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Eine Ausbildung läuft in den meisten Fällen dual ab. Das heißt, sie findet gleichzeitig in der Berufsschule und in einem Unternehmen statt. Für dich als Azubi hat das den großen Vorteil, dass du im Vergleich zu einer schulischen Ausbildung schon dein erstes Gehalt bekommst. Üppig fällt das aber normalerweise nicht aus – da kann es schon mal zur Herausforderung werden, deinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Vor allem, wenn du schon in deiner eigenen Wohnung wohnst.
Glücklicherweise gibt es für Azubis einige Rabatte und Spartipps. Auf dieser Seite geben wir dir einen Überblick über die aktuellen Azubi-Vorteile.
Jeder Auszubildende in Deutschland hat Anspruch auf einen Azubiausweis. Falls du ihn nicht automatisch bekommst, kannst du dir den Ausweis von deiner Berufsschule ausstellen lassen. Du kannst ihn dir also so ähnlich wie einen Schülerausweis vorstellen. Und auch die Vorteile sind ähnlich: Mit deinem Azubiausweis zahlst du an vielen Orten weniger. Beispielsweise im Kino, im Theater oder bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Machst du eine Ausbildung in einem Beruf, der von der IHK anerkannt ist, kannst du zusätzlich zum Azubiausweis auch die sogenannte IHK-AzubiCard beantragen. Auch damit bekommst du vielerorts Ermäßigungen. Dabei ist es aber immer unterschiedlich, wo und wie viele Ermäßigungen es gibt und wer sich daran beteiligt.
Um herauszufinden, welche Vorteile und Rabatte es gibt, suche auf der IHK-Webseite nach deiner zuständigen IHK. Azubi-Vergünstigungen erhältst du mit der AzubiCard in Bereichen wie Freizeit, Kultur, Sport, Shopping, Elektronik und Reisen. Auch Finanzdienstleister, Versicherungen, Verkehrsbetriebe und Zeitungsverlage bieten dir tolle Möglichkeiten zum Sparen.
Azubiausweis
IHK-AzubiCard
Ein Leben ohne Smartphone und Internet ist mittlerweile undenkbar. Gut, dass es oft Internet- und Handytarife für junge Leute gibt. Du zahlst dann beispielsweise einen günstigeren monatlichen Betrag oder hast eine flexiblere Vertragslaufzeit.
Es ist aber auch so: Niemand wird dir einen günstigeren Tarif von sich aus anbieten. Du musst also selbst die Initiative ergreifen. Recherchiere einfach mal im Internet oder frag aktiv bei deinem Internet- bzw. Mobilfunkanbieter nach.
Die meisten Azubis wohnen während ihrer Ausbildung weiter bei ihren Eltern. Es kann aber natürlich sein, dass du dir eine eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer suchen willst oder musst. Beispielsweise weil dein Ausbildungsplatz in einer anderen Stadt ist. Das stellt dich natürlich schnell vor finanzielle Herausforderungen, da dein Ausbildungsgehalt vor allem zu Beginn noch nicht hoch ist und von der Miete allein schon zu großen Teilen verschlungen wird. Und dann kommen ja auch noch Nebenkosten, Lebensmittel und so dazu.
Damit du trotzdem über die Runden kommst, gibt es die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). Das ist eine staatliche finanzielle Unterstützung für Azubis, die nicht mehr bei den Eltern wohnen und einen Zuschuss zu ihrem Lebensunterhalt brauchen.
Die Berufsausbildungsbeihilfe beantragst du online über die Webseite der Bundesagentur für Arbeit.
Wie hoch die Beihilfe ist, hängt unter anderem vom Einkommen deiner Eltern, von der Miete und der Haushaltsgröße ab. Neben der Berufsausbildungsbeihilfe hast du auch die Möglichkeit, Wohngeld oder Schüler-BAföG zu beantragen. Mehr Infos dazu findest du in unserem Ratgeber zur finanziellen Unterstützung für Azubis.
Bist du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs? Dann kannst du als Azubi viel Geld sparen. Die meisten Verkehrsverbünde bieten günstigere Tickets für Bus und Bahn an, wenn du deinen Azubiausweis vorzeigst. Ermäßigungen für Einzeltickets gibt es zwar sehr selten, Wochen-, Monats- oder Jahresfahrkarten bekommst du in der Regel aber deutlich preiswerter.
Beachte aber, dass es bei den Ermäßigungen große Unterschiede zwischen den Verkehrsverbünden der einzelnen Regionen und Bundesländern gibt. Informier dich am besten mal im Service-Center vor Ort auf der Webseite deines Verkehrsverbundes.
Möglicherweise kannst du auch einen Fahrtkostenzuschuss von deiner Firma erhalten. Dabei handelt es sich aber um eine freiwillige Leistung und es gibt keine gesetzlichen Regelungen, dass du einen Zuschuss erhalten musst. Wenn dazu nichts in deinem Ausbildungsvertrag steht und dir im Vorstellungsgespräch nichts dazu gesagt wurde, frag einfach mal bei deinem Vorgesetzten nach.
Schon gewusst? Wenn du Lohnsteuer gezahlt hast, kann sich eine Steuererklärung lohnen. Da kannst du dann unter bestimmten Umständen auch deine Fahrtkosten anrechnen lassen. Mehr dazu erfährst du in unserem Ratgeber zur Steuererklärung für Azubis.
Wichtig zu wissen: Wenn du während deiner Ausbildung an einem anderen Ort arbeiten musst, der nicht im Ausbildungsvertrag als Ausbildungsort angegeben ist, muss deine Firma dir die Fahrkosten erstatten. Das gilt genauso für Lehrgänge, Schulungen und andere Fortbildungen außerhalb deines Ausbildungsbetriebs.
Versicherungen sind als Thema nicht unbedingt sexy. Aber sie sind wichtig. Mit dem Start ins Berufsleben musst du dich auf jeden Fall damit beschäftigen.
Das Gute: In der Ausbildung bist du meistens noch bei deinen Eltern mitversichert. Wenn du noch nicht von zu Hause ausgezogen bist, brauchst du beispielsweise keine eigene Haftpflichtversicherung abschließen. Auch deine Kfz-Versicherung kann weiter über deine Erziehungsberechtigten laufen.
Schließt du selbst eine Versicherung ab, weil du zum Beispiel in eine eigene Wohnung gezogen bist, bekommst du als Auszubildender in den meisten Fällen Beitragsnachlässe.
Übrigens kannst du einiges sparen, wenn du dich bei Versicherungsunternehmen versicherst, bei denen schon ein Elternteil von dir Mitglied ist. Die meisten Versicherungen gewähren dann teils richtig gute Rabatte. Frag also zuerst da nach, bevor du dich irgendwo versicherst!
Wenn du eine Ausbildung beginnst, musst du dich krankenversichern. Das ist in Deutschland Pflicht. Welche Krankenkasse du dir aussuchst, ist dir dabei selbst überlassen. Hier solltest du aber auf ein paar Dinge achten und nicht das erstbeste Angebot nehmen. Bekommst du über die Krankenkasse deiner Eltern Rabatte? Bietet eine Krankenkasse dir gute Zusatzleistungen wie ein Cashback-Modell oder die Kostenübernahme von Impfungen oder Gesundheitschecks an? Das kann deutlich mehr wert sein als ein paar Euro Beitragsersparnis im Jahr.
Als Azubi bekommst du normalerweise ein Gehalt. Und was braucht man dafür? Klar: Ein eigenes Konto. Die meisten Banken bieten ein kostenloses Girokonto für Azubis an. Das heißt, du brauchst keine Kontoführungsgebühren zahlen.
Aber auch hier gibt es einiges zu beachten! Bei vielen Banken wird dein Girokonto kostenpflichtig, sobald deine Ausbildung endet. Manchmal sogar schon, wenn du 18 Jahre alt bist. Du solltest dich also gut informieren, welche Bank dir das beste Angebot macht und wo du möglichst lange keine Gebühren zahlst.
Übrigens: Wenn du sowieso keinen Wert auf persönliche Beratung hast, kannst du dich auch bei einer reinen Online-Bank anmelden. Diese sind teilweise komplett kostenfrei, egal wie alt du bist und ob du dich noch in der Ausbildung befindest.
Bei vielen Unternehmen gibt es sogenannte Vermögenswirksame Leistungen. Dabei zahlt dir dein Arbeitgeber monatlich 6 bis 40 Euro extra auf ein spezielles Konto, z. B. für Investmentfonds, Bausparverträge oder Altersvorsorge. Diese Beträge bekommst du zusätzlich zu deinem Gehalt. Normalerweise informiert dich dein Arbeitgeber darüber – falls nicht, frag einfach mal nach.
Sooo. Kommen wir mal weg von den ganzen ernsthaften finanziellen Themen und hin zum spaßigen Teil. Dein Azubi-Gehalt ist schließlich auch dafür da, dass du auch mal was unternehmen oder dir beim Shoppen etwas mehr leisten kannst.
Halt deinen Azubiausweis parat, wenn du in deiner Freizeit was machen möchtest. Du profitierst nämlich vor allem von ermäßigten Eintritten – beispielsweise in Museen oder anderen Kultureinrichtungen, im Kino und Theater oder in Schwimmbädern und bei Sportveranstaltungen. Teilweise kannst du so bis 50 Prozent des Originalpreises sparen.
Aber beachte: Manchmal wird nicht aktiv auf Azubi-Ermäßigungen hingewiesen. Das heißt aber noch lange nicht, dass es die nicht gibt. Frag einfach nach, ob es Rabatte für Auszubildende gibt.
Selbstverständlich steht dir auch als Azubi Urlaub zu. Und das Schöne: Du kannst Rabatte kriegen, wenn du verreisen möchtest. Dazu kannst du beispielsweise die International Youth Travel Card (IYTC) beantragen.
Die International Youth Travel Card ist eine Rabattkarte für Menschen unter 31 Jahren, die nicht studieren. Mit der IYTC bekommst du weltweit Vergünstigungen auf Reisen, Unterkünfte, Kulturangebote, Shopping und vieles mehr. Die Karte kostet 18 Euro (Stand: Juli 2024) und ist ein Jahr gültig. Um sie zu beantragen, brauchst du nur einen Altersnachweis und ein Foto. Den Antrag kannst du online auf der offiziellen IYTC-Website stellen.
Ein ähnliches Angebot ist die European Youth Card. Auch mit dieser bekommst du weltweit Ermäßigungen und Rabatte, außerdem ist sogar eine Auslandskrankenversicherung enthalten. Für ein Jahr kostet die Karte 19 Euro (Stand: Juli 2024). Du beantragst sie ganz einfach online auf jugendkarte.de.
Darüber hinaus kannst du auch mit deinem Azubiausweis bei Reisen sparen. In vielen Hotels, Hostels und Jugendherbergen kannst du günstiger übernachten, Rabatte gibt es manchmal auch bei der Buchung von Fernbussen oder Mietautos.
Zeitungen, Zeitschriften, Fitnessstudio, Streaming-Dienste & Co. – für viele Dinge muss ein Abo abgeschlossen werden. Und die monatliche Zahlung kann ein größerer finanzieller Faktor sein, als du zunächst denkst. Vor allem, wenn du immer mehr Abos abschließt.
Aber auch hier kannst du kräftig sparen, wenn du Angebote für Azubis nutzt. Zeitungs- oder Zeitschriften-Abos werden oft vergünstigt angeboten, wobei du auch auf die Laufzeit achten solltest. In manchen Fitnessstudios und Vereinen gibt es ebenfalls vergünstigte Tarife für Azubis. Informiere dich am besten auf der jeweiligen Homepage oder frag vor Ort einfach mal nach.
Auch bei Streaming-Diensten wie Spotify, Netflix und Co. gibt es ab und zu Ermäßigungen für junge Leute. Oft kannst du sie auch eine bestimmte Zeit lang gratis nutzen und musst erst danach zahlen. Achte auf solche Angebote!
Als Azubi kannst du auch von tollen Ermäßigungen und Rabatten beim Shopping profitieren. Für die Berufsschule brauchst du oft elektronische Geräte wie Laptops, PCs, Drucker und Festplatten – alles nicht günstig! Es gibt aber Online-Portale, wo Azubis, Studenten und junge Leute solche Anschaffungen günstiger bekommen können. Ein Beispiel dafür ist die Plattform studentenrabatt.de (ehemals UniMall).
Viele der Portale haben Worte wie „Studenten“ oder „Uni“ im Namen. Lass dich davon nicht irritieren. Oft gelten die Angebote dort nicht nur für Studierende, sondern auch für Auszubildende oder generell für junge Leute.
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