ODER
Neue Berufsbezeichnung: Diese Ausbildung heißt jetzt Kunststoff- und Kautschuktechnologe bzw. -technologin.
Was haben die Verpackung deines Sandwiches, die Steckdosenleiste unter deinem Schreibtisch und die Spritze im Krankenhaus gemeinsam? Sie bestehen in der Regel aus Kunststoffen! Und damit beschäftigst du dich als Verfahrensmechaniker:in für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Aber Achtung: Seit August 2023 heißt der Beruf anders und auch die Ausbildungsinhalte haben sich etwas geändert. Du findest alle Infos im Berufsprofil Kunststoff- und Kautschuktechnologe bzw. -technologin.
Als Verfahrensmechaniker:in für Kunststoff- und Kautschuktechnik stellst du Bauteile oder Baugruppen sowie Verbundstoffe und Granulate her. Und dafür verwendest du sogenannte polymere Werkstoffe. Polymere, das ist das, woraus Kunststoffe wie Plastik bestehen.
Du bedienst hauptsächlich Maschinen und Werkzeuge und bereitest die passenden Rohstoffe vor, um Dinge aus Kunststoff oder Kautschuk zu fertigen. Das kann alles Mögliche sein, von der Plastikfolie übers Fenster bis hin zum Elektronikgehäuse.
Seit dem 1. August 2023 gibt es eine neue Ausbildungsordnung für diesen Beruf. Damit hat sich auch die Berufsbezeichnung Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik geändert: Der Beruf heißt jetzt Kunststoff- und Kautschuktechnologe bzw. -technologin. Außerdem können Auszubildende von nun an besondere Zusatzqualifikationen erwerben.
Es gibt sieben verschiedene Fachrichtungen, mit denen du die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik machen kannst. Den Schwerpunkt legt in der Regel dein Ausbildungsunternehmen fest. Machst du deine Ausbildung zum Beispiel bei einem Fensterhersteller, bietet der Betrieb vermutlich den Schwerpunkt Kunststofffenster an.
Der Ausbildungsberuf Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik entstand 1997. Damals wurden die drei Berufe Gummi- und Kunststoffauskleider, Kunststoff-Formgeber und Kunststoffschlosser zusammengelegt. 2023 gab es dann nochmal eine Modernisierung mit Umbenennung: Jetzt heißt der Beruf Kunststoff- und Kautschuktechnologe. Viele Menschen kennen den Beruf aber noch unter dem alten Namen.
Die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik dauert drei Jahre. Du kannst sie unter bestimmten Voraussetzungen verkürzen. Die Ausbildung ist dual aufgebaut, du hast also abwechselnd Theorie (Berufsschule) und Praxis (Ausbildungsbetrieb).
Während deiner Ausbildung wirst du zum Experten bzw. zur Expertin in Sachen Kunststoffverarbeitung. Du lernst alles Nötige, um als Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik Karriere zu machen.
Du lernst unter anderem …
… die Grundlagen der polymeren Werkstoffe,
… wie man Messungen durchführt,
… Fräsen, Drehen und Schweißen,
… mit vollautomatischen Spritzgussmaschinen umzugehen,
… Werkzeuge und Maschinen instand zu halten.
Good to know: Je nach Fachrichtung beschäftigst du dich noch mit spezifischen Themen wie der Herstellung von Mehrschichtkautschukteilen oder Verfahrenstechniken zur Herstellung von Halbzeugen.
Rein rechtlich wird kein bestimmter Schulabschluss gefordert. Zur Orientierung: Etwas mehr als die Hälfte der Verfahrensmechaniker-Azubis hatte 2021 die Mittlere Reife, etwas mehr als ein Viertel hatte einen Hauptschulabschluss. Damit gehört die Ausbildung zu den Berufen, die man sehr gut mit Hauptschulabschluss machen kann!
Zusammengefasst: Du solltest Bock auf die Arbeit mit großen Maschinen haben, eine sorgfältige Arbeitsweise und Interesse an Naturwissenschaften mitbringen.
Das Ausbildungsgehalt von Verfahrensmechaniker:innen ist oft tariflich geregelt. Je nach Branche, in der dein Betrieb tätig ist, gelten unterschiedliche Tarifverträge.
Wirst du nach dem Tarifvertrag der Kunststoff verarbeitenden Industrie bezahlt, kannst du je nach Region mit 819 bis 1.038 Euro im ersten Ausbildungsjahr rechnen. Im dritten Jahr gibt es dann monatlich zwischen 956 und 1.140 Euro brutto.
Verfahrensmechaniker Kunststoff- und Kautschuktechnik Gehalt* | |
1. Ausbildungsjahr | 819 bis 1.038 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 890 bis 1.068 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 956 bis 1.140 Euro |
*Tarif Kunststoff verarbeitende Industrie, September 2022
Je nach Branche fällt die Ausbildungsvergütung auch höher aus. Nach dem Tarifvertrag der chemischen Industrie Nordrhein bekommst du zum Beispiel zwischen 1.125 Euro brutto im ersten bis 1.229 Euro im letzten Ausbildungsjahr.
Nach deiner Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik liegt das Einstiegsgehalt bei rund 2.500 Euro brutto im Monat. Genau wie das Ausbildungsgehalt unterscheidet es sich aber je nach Branche und Region.
Mit wachsender Berufserfahrung steigt dein Gehalt. So verdienen Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik in Deutschland im Mittel 3.330 Euro brutto.
Neben deiner wachsenden Berufserfahrung sicherst du dir nach deiner Ausbildung auch mehr Gehalt, indem du mehr Verantwortung übernimmst und dich fortbildest. Du kannst dich in deinem Fachgebiet weiterbilden oder fachfremdes Wissen ansammeln, zum Beispiel im Bereich Betriebswirtschaft. Insbesondere sogenannte Aufstiegsweiterbildungen ermöglichen dir den Aufstieg in eine Führungsposition.
Aber: Auch ohne Führungsposition kannst du als Verfahrensmechaniker:in beruflich glücklich werden! Nicht jede:r möchte zum Beispiel ein Team führen. Vielleicht hast du ja auch Bock, dich in einem bestimmten Fachbereich weiterzubilden und wirst so zu einem gefragten Experten bzw. zu einer gefragten Expertin.
* unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne Abitur möglich
Als Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik – heute Kunststoff- und Kautschuktechnologe – hast du sehr gute Karrierechancen. Kunststoffe sind aus unserem Leben nicht wegzudenken. Deshalb ist die Kunststoffindustrie ein bedeutender Industriezweig, für die Expert:innen gebraucht werden. Vor allem im Bereich Recycling werden in Zukunft neue Herausforderungen auf die Branche zukommen – langweilig wird es bestimmt nicht!
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