Versicherungsmakler/in Ausbildung & Beruf

Wichtig: Versicherungsmakler ist keine klassische Ausbildung, sondern eine berufliche Einsatzmöglichkeit.

Versicherungsmakler/in

Versicherungen sind für viele ein Rätsel – als Versicherungsmakler bist du derjenige, der den Durchblick hat. Dein Job: Die besten Angebote finden, unabhängig von Anbietern.

Ob du eine Ausbildung machen solltest oder ein duales Studium besser zu dir passt, welche Voraussetzungen du mitbringen musst und was du später verdienen kannst – hier erfährst du alles Wichtige, um als Versicherungsmakler durchzustarten.

Was macht ein Versicherungsmakler?

Ein Versicherungsmakler ist ein unabhängiger Vermittler, der im Auftrag von Kunden arbeitet. Er analysiert den individuellen Versicherungsbedarf, vergleicht Angebote verschiedener Versicherungsgesellschaften und findet die passenden Lösungen. In der Regel begleitet er seine Kunden langfristig: Die Verträge werden regelmäßig überprüft und bei veränderten Lebenssituationen angepasst.

Typische Aufgaben eines Versicherungsmaklers

  • Kundenberatung: Du analysierst den individuellen Versicherungsbedarf von Privatpersonen oder Unternehmen.  
  • Marktvergleich: Du suchst die besten Tarife und Konditionen bei verschiedenen Anbietern.  
  • Vertragsmanagement: Du kümmerst dich um Vertragsabschlüsse und -anpassungen.  
  • Betreuung: Auch nach Vertragsabschluss bleibst du Ansprechpartner, z. B. bei Schadensfällen.  
  • Schadensfallabwicklung: Als selbstständiger Versicherungsmakler unterstützt du deine Mandanten dabei, ihre Forderungen bei einem Schadensfall beim Versicherungsunternehmen geltend zu machen.

Unterschied Versicherungsmakler vs. Versicherungsvertreter

Beide Berufe arbeiten in der Versicherungsbranche und bringen Versicherungen an den Kunden. Der entscheidende Unterschied ist, für wen sie arbeiten. 

  • Versicherungsmakler: Arbeitet im Interesse des Kunden, vergleicht Angebote verschiedener Versicherungsunternehmen und ist unabhängig.
  • Versicherungsvertreter: Vertritt ein bestimmtes Versicherungsunternehmen und verkauft in der Regel nur deren Produkte.

Fazit: Der Makler ist ein neutraler Berater, während der Vertreter vorrangig die Interessen seines Unternehmens vertritt.

Wie werde ich Versicherungsmakler?

Um Versicherungsmakler zu werden, gibt es keine eigene Ausbildung. Stattdessen musst du erst eine andere Ausbildung absolvieren, wie z. B. zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen, oder ein Studium im Bereich Versicherung abschließen. Nach der Ausbildung oder dem Studium benötigst du zusätzlich einen Sachkundenachweis – der ist gesetzlich vorgeschrieben und eine Grundvoraussetzung, um als Makler arbeiten zu dürfen.

Sachkundenachweis

Der Sachkundenachweis ist ein offizielles Zertifikat, das belegt, dass du über das notwendige Fachwissen verfügst, um als Versicherungsmakler zu arbeiten. Deine Fachkenntnisse kannst du zum Beispiel durch eine abgeschlossene Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen nachweisen. 

Hast du keine abgeschlossene Ausbildung oder einen Studienabschluss gibt es die Möglichkeit, eine Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) abzulegen. Dabei werden Themen wie Versicherungsrecht, Finanzprodukte und Beratungskompetenz abgefragt. Der Sachkundenachweis.

Versicherungsmakler werden: Passende Ausbildungen & duale Studiengänge

In der Versicherungsbranche gibt es verschiedene Ausbildungsberufe und Studiengänge, mit denen du später Versicherungsmakler werden kannst. 

Praktisch: Für die Ausbildungen und dualen Studiengänge haben wir eigene Seiten, auf denen du dich ausführlich über den Ablauf der Ausbildung bzw. des Studiums informieren kannst.

Passende Ausbildungen

Passende duale Studiengänge

Info: Es gibt auch noch andere Ausbildungen und Studiengänge, mit denen du später eine Karriere als Versicherungsmakler starten kannst. Wichtig ist, dass du das erforderliche Know-how mitbringst und den Sachkundenachweis erbringen kannst.

Freie Ausbildungsplätze im Bereich Versicherungen

Versicherungsmakler ohne Ausbildung – geht das?

Ja, ein Quereinstieg ist möglich, vor allem wenn du Berufserfahrung im Vertrieb oder Finanzwesen hast. Allerdings brauchst du einen Sachkundenachweis (z. B. durch eine IHK-Prüfung nach §34d GewO), um als Makler arbeiten zu dürfen.

Versicherungsmakler Voraussetzungen: Was muss ich mitbringen?

Um Versicherungsmakler zu werden, benötigst du in der Regel mindestens einen mittleren Schulabschluss – teilweise auch das Fachabitur. Da kommt es darauf an, ob du den Weg über eine Ausbildung oder ein duales Studium gehst.

Auf persönlicher Ebene solltest du gute Kommunikationsfähigkeiten mitbringen. Du arbeitest schließlich viel mit Kunden. Außerdem ist ein gutes Zahlenverständnis wichtig, um Versicherungsangebote richtig einschätzen zu können. 

Ganz wichtig: Du musst in der Lage sein, selbstständig zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Der Beruf des Versicherungsmaklers erfordert viel Eigeninitiative.

Wusstest du schon, dass ...

  • Makler auch als Broker bezeichnet werden?
  • die erste Versicherung auf kaufmännischer Grundlage eine Seeversicherung für den Mittelmeerraum war? Der älteste Vertrag stammt übrigens aus dem Jahr 1347.
  • sich schon im zweiten Jahrtausend vor Christi Menschengruppen aus Babylonien zusammengetan haben, um Schäden einzelner gemeinsam zu ersetzen – damit handelten sie schon damals nach dem Grundprinzip einer Versicherung.

Versicherungsmakler Gehalt: Wie viel verdient ein Versicherungsmakler?

Versicherungsmakler verdienen zwischen 2.500 und 5.000 Euro brutto im Monat – dabei gibt es große Unterschiede zwischen festangestellten und selbstständigen Versicherungsmaklern.

Als festangestellter Makler kannst du mit einem Einstiegsgehalt von 3.000–3.200 Euro brutto rechnen. Mit zunehmender Erfahrung und Spezialisierung kann sich das auf bis zu 5.000 Euro erhöhen.

Als selbstständiger Versicherungsmakler hängt das Einkommen stark von der eigenen Leistung und dem aufgebauten Kundenstamm ab. Durchschnittlich verdienen Selbstständige in diesem Bereich zwischen 2.500 € und 4.000 € brutto monatlich. Es sind aber auch Gehälter von 7.000 € oder mehr möglich sind – das kommt dann darauf an, wie gut du bist und wie viel Verträge du abschließt.

Wie verdienen Versicherungsmakler Geld?

Versicherungsmakler verdienen ihr Geld hauptsächlich durch Provisionen. Das heißt: Jedes Mal, wenn sie einem Kunden eine Versicherung vermitteln, bekommen sie von der Versicherungsgesellschaft eine Art „Vermittlungsgebühr“. Diese Provision ist ein Prozentsatz vom Beitrag, den der Kunde für seine Versicherung bezahlt.

Wichtig: Der Kunde muss dem Makler kein extra Geld bezahlen. Die Provision ist schon im Preis der Versicherung mit drin. Manche Makler bekommen außerdem eine Betreuungsprovision (auch „Bestandsprovision“ genannt), wenn sie sich dauerhaft um die Verträge von Kunden kümmern.

Es gibt auch Makler, die stattdessen ein Honorar von ihren Kunden verlangen, aber das ist eher selten.

Fixgehalt vs. Provision: Warum die Gehaltsspanne bei Versicherungsmaklern so groß ist

  • Fixgehalt + Provision: Angestellte Makler erhalten ein sicheres Grundgehalt plus Provisionen für erfolgreiche Abschlüsse.

  • Rein provisionsbasiert: Selbstständige Makler verdienen meist ausschließlich durch Provisionen, was bei hoher Leistung lukrativ, aber auch risikoreicher sein kann.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Kunden du betreust und je erfolgreicher du verkaufst, desto höher ist dein Einkommen.

Wie viel verdienen Versicherungsmakler in der Ausbildung?

In der Ausbildung verdienst du circa 1.200 Euro brutto im ersten Ausbildungsjahr, 1.280 Euro im zweiten Jahr und etwa 1.370 Euro im dritten Jahr.

Hinweis: Die Zahlen beziehen sich auf die Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen und dienen nur als Beispiel. Machst du eine andere Ausbildung oder ein duales Studium, kann dein Azubi-Gehalt auch anders ausfallen.

Welche Karrieremöglichkeiten gibt es für Versicherungsmakler?

Als Versicherungsmakler stehen dir vielfältige Karrierewege offen. Du kannst dich sowohl fachlich spezialisieren als auch Führungspositionen übernehmen oder den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Weiterbildung ist in diesem Beruf besonders wichtig, weil sich gesetzliche Vorgaben und Versicherungsprodukte ständig ändern und weiterentwickeln.

Aufstiegsmöglichkeiten:

  • Spezialisierungen: Du kannst dich auf bestimmte Bereiche wie Firmenkundenberatung, Altersvorsorge oder spezielle Versicherungsprodukte spezialisieren. Das macht dich zum gefragten Experten in deinem Gebiet.  
  • Fachwirt für Versicherungen und Finanzen (IHK): Diese Weiterbildung qualifiziert dich für leitende Positionen und vertieft dein Wissen in Bereichen wie Finanzplanung und Versicherungsmanagement.  
  • Betriebswirt oder Studium: Ein betriebswirtschaftliches Studium oder eine Weiterbildung zum Betriebswirt eröffnet dir zusätzliche Karrierechancen, z. B. im Management von Versicherungsgesellschaften.

Selbstständiger Versicherungsmakler werden: So geht’s!

Viele Versicherungsmakler entscheiden sich für den Weg in die Selbstständigkeit, um noch unabhängiger arbeiten zu können. Dafür musst du bestimmte rechtliche Vorgaben erfüllen:

  • Gewerbeerlaubnis nach §34d GewO: Diese Erlaubnis ist notwendig, um als selbstständiger Makler tätig zu sein. Die Erlaubnis bekommst du von der zuständigen IHK.  
  • Sachkundenachweis: Eine abgeschlossene Ausbildung im Versicherungsbereich kann als Sachkundenachweis anerkannt werden. Alternativ kann die Sachkunde durch eine bestandene IHK-Sachkundeprüfung oder eine gleichgestellte Berufsqualifikation nachgewiesen werden.  
  • Berufshaftpflichtversicherung: Du musst eine Berufshaftpflichtversicherung abschließen, die dich finanziell absichert.  
  • Eintragung im Vermittlerregister: Hier wirst du offiziell als Versicherungsmakler registriert.

Durch kontinuierliche Weiterbildung und strategische Spezialisierungen kannst du deine Karriere als Versicherungsmakler gezielt vorantreiben und deine beruflichen Perspektiven erweitern.