen, aber neue Professuren laufen immer über die W-Besoldung.

MerkmalC-Gruppe (alt)W-Gruppe (neu)
Gültigkeitbis 2005seit 2005
HauptgruppenC1-C4W1-W4
Gehaltsstrukturfestes Grundgehalt mit AltersstufenGrundgehalt plus Leistungszahlungen
Flexibilitätwenig Verhandlungsspielraumverhandelbare Zulagen

Stufen: Erfahrung zählt!

In jeder Besoldungsgruppe gibt es Stufen. Die Stufe zeigt, wie lange jemand schon Beamter ist.

  • Stufe 1: Am Anfang, wenn man frisch im Job ist.
  • Stufe 2 bis 8: Mit der Zeit steigt man auf, z. B. alle drei bis fünf Jahre. Mit jeder Stufe gibt es mehr Geld.

Familie und Extras: Beamte sind abgesichert

Manchmal gibt es Zusatzgeld, zum Beispiel:

  • Kinderzuschlag: Wenn man Kinder hat.
  • Ortszuschlag: In manchen Gegenden, wo das Leben teurer ist.

Der Gehaltsplan: Wie viel steht drin?

Eine Gehaltstabelle sieht aus wie eine große Liste. Darin steht:

  • Die Besoldungsgruppe (z. B. A9, A10, A11).
  • Die Stufen (z. B. 1, 2, 3...).
  • Das Gehalt, das man bekommt.

So sieht eine Gehaltstabelle in brutto für die A-Gruppe in Bayern aus:

Besoldungstabelle der Gruppe A, Bayern, ab 1.02.2025

A1 bis A4: für einfache Tätigkeiten, z. B. Boten und Zusteller im öffentlichen Dienst, Hausmeister-Helfer, Helfer in der Verwaltung.

A5 bis A9: für mittleren Dienst, z. B. Polizisten oder Sachbearbeiter.

A10 bis A13: für gehobenen Dienst, z. B. Lehrer an Grundschulen oder Polizeikommissare.

A14 bis A16: für höheren Dienst, z. B. Gymnasiallehrer oder leitende Beamte.

Die oberen Zahlen sind die Stufen, also die Jahre an Erfahrung (orange markiert). Die linken Zahlen (pink markiert) sind die Besoldungsgruppen, in dieser bleibst du dein Leben lang – außer du steigst auf, z. B. in den gehobenen Dienst. 

Bist du der Gruppe A9 (grün markiert) zugeordnet, z. B. als Polizist:in im mittleren Dienst, steigst in den Stufen auf, je länger du im Beruf arbeitest. In diesem Fall ist erst mal bei Stufe zehn Schluss. Die Stufen sind automatische Gehaltserhöhungen, die du sozusagen nur mit Erfahrung durch Jahre sammelst. Du kannst aber mehr bekommen, wenn du befördert wirst, Zulagen oder Leistungsprämien erhältst.

Warum ist bei manchen Besoldungsgruppen/Stufen kein Gehalt angegeben?

Diese höheren Positionen erfordern schon von Beginn an mehr Erfahrung, da es sich hier meist um Führungspositionen handelt. Diese erlangt man zum Beispiel in Form eines Studiums mit anschließendem Referendariat (Praktische Lehrer:innenausbildung). Also steigt man automatisch mit Stufe drei bis sechs ein.

Wer macht die Regeln?

Die Gehaltstabellen werden von der Regierung gemacht. Sie gelten entweder für ganz Deutschland oder manchmal nur für ein Bundesland, weil Beamte in jedem Bundesland unterschiedlich bezahlt werden können. Dein Gehalt als Beamter hängt von deinem Job, deiner Erfahrung (Stufe) und manchmal deiner Familie ab. Je länger du dabei bist und je mehr Verantwortung du hast, desto mehr Geld bekommst du.

Schon gewusst? 📢

Je höher die Gruppe, desto mehr Verantwortung hat man – und desto mehr Geld gibt es.

Gibt es einen Tarifvertrag als Beamter?

Für Beamte sind die Beschäftigungsbedingungen in verschiedenen Gesetzen geregelt. Als Tarifbeschäftigte und Tarifbeschäftigter im öffentlichen Dienst wird man sein gesamtes Berufsleben von einem entsprechenden Tarifvertrag begleitet.

Welche Beamte haben einen Tarifvertrag?

Der TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) gilt für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst, die in einem Beschäftigungsverhältnis zum Bund oder einer Kommune stehen.