ODER
Stell dir vor, du musst an die Tafel und merkst, dass deine Hose am Hintern gerissen ist. Das sorgt nicht nur für eine ziemlich peinliche Situation und jede Menge gezückter Smartphones, sondern auch für jede Menge Ärger, denn schließlich hast du Geld für das Teil ausgegeben. Auch nicht viel besser sind Pullover, die kratzen, weil dort chemische Stoffe verarbeitet wurden, die eigentlich gar nicht hineingehören. Damit all das nicht passiert, sorgst du mit einer Ausbildung als Textillaborant für eine genaue Prozessüberwachung und stellst sicher, dass nur einwandfreie Werk- und Arbeitsstoffe verarbeitet und somit zum Verkauf freigegeben werden.
Deine dreieinhalbjährige duale Ausbildung durchläufst du in der Regel in Betrieben der Textil- und Bekleidungsindustrie, in Forschungsinstituten oder aber in der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Da ist natürlich vor allem in Großbetrieben auch mal Schichtarbeit möglich. Die Produktion steht schließlich niemals still. Dabei bist du aber nicht auf dich allein gestellt, sondern arbeitest mit hochmodernen Maschinen, die in der Regel computergesteuert sind. Um in deiner Ausbildung zum Textillaborant sicherzustellen, dass die Stoffe keine Mängel aufweisen, bist du sozusagen der Sherlock Holmes der Textilproduktion und stellst in regelmäßigen Abständen Stichproben sicher. Wenn du Fehler bei der Fertigung oder beim Endprodukt findest, sind zu 99,9% Störungen im Fertigungsprozess Schuld daran. Du trägst also einen ganz entscheidenden Faktor zur Qualitätssicherung von Stoffen bei und bist daher sehr wichtig für deinen Betrieb.
Aus Erfahrung weißt du bestimmt, dass es nicht immer einfach ist, getragene Kleidung wieder umzutauschen. Oft ist die Situation zwar eindeutig und du erhältst dein Geld zurück, manchmal muss die Berechtigung deiner Reklamation aber erst einmal festgestellt werden, besonders, wenn es sich um ein teures und bereits häufiger getragenes Stück handelt. In deiner Ausbildung zum Textillaborant lernst du deshalb zu entscheiden, inwiefern eine Reklamation berechtigt ist. Dabei stellst du auch die Ursache fest, warum es zu diesen Qualitätsmängeln kommen konnte und wie sie in der nächsten Produktion verhindert werden können.
Innerhalb deiner Ausbildung kannst du zwischen verschiedenen Schwerpunkten wählen. Wenn du dich beispielsweise für den Schwerpunkt Textilchemie entscheidest, untersuchst du beispielsweise im Auftrag von Herstellern die Kleidung auf belastende Stoffe. Die chemischen Stoffe, Fasern und Textilien, die du dafür benutzt, können deine Haut reizen und daher ist Schutzkleidung Pflicht. Mit einer Ausbildung zum Textillaborant in Textiltechnik kümmerst du dich um technische Textilien, die im Automobil- und Flugzeugbau oder in der Medizin eingesetzt werden. Hierbei ist besonders darauf zu achten, dass sie hohen Belastungen standhalten können. Deshalb überprüfst du vor allem ihre Reiß-und Schiebefestigkeit. Interessierst du dich eher für bunte Farben und wilde Prints, ist der Schwerpunkt Textilveredlung wohl eher für dich geeignet. Hier sorgst du mit Veredlungsprozessen wie Färben, Drucken oder Beschichten dafür, dass die Textilien das letzte Feintuning erhalten.
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