Tischler/in Berufsbild
Vom Holzbrett zum Meisterwerk: In der Ausbildung zum Tischler bzw. zur Tischlerin lernst du, wie du aus einfachen Materialien ein Möbelstück herstellst. Mit verschiedenen Maschinen arbeitest du sicher und präzise, auch wenn es mal laut und dreckig wird. Geschickte Hände und ein gutes Vorstellungsvermögen sind dabei dein Schlüssel zum Erfolg.
Die Antwort ist ganz einfach: Es gibt keinen! Tischler und Schreiner ist der gleiche Beruf. Es gibt einfach zwei Namen für die Ausbildung beziehungsweise den Beruf. In Süddeutschland wird eher vom Schreiner gesprochen, in Norddeutschland meistens vom Tischler. Die offizielle Berufsbezeichnung lautet allerdings Tischler – so steht es in der Handwerksordnung.
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Damit du eine klare Vorstellung von der Ausbildung zum Tischler bekommst, erklären wir dir an dieser Stelle die Arbeitsschritte: Du startest mit einem Gespräch, in dem du die Wünsche des Kunden genau abklärst – denn jeder Auftrag ist einzigartig. Danach berechnest du die Maße, damit später alles passt, und bereitest die Arbeit vor. Dann geht’s ans Eingemachte: Du bearbeitest das Holz, zuerst mit Maschinen für die groben Schritte und dann per Hand, um jedes Detail perfekt zu machen. Am Ende veredelst du die Oberflächen, damit dein Werk nicht nur stabil, sondern auch richtig cool aussieht. Danach übergibst du es an den Kunden oder baust es ein.
- Möbelstücke: Tische, Stühle, Schränke, Regale, Betten oder Kommoden, oft maßgeschneidert für Wohnungen, Büros oder andere Räume.
- Einbauten: Küchen, Einbauschränke oder maßgefertigte Garderoben, die perfekt in den Raum passen.
- Fenster und Türen: Innen- und Außentüren sowie Fensterrahmen, die sowohl funktional als auch stilvoll sind.
- Möbel für Läden und Messen: Theken, Regalsysteme oder Messestände für Geschäfte und Events.
- Holzverkleidungen: Wand- oder Deckenverkleidungen aus Holz für ein modernes oder gemütliches Ambiente.
- Spielgeräte: Klettergerüste, Spielhäuser oder kreative Designs wie Treppen oder Holzskulpturen.
Welche Arbeitsorte haben Tischler?
Tischler arbeiten vor allem in Werkstätten, wo sie Holz bearbeiten und Möbel, Türen oder Fenster anfertigen. Sie sind aber auch oft unterwegs, etwa beim Einbau von maßgefertigten Produkten direkt beim Kunden, auf Baustellen oder im Laden- und Messebau. Zudem können sie historische Möbel restaurieren oder in der Beratung und Serienproduktion bei Möbelherstellern tätig sein. Ihre Arbeit verbindet handwerkliches Geschick mit Einsätzen vor Ort.
Was sind die Arbeitszeiten eines Tischlers?
Die Arbeitszeiten von Tischlern hängen stark vom Arbeitgeber und den Aufträgen ab. In der Regel arbeiten sie tagsüber, meist zwischen sieben und 17 Uhr, in einer 40-Stunden-Woche. In kleineren Betrieben kann es flexibler zugehen, während in größeren Firmen Schichtarbeit möglich ist, vor allem bei Serienproduktionen. Bei dringenden Kundenaufträgen oder Montagearbeiten kann es auch mal länger dauern, besonders wenn Deadlines eingehalten werden müssen. Wochenendeinsätze sind selten, können aber bei speziellen Projekten oder Messen vorkommen.
Die Ausbildungsdauer für Tischler beträgt drei Jahre. Die Ausbildung kombiniert praktische Arbeit im Betrieb mit theoretischem Unterricht in der Berufsschule – sie ist also dual. Dabei lernst du alles, was du für den Beruf brauchst: von der Planung und Konstruktion bis hin zur Bearbeitung und Veredelung von Holz. Du arbeitest mit verschiedenen Werkzeugen und modernen Maschinen, lernst Materialien und ihre Eigenschaften kennen und erfährst, wie man Kundenwünsche umsetzt. Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres gibt es eine Zwischenprüfung. Deine Gesellenprüfung legst du dann nach dem dritten Jahr ab.
Deine Ausbildungsinhalte auf einen Blick:
- Grundlagen der Holzbearbeitung (z. B. Sägen, Hobeln, Schleifen)
- Umgang mit Maschinen und Werkzeugen
- Planung und Konstruktion von Möbeln und Bauteilen
- Kenntnisse über Materialien (z. B. Holzarten, Oberflächenbehandlungen, Beschläge)
- Kundenkontakt und Beratung
Kann man auch ohne Ausbildung Tischler werden?
Offiziell ist die Ausbildung die Voraussetzung, um als Tischler zu arbeiten, weil dir dort alle notwendigen Kenntnisse und Fertigkeit vermittelt werden. Ein Quereinstieg ist jedoch in Ausnahmefällen möglich, wenn du dir über längere Zeit ausreichend Erfahrung angeeignet hast und dein Können nachweisen kannst. Um den Beruf richtig auszuüben, ist die Ausbildung jedoch der beste Weg.
- ... Möbel nach deinen eigenen Entwürfen selber herstellen.
- ... die verschiedenen Holzsorten und ihre jeweiligen Eigenschaften benennen.
- ... die notwendigen Maschinen bedienen.
- ... Kunden entsprechend ihrer Wünsche und Vorstellungen beraten.
- ... Möbel montieren.
- ... beschädigte Möbel reparieren.
Für die Tischlerinnen-Ausbildung wäre ein Hauptschulabschluss vorteilhaft. Manche Betriebe stellen aber auch Leute ohne Schulabschluss ein. Wenn du Mathe magst, dann ist das gut: als Tischlerin sind nämlich Mathe-Kenntnisse gefragt. Gute Noten in Werken bzw. Technik kommen auch gut an.
Um Tischler zu werden, solltest du ein kreativer Kopf sein, der Freude daran hat, aus einem Stück Holz etwas Einzigartiges zu schaffen. Gleichzeitig brauchst du handwerkliches Geschick, um präzise zu arbeiten – denn Maßarbeit ist das A und O. Deine sorgfältige Arbeitsweise sorgt dafür, dass alles perfekt zusammenpasst, ob es sich um ein maßgefertigtes Möbelstück oder eine komplizierte Holzverkleidung handelt.
Da die Arbeit körperlich fordernd sein kann, solltest du zudem fit sein und keine Scheu davor haben, mit Maschinen oder schweren Materialien zu arbeiten. Wenn du außerdem ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hast und Spaß daran findest, praktische Herausforderungen zu lösen, bist du für diesen Beruf wie gemacht.
Du solltest Tischler:in werden, wenn …
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... du gerne praktisch arbeiten möchtest.
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... dich eine Ausbildung interessiert, in der du kreativ sein kannst.
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... du teamfähig bist und auch gerne mit Menschen arbeitest.
Du solltest auf keinen Fall Tischler:in werden, wenn …
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... du in Mathe schon in der Schule nur "Bahnhof" verstanden hast.
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... handwerkliches Geschick ein Fremdwort für dich ist.
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... du nicht gerne körperlich arbeiten möchtest.
- Drei mögliche Aufstiegsfortbildungen: Wenn du dich als Geselle im Tischlerhandwerk weiterbilden möchtest, stehen dir drei Aufstiegsfortbildung offen, die du, falls notwendig, auch auf Teile der Meisterprüfung anrechnen lassen kannst: geprüfter Kundenberater, geprüfte Fertigungsplanerin und geprüfter Fachbauleiter.
- Techniker: Um beruflich weiter aufzusteigen, kannst du dich beispielsweise zum staatlich geprüften Techniker der Fachrichtung Holztechnik oder zur Technikerin der Fachrichtung Raumgestaltung oder Innenausbau ausbilden lassen.
- Tischlermeister: Um Tischlermeister zu werden, musst du zunächst einmal mehrere Jahre Berufspraxis vorweisen können. Der Meisterbrief bietet dir dann die Möglichkeit, dich selbstständig zu machen oder eine verantwortungsvolle Führungstätigkeit als angestellter Betriebsleiter oder Leiter einzelner Fachabteilungen zu übernehmen.
- Weiterbildung zum Restaurator: Wenn du Interesse an alten Gegenständen hast, kannst du dich zum Restaurator weiterbilden. In diesem Beruf geht es um die Erhaltung und Wiederherstellung, aber auch die Erfassung von wissenschaftlich-technologischem Kunst- und Kulturgut.
- Studium: Ein Studium in Architektur, Innenarchitektur oder Holztechnik bietet sich mit einer abgeschlossenen Tischler-Ausbildung an. Manchmal geht das sogar auch ohne Abitur! Informier dich dazu bei der Hochschule/Universität deiner Wahl.
- Selbstständigkeit: Wenn du dich selbstständig machen möchtest, kannst du einen eigenen Betrieb des Tischlerhandwerks eröffnen. Dazu solltest du aber über eine lange Berufserfahrung verfügen und dich gut informieren und vorbereiten.
Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse – das sind die drei wichtigsten Bestandteile einer Bewerbung. Detaillierte Infos dazu gibt es in unserem Bewerbungsratgeber. Für ein paar konkrete Tipps zur Bewerbung als Tischler, lies einfach weiter!
Wie punkte ich mit meiner Tischler-Bewerbung?
Betone dein handwerkliches Interesse
- Zeige in deinem Anschreiben, dass du Spaß an handwerklicher Arbeit hast und gerne kreativ mit Holz arbeitest. Hast du vielleicht schon mal selber was gebaut?
- Erwähne, wenn du bereits Erfahrungen gesammelt hast, z. B. in der Schule (Werken/Technik) oder durch Praktika. Beleg Praktika unbedingt mit einem Praktikumszeugnis!
Hebe deine Stärken hervor
- Nenne Eigenschaften, die für den Beruf wichtig sind, wie handwerkliches Geschick, Sorgfalt, Kreativität, körperliche Fitness und räumliches Vorstellungsvermögen. Die belegst du am besten auch direkt an einem Beispiel.
Mache deine Motivation klar
- Erkläre, warum du Tischler werden möchtest und was dich an diesem Beruf besonders begeistert, z. B. die praktische Arbeit oder die Kombination aus Kreativität und Technik.
Achte auf ein sauberes und ordentliches Layout
- Deine Bewerbung sollte übersichtlich und gut strukturiert sein, ohne Rechtschreib- oder Grammatikfehler. Das zeigt, dass du sorgfältig arbeiten kannst – eine wichtige Eigenschaft für Tischler. Unser Tipp:
Füge passende Unterlagen bei
- Neben dem Anschreiben und deinem Lebenslauf solltest du auch relevante Zeugnisse (z. B. Schulzeugnis, Praktikumsbescheinigungen) hinzufügen.
- Falls du schon eigene Werkstücke oder Projekte angefertigt hast, kannst du Fotos davon beilegen, um dein handwerkliches Talent zu zeigen.
Halte Bewerbungsfristen ein
- Reiche deine Bewerbung rechtzeitig ein, um sicherzustellen, dass noch freie Ausbildungsplätze verfügbar sind. Ein Jahr vor Ausbildungsbeginn ist meist ein guter Richtwert – große Konzerne oder Betriebe fangen aber auch mal 14 bis 18 Monate vorher an, Bewerbungen zu sammeln.
Wenn du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, solltest du dich unbedingt gut darauf vorbereiten. Das heißt: Informiere dich über den Betrieb und über die Aufgaben eines Tischlers. Sei auch bereit, Fragen zu deinen Stärken, Schwächen und deiner Motivation zu beantworten.
Dann schau dir unser FAQ mit den meistgestellten Fragen an.
Zu den FAQ ->