Verfahrenstechnologe/-technologin Metall Fachrichtungen

Verfahrenstechnologe Metall bedient Maschinen bei der Arbeit
Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst (möglich)
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Die Fachrichtungen in der Verfahrenstechnologie Metall

Wenn du eine Ausbildung als Verfahrenstechnologe bzw. Verfahrenstechnologin Metall machen möchtest, kannst du sie in den Fachrichtungen in vier verschiedenen Fachrichtungen machen: 

Metallurgie:

Umformung:

Jede Fachrichtung hat ihren eigenen Schwerpunkt und ist auf bestimmte Materialien und Prozesse spezialisiert, was sie für unterschiedliche Industriezweige relevant macht. Hier erfährst du, worauf der Fokus der jeweiligen Fachrichtungen liegt.

Unterschiede in den Fachrichtungen:

  • Materialien: Eisen- und Stahlmetallurgie sowie Stahlumformung arbeiten mit eisenhaltigen Metallen, während die Nichteisenmetallumformung und Nichteisenmetallurgie sich auf Nichteisenmetalle konzentrieren.
  • Prozesse: Die Metallurgie-Fachrichtungen (Eisen- und Stahlmetallurgie, Nichteisenmetallurgie) fokussieren sich auf die Erzeugung und Veredelung der Metalle. Die Umformungs-Fachrichtungen (Nichteisenmetallumformung, Stahlumformung) sind auf das Formen und Bearbeiten des bereits hergestellten Metalls spezialisiert.
  • Arbeitsumfeld: Alle Fachrichtungen arbeiten in Produktionshallen oder Hochofenbereichen mit Maschinen und Anlagen, aber die spezifischen Anforderungen an Maschinen und Prozesse unterscheiden sich.
  • Endprodukte: Metallurgie-Fachrichtungen stellen Rohmaterialien und reine Metalle her, die in vielen Industrien weiterverarbeitet werden. Umformungs-Fachrichtungen produzieren fertige oder halbfertige Bauteile und Produkte, die direkt in der Industrie verwendet werden.

Fachrichtung: Eisen- und Stahlmetallurgie

In dieser Fachrichtung lernst du, wie man Stahl aus Roheisen und weiteren Materialien herstellt und die Produktion von Stahl steuert. Das heißt, du arbeitest mit Hochöfen, steuerst Schmelzprozesse und sorgst dafür, dass die Endprodukte den Qualitätsstandards entsprechen. Die Arbeit findet meist in Hochofen- und Stahlwerken statt.

Deine Aufgaben:

  • Stahl herstellen: Du „beschickst“(befüllst) Hochöfen mit Eisenerz, Koks und Schrott und überwachst Schmelzprozesse. Dabei steuerst du Temperatur und Luftzufuhr, um optimale Bedingungen für die Schmelze zu schaffen.
  • Legierung herstellen: Durch das Hinzufügen von Metallen und Reduktionsmitteln verfeinerst du das Roheisen zu Stahl mit speziellen Eigenschaften. Die Schmelze wird in Formen gegossen und der Erstarrungsprozess überwacht.
  • Qualität sichern: Vor, während und nach der Produktion überprüfst du Rohstoffe, kontrollierst Maschinenverschleiß und entnimmst Proben für die Analyse. 
  • Maschinen warten: Wenn Verschleiß auftritt, führst du Reparaturen an den Anlagen durch und tauscht nötige Teile wie Schläuche und Leitungen aus.

Die Ausbildungsinhalte in der Fachrichtung Eisen- und Stahlmetallurgie:

Im Ausbildungsbetrieb lernst du, Werkstücke manuell und maschinell zu bearbeiten, Bauteile zu montieren und verschiedene Verbindungstechniken wie Schweißen und Schrauben anzuwenden. Du überwachst Produktionsanlagen, analysierst Prozessdaten und führst Wartungs- und Reparaturarbeiten durch. Zusätzlich erhältst du Einblicke in chemische und metallurgische Prozesse und berechnest die Zusammensetzung von Legierungen. In der Berufsschule vertiefst du dieses Wissen durch theoretische Fächer wie Metallurgie und Werkstoffkunde und ergänzende Grundlagen in Mathematik, Naturwissenschaften und Betriebswirtschaft. So wirst du optimal auf die Anforderungen in der Metallverarbeitung vorbereitet.

Die Fachrichtung Eisen- und Stahlmetallurgie im Überblick:

Zusammenfassung: In dieser Fachrichtung liegt der Fokus auf der Herstellung von Roheisen und Stahl. Verfahrenstechnologen in Fachrichtung Eisen- und Stahlmetallurgie arbeiten daher in Hochofenbetrieben, in denen Erz, Koks und Schrott zu Roheisen und anschließend zu Stahl verarbeitet werden. Die Arbeit findet oft direkt an oder in der Nähe von Hochöfen statt, die extrem hohe Temperaturen erzeugen.

Typische Endprodukte: Roheisen und verschiedene Stahlqualitäten für Bauwesen, Maschinenbau und andere Industrien.

Arbeitsort: Hochofenwerke und Stahlwerke.

Verfahrenstechnologen arbeiten in Schutzkleidung am Hochofen.

Fachrichtung: Nichteisenmetallurgie

In dieser Fachrichtung arbeitest du mit Metallen wie Aluminium, Kupfer und Zink, die du in Schmelzöfen schmilzt, veredelst und in Formen gießt. Die Metalle werden dann zum Beispiel im Fahrzeugbau oder in der Elektronik eingesetzt. Nach Rezepturen bereitest du Rohstoffe vor und steuerst die Erzeugung und Weiterverarbeitung der Metalle. Deine Aufgaben umfassen die Bedienung von automatisierten Anlagen, die Probenentnahme und die Überwachung von Temperaturen und Luftzufuhr.

Deine Aufgaben:

  • Rohstoffmischung vorbereiten: Du stellst Rohstoffe nach bestimmten Rezepturen zusammen, mischst Erze, Konzentrate oder Altmetall und bereitest sie z. B. durch Rösten oder Sintern für den Schmelzprozess vor.
  • Schmelzöfen beschicken und steuern: Du füllst Schmelzöfen mit den Rohstoffen, kontrollierst Temperatur und Luftzufuhr und beobachtest den Schmelzprozess genau.
  • Proben entnehmen und analysieren: Während des Prozesses entnimmst du Proben, die dann im Labor auf Qualität und Zusammensetzung geprüft werden. So stellst du sicher, dass die Metalle genau den gewünschten Eigenschaften entsprechen.
  • Metall gießen und Erstarrung überwachen: Das flüssige Metall wird in spezielle Formen gegossen. Du achtest darauf, dass es gleichmäßig erstarrt und keine Mängel aufweist.
  • Metalle veredeln: Nach dem Gießen werden die Metalle oft weiterbehandelt. Du kannst zum Beispiel Oberflächen veredeln oder Gussstücke entgraten. Das macht die Produkte hochwertig und einsatzbereit für die Industrie.

Die Ausbildungsinhalte in der Fachrichtung Nichteisenmetallurgie:

1. und 2. Ausbildungsjahr: Du lernst Grundlagen wie das Handhaben von Werkstoffen, Montage von Bauteilen und Bedienung der Maschinen. In der Berufsschule wird dir gezeigt, wie man Bauelemente mit Werkzeugen und Maschinen fertigt, technische Systeme wartet und grundlegende metallurgische Prozesse durchführt.

3. und 4. Ausbildungsjahr: Du vertiefst dein Wissen über Logistik, Produktionsprozesse und Qualitätskontrolle. Zudem wirst du in komplexeren metallurgischen und chemischen Prozessen geschult und lernst, wie man Anlagen steuert und Produktionsprozesse optimiert.

Die Fachrichtung Nichteisenmetallurgie im Überblick:

Zusammenfassung: In der Nichteisenmetallurgie liegt der Fokus auf der Gewinnung und Veredelung von Nichteisenmetallen (z. B. Aluminium, Kupfer). Verfahrenstechnologen arbeiten hier an Schmelz- und Raffinierungsöfen, wo sie Rohmaterialien wie Erze und Altmetalle schmelzen und veredeln.

Typische Endprodukte: Reine Nichteisenmetalle und Legierungen, die in der Elektronik, Luftfahrt und Schmuckindustrie Anwendung finden.

Arbeitsort: Schmelzwerke und Raffinerien für Nichteisenmetalle.

Fachrichtung: Stahlumformung

In der Fachrichtung Stahlumformung lernst du, wie man Stahl mithilfe von Walz-, Tiefzieh-, Press- oder Schmiedeanlagen in die gewünschte Form bringt. Ob für den Fahrzeugbau oder die Bauindustrie – deine Arbeit sorgt dafür, dass Stahl exakt die Eigenschaften und Form bekommt, die gebraucht werden.

Deine Aufgaben:

  • Maschinen einrichten und bedienen: Du bereitest die Produktionsanlagen vor, richtest Walzen und Umformwerkzeuge ein und steuerst die Anlagen, um Stahl in Formen wie Bleche, Profile oder Draht umzuwandeln.
  • Umformprozesse überwachen: Während des Prozesses achtest du auf präzise Maße, die richtige Form und die Oberflächenqualität. Mit Hilfe von Mess- und Anzeigesystemen kontrollierst du die Maschinen und sicherst die Qualität der Endprodukte.
  • Produkte nachbearbeiten: Nach dem Umformen behandelst du Oberflächen nach, entgratest Werkstücke oder schneidest Bleche und Stangen auf die richtige Größe.

Die Ausbildungsinhalte in der Stahlumformung:

1. und 2. Ausbildungsjahr: Im Betrieb lernst du die Grundlagen der Werkstoffbearbeitung und Maschinenbedienung, während du in der Berufsschule das Fertigen von Bauelementen, die Instandhaltung technischer Systeme und Grundkenntnisse in der Metallurgie lernst.

3. und 4. Ausbildungsjahr: Du vertiefst dein Wissen in Produktionssteuerung, Logistik und Qualitätsmanagement. Im Betrieb lernst du zudem komplexere Umformprozesse und chemische Verfahren zur Oberflächenbehandlung.

Die Fachrichtung Stahlumformung im Überblick:

Zusammenfassung: Diese Fachrichtung konzentriert sich auf die Umformung von Stahl in fertige Produkte wie Bleche, Profile und Träger. Verfahrenstechnologen- und technologinnen in der Stahlumformung arbeiten an Maschinen wie Walzen und Pressen, mit denen der Stahl in die gewünschte Form gebracht wird. Es geht weniger um das Schmelzen von Stahl, sondern um das Formen und Bearbeiten.

Typische Endprodukte: Stahlbleche, Profile, Drähte und Träger, die vor allem im Bauwesen und in der Automobilindustrie genutzt werden.

Arbeitsort: Produktionshallen mit Walz-, Tiefzieh-, Press- und Schmiedeanlagen.

Verfahrenstechnologe Metall prüft Stahl

Fachrichtung: Nichteisenmetallumformung

In dieser Fachrichtung verarbeitest du Metalle wie Aluminium, Kupfer oder Nickel an Maschinen wie Walzstraßen, Pressen und Schmiedeanlagen. Du richtest die Produktionsanlagen ein, montierst Werkzeuge, heizt Öfen und steuerst den gesamten Umformprozess. Dabei prüfst du, ob Maße, Form und Oberflächen der Produkte exakt den Vorgaben entsprechen. Zum Abschluss bearbeitest du die Oberflächen und schneidest fertige Bauteile oder Bleche und Rohre zu. Deine Arbeit findet an automatisierten Maschinen statt, die du meist von Steuerpulten überwachst. Auch chemische Nachbehandlungen gehören zu deinen Aufgaben.

Deine Aufgaben:

  • Umformung: Du bedienst große Walzen, Pressen und Maschinen, um aus Barren oder Stangen aus Aluminium, Kupfer und anderen Nichteisenmetallen fertige Bauteile zu formen. Ob Fahrzeugteile oder Metallprofile – du sorgst dafür, dass alles die richtige Form und Qualität hat.
  • Anlagenbedienung: Dabei richtest du die Produktionsanlagen ein, montierst Umformwerkzeuge und heizt Schmiedeöfen vor. Du überprüfst Maße, Form und Oberfläche deiner Produkte, damit die Qualität immer stimmt.
  • Oberflächenbehandlung und Nachbearbeitung: Nach dem Umformen veredelst du die Oberflächen, entgratest Gussstücke oder schneidest Bleche und Rohre zu. Durch chemische Nachbehandlung stellst du sicher, dass die Produkte den gewünschten Glanz und Schutz haben.

Die Ausbildungsinhalte in der Nichteisenmetallumformung:

1. bis 2. Ausbildungsjahr: In den ersten 18 Monaten deiner Ausbildung erlernst du die Grundlagen der Metallbearbeitung. Du lernst, wie du Werk- und Hilfsstoffe sicher handhabst und Maschinen wartest. Ein Highlight ist die Herstellung von Bauteilen und Baugruppen, die du später für größere Projekte zusammenfügst. Außerdem wendest du Wärmebehandlungsverfahren an, um die Eigenschaften der Metalle gezielt zu verändern, und sorgst dafür, dass die Produktionssysteme immer einsatzbereit sind.

3. und 4. Ausbildungsjahr: Im zweiten Abschnitt deiner Ausbildung vertiefst du deine Kenntnisse und übernimmst komplexere Aufgaben in der Metallverarbeitung und Produktionssteuerung. Du übernimmst Verantwortung für die Steuerung von Logistik- und Produktionsprozessen und lernst, wie du chemische Vorgänge zur Veredelung der Metalle beeinflusst. Du prüfst Werkstoffe auf ihre Qualität, lagerst Vormaterial richtig und vertiefst dein Wissen über das Umformen von Nichteisenmetallen – eine Fähigkeit, die besonders in der Herstellung komplexer Bauteile gefragt ist.

Die Fachrichtung Nichteisenmetallumformung im Überblick:

Zusammenfassung: Diese Fachrichtung konzentriert sich auf die Umformung von Nichteisenmetallen wie Aluminium und Kupfer. Verfahrenstechnologen in der Fachrichtung Nichteisenmetallumformung arbeiten daher an Walzstraßen, Pressen und Tiefziehmaschinen, die das Metall in spezifische Formen bringen. Da keine Schmelzprozesse stattfinden, ist die Umgebung meist weniger extrem als in der Metallurgie, aber dennoch fordernd.

Typische Endprodukte: Blech, Draht, Profile und andere Bauteile, die in der Elektroindustrie und im Fahrzeugbau verwendet werden.

Arbeitsort: Produktionshallen und Werkstätten mit Umformanlagen.

Verfahrenstechnologe Metall prüft den Bestand.