Ausbildung oder Studium?
Bald hast du deinen Abschluss in der Tasche und du stehst vor der Frage: Ausbildung oder Studium? Wir helfen dir und zeigen, was du von einer Ausbildung hast und was dir ein Studium bringt – und welche Möglichkeiten du sonst noch hast.
Ausbildung oder Studium: Was passt zu mir?
Es ist bestimmt nicht leicht, sich zu entscheiden, ob du nun eine Ausbildung oder ein Studium machen sollst. Für beide Bildungsmöglichkeiten findest du fünf Gründe, die du für dich abchecken kannst!
5 Gründe für eine Ausbildung
- Gehalt: Einer der größten Pluspunkte einer Ausbildung ist das Gehalt. Du bist finanziell unabhängig und kannst dir ein eigenes Leben finanzieren. Viele Ausbildungsberufe sind übrigens besser bezahlt als du vielleicht denkst. Umwelttechnologen bekommen bereits im ersten Ausbildungsjahr ein Bruttogehalt von über 1.200 Euro. Außerdem gibt es auch finanzielle Fördermöglichkeiten für Azubis.
- Praxis: Bei einer Ausbildung arbeitest du in einem echten Betrieb, mit echten Aufträgen. Du bekommst mit „learning by doing“ (= Lernen durch Tun) schnell einen Eindruck davon, wie es im realen Arbeitsleben läuft. Dein erlerntes Wissen kannst du sofort praktisch anwenden und siehst Ergebnisse.
- Zeitplan: Dein Ausbildungslehrplan ist immer gleich, so kannst du auch mit einer Routine rechnen und musst dich selbst um nichts mehr kümmern, was deine Ausbildungsplanung betrifft.
- Auswahl: Es gibt eine riesige Auswahl an Ausbildungsplätzen – allein auf Ausbildung.de findest du über 150.000 freie Stellen.
- Karriere: Nach deiner Ausbildung gibt es vielfältige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Du kannst zum Beispiel deinen Meister machen und dann deine eigene Firma gründen.
In unserem Ratgeber findest du noch weitere Gründe, die für eine Ausbildung sprechen!
Wusstest du schon, dass …
… 2023 562.626 Ausbildungsplätze angeboten und nur 515.563 Bewerber:innen eine Stelle gesucht haben?
… 2023 die Übernahmequote in NRW nach der Ausbildung bei 89 Prozent lag?
… das Ausbildungsgehalt jedes Jahr steigen muss?
5 Gründe für ein Studium
- Deep Dive: Wenn du gerne tiefer in Themen eintauchen möchtest, dann ist ein Studium für dich perfekt. Es gibt Seminare, in denen du spezifische Themen behandelst, und zwar ganz genau. So lernst du im Geschichtsstudium zum Beispiel nicht nur etwas Allgemeines über die Pest, sondern analysierst die Kleidung der Pestärzte.
- Freie Zeiteinteilung: Organisation und Selbstdisziplin sind für dich kein Problem? Das ist gut, denn im Studium, vor allem an Universitäten, musst du dir deinen Stundenplan selbst zusammenstellen. Das kann manchmal stressig sein, geht dafür aber auch mit Freiheiten einher. Viele Student:innen legen sich ihren Stundenplan so, dass sie Freitag frei haben.
- Voraussetzung Studium: Für einige Berufe wie Ärzte oder Lehrer wird ein Studium vorausgesetzt. Das Gleiche gilt, wenn du später in Führungspositionen arbeiten möchtest – ein Studium ist hier in einigen Fällen vorausgesetzt.
- Finanzielle Unterstützung: BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) oder Stipendien können dir als finanzielle Unterstützung dienen, damit du dich voll auf dein Studium konzentrieren kannst.
- Flexibilität: Wenn du merkst, dass dein Studium nichts für dich ist, kannst du meist problemlos den Studiengang wechseln. In einigen Fällen, wenn der Inhalt ähnlich ist, kannst du dir Punkte anrechnen lassen, so ist die Zeit in den Hörsälen auch nicht umsonst gewesen.
Wusstest du schon, dass …
… du als Werkstudent:in einen Durchschnittslohn von 15 Euro brutto die Stunde hast?
… du fast zwei bis drei Monate Semesterferien hast?
… du während deinem Studium einfach einen Sprachkurs belegen kannst?
Wann sollte ich eine Ausbildung machen und wann ein Studium?
Diese Antwort kannst nur du beantworten und damit du dich entscheiden kannst, haben wir hier einen Überblick. Du kannst sie auch Checkliste für dich benutzen, dann siehst du auch schnell, was besser passt.
Nach der Ausbildung studieren?
Wusstest du, dass du nach einigen Ausbildungen auch studieren kannst? Alles, was du dafür brauchst, ist ein erfolgreicher Abschluss und einige Jahre Arbeitserfahrung. Das ist je nach Beruf anders gehandhabt.
Wichtig ist, dass du in deinem erlernten Bereich studieren musst. Das bedeutet also, wenn du eine Ausbildung zum Umwelttechnologen gemacht hast, muss deine Studienrichtung auch etwas mit Umwelt zu tun haben – plötzlich Kunst, kannst du mit deiner Ausbildung nicht studieren. Du studierst dann an einer Fachhochschule und nicht an einer Universität.
Beispiele für ein Studium nach einer Ausbildung
- Du hast eine Ausbildung als Gesundheits- oder Krankenpfleger:in abgeschlossen und beginnst dann ein Medizinstudium. Dafür benötigst du mindestens die Abschlussnote 2,5 und drei Jahre Berufserfahrung.
- Du hast eine Ausbildung zur Industriemechanikerin gemacht und absolvierst dann ein pädagogisches Studium, um Berufsschullehrer für angehende Industriemechaniker:innen werden.
- Du hast eine Banklehre gemacht und beginnst anschließend ein BWL-Studium.
Alternativen zu Ausbildung und Studium
Du kannst dich einfach nicht entscheiden und brauchst mehr Auswahl? Dann wären diese Vorschläge vielleicht was für dich.
Duales Studium (Ausbildung + Studium)
Du kannst dich nicht zwischen Ausbildung und Studium entscheiden? Dann wäre ein Duales Studium bestimmt etwas für dich! Praxis und Theorie sind hier, wie in einer Ausbildung miteinander vereint. Statt der Berufsschule gehst du jedoch an eine Hochschule und erlernst dort alle notwendigen Theorien für deine Praxisarbeit im Betrieb.
Das bringt einige Vorteile mit sich: Mitbewerber, die „nur“ studiert haben, haben keine Praxiserfahrung. Das könnte dir einige Pluspunkte einbringen. Und am Ende deines Studiums kannst du sogar zwei Abschlüsse vorweisen: Deinen Bachelor und deinen anerkannten Ausbildungsberuf, den du während deiner Praxisphase gelernt hast.
Dafür schreibst du auch zwei Prüfungen – das bedeutet doppelte Belastung. Sei dir dabei also sicher, denn zwei bis drei Monate Semesterferien wie bei einem normalen Studium gibt es nicht.
Fernstudium
Viele, – vor allem private – Hochschulen bieten auch ein Fernstudium an. Die Inhalte werden dir per E-Learning-Plattformen, Apps und einem Online-Campus vermittelt. Mit dieser Art des Studiums bist du flexibel, musst aber auch die Zeit einplanen, um mit den Themen hinterherzukommen.
Prüfungen und Klausuren finden in der Regel vor Ort an der Hochschule statt. Du hast also den Vorteil, dass du nicht extra für ein Studium wegziehen musst. Theoretisch kannst du neben deinem Job studieren, jedoch solltest du mindestens 20 Stunden pro Woche in die Lerninhalte investieren. Das heißt für dich: Selbstorganisation und Disziplin sind das A und O beim Fernstudium.
Das Wichtigste in Kürze
Duales Studium
- vereint Praxis und Theorie
- zwei Abschlüsse
- hohe Belastung
- Berufserfahrung in jungen Jahren
Fernstudium
- zeitlich sehr flexibel
- hohe Selbstorganisation und Disziplin erforderlich
- Lernen nach Feierabend und am Wochenende
Über die Autorin
Maria arbeitet seit Oktober 2024 bei Ausbildung.de und hat selbst eine Ausbildung in Form eines Volontariats gemacht. Da kann sie bestimmt ein paar gute Tipps geben.
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