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#Berufsorientierung
18.7.2024

Ausbildungsplatz absagen nach Zusage

Du hast die Zusage für einen Ausbildungsplatz. Doch plötzlich kommt ein besseres Angebot. Jetzt musst du den Ausbildungsplatz absagen. Das kann ein ganz schön unangenehmes Gefühl sein. Aber keine Sorge: Das ist absolut menschlich und mit den richtigen Tipps meisterst du die Situation souverän und professionell.

Eine Jugendliche sitzt auf der Couch und schaut besorgt auf ihr Handy.

Ein Studienplatz, ein besseres Angebot oder die Lebensumstände ändern sich … Es gibt viele Gründe, aus denen du einen Ausbildungsplatz nach der Zusage absagen musst oder möchtest. Auch, wenn du noch nicht richtig zugesagt, aber schon das Angebot hast, kann es sich wie eine Hürde anfühlen, dann doch abzusagen. Du hast dich schließlich auf die Stelle beworben und jetzt musst du sagen, dass du die Ausbildung doch nicht mehr antreten willst. Einfach nicht hingehen scheint auf den ersten Blick eine bequeme Lösung zu sein. Aber wenn du ehrlich bist, ist das auch eine sehr feige Option – und Konsequenzen könnten dich dazu auch noch treffen. 

Also: Egal, aus welchem Grund du deinen Ausbildungsplatz absagen möchtest, es ist wichtig, offen zu kommunizieren. Wir zeigen dir, wie du das professionell hinbekommst.

Ausbildungsplatz absagen: 3 Tipps

  1. Schnell handeln: Sobald du weißt, dass du den Ausbildungsplatz nicht antreten wirst, solltest du den Arbeitgeber so schnell wie möglich informieren. Das zeigt Respekt und gibt dem Unternehmen die Chance, den Platz neu zu besetzen.
  2. Schriftlich oder persönlich: Eine schriftliche Absage ist formeller und gibt dir die Möglichkeit, deine Worte sorgfältig zu wählen. Ein persönliches Gespräch kann aber oft Missverständnisse klären und zeigt dein Interesse an einer fairen Kommunikation. Entscheide selbst, welche Form sich für dich am besten anfühlt. 
  3. Ehrlichkeit und Dankbarkeit: Ehrlichkeit währt bekanntlich am längsten. Aber: Du musst nicht zu sehr ins Details gehen, wenn du das nicht möchtest. Es reicht auch aus, wenn du sowas wie „Aus persönlichen/gesundheitlichen/familiären Gründen“ sagst oder schreibst. Erzähle nur das, womit du dich wohlfühlst. Bedanke dich aber auf jeden Fall für die Chance, die dir geboten wurde. Ein höflicher Ton und Wertschätzung für die Zeit und Mühe des Unternehmens hinterlassen einen positiven Eindruck.

Muster-Absage für den Ausbildungsplatz

Betreff: Absage des Ausbildungsplatzes

Sehr geehrte(r) Frau/Herr [Name],

ich möchte mich herzlich für die Möglichkeit bedanken, die Ausbildung in Ihrem Unternehmen beginnen zu dürfen. Nach reiflicher Überlegung muss ich Ihnen jedoch mitteilen, dass ich dieses Angebot aus persönlichen Gründen leider nicht annehmen kann. 

Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, da ich Ihr Unternehmen und das Team während des Bewerbungsprozesses sehr schätzen gelernt habe. Dennoch muss ich diesen Schritt gehen, um meine persönlichen und beruflichen Ziele bestmöglich verfolgen zu können.

Ich hoffe auf Ihr Verständnis und wünsche Ihrem Unternehmen weiterhin viel Erfolg. Vielleicht ergibt sich in der Zukunft eine Möglichkeit der Zusammenarbeit.

Mit freundlichen Grüßen,

[Dein Name]

Warum du auf jeden Fall eine Absage formulieren solltest:

  • Respekt und Professionalität: Jeder Arbeitgeber investiert viel Zeit und Aufwand in den Auswahlprozess von Auszubildenden. Wenn du absagst, gibst du dem Unternehmen die Möglichkeit, sich um einen Ersatz zu kümmern und die Position neu zu besetzen. Das ist nicht nur fair, sondern auch eine Frage des Anstands.  
  • Deine berufliche Zukunft: Die Arbeitswelt ist oft kleiner, als man denkt. Wer einmal unangenehm auffällt, kann sich leicht einen schlechten Ruf erarbeiten, der einem in der Zukunft zum Verhängnis werden könnte. Solltest du später nochmals mit dem Betrieb oder einer seiner Partnerfirmen in Kontakt kommen, kann dein damaliges Verhalten negative Auswirkungen haben. Durch eine offene und ehrliche Kommunikation hinterlässt du hingegen einen positiven Eindruck, auch wenn du absagst. Außerdem kannst du dir so die Türe für eine mögliche zukünftige Zusammenarbeiten offenhalten.   
  • Vermeidung unnötiger Komplikationen: Einfach nicht zur Ausbildung zu erscheinen, kann zu Missverständnissen und unnötigen Komplikationen führen. Der Betrieb könnte versuchen, dich zu erreichen, um herauszufinden, warum du nicht erschienen bist. Möglicherweise zieht der Betrieb sogar rechtliche Schritte in Erwägung, um für den entstandenen Schaden entschädigt zu werden. Eine Absage im Vorfeld verhindert solche Situationen und sorgt für Klarheit auf beiden Seiten.

Mut zur Entscheidung

Es erfordert Mut, eine bereits getroffene Entscheidung zu überdenken und zu ändern. Doch letztlich geht es darum, den besten Weg für deine Zukunft zu finden. Du hast immer das Recht, dich so zu entscheiden, wie es für dich am besten ist – auch, wenn das heißt den Ausbildungsplatz abzusagen. Eine Absage nach einer Zusage muss also kein unangenehmes Erlebnis sein. Mit den richtigen Worten und einer offenen Kommunikation kannst du die Situation fair und professionell meistern. Wenn du die oben genannten Tipps beherzigst, schaffst du auch diese Hürde ohne schlechtes Gewissen und unangenehme Gefühle.


Über die Autorin

Sie musste auch schon Stellenangebote absagen und hatte dabei ganz schön Bauschmerzen. Das Angebot von Ausbildung.de hat sie aber angenommen und ist bis heute glücklich mit der Entscheidung.