Synchronsprecher/in werden: Ausbildung & Beruf

Synchronsprecher ist kein „echter“ Ausbildungsberuf – es existiert also keine „klassische“ Ausbildung.

Synchronsprecher/in

Ob Spongebob oder Tokio – die Stimmen sind uns alle bekannt. Aber was genau bedeutet es, ein Synchronsprecher zu sein? Wir erklären dir, wie du zum Synchronsprecher wirst, was du verdienst, was deine Aufgaben sind und vieles mehr.

Was macht ein Synchronsprecher?

Ein Synchronsprecher vertont fremdsprachige Filme, Serien, Animationsfilme oder Videospiele. Er leiht den handelnden Personen sozusagen seine Stimme, damit diese in der jeweiligen Landessprache verständlich sind. Damit das überhaupt zu Stande kommt, bereitet sich der Synchronsprecher bestens vor und analysiert seine Figur. Schließlich muss die Figur auch emotional vertont werden. Die Sätze müssen flüssig und passend zur Szene eingesprochen werden. 

Wo arbeiten Synchronsprecherinnen?

Synchronsprecherinnen arbeiten vor allem in Tonstudios und Rundfunkanstalten. Es kommt also auf deinen aktuellen Auftrag an, wo genau du arbeitest.

Wie wird man Synchronsprecher?

Es gibt keine klassische Ausbildung zum Synchronsprecher. Durch ein Studium oder andere Kurse an Privatakademien kann man jedoch zum Synchronsprecher werden. Viele Synchronsprecher haben ursprünglich einen anderen Beruf erlernt wie zum Beispiel Schauspieler oder sind Influencer. Oft siehst du vor allem Prominente die Figuren ihre Stimme leihen, das ist natürlich ein Sonderfall. 

Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es für Synchronsprecher?

Es gibt nicht „die eine“ Ausbildung zum Synchronsprecher, sondern viele verschiedene Wege, wie du Synchronsprecher werden kannst.

  • Schauspielstudium: Um Schauspiel zu studieren, benötigt man ein Fachabitur oder in einigen Fällen auch ein allgemeines Abitur. Viele Synchronsprecher haben Schauspiel studiert – das Studium dauert je nach Abschluss drei bis fünf Jahre.  
  • Akademie: Es gibt verschiedene private Anbieter, die Synchronsprecher-Kurse anbieten. Diese unterscheiden sich nicht nur in Dauer und Inhalt, sondern auch im Preis. Einige dauern ein paar Tage, andere kannst du in einem Jahr machen. Nach Abschluss dieser Kurse erhältst du Zertifikate, die dein Können beschreiben. Das sind aber häufig „Sprecher-Kurse“.

Synchronsprecher verleihen also Charakteren in Filmen, Serien und Animationen ihre Stimme, während Sprecher für die authentische Vertonung von Dokumentationen, Hörbüchern und anderen Formaten verantwortlich sind.

Wo liegt der Unterschied?

  • Synchronsprecher „leihen“ Figuren aus Filmen, Serien und Animationen ihre Stimme und vertonen bereits bestehende Texte.
  • Sprecher sprechen Dokumentationen, Hörbucher und vieles mehr ein – sie sind praktisch die Originalstimme.

Was lernt man in der Synchronsprecherausbildung?

Je nachdem, für welchen Ausbildungsweg man sich entscheidet, unterscheidet sich dementsprechend auch das Programm. Die Schauspielausbildung fokussiert sich auf die Entwicklung von schauspielerischen Fähigkeiten wie Stimme, Körperbeherrschung, Mimik und Gestik sowie auf Rollenarbeit und Improvisation. Zudem wird großer Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung und das Erlernen verschiedener Schauspieltechniken gelegt.

Der Fokus einer Sprecherausbildung hingegen liegt auf der Schulung von Stimmtechnik, Sprechgestaltung und Timing, um Emotionen und Charaktere authentisch darzustellen. Zudem wird intensiv an der Fähigkeit gearbeitet, Texte schnell zu erfassen und diese synchron zu den Bewegungen auf dem Bildschirm wiederzugeben.

Schauspielstudium

  • Atemtechnik und Stimmbildung
  • Sprachgestaltung und simulatives Sprechen
  • Gesang
  • Casting und Karriere

Privater Sprech-Kurs

  • Rollengestaltung unter Zeitdruck
  • Darstellen und Wiedergeben von Emotionen
  • Emotionen auf Knopfdruck liefern
  • Selbstvermarktung

Kann ich als Quereinsteiger Synchronsprecherin werden?

Jein. Natürlich können Kurse an Privatakademie und diverse Workshops – wie oben erwähnt – absolviert werden, aber es ist trotzdem nicht einfach. Die Konkurrenz ist groß und Menschen mit längerer Ausbildung und mehr Erfahrung haben es in der Regel einfacher, an Rollen zu kommen.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um Synchronsprecherin zu werden?

Wenn du Synchronsprecherin werden möchtest, gibt es einige Voraussetzungen, die du mitbringen solltest:

  • Selbstvertrauen: Du stehst zwar im Studio, bist aber trotzdem von Menschen umgeben. Vor dem Regisseur, Aufnahmeleiter oder Produzenten musst du dich wohlfühlen, denn sie sehen dir beim Einsprechen zu.
  • Reisebereitschaft: Studios befinden sich überall in Deutschland und somit muss man bereit sein auch mehrere Stunden Fahrt für einen Job in Kauf zu nehmen.
  • Sprachgefühl: Sprachgefühl ist bei Synchronsprechern das A und O. Du solltest es bereits im Gefühl haben, wie du mit deiner Sprechstimme Emotionen transportieren kannst und wie du sie verstellst.
  • Teamfähigkeit: Du arbeitest immer im Team, also solltest du auch ein Teamplayer sein. Das heißt ein Aufnahmeleiter und Regisseur sind stets dabei und geben dir Anweisungen, für die perfekte Umsetzung der Rolle.Was verdient ein Synchronsprecher in der Ausbildung?

Da die privaten Kurse sowie das Schauspielstudium beziehungsweise -ausbildung immer mit Kosten verbunden sind, verdienst du in der Ausbildung kein Gehalt.

Was kostet eine Synchronsprecher-Ausbildung?

Die Kosten für eine Synchronsprecher-Ausbildung variieren stark je nach Art und Anbieter der Ausbildung. 

  • Private Schauspielschulen: Eine klassische Schauspielausbildung an privaten Schulen, die auch das Synchronsprechen umfasst, kann zwischen 10.000 und 30.000 Euro kosten. 
  • Sprecherausbildung und Synchronsprecher-Kurse: Spezielle Synchronsprecher-Kurse kosten zwischen 400 und 8.000 Euro, abhängig vom Umfang und der Qualität des Kurses. 
  • Workshops und Seminare: Einzelne Workshops und Seminare im Bereich Synchronsprechen kosten meist zwischen 150 und 1.000 Euro pro Veranstaltung.
  • Privates Stimm- und Sprechtraining: Stimmcoaching oder Sprechunterricht durch private Trainer kann pro Stunde zwischen 50 und 150 Euro kosten.

Wichtig: Das sind nur Richtwerte! Je nachdem, welchen Weg du einschlägst, kann die Ausbildung zum Synchronsprecher mit hohen Kosten verbunden sein.

Passt der Beruf Synchronsprecherin zu mir?

Stell dir folgende Situation vor: Du stehst im Studio, der Aufnahmeleiter und der Produzent schauen dich an, während du einen Lachanfall vertonen musst. Wie fühlst du dich dabei? Wird dir dabei schon schwarz vor Augen oder würdest du den Lachanfall sogar in mehreren Ausführungen präsentieren können?

In unserer Checkliste kannst du prüfen, ob der Beruf zu dir passt oder nicht.

Das solltest du mitbringen:
  1. Du bist locker und offen.
  2. Du stehst gerne im Mittelpunkt.
  3. Du kannst mit Kritik umgehen.
  4. Du bist bereit, längere Anfahrtswege und Reisen auf dich zu nehmen.
  5. Du sprichst akzentfrei Deutsch.
  6. Musik und Gesang liegen dir im Blut.
Das solltest du nicht sein:
  1. Du bist schüchtern.
  2. Du sprichst ungern vor Menschen.
  3. Du möchtest einen Job in der Nähe haben.
  4. Du kannst deinen Akzent oder Dialekt nicht abstellen.
  5. Stimmaufwärmübungen empfindest du als unangenehm.
  6. Du hörst zwar Musik, hast aber sonst nichts mit ihr am Hut.

Wie viel verdient ein Synchronsprecher?

Allgemein ist es schwer eine Aussage zu treffen, wie viel genau du verdienen wirst, da du von Job zu Job leben wirst. Eine Einschätzung können wir dennoch geben. Dein Einstiegsgehalt liegt nach der Ausbildung durchschnittlich bei 2.500 Euro, aber da kommt es natürlich auch drauf an, wie viele Rollen du bekommst. Im Idealfall wirst du für eine Serie mit mehreren Staffeln gebucht, da könntest du bis zu 10.000 Euro pro Folge verdienen. Wenn du schon etwas mehr Erfahrung hast, steht dir ein Durchschnittsgehalt von 3.200 Euro zu. Was du nicht vergessen solltest: Du bist als Synchronsprecher selbstständig und musst dich also auch mit Buchhaltung auskennen.

Das erwartet dich finanziell auch:

  • Am Tag machst du in der Regel zwischen 80 und 120 Takes. 
  • Pro Take erhältst du ungefähr vier Euro.
  • Die Grundgage, die du nur für dein Kommen bekommst, liegt zwischen 25 und 80 Euro pro Tag.

Was verdient ein Synchronsprecher in der Ausbildung?

Da die privaten Kurse sowie das Schauspielstudium beziehungsweise -ausbildung immer mit Kosten verbunden sind, verdienst du in der Ausbildung kein Gehalt.

Was kostet eine Synchronsprecher-Ausbildung?

Die Kosten für eine Synchronsprecher-Ausbildung variieren stark je nach Art und Anbieter der Ausbildung. Hier sind einige Richtwerte:

  • Private Schauspielschulen: Eine klassische Schauspielausbildung an privaten Schulen, die auch das Synchronsprechen umfasst, kann zwischen 10.000 und 30.000 Euro kosten. 
  • Sprecherausbildung und Synchronsprecher-Kurse: Spezielle Synchronsprecher-Kurse kosten zwischen 400 und 8.000 Euro, abhängig vom Umfang und der Qualität des Kurses. 
  • Workshops und Seminare: Einzelne Workshops und Seminare im Bereich Synchronsprechen kosten meist zwischen 150 und 1.000 Euro pro Veranstaltung.
  • Privates Stimm- und Sprechtraining: Stimmcoaching oder Sprechunterricht durch private Trainer kann pro Stunde zwischen 50 und 150 Euro kosten.

Wichtig: Das sind nur Richtwerte! Je nachdem, welchen Weg du einschlägst, kann die Ausbildung zum Synchronsprecher mit hohen Kosten verbunden sein.

5 Fakten über den Beruf Synchronsprecher

Wusstest du, dass …

… ein Spielfilm durchschnittlich etwa 600 bis 800 Takes hat?

… Norbert Gastell für die Vertonung von Homer Simpson pro Staffel eine Gage von 10.000 Dollar erhielt?

… der deutsche Synchronsprecher von Spongebob auch das Ferkel in Winnie Pooh spricht?

… in den erfolgreichsten internationalen Filmen nur 31 Prozent der Charaktere weiblich sind?

… in den 1990er Jahren in Polen und Russland meist nur ein Synchronsprecher für den ganzen Film gesprochen hat und der Originalton noch im Hintergrund zu hören war?

Wo und wie kann ich mich als Synchronsprecherin bewerben?

Auch ohne Studium oder abgeschlossene Ausbildung kannst du dich bei Castings bewerben – wichtig ist jedoch, dass du jede Menge Talent mitbringst und idealerweise gut vorbereitet bist. Während deiner Ausbildung sammelst du bereits wertvolle Einblicke in Tonstudios und Agenturen und hast die Möglichkeit, erste Kontakte zu knüpfen. Das ist für die Synchronwelt ein großer Vorteil.

Zum Bewerbungsratgeber

Wie läuft ein Synchronsprecher-Casting ab?

Synchronsprecher-Castings laufen in der Regel in mehreren Schritten ab. Nach der Ausschreibung und Bewerbungsphase steht die erste Runde an. Da musst du dann zeigen, was du kannst. Es wird zum Beispiel die schauspielerische Leistung geprüft, also ob du Emotionen gut rüberbringen kannst. Außerdem spielt die technische Umsetzung eine große Rolle. Dazu gehören beispielsweise die Lippen-Synchronität und das Timing. Nach dem Casting bewertet das Team die Leistung der Kandidaten und entscheidet, wer am besten zur Rolle passt. Manchmal gibt es auch noch eine zweite Runde mit den besten Kandidaten. 

So könnte eine Casting-Anzeige aussehen:

„Männliche Nebenrolle in einem Blockbuster, aufgenommen werden ungefähr 240 Takes, der Synchronsprecher soll einen spanischen Akzent sprechen, ein Stimmalter von ungefähr 30 Jahren haben und drei bis vier Jahre Erfahrung mitbringen.“

Interessant: Bei Castings für große Rollen sprechen teilweise über 100 Kandidaten für eine Rolle vor – die Konkurrenz ist also echt groß. Für kleinere Rollen oder bei Werbecastings ist die Konkurrenz meistens kleiner.

Welche Karriere- und Zukunftsaussichten habe ich als Synchronsprecherin?

Die Karrierechancen als Synchronsprecherin können sehr unterschiedlich ausfallen, da es sich um ein stark wettbewerbsorientiertes Berufsfeld handelt. Es ist von Vorteil, wenn du von Haus aus ein Stimm- und Sprachtalent bist. Eine zusätzliche Ausbildung oder ein Studium fördern dich und deine Stimme. Damit stehen deine Chancen, eine Rolle zu ergattern, besser.

Viele Synchronsprecherinnen arbeiten freiberuflich, was bedeutet, dass du dir nach und nach einen Kundenstamm aufbauen musst. Mit der Zeit kannst du dich auf bestimmte Bereiche wie Serien, Filme, Videospiele oder Werbung spezialisieren. Wenn du es schaffst, in der Branche Fuß zu fassen, können langfristige Engagements und spannende Projekte auf dich warten.