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Was soll eigentlich dieser Ausbildungsrahmenplan sein? Muss ich den als Azubi wirklich kennen? Und was bringt er mir persönlich?
Falls du dir eine dieser Fragen stellst, bist du hier genau richtig! Wir haben alle Infos, die du als (angehender) Azubi zum Ausbildungsrahmenlehrplan brauchst.
Stell dir vor, du machst eine Ausbildung, aber niemand sagt dir, was du lernen sollst oder wann du was machst. Jeder Betrieb könnte dir einfach beibringen, was ihm gerade in den Kram passt. Und am Ende hättest du riesige Wissenslücken; könntest den Beruf, in dem du ausgebildet wurdest, gar nicht richtig ausüben. Klingt alles andere als gerade ideal, oder?
Genau deshalb gibt es den Ausbildungsrahmenplan. Er ist eine Art Stundenplan für deine Ausbildung und sorgt dafür, dass du alle wichtigen Fähigkeiten und Kenntnisse für deinen Beruf lernst. Er ist eng mit dem Lehrplan der Berufsschule verknüpft: Dort wird dir das theoretische Wissen vermittelt, dass du für die Inhalte im Ausbildungsrahmenplan brauchst.
Ausbildungsjahr | Inhalte & Lernziele | Zeitlicher Ablauf |
1. Jahr (Grundlagen) |
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2. Jahr (Vertiefung) |
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3. Jahr (komplexe Aufgaben) |
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4. Jahr (letzte 6 Monate) |
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Der Ausbildungsrahmenplan wird nicht einfach von irgendwem festgelegt – er wird von Expertinnen und Experten erstellt, die sich wirklich mit dem Beruf auskennen.
👉 Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) spielt dabei eine zentrale Rolle. Gemeinsam mit Fachleuten aus Unternehmen, Berufsschulen, Gewerkschaften und Kammern (z. B. IHK oder Handwerkskammer) wird genau überlegt:
Gut zu wissen: Der Ausbildungsrahmenplan wird regelmäßig überprüft und modernisiert, um neue Technologien und Arbeitsmethoden einzubeziehen. Besonders technische Berufe werden häufiger angepasst, z. B. durch neue Inhalte zu Digitalisierung und Automatisierung.
Nein, aber dein Betrieb kann ihn zumindest ein bisschen anpassen. In diesen Bereichen gibt es eine gewisse Flexibilität:
👉 Tipp: Falls dir ein Thema komplett fehlt, sprich mit deinem Ausbilder. Falls das nicht hilft, kannst du dich auch an die IHK oder Handwerkskammer wenden.
Als Azubi hast du verschiedene Möglichkeiten, einen Blick in deinen Ausbildungsrahmenplan zu werfen. Wende dich an:
Der Ausbildungsrahmenplan legt genau fest, welche Inhalte du während deiner Ausbildung lernen musst. Doch was passiert, wenn dein Betrieb sich nicht daran hält?
Manchmal kann es vorkommen, dass nicht alle Themen vermittelt werden – zum Beispiel, weil bestimmte Maschinen fehlen oder der Betrieb sich auf einen spezialisierten Bereich konzentriert. In solchen Fällen gibt es verschiedene Lösungen: Dein Unternehmen kann dich in ein Kooperationsunternehmen schicken, wo du die fehlenden Inhalte lernst, oder du nimmst an überbetrieblichen Lehrgängen teil. Falls dein Betrieb das nicht organisiert, kannst du dich an die IHK oder Handwerkskammer wenden, die dir weiterhelfen können.
Neben fehlenden Inhalten kann es auch sein, dass die Reihenfolge der Ausbildungsinhalte variiert. Das ist grundsätzlich kein Problem, solange du am Ende der Ausbildung alle notwendigen Themen behandelt hast. Falls du aber das Gefühl hast, dass du hinterherhängst oder dir Inhalte fehlen, solltest du das frühzeitig mit deinem Ausbilder oder deiner Berufsschule besprechen. Falls das nicht hilft, kannst du dich an die IHK oder Handwerkskammer wenden.
Wenn ein Betrieb sich nicht an den Ausbildungsrahmenplan hält, kann das ernsthafte Konsequenzen haben – besonders für dich als Azubi.
Wichtige Inhalte könnten fehlen, was dazu führen kann, dass du bestimmte Aufgaben später nicht ausführen kannst. Das kann sich negativ auf deine Prüfungsergebnisse auswirken und dir später die Jobsuche erschweren.
Aber auch für den Betrieb kann das Folgen haben: Falls sich herausstellt, dass er dauerhaft gegen den Ausbildungsrahmenplan verstößt, kann die IHK oder Handwerkskammer Maßnahmen ergreifen – bis hin zum Entzug der Ausbildungsberechtigung.
Hast du vielleicht auch schon vom Begriff Ausbildungsordnung gehört? Viele denken, das wäre dasselbe wie der Ausbildungsrahmenplan. Stimmt aber nicht ganz …
Die Ausbildungsordnung ist das Gesetz. Sie legt für jeden Ausbildungsberuf die offiziellen Regeln fest – also wie lange die Ausbildung dauert, welche Prüfungen es gibt und was du am Ende können musst.
Der Ausbildungsrahmenplan ist der konkrete Plan. Er ist Teil der Ausbildungsordnung und zeigt ganz genau, welche Themen du während der Ausbildung lernst und in welchem Zeitraum.
Kurz gesagt: Ja.
Aber nein, keine Sorge. Du sollst ihn nicht auswendig lernen. Stell dir allerdings mal vor:
Wenn du den Ausbildungsrahmenplan kennst, hast du die Kontrolle über deine Ausbildung. Du kannst dich vorbereiten, nachfragen und sicherstellen, dass du nichts Wichtiges verpasst.
Durch den Ausbildungsrahmenlehrplan kannst du dich als Azubi …
… besser auf Prüfungen vorbereiten.
Keine Überraschungen mehr! Der Ausbildungsrahmenplan zeigt dir, welche Themen wichtig sind – und welche garantiert in der Prüfung drankommen.
… informieren, ob du auch wirklich alles Wichtige lernst.
Vielleicht bekommst du in deinem Betrieb nicht alle Inhalte mit? Dann kannst du gezielt nachfragen oder dir fehlendes Wissen in der Berufsschule oder über zusätzliche Kurse holen.
… besser auf die verschiedenen Phasen deiner Ausbildung vorbereiten.
Du weißt genau, wann du welche Themen lernst. Das hilft dir nicht nur beim Lernen, sondern auch bei der Planung deines restlichen Lebens – sei es für Nebenjobs, Hobbys oder Urlaubszeiten.
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