Höher, länger und weiter – um millimetergenau zu wissen wie groß, wie hoch und wie breit ein Gelände, ein Grundstück oder auch ein ganzer Berg ist, braucht die Welt Menschen, die gerne gründlich messen. Wenn auch dich brennend interessiert, wie z.B. Daten für Bauvorhaben gesammelt werden, ist die Ausbildung zum Vermessungstechniker genau das Richtige für dich. Du solltest allerdings nicht nur gern mit dem Maßband Dinge ausmessen, sondern auch im Recherchieren und Mathe ein helles Köpfchen sein. Denn vor fast jeder Vermessung musst du erstmal alle früheren Vermessungsergebnisse raussuchen, um sie anschließend mit deinem Messtrupp zu überprüfen und zu vervollständigen. Nach der Outdoorarbeit geht es dann ins Büro, wo die gesammelten Daten ausgewertet und gespeichert werden. Wenn Präzision, räumliches Denken und Konzentration für dich kein Problem darstellen und du die Herausforderung im Gelände UND im Büro suchst, bewirb dich jetzt für die Ausbildung zum Vermessungstechniker.
Info: In Bayern gibt es einen Beruf, der dem Vermessungstechniker ähnelt – den Katastertechniker! Neben dem Namen gibt es auch beim Aufbau der Ausbildung und den Tätigkeiten ein paar Unterschiede.
Als Vermessungstechniker hast du garantiert keinen langweiligen Joballtag. Denn neben der Büroarbeit geht es zum Vermessen natürlich auch nach draußen. Deshalb ist diese Ausbildung zum Vermessungstechniker nichts für Menschen aus Zucker, sondern eher für robuste und sportliche Naturburschen und -mädels, die auch bei nasskaltem Wetter in der Lage sind, Daten haargenau zu erfassen. Als Teil eines Messtrupps musst du also auch deine Teamfähigkeit unter Beweis stellen, denn nur wenn ihr gut zusammenarbeitet, kann eine fehlerlose Messung entstehen. Aber auch sonst solltest du den Umgang mit Menschen mögen, denn du wirst immer wieder Kontakt zu Baubehörden, Grundstückeigentümern und anderen Fachkräften haben. Wenn du z. B. wissen musst, wo genau die Grenze zwischen Bayern und Tirol verläuft, musst du nicht auf die Zugspitze steigen, um es herauszufinden.
Grundsätzlich haben Vermessungstechniker und Katastertechniker einiges gemeinsam, denn einige Aufgaben ähneln sich. Allerdings gibt es ein paar entscheidende Unterschiede.
Einer der größten Unterschiede ist der Arbeitsort: Während der Katastertechniker hauptsächlich im Büro tätig ist, sind Vermessungstechniker eher draußen aktiv. Katastertechniker arbeiten in der Regel in der öffentlichen Verwaltung. Dort beschäftigen sie sich hauptsächlich mit amtlichen Grundstücksverzeichnissen, dem sogenannten Liegenschaftskataster. Da geht es dann zum Beispiel um die Erhebung und Auswertung von Grundstücksdaten.
Der Vermessungstechniker verbringt zwar auch Zeit im Büro, ist aber viel draußen unterwegs und führt vor Ort Messungen durch. Das reicht von Lage- und Höhenmessungen über technische Bauvermessungen bis hin zur Vermessung von Rohstoff-Lagerstätten wie zum Beispiel ein Steinbruch.
Theorie in der Berufsschule und Praxis beim Ausbildungsunternehmen wechseln sich während der dreijährigen Ausbildung regelmäßig ab. In der Berufsschule legst du die theoretischen Grundlagen wie zum Beispiel das Erfassen und Bearbeiten von Geodaten, die Durchführung von Bauabsteckungen oder das Erstellen von Planungsunterlagen. Beim Ausbildungsbetrieb setzt du dann alles in die Tat um: Du beschäftigst dich mit Geodatenmanagement, dem gesamten Prozess des Vermessungswesens, ermittelst den Wert von Grundstücken und führst technische Vermessungen durch.
Du kannst dich übrigens auch schon während der Ausbildung auf den Bereich Bergvermessung spezialisieren. Das empfiehlt sich zum Beispiel für Leute, die in den Alpen wohnen und eine Leidenschaft für Berge haben. Die Inhalte der beiden Ausbildungen sind sich sehr ähnlich, mit der allgemeinen Ausbildung ohne Spezialisierung hast du später aber ein breiteres Spektrum an Jobmöglichkeiten.
Die Ausbildung erfolgt dual, das heißt du besuchst abwechselnd Berufsschule und dein Ausbildungsamt. Insgesamt gibt es fünf Ausbildungsabschnitte. Der erste Abschnitt zieht sich über das komplette erste Ausbildungsjahr – das verbringst du im Innendienst deines Amts. In dieser Zeit lernst du die Grundlagen, die du für die Arbeit als Katastertechniker brauchst. Das zweite Jahr deiner Ausbildung ist in zwei Abschnitte unterteilt. Die ersten sieben Monate bleibst du weiter im Innendienst, ehe es für fünf Monate in den Außendienst geht. Dort beschäftigst du dich mit praktischen Dingen wie der Durchführung von Messungen. Für den vierten Abschnitt der Ausbildung geht es wieder zurück in den Innendienst.
Der fünfte Ausbildungsabschnitt widmet sich verschiedenen Kursen, die während der gesamten Ausbildung stattfinden. Kursthemen sind zum Beispiel Vermessungskunde, Luftbildwesen, katastertechnische Kartierung oder Rechts- und Verwaltungskunde.
Es würde nicht Vermessungstechnik heißen, wenn es dabei nichts Technisches gäbe. Die Vermessungen geschehen nicht nur mithilfe von altmodischen Gerätschaften, sondern auch mit neuster Technik wie GPS, Lasern oder Satelliten. Die erhobenen Daten werden im Büro dann auch am Computer ausgewertet, überprüft und weiterverarbeitet. Jedoch solltest du auch ein ruhiges Händchen beweisen, denn manchmal müssen Karte auch von Hand ergänzt werden, so richtig altmodisch mit Bleistift und Tusche. Nun aber keine Angst – in der dualen Ausbildung zum Vermessungstechniker lernst du all das, einmal theoretisch in der Berufsschule und dann noch praktisch im Ausbildungsbetrieb. Trotzdem solltest du eine Affinität und ein gewisses Talent für Mathe, Physik und Geographie mitbringen und auch zeichnerisch nicht gänzlich unbegabt sein.
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