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Beamte haben beim Gehalt einen entscheidenden Vorteil: Kein Feilschen, kein Zittern. Ihr Einkommen und ihre Versorgung sind gesetzlich geregelt – fair, transparent und demokratisch entschieden. Das bedeutet: absolute Planungssicherheit, ein Leben lang. Doch Beamte sind keine normalen Arbeitnehmer. Ihr Dienstverhältnis startet nicht mit einem Arbeitsvertrag, sondern mit einer Ernennungsurkunde. Im Gegenzug gelten besondere Regeln: Beamte arbeiten für das Wohl der Allgemeinheit, handeln nach Recht und Gesetz – und Streiks? Die sind für sie ausgeschlossen.
Der Beamtenstatus in Deutschland bezeichnet den besonderen rechtlichen Status von Beamten. Er gewährt spezielle Rechte und Pflichten, darunter eine lebenslange Anstellung, Loyalität zum Staat und die Befreiung von Sozialversicherungsbeiträgen. Dieser Status sichert Stabilität, Neutralität und Engagement im öffentlichen Dienst.
Als Beamter hast du einige Gesetze, die dir geläufig sein sollten. Zwei davon sind besonders wichtig. Wir erklären dir kurz und verständlich, was sie bedeuten.
Das Bundesbesoldungsgesetz (BBesG) regelt in Deutschland die Besoldung von Beamten, Richtern und Soldaten des Bundes. Es bestimmt Gehälter, Zulagen und sonstige Vergütungen auf Grundlage von Amtsrang, Dienstalter und Funktion. Das Gesetz gewährleistet eine einheitliche Vergütungsstruktur und dient der Sicherung des Lebensunterhalts dieser Beschäftigten.
Das Alimentationsprinzip (Artikel 33 Absatz 5 des Grundgesetzes) bedeutet, dass der Staat verpflichtet ist, Beamten genug Geld zu zahlen, damit sie einen angemessenenLebensunterhalt haben. Dieses Geld soll reichen, um während der Arbeit im Alter oder bei Krankheit über die Runden zu kommen. Auch die Familie von Beamten wird dabei unterstützt.
Das Gehalt für Beamte in der Ausbildung – auch Anwärterbezüge genannt – variiert je nach Laufbahn, Bundesland und Art des Dienstes (mittlerer, gehobener oder höherer Dienst). Hier sind grobe Durchschnittswerte für 2025:
Bei Beamten heißt das Gehalt Besoldung. Außerdem erhalten sie kein Entgelt für ihre Arbeit, sondern Bezüge.
Ein Angestellter verdient im Durchschnitt rund 37.900 Euro im Jahr brutto, ein Beamter kommt laut Statistischem Bundesamt auf rund 48.000 Euro. Das kann sich jedoch je nach Branche und Unternehmen unterscheiden.
Beamte erhalten ihr Gehalt bzw. ihre Bezüge zum letzten Werktag des Monats – und zwar immer monatlich im Voraus. Das ist auch vorschriftlich geregelt.
Die Gehaltstabellen für Beamte sind eine Art „Plan", der zeigt, wie viel Geld ein Beamter für seine Arbeit bekommt. Das Gehalt hängt von mehreren Aspekten ab. Wir erklären dir das Schritt für Schritt.
Beamte werden in Besoldungsgruppen eingeteilt. Das sind große Gruppen, die je nach Job unterschiedlich sind. Zum Beispiel:
2005 wurde die C-Gruppe in die W-Gruppe umgewandelt. Falls du ältere Dokumente oder Verträge siehst, kann dort noch die C-Besoldung stehen, aber neue Professuren laufen immer über die W-Besoldung.
Merkmal | C-Gruppe (alt) | W-Gruppe (neu) |
Gültigkeit | bis 2005 | seit 2005 |
Hauptgruppen | C1-C4 | W1-W4 |
Gehaltsstruktur | festes Grundgehalt mit Altersstufen | Grundgehalt plus Leistungszahlungen |
Flexibilität | wenig Verhandlungsspielraum | verhandelbare Zulagen |
In jeder Besoldungsgruppe gibt es Stufen. Die Stufe zeigt, wie lange jemand schon Beamter ist.
Manchmal gibt es Zusatzgeld, zum Beispiel:
Eine Gehaltstabelle sieht aus wie eine große Liste. Darin steht:
So sieht eine Gehaltstabelle in brutto für die A-Gruppe in Bayern aus:
A1 bis A4: für einfache Tätigkeiten, z. B. Boten und Zusteller im öffentlichen Dienst, Hausmeister-Helfer, Helfer in der Verwaltung.
A5 bis A9: für mittleren Dienst, z. B. Polizisten oder Sachbearbeiter.
A10 bis A13: für gehobenen Dienst, z. B. Lehrer an Grundschulen oder Polizeikommissare.
A14 bis A16: für höheren Dienst, z. B. Gymnasiallehrer oder leitende Beamte.
Die oberen Zahlen sind die Stufen, also die Jahre an Erfahrung (orange markiert). Die linken Zahlen (pink markiert) sind die Besoldungsgruppen, in dieser bleibst du dein Leben lang – außer du steigst auf, z. B. in den gehobenen Dienst.
Bist du der Gruppe A9 (grün markiert) zugeordnet, z. B. als Polizist:in im mittleren Dienst, steigst in den Stufen auf, je länger du im Beruf arbeitest. In diesem Fall ist erst mal bei Stufe zehn Schluss. Die Stufen sind automatische Gehaltserhöhungen, die du sozusagen nur mit Erfahrung durch Jahre sammelst. Du kannst aber mehr bekommen, wenn du befördert wirst, Zulagen oder Leistungsprämien erhältst.
Diese höheren Positionen erfordern schon von Beginn an mehr Erfahrung, da es sich hier meist um Führungspositionen handelt. Diese erlangt man zum Beispiel in Form eines Studiums mit anschließendem Referendariat (Praktische Lehrer:innenausbildung). Also steigt man automatisch mit Stufe drei bis sechs ein.
Die Gehaltstabellen werden von der Regierung gemacht. Sie gelten entweder für ganz Deutschland oder manchmal nur für ein Bundesland, weil Beamte in jedem Bundesland unterschiedlich bezahlt werden können. Dein Gehalt als Beamter hängt von deinem Job, deiner Erfahrung (Stufe) und manchmal deiner Familie ab. Je länger du dabei bist und je mehr Verantwortung du hast, desto mehr Geld bekommst du.
Je höher die Gruppe, desto mehr Verantwortung hat man – und desto mehr Geld gibt es.
Für Beamte sind die Beschäftigungsbedingungen in verschiedenen Gesetzen geregelt. Als Tarifbeschäftigte und Tarifbeschäftigter im öffentlichen Dienst wird man sein gesamtes Berufsleben von einem entsprechenden Tarifvertrag begleitet.
Der TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) gilt für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst, die in einem Beschäftigungsverhältnis zum Bund oder einer Kommune stehen.
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