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#Berufsorientierung
10.7.2024

Was kann man nach der Ausbildung machen?

Ausbildung fertig, aber du weißt noch nicht, wie es weitergehen soll? Was deine Möglichkeiten nach der Ausbildung sind, verrate ich dir jetzt!


Endlich geschafft! Nach Jahren harter Arbeit und Lernen hältst du nun dein Abschlusszeugnis in den Händen. Doch der nächste Schritt ist oft genauso herausfordernd wie die Ausbildung selbst. Aber was kann man nach der Ausbildung machen? Direkt in den Beruf einsteigen, studieren gehen oder vielleicht doch was komplett anderes machen? Ich zeige dir jetzt, welche Optionen du nach der Ausbildung hast.

Was kann man nach der Ausbildung machen?

  • Berufseinstieg
  • Zweite Ausbildung bzw. berufliche Neuorientierung
  • Weiterbildungen 
  • Auslandsjahr
  • Studium
  • Selbstständigkeit

Direkter Berufseinstieg

Viele Absolventinnen und Absolventen entscheiden sich nach der Ausbildung für den direkten Einstieg ins Berufsleben. Die Vorteile: Du verdienst sofort Geld und sammelst praktische Erfahrungen. 

Übernahme nach der Ausbildung

Dein Ausbildungsbetrieb gefällt dir richtig gut und der Betrieb möchte dich auch gerne übernehmen? Glückwunsch, das ist quasi wie einen Sechser im Lotto zu gewinnen – und zwar für beide Seiten. Du kennst die Leute, weißt wie das Unternehmen funktioniert, und bist mit der Umgebung bzw. den Kunden vertraut. Gleichzeitig weiß dein Arbeitgeber, dass er mit dir eine fähige Arbeitskraft dazugewinnt. 

Mein Tipp: Frag möglichst früh bei deinem Arbeitgeber nach, ob eine Übernahme infrage kommt. Wenn nicht, kannst du nämlich die verbleibende Zeit sinnvoll nutzen, um dich woanders zu bewerben.

Befristetes oder unbefristetes Arbeitsverhältnis

Wenn du und dein Ausbildungsbetrieb keinen neuen Arbeitsvertrag abschließen, dann rutschst du laut § 24 BBiG (Berufsbildungsgesetz) direkt in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Das heißt, dass dein Arbeitsvertrag kein Verfallsdatum hat und erst endet, wenn du oder der Betrieb das Arbeitsverhältnis beendet. Ein befristeter Arbeitsvertrag kann aber auch abgeschlossen werden.

Gut zu wissen: Ein neuer Arbeitsvertrag nach Ausbildungsabschluss kann übrigens auch eine Probezeit enthalten. Die dauert in der Regel wenige Monate. 

Keine Übernahme nach der Ausbildung

Es kann schon mal vorkommen, dass Auszubildende nicht von ihrem Betrieb übernommen werden. Zum Beispiel, wenn das Unternehmen keine freien Stellen hat oder, wenn der Azubi keine guten Leistungen erbracht hat. Natürlich hast du auch selbst die Möglichkeit zu sagen, dass du den Beruf nach der Ausbildung lieber woanders ausüben möchtest. Dann musst du dir einen neuen Job suchen und dich bewerben.

Arbeitslos nach der Ausbildung

Gerade wenn man nicht übernommen wird, ist die Angst vor der Arbeitslosigkeit besonders groß. Ich kann dich aber beruhigen: Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit waren 2023 nur drei Prozent der Menschen mit abgeschlossener Ausbildung bzw. Studium in Deutschland arbeitslos (Quelle: IHK). Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung hast du also ein deutlich niedrigeres Risiko arbeitslos zu werden als ohne. Solltest du doch arbeitslos werden, solltest du dich arbeitslos melden und Arbeitslosengeld beantragen, um die Zeit der Jobsuche finanziell zu überbrücken.

Du möchtest aber nicht direkt in den Beruf starten bzw. kannst dir sogar eine andere Richtung vorstellen? Dann findest du jetzt ein paar Alternativen, was du machen kannst, wenn du deine Ausbildung geschafft hast.

Zweite Ausbildung oder berufliche Neuorientierung

Manchmal stellt man während oder nach der Ausbildung fest, dass der gewählte Beruf doch nicht die richtige Wahl war. Das ist vermutlich erst einmal nicht so ein schönes Gefühl. Vermutlich denkst du sogar, dass du deine Zeit verschwendet hast, aber das ist überhaupt nicht so! Immerhin hast du wertvolle Berufserfahrung gesammelt und auch herausgefunden, was du nicht machen möchtest – damit bist du vielen schon einen Schritt voraus.

Vielleicht hast du sogar schon einen Beruf im Kopf, den du interessant findest. Wie sieht es denn dann mit einer zweiten Ausbildung aus? Das hat zum Beispiel auch Nico gemacht, mit dem unser Social-Media-Team ein Azubi-Interview führen durfte. Der hat nämlich zuerst die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel gemacht und danach die Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann. Und damit ist er happy! Was auch cool ist: Er konnte die zweite Ausbildung sogar verkürzen, weil er eben schon eine erste kaufmännische Ausbildung abgeschlossen hat.

Du weißt nicht, welcher Ausbildungsberuf zu dir passt?
Du weißt nicht, welcher Ausbildungsberuf zu dir passt?

Auf Ausbildung.de haben wir einen Berufscheck, den du nutzen kannst, um durch deine Interessen den idealen Ausbildungsberuf herauszufinden. Klick dich durch!

Du siehst also: Ein Berufswechsel nach einer abgeschlossenen Ausbildung ist kein Rückschritt, sondern eine Chance zur Neuorientierung. Praktika, Orientierungsprogramme und Nebenjobs helfen dir, neue Berufsfelder zu entdecken und dich auf einen Wechsel vorzubereiten. Wenn du also nicht weißt, was du nach der Ausbildung machen sollst, könnten das gute Optionen für dich sein.

Auslandsjahr nach der Ausbildung

Work and Travel, Auslandspraktika oder soziale Projekte – ein Auslandsaufenthalt bringt dir nicht nur wertvolle Erfahrungen, sondern fördert auch die Karriere. Nach meiner Erfahrung kommen Auslandsaufenthalte nämlich bei vielen Arbeitgebern gut an. Zahlreiche Programme und Organisationen wie Erasmus+ oder AIESEC unterstützen dich dabei. Die Zeit nach der Ausbildung würde sich dafür doch gut eignen, oder?

Weiterbildungen

Dein Ausbildungsberuf gefällt dir ziemlich gut, aber du möchtest auf der Karriereleiter noch ein Stück weiter nach oben klettern? Mit Weiterbildungen oder Spezialisierungen verbessern sich deine Karrierechancen erheblich. Ob Meisterprüfung, Fachwirt oder Techniker – es gibt viele Möglichkeiten, sich weiter zu qualifizieren. Diese Weiterbildungen kosten ein bisschen was, aber es gibt Fördermöglichkeiten, z. B. Aufstiegs-BAföG.

In diesen Berufen kannst du dich beispielsweise weiterbilden bzw. spezialisieren: 

Betriebs- und Fachwirte:

Meister:

Studium

Nach der Ausbildung studieren? Das ist tatsächlich möglich – auch ohne Abitur. Oft brauchst du aber noch ein paar Jahre Berufserfahrung, um für das Studium zugelassen zu werden. Damit kannst du vor allem in Führungspositionen aufsteigen. 

Ein klassisches Beispiel ist das Studium Humanmedizin, wofür man eigentlich Abitur braucht. Mit einer entsprechenden abgeschlossenen Ausbildung, z. B. zur Pflegefachfrau oder zum medizinischen Fachangestellten und ein paar Jahren Berufserfahrung qualifizierst du dich auch ohne Abi für ein Medizinstudium. 

Natürlich kannst du aber auch andere Studiengänge belegen, z. B. Informatik als Fachinformatiker, Betriebswirtschaft als Kauffrau für Büromanagement oder Wirtschaftsingenieurwesen als Kfz-Mechatroniker. Check aber vorher unbedingt die Zugangsvoraussetzungen für den jeweiligen Studiengang.

Selbstständig machen nach der Ausbildung?

Der Traum vom eigenen Unternehmen ist für viele eine spannende Perspektive. Dadurch kannst du eigene Ideen umsetzen und unabhängig arbeiten. Mit der Selbstständigkeit sind aber auch ein paar Risiken verbunden, deshalb solltest du dir gut überlegen, ob du den Schritt wagen möchtest. 

Mein Tipp: Sammle erst einmal Berufserfahrung, bevor du dich selbstständig machst! Auch eine gründliche Planung ist wirklich wichtig, gerade, was die Finanzierung betrifft. Nimm auch unbedingt Existenzgründungsseminare, z. B. von der IHK wahr und wende dich an Beratungsstellen, die dir beim Prozess helfen.

Fazit: Du entscheidest über deine Zukunft!

Die Zeit nach der Ausbildung ist aufregend, bietet dir aber eine Menge Möglichkeiten. Entweder steigst du direkt in den Job ein oder du nutzt beispielsweise Weiterbildungen, Praktika oder ein Studium, um dein Profil zu schärfen. Auch für eine zweite Ausbildung oder eine Auszeit im Ausland ist es nicht zu spät. Denk daran: Es ist deine berufliche Zukunft und du kannst entscheiden, wie sie aussieht!


Über die Autorin

Alicja arbeitet seit 2023 für Ausbildung.de. Sie hat zwar keine Ausbildung gemacht, weiß aber genau, was deine Möglichkeiten nach der Ausbildung sind.