Etwa 50 Prozent aller Steuerzahler sind dazu verpflichtet, pro Kalenderjahr eine Einkommenssteuererklärung abzugeben und damit ihre Einnahmen und Ausgaben offenzulegen. Von den vielen Fremdwörtern, Zahlen und Feldern sind viele überfordert: Was muss wie und in welcher Form angegeben werden? Eine Frage, die auf unzählige Einzelfälle zutrifft – und die Steuerfachangestellte individuell beantworten können.
Info: Die Ausbildung als Steuerfachangestellte wurde modernisiert. Der Bereich Digitalisierung ist jetzt stärker in den Fokus, weil immer mehr elektronische Verfahren genutzt werden. Ein weiterer Bereich, der modernisiert wurde, ist die Kommunikation mit den Mandanten, die sich ebenfalls weiterentwickelt hat. Die Neuordnung ist am 1. August 2023 in Kraft getreten.
Du hast Lust, Wirtschaftsluft zu schnuppern und das weltweit? Dann starte deine Ausbildung bei einem Unternehmen, das in mehr als 150 Ländern tätig ist und werde Steuerfachangestellter oder Steuerfachangestellte bei Deloitte!
Mehr zur Ausbildung bei DeloitteSteuerfachangestellte unterstützen u. a. Steuerberater bei der Beratung von Mandanten in steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten. Zu ihren Hauptaufgaben gehören:
Mandanten betreuen und beraten
Als Steuerfachangestellte bist du Expertin für steuerliche und betriebswirtschaftliche Belange und die Ansprechpartnerin für deine Mandanten. Zudem berätst du sie und empfiehlst ihnen mögliche Handlungen, um ihre finanzielle Situation zu verbessern – zum Beispiel, welche Steuerabgaben sich die Klienten im Nachhinein zurückholen können. Dazu planst du die Mandantenbesprechungen terminlich ein, bist für die Vor- und Nachbereitung zuständig und begleitest sie gegebenenfalls bei Betriebsprüfungen.
Buchführung von Mandanten erledigen
Die Mandanten stellen Daten und Belege wie zum Beispiel ein Kassenbuch, Rechnungen und Bankbelege zur Verfügung, die von der Steuerfachangestellten überprüft und zu einer ordnungsgemäßen Buchführung weiterverarbeitet werden. Außerdem musst du eigenständig erstellte Buchführungen von Mandanten auf Richtigkeit überprüfen. Für eine gute, übersichtliche Dokumentation legst du für jeden Mandanten eine Akte an, die du fortgehend pflegst.
Betriebswirtschaftliche Auswertungen und Jahresabschlüsse erstellen
Eine besonders wichtige Aufgabe ist es, Mandanten bei dem Erstellen der Steuererklärung und Jahresabschlüsse zu helfen oder diese zu überprüfen. Hinzu kommen betriebswirtschaftliche Auswertungen wie zum Beispiel Lohnsteueranmeldungen oder Umsatzsteuerjahreserklärungen.
Lohn- und Gehaltsabrechnungen erstellen
Zu den typischen Aufgaben gehört es auch, Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bei den Sozialversicherungsträgern an- und abzumelden, wenn sie einen Job beginnen oder beenden, damit sie gesetzeskonform versichert sind. Außerdem berechnen Steuerfachangestellte die zu leistende Lohnsteuer, Kirchensteuer und die Sozialabgaben. Diese ist beispielsweise vom Einkommen oder dem Familienstand abhängig.
Zahlengenie: Mathe war in der Schule dein Lieblingsfach und du hast keine Angst vor dem Umgang mit Zahlen. Auch bei umfangreichen Kostenabrechnungen behältst du den Überblick und die Prozentrechnung, die du zum Verrechnen von Steuersätzen brauchst, beherrscht du im Schlaf.
Organisationstalent : Deine gute Organisation und Struktur hilft dir dabei, komplizierte Sachverhalte im Zuge von Paragrafen und Gesetzestexten richtig einzuordnen und zu verstehen. Deshalb kannst du auch unter Zeitdruck gut arbeiten.
Perfektionist: Du bist dir deiner Pflichten stets bewusst und arbeitest mit großer Sorgfalt. Deine Aufgaben meisterst du immer mit größter Konzentration zur Richtigkeit.
Die duale Ausbildung zur Steuerfachangestellten dauert drei Jahre und findet parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Die Berufsschule besuchen die Auszubildenden an festen Tagen in der Woche oder im Block.
Das erste und zweite Ausbildungsjahr bilden inhaltlich eine Einheit und vermitteln den größten Teil der Ausbildungsinhalte. Hier lernst du alles über die wichtigen Grundlagen der allgemeinen Wirtschaftslehre, Steuerlehre und Rechnungswesen. Da die Inhalte sehr komplex sind, werden im dritten Jahr vor allem die Kenntnisse aus den vorigen beiden Jahren vertieft. Vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres absolvieren die Auszubildenden eine Zwischenprüfung. Die Abschlussprüfung erfolgt dann nach dem Ende der dreijährigen Ausbildung.
1. und 2. Ausbildungsjahr
3. Ausbildungsjahr
Da die Ausbildungsinhalte aus dem ersten und zweiten Jahr sehr komplex sind, dient das dritte Jahr überwiegend zur Vertiefung der Kenntnisse. In der Berufsschule kommen demnach keine neuen Inhalte hinzu – vielmehr bereitet sie die Auszubildenden im letzten Abschnitt ihrer Berufsausbildung optimal auf die Abschlussprüfung vor.
Im ersten Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden in der Praxis die betreffenden Gesetze und Grundlagen des Personalwesens und Arbeits- und Sozialrechts kennen, auf deren Basis sie die Aufgaben als angehende Steuerfachangestellte bearbeiten.
Für die Buchführung gelten spezielle Vorschriften und Techniken, die du in der Ausbildung kennenlernen wirst. Außerdem lernst du in der Kanzlei beziehungsweise dem Unternehmen die Abgabenordnung und den Umgang mit Umsatzsteuer und Einkommenssteuer kennen. Die praktische Anwendung und der Einblick in die Steuerarbeit für reale Mandanten hilft dir, die Hintergründe und die Anwendung des theoretischen Wissens aus der Berufsschule besser nachzuvollziehen.
Neben dem Vertiefen der Kenntnisse aus dem ersten und zweiten Ausbildungsjahr, vermittelt dir der Ausbildungsbetrieb im dritten Ausbildungsjahr Kenntnisse über die Lohn- und Gehaltsabrechnung. Außerdem lernst du, wie die Rechnungslegung funktioniert – das ist die Information über die Lage und Entwicklung eines Unternehmens beziehungsweise die Rechenschaft über die Verwendung von finanziellen Mitteln.
Um beruflich voranzukommen und eventuell sogar Führungspositionen zu erreichen, sind Aufstiegsweiterbildungen sehr hilfreich. Oft wird nicht nur eine abgeschlossene Ausbildung als Steuerfachangestellter vorausgesetzt, sondern auch mehrere Jahre Berufserfahrung.
Steuerfachwirt
Eine der zahlreichen Fortbildung ist die zum Steuerfachwirt. Steuerfachwirte übernehmen im engen Austausch mit den Vorgesetzten oft verantwortungsvolle Aufgaben mit Sachverhalten aus Steuerrecht, Rechnungswesen und Betriebswirtschaft.
Bilanzbuchhalter
Die Fortbildung zum Bilanzbuchhalter vermittelt unter anderem Wissen aus den Bereichen Steuerrecht, Kostenrechnung und Finanzmanagement. Nach Abschluss der Qualifikation können Bilanzbuchhalter Aufgaben an der Schnittstelle zwischen Rechnungswesen und Unternehmensführung ausführen.
Controller
In der Fortbildung zum Controller lernt man, Unternehmensbilanzen und -zahlen zu prüfen und für das Management aufzubereiten. Controller sind außerdem für die Steuerung und Planung von Projekten zuständig und liefern der Unternehmensleitung wesentliche Informationen für strategische Entscheidungen.
Studium
Außerdem gibt es die Möglichkeit im Anschluss an die Ausbildung noch zu studieren, sofern der entsprechende Schulabschluss vorhanden ist – zum Beispiel den Bachelor im Studienfach Steuern und Prüfungswesen.
Selbstständigkeit
Um dich selbstständig zu machen, musst du die Steuerberaterprüfung ablegen. Nach bestandener Prüfung kannst du entweder als eigenständiger Steuerberater oder zusammen mit anderen qualifizierten Mitarbeitern aus dem Steuer- und Wirtschaftsbereich eine Kanzlei eröffnen.
Die Ausbildung zur Steuerfachangestellten sichert dir eine sehr gute Startposition für deinen beruflichen Werdegang und gute Chancen für einen Karriereaufstieg. Das umfassende Wissen zum komplexen Steuer- und Wirtschaftssystem in Deutschland erleichtern dir den Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten, die in diesem Bereich aufgrund der verschiedenen Anwendungsfelder sehr gut sind.
Im ersten Ausbildungsjahr liegt die Vergütung zwischen 740 und 1.010 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr steigt das Azubi-Gehalt auf 850 bis 1.120 Euro und im dritten Jahr auf 950 bis 1.270 Euro monatlich.
Wichtig: Wie viel du in der Ausbildung zur Steuerfachangestellten genau verdienst, hängt unter anderem vom Bundesland ab. Es gibt nämlich Tarifverträge und die unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Die höchste Ausbildungsvergütung bekommen Azubis in Baden-Württemberg, die geringste Azubis in Sachsen und im Saarland.
Jahr | Gehalt (brutto) |
---|---|
1. Ausbildungsjahr | 740–1.010 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 850–1.120 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 950–1.270 Euro |
Einstiegsgehalt | 2.000–2.200 Euro |
Wenn dein Betrieb keinen Tarifvertrag hat ist dein Gehalt Verhandlungssache. Da bist du dann selbst gefragt, eine angemessene Bezahlung zu fordern. Informiere dich am besten über die aktuellen Tarifverträge und scheu dich nicht davor, über dein Gehalt zu verhandeln.
Nach der Ausbildung zum Steuerfachangestellten verdienst du mindestens 1.900 Euro, das ist nämlich der Mindestlohn bei einer 40-Stunden-Woche. In der Regel fällt dein Einstiegsgehalt aber etwas höher aus. Hier kannst du mit knapp 2.000 bis 2.200 Euro brutto im Monat rechnen.
Das Gehalt von Steuerfachangestellten liegt in der Regel zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Der Durchschnitt liegt bei etwa 32.000 Euro jährlich, was einem Monatslohn von knapp unter 2.700 Euro entspricht. Mit ausreichend Berufserfahrung kann das Gehalt auch auf über 3.000 Euro steigen.
Wie du siehst, kann es beim Gehalt zu großen Schwankungen kommen. Einerseits spielt wieder das Bundesland eine Rolle, andererseits aber auch das Unternehmen, bei dem du arbeitest. Eine große Wirtschaftsgesellschaft mit über 100 Mitarbeitern kann ein höheres Gehalt zahlen als die kleine Steuerkanzlei um die Ecke.
Info: Wenn du mit deinem Gehalt unzufrieden bist, kannst du dich an die zuständige Steuerberaterkammer wenden. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts ist sie die zuständige Berufsvereinigung für steuerberatende Berufe und bietet die Rechtsgrundlage für entsprechende Verhandlungen.
Für die Bewerbung um eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten sind an sich keine bestimmten Voraussetzungen verlangt. Bewerben kannst du dich theoretisch mit jedem Schulabschluss.
Auch, wenn für die Ausbildung zur Steuerfachangestellten keine bestimmte schulische Ausbildung vorgeschrieben ist, stellen die Betriebe überwiegend Bewerber mit Hochschulreife ein. Dennoch hast du auch mit einem Realschulabschluss gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
Schulische Vorbildung in der Praxis
Relevante Schulfächer:
Du hast schon einmal ein Praktikum im Bereich Steuern und Finanzen gemacht? Dann hast du deinen Mitbewerbern schon einiges voraus. Vielleicht hast du dir im Wirtschaftsunterricht in der Schule auch schon wirtschaftliche Grundlagen und spezifischeres Wissen zur Steuerlehre und zum Rechnungswesen angeeignet und kennst dich deshalb mit den Inhalten schon ein bisschen aus.
Einen fachlichen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern hast du zudem, wenn du das Zehn-Finger-Schreiben am Computer beherrscht und schnell tippen kannst. All das solltest du auf jeden Fall in deiner Bewerbung erwähnen.
Für deine Bewerbung gibt es keine speziellen Anforderungen. Wichtig ist die Vollständigkeit deiner Unterlagen: Anschreiben , Lebenslauf und Anlagen gehören zu jeder Bewerbung dazu.
Du hast Probleme mit dem Anschreiben für die Ausbildung zum Steuerfachangestellten? Dann schau dir mal unsere Muster-Vorlage an. Da liefern wir dir jede Menge Inspiration, mit welchen Argumenten du im Anschreiben überzeugen kannst.
Hinweis: Es ist nur ein Beispiel-Anschreiben. Übernimm den Inhalt nicht einfach, sondern pass ihn individuell auf dich, deine Fähigkeiten und die Stellenausschreibung an!
Angemessen ist der Business-Stil für das Vorstellungsgespräch zur Steuerfachangestellten.
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