Hast du den Satz „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ auch schon gehört? Vielleicht vom Chef oder der Chefin, den Eltern oder Kollegen? Klar, der Spruch ist bekannt – aber mal ehrlich, wirklich motivierend klingt das nicht. Und was ist damit überhaupt gemeint?
Den Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ gibt es schon ziemlich lange – bestimmt haben ihn schon deine Großeltern während ihrer Ausbildung zu hören bekommen. Damit meinte man, dass Azubis hart arbeiten und sich unterordnen müssen. Eine hohe Ausbildungsvergütung gab es nicht. Stattdessen musste man sich beweisen und alles über sich ergehen lassen. Das heißt: von morgens bis abends schuften und die Aufgaben machen, auf die Arbeitskollegen keine Lust hatten. Sich beschweren? Daran war nicht zu denken. Wie gut, dass sich Zeiten ändern, oder?
Der Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ ist ein bisschen wie ein Relikt aus alten Zeiten. Trotzdem hören ihn Azubis heute auch noch. Wirklich zeitgemäß ist er aber nicht mehr, und zwar aus folgenden Gründen:
Ja, eine Ausbildung sollte dich fordern und dir den Beruf näherbringen. Trotzdem gehören auch mal ein paar langweilige Aufgaben dazu, vor allem am Anfang:
Machst du aber über Monate nichts anderes als diese Aufgaben, solltest du mal nachfragen, was da los ist!
Egal, welche Aufgaben du machst, es ist nie in Ordnung, wenn deine Rechte als Azubi verletzt werden. Übermäßige Überstunden, keine Ruhezeiten oder sogar Gewalt am Arbeitsplatz – das darfst du dir nicht gefallen lassen! Wende dich unbedingt an eine Vertrauensperson, wenn dir sowas passiert. Es gibt übrigens auch die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV), die dich bei solchen Fällen unterstützen kann. Auch ein Blick in das Berufsbildungsgesetz (BBiG) lohnt sich.
Wenn dir jemand den Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ an den Kopf knallt, bist du vermutlich erst mal perplex. Du kannst darauf aber humorvoll und höflich reagieren. Vermeide es, schnippisch oder unfreundlich zu antworten – besonders, wenn der Spruch von deinem Chef oder deiner Chefin kommt. Hier ein paar Kontersprüche, die zeigen, dass du das nicht so einfach hinnimmst:
Die Reaktion zeigt, dass du das Lernen ernst nimmst, aber nicht alles kritiklos hinnimmst.
Damit kannst du die Person auflaufen lassen. Vielleicht merkt sie dadurch auch, wie veraltet der Spruch ist.
So zeigst du höflich, dass du bereit bist, auch schwierige Aufgaben zu machen. Aber halt nur die, die wirklich etwas mit deinem Beruf zu tun haben.
Der Konter hat es in sich, wenn du oft mit Putzarbeiten oder Aufgaben bombardiert wirst, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben.
Noch eine Möglichkeit indirekt zu sagen, was dich stört.
Alicja arbeitet seit 2023 als Online-Redakteurin bei Ausbildung.de. Die besten Kontersprüche auf den Satz „Lehrjahre sind keine Herrenjahre” hat sie auf Lager.
Sharing is Caring
– teile diesen Artikel