Therapeut / Therapeutin Ausbildung & Beruf

Therapeutin bei der Arbeit mit kleinem Jungen und seiner Mutter.

Therapeut ist kein klassischer Ausbildungsberuf. Du kannst aber verschiedene therapeutische Ausbildungen machen.

Therapeut/in

Die Ausbildung zum Therapeuten bietet einen vielseitigen Weg, um Menschen in verschiedenen Lebensbereichen zu unterstützen und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Dabei lernst du Techniken und Methoden zur Rehabilitation und Förderung von Fähigkeiten. Wichtig ist vor allem Einfühlungsvermögen, Empathie und Geduld im Umgang mit den Patienten. Was es sonst noch rund um den Therapeuten-Beruf zu beachten gibt, erfährst du hier.

Therapeutin bei der Arbeit mit einer Patientin.

Was macht ein Therapeut?

Ein Therapeut unterstützt Menschen dabei, persönliche Herausforderungen zu bewältigen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Therapeutische Berufe gibt es in verschiedenen Bereichen und Spezialisierungen wie beispielsweise Psychotherapie, Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie.

Therapeuten helfen ihren Patienten und Patientinnen, Strategien zu entwickeln, um mit Stress, Angst, Traumata oder körperlichen Beschwerden umzugehen. Das Ziel einer Therapie ist es immer, den Patientinnen zu einem gesünderen und erfüllteren Leben zu verhelfen. 

Je nach Ausbildung unterstützen sie bei der Entwicklung, Verbesserung oder Rehabilitation von:

  • motorischen Fähigkeiten (z. B. Motopäde/in, Ergotherapeut/in)
  • allgemeinem Wohlbefinden (z. B. Diätassistent/in)
  • Sprache (z. B. Logopäde/in)
  • Beweglichkeit (z. B. Physiotherapeut/in, Masseur/in)
  • Persönlichkeit (z. B. Psychotherapeut/in)

Was gibt es für therapeutische Berufe?

Um in einem therapeutischen Beruf Fuß zu fassen, hast du verschiedene Möglichkeiten. Je nachdem, in welchen Bereich du gehen möchtest, gibt es verschiedene Ausbildungen.

Eine Übersicht:

Weitere therapeutische Berufe:

Duale Studiengänge für therapeutische Berufe:

Wo arbeitet ein Therapeut?

Ein Therapeut kann in vielfältigen Umgebungen arbeiten, je nach Spezialisierung und beruflicher Ausrichtung. Viele Therapeuten sind in privaten Praxen tätig. Andere finden ihre Berufung in Krankenhäusern oder Rehabilitationszentren. Zusätzlich gibt es Therapeuten, die in Bildungseinrichtungen wie Schulen oder Universitäten arbeiten, um Schüler und Studenten zu betreuen. Auch in Unternehmen können sie als Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements angestellt sein. 

Die Arbeitsorte auf einen Blick:

  • Krankenhäuser oder Rehabilitationszentren
  • Privatpraxen
  • Unternehmen
  • Bildungseinrichtungen
  • Online-Plattformen

Wie wird man Therapeut?

Für viele therapeutische Berufe, wie zum Beispiel in der Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Podologie ist eine schulische Ausbildung notwendig. Du kannst aber auch einen dualen Studiengang absolvieren, mit dem du später im therapeutischen Bereich arbeiten kannst wie zum Beispiel Soziale Arbeit, Angewandte Therapiewissenschaften oder Gesundheitspsychologie. In all diesen Ausbildungen und dualen Studiengängen lernst du therapeutische Fähigkeiten, die du später im Beruf anwenden musst. Für manche Therapeuten-Berufe musst du aber auch einen klassischen Bachelor- und Masterstudiengang absolvieren, dazu gehört auch der Beruf des Psychotherapeuten.

Alle Infos rund um die Ausbildung zum Psychotherapeuten:

Psychotherapeut/in werden

Kann man ohne Studium Therapeut werden?

Ja, es ist möglich. Neben vielen therapeutischen Ausbildungen kannst du auch eine Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie machen. Ob bei Burnout oder Depressionen: Nach dem Heilpraktiker-Gesetz hilfst du so auch ganz ohne Psychotherapie-Studium. In der Ausbildung lernst du die Grundlagen der Psychologie und wirst dafür ausgebildet, psychiatrische Störungen von psychischen Krankheiten zu unterscheiden. Du weißt, wie du in psychiatrischen Notfallsituationen handelst und kannst Menschen dabei helfen, ihre Probleme zu lösen und ihre Ziele zu erreichen. Und das Beste: Die Ausbildung dauert nur 4 Monate bis 2 Jahre.

Was ist der Unterschied zwischen einem Therapeuten und einem Psychologen?

Ein Psychologe hat in der Regel ein Studium der Psychologie absolviert und beschäftigt sich mit der Erforschung des menschlichen Verhaltens und Erlebens. Er kann Diagnosen stellen und psychologische Tests durchführen. Ein Therapeut hat eine (zusätzliche) Ausbildung bzw. Weiterbildung gemacht. Der Therapeuten-Begriff ist breiter und umfasst verschiedene Berufsgruppen, die therapeutische Behandlungen anbieten. Dazu gehören auch Psychotherapeuten, die nach dem Studium eine zusätzliche Ausbildung in therapeutischen Verfahren wie Verhaltenstherapie oder der Systemischen Therapie absolviert haben. Unter den Begriff fallen aber zum Beispiel auch Therapeuten aus dem Bereich der Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie.

Wie lange dauert eine Ausbildung zum Therapeuten?

Die Ausbildungsdauer zum Therapeuten variiert, je nachdem, welchen therapeutischen Berufsweg du einschlagen möchtest. Die meisten dualen oder schulischen Ausbildungen dauern drei Jahre. Unter bestimmten Umständen lässt sich die Ausbildung auch verkürzen. Studierte Therapeuten brauchen mindestens fünf Jahre für das Studium und anschließend noch mal drei bis fünf Jahre für die Therapeuten-Ausbildung.

Logopädin arbeitet mit einem jungen Mädchen.

Was muss man als Therapeut können?

Als Therapeut brauchst du vor allem ein tiefes Verständnis für menschliches Verhalten und jede Menge Einfühlungsvermögen. 

Diese Softskills sind Voraussetzungen:

  • Empathie
  • Kommunikationsfähigkeiten
  • Geduld und Ausdauer
  • Flexibilität
  • Weiterbildungsbereitschaft
  • Problemlösungsfähigkeit

Weitere Voraussetzungen wie Schulabschluss oder praktische Erfahrungen hängen davon ab, in welchem Bereich du die Ausbildung machen möchtest. Gute Noten in Deutsch, Biologie, Sport oder Pädagogik sind aber immer von Vorteil.

Passt eine Ausbildung als Therapeutin zu mir?

Ob die Ausbildung zu dir passt, kannst nur du selbst wissen. Wir können dich aber mit wichtigen Infos unterstützen und geben dir Hilfestellung mit einem Drei-Punkte-Check. 

Mach den Test:

  1. Überlege dir, ob deine Softskills und persönlichen Eigenschaften mit den Anforderungen des Therapeutenberufs übereinstimmen. Therapeuten müssen sehr gut kommunizieren können. Sie brauchen Empathie, da sie sich in die Lage ihrer Klienten versetzen müssen, um sie bestmöglich zu unterstützen. Geduld ist ebenfalls entscheidend, da Therapieprozesse oft Zeit und kontinuierliche Bemühungen erfordern.
  2. Überlege dir, welche Therapieform dich interessiert: Psychotherapie, Ergotherapie, Physiotherapie oder vielleicht Kunsttherapie?
  3. Sammle erste praktische Erfahrungen: Freiwilligenarbeit, Praktika oder Hospitationen geben dir Einblicke in den Berufsalltag.

Wie viel verdient man als Therapeut in der Ausbildung?

In den Ausbildungen zum Physiotherapeuten, Ergotherapeuten oder zur Logopädin bekommst du zwischen 1.065 Euro und 1.222 Euro monatlich brutto.

In manchen therapeutischen Berufen erhalten Auszubildende kein Gehalt, weil es sich um eine schulische Ausbildung handelt. Dafür kannst du aber Ausbildungsbeihilfe beantragen.

Die Ausbildung zum Psychotherapeuten nach dem Studium musste bisher selbst bezahlt werden und konnte schon mal bis zu 12.000 Euro kosten. Mit dem neuen Direktstudium, bei dem man die Approbation schon nach dem Master bekommt, kann man während der Weiterbildung auch schon Geld verdienen. Die Finanzierung der Weiterbildung ist allerdings bisher noch nicht einheitlich geregelt.

Wie viel verdient man als Therapeut nach der Ausbildung?

Das Gehalt als Therapeut hängt davon ab, wo und in welchem Bereich du arbeitest. Je nachdem, ob du zum Beispiel als Physiotherapeut nach Tarifvertrag bezahlt wirst, dich als Ergotherapeutin oder Diätassistentin selbstständig machst oder als Logopädin in einem Gesundheitszentrum arbeitest – dein Gehalt fällt unterschiedlich hoch aus. Im Schnitt kannst du mit einem Verdienst zwischen 1.900 Euro und 3.400 Euro brutto im Monat in therapeutischen Berufen rechnen. 

Als ausgebildeter Psychotherapeut fällt das Gehalt deutlich höher aus, hier kannst du monatlich zwischen 4.000 Euro und 5.500 Euro brutto verdienen. Dafür hast du aber auch ein Bachelor- und Masterstudium und eine Ausbildung bzw. Weiterbildung von insgesamt acht bis zehn Jahren vor dir.

Physiotherapeutin bei der Arbeit mit einer Patientin.

Karrierechancen und Zukunftsaussichten als Therapeut

Mit einer therapeutischen Ausbildung hast du in jedem Fall einen sehr nachhaltigen Beruf und gute Zukunftsaussichten. Die Nachfrage nach qualifizierten Therapeuten ist immer hoch, was dir berufliche Sicherheit bietet.

Nach Abschluss der Ausbildung stehen dir viele Karrierechancen offen. Du kannst in privaten Praxen, Kliniken oder Beratungsstellen tätig werden. Auch die Selbstständigkeit ist eine Option, die es dir ermöglicht, deine therapeutische Arbeit individuell zu gestalten. 

Weiterbildungen und Spezialisierungen eröffnen dir zusätzliche Perspektiven und helfen dir, dich in bestimmten Therapieformen oder für spezielle Zielgruppen zu qualifizieren.

Tipps für die Bewerbung

  1. Informiere dich über die notwendige Ausbildung: Brauchst du für deinen Traumberuf eine staatlich geprüfte Ausbildung, eine Ausbildung an einer Berufsfachschule oder eine spezielle Weiterbildung? 
  2. Erstelle anschließend eine aussagekräftige Bewerbung: Hebe deine Stärken hervor und erkläre, warum du dich für diesen Berufsweg entschieden hast. 
  3. Wenn die Bewerbung erfolgreich war, bereite dich auf das Vorstellungsgespräch vor. Das kannst du machen, indem du dir überlegst, welche Fragen gestellt werden könnten und wie du darauf antworten würdest.

Wichtig bei der Bewerbung als Therapeut:

Unterstreiche in deiner Bewerbung Eigenschaften wie Empathie und soziale Kompetenz. Im besten Fall kannst du das mit praktischen Beispielen und Erfahrungen belegen. Weitere hilfreiche Tipps rund um die Bewerbung findest du in unserem Bewerbungsratgeber.