Staatlich geprüfte/r Informatiker/in Ausbildung & Weiterbildung

Empf. Schulabschluss:
Fachabitur
Ausbildungsdauer:
2 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Staatlich geprüfte/r Informatiker/in Berufsbild

Computer und Smartphone-Apps sind aus der heutigen Zeit ebenso wenig wegzudenken wie Online-Shopping oder Videostreaming. Das ist Informatikern und Informatikerinnen zu verdanken, die ständig neue Anwendungen und Software entwickeln und die Digitalisierung weiter vorantreiben. 

Informatiker ist aber nicht gleich Informatiker: Wie in anderen Berufen gibt es auch hier verschiedene Spezialisierungsmöglichkeiten. Mit der Ausbildung zum Staatlich geprüften Informatiker ist eine erfolgreiche Karriere in der IT-Branche auf jeden Fall programmiert.

Wichtig: Den Abschluss als Staatlich geprüfter Informatiker kann man entweder über eine schulische Ausbildung oder im Rahmen einer Weiterbildung machen – das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt.

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Was macht ein Staatlich geprüfter Informatiker?

Angefangen von Softwareentwicklung über Netzwerkadministration und Anwendungsentwicklung bis hin zu IT-Integration: Die Aufgabenfelder eines Staatlich geprüften Informatikers sind äußerst vielfältig. 

Je nach Schwerpunktsetzung beschäftigt sich ein Informatiker mit unterschiedlichen Dingen. Während ein Medieninformatiker beispielsweise mit Bildbearbeitung oder Audio- und Videoproduktion zu tun hat, geht es beim Wirtschaftsinformatiker mehr um Zahlen und Datenbanken.

Typische Aufgaben von Staatlich geprüften Informatikerinnen

  • Neue Anwendungen entwickeln
  • IT-Systeme einrichten, warten und pflegen
  • Datenbanken aufsetzen
  • Verschlüsselungssoftware programmieren

Ist Staatlich geprüfter Informatiker eine Ausbildung oder eine Weiterbildung?

Es ist kompliziert! Offiziell ist es eine landesrechtlich geregelte Berufsausbildung, die an einer Berufsfachschule stattfindet.

Im Klartext: Der Staatlich geprüfte Informatiker ist keine klassische duale Ausbildung. Je nach Bundesland ist es entweder eine schulische Ausbildung oder eine berufliche Weiterbildung (vergleichbar mit einem Techniker).

Wichtig: Es gibt Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. In Baden-Württemberg ist es beispielsweise eine dreijährige Ausbildung an einer staatlichen Akademie, während es in Thüringen als berufliche Fortbildung angeboten wird.

Wie läuft die Ausbildung zum Staatlich geprüften Informatiker ab?

Je nachdem, in welchem Bundesland und an welcher Einrichtung du die Ausbildung beziehungsweise Fortbildung zum Staatlich geprüften Informatiker machst, unterscheidet sich der Ablauf.

Bei der schulischen Ausbildung besuchst du eine Berufsfachschule. In Vollzeit dauert die Ausbildung zwei Jahre. In dieser Zeit eignest du dir das theoretische Fachwissen an, das du für eine Karriere in der IT-Branche benötigst. Natürlich kommt auch die Praxis nicht zu kurz. An den meisten Schulen stehen Praktika und die Durchführung eigener Projekte auf dem Lehrplan.

Was lernt ein Staatlich geprüfter Informatiker in der Ausbildung?

In der Ausbildung lernst du alles, was du später für deine Arbeit brauchst. Angefangen von der Entwicklung von Software und Internetanwendungen über Fachwissen über Betriebssysteme und Netzwerke bis hin zur Arbeit mit Datenbanken. Je nachdem, welchen Schwerpunkt du in der Ausbildung legst, unterscheiden sich die Inhalte auch noch etwas voneinander.

So kannst du dich zum Beispiel auf den Bereich Software Development spezialisieren oder auf Wirtschaftsinformatik. Dort stehen dann auch Bereiche wie Consulting, Vertrieb oder Qualitätsmanagement auf dem Lehrplan.

Welche Unterschiede gibt es in den einzelnen Bundesländern?

Die Aus- bzw. Fortbildung zum Staatlich geprüften Informatiker ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. Es gibt also (große) Unterschiede bei der Ausbildungsdauer und insbesondere bei den Voraussetzungen.

Staatlich geprüfter Informatiker in Baden-Württemberg

  • Ausbildungsdauer & Struktur: dreijährige Ausbildung an der Staatlichen Akademie für Datenverarbeitung in Böblingen.
  • Zugangsvoraussetzungen: Fachhochschulreife erforderlich.
  • Besonderheiten: Das erste Jahr vermittelt Grundlagen der Informatik, gefolgt von einem einjährigen Praktikum. Im dritten Jahr erfolgt eine Vertiefung in den Bereichen Medien, Technik oder Wirtschaft.

Staatlich geprüfter Informatiker in Bayern

  • Ausbildungsdauer & Struktur: Zwei Jahre Vollzeit an Fachschulen für Informatiktechnik.
  • Zugangsvoraussetzungen: Abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf und mindestens ein Jahr Berufserfahrung.
  • Besonderheiten: Abschluss als Staatlich geprüfter Informatiktechniker. Möglichkeit, durch eine Ergänzungsprüfung im Fach Mathematik die Fachhochschulreife zu erwerben.

Staatlich geprüfter Informatiker in NRW

  • Ausbildungsdauer & Struktur: Zwei Jahre Vollzeit oder vier Jahre berufsbegleitend an Fachschulen für Informatik.
  • Zugangsvoraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife) und eine abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung.
  • Besonderheiten: Abschluss berechtigt zur Führung der Berufsbezeichnung "Staatlich geprüfter Informatiker" mit Angabe der Fachrichtung.

Staatlich geprüfter Informatiker in Niedersachsen

  • Ausbildungsdauer & Struktur: zweijährige Ausbildung an der Berufsfachschule.
  • Zugangsvoraussetzungen: Fachhochschulreife erforderlich.
  • Besonderheiten: Die Ausbildung dient als Erstausbildung und vermittelt umfassende IT-Kenntnisse.

Staatlich geprüfter Informatiker in Thüringen

  • Ausbildungsdauer & Struktur: Zwei Jahre Vollzeit oder vier Jahre berufsbegleitend an Fachschulen für Informatik.
  • Zugangsvoraussetzungen: Abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung und Berufserfahrung.
  • Besonderheiten: Technisch bzw. softwaretechnisch orientierte Inhalte.

Was sind die Voraussetzungen für die Ausbildung zur Staatlich geprüften Informatikerin?

Bei den Voraussetzungen gibt es keine bundeseinheitlichen Regeln. Die genauen Voraussetzungen hängen vom Bundesland und der jeweiligen Fachschule ab. 

In den meisten Bundesländern musst du folgendes mitbringen:

  • Mittlerer Schulabschluss (Realschule)
  • Abgeschlossene Berufsausbildung im IT-Bereich
  • Berufserfahrung nach der Ausbildung

Aber: Nicht in allen Bundesländern wird eine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt. In Baden-Württemberg brauchst du beispielsweise „nur“ das Abitur. 

Tipp: Informiere dich direkt bei der Fachschule in deiner Nähe, welche Voraussetzungen genau für dich gelten. Jedes Bundesland hat da eigene Regeln!

Wie viel verdient ein Staatlich geprüfter Informatiker während der Ausbildung?

Da es sich um eine schulische Ausbildung beziehungsweise eine Weiterbildung handelt, bekommst du kein Gehalt!

Wie viel verdient ein Staatlich geprüfter Informatiker?

Das Gehalt von Staatlich geprüften Informatikern schwankt je nach Branche, Unternehmensgröße, Region und Berufserfahrung. Beim Einstiegsgehalt kannst du mit etwa 2.500 bis 3.000 Euro brutto im Monat rechnen – also 30.000-36.000 Euro Jahresgehalt.

Mit zunehmender Berufserfahrung und zusätzlichen Qualifikationen sind Gehälter von 3.000 Euro bis 4.200 Euro realistisch.

Staatlich geprüfter Informatiker Bewerbung: Worauf muss ich achten?

Die Bewerbung für eine schulische Ausbildung läuft etwas anders ab als bei einer klassischen dualen Ausbildung. Du bewirbst dich nämlich nicht beim Unternehmen, sondern bei der Schule. 

Achtung: Bei den meisten Fachschulen gibt es Bewerbungsfristen! Achte also darauf, dass du dich rechtzeitig bewirbst.

Wie der Bewerbungsablauf aussieht, hängt von der Schule ab. Unter Umständen musst du einen Eignungstest absolvieren. Trotzdem musst du eine Bewerbung einreichen: Die besteht ganz klassisch aus Anschreiben, Lebenslauf und Bewerbungsfoto. Weitere Tipps und Tricks für deine Bewerbung findest du in unserem Ratgeber.

Zum Bewerbungsratgeber

Was verschafft mir einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern?

PHP, C++ oder Ruby – Programmierkenntnisse sind zwar keine Pflichtvoraussetzung, aber trotzdem hast du einen großen Vorteil, wenn du dich bereits ein bisschen damit auskennst. Vielleicht hast du ja schonmal in deiner Freizeit etwas programmiert oder du hast im Informatik-Unterricht in der Schule zu den Klassenbesten gezählt. Damit bist du deinen Konkurrenten auf jeden Fall einen Schritt voraus.

Dresscode im Bewerbungsgespräch

Was soll ich beim Vorstellungsgespräch anziehen?

Mit dem Business Casual-Style machst du auf jeden Fall nichts falsch.

Gibt es Besonderheiten bei der Bewerbung?

Die Bewerbung für eine schulische Ausbildung läuft etwas anders ab als bei einer klassischen dualen Ausbildung. Du bewirbst dich nämlich nicht beim Unternehmen, sondern bei der Schule. Wie der Bewerbungsablauf aussieht, hängt auch von der Schule ab. Unter Umständen musst du einen Eignungstest absolvieren. Trotzdem musst du natürlich eine Bewerbung einreichen: Die besteht ganz klassisch aus Anschreiben, Lebenslauf und Bewerbungsfoto.

Karriere als Staatlich geprüfter Informatiker

Mit dem Abschluss als Staatlich geprüfte Informatikerin kannst du direkt ins Berufsleben starten – oder dich weiterentwickeln. Du arbeitest in einem zukunftssicheren Bereich, verdienst gut und hast viele Chancen, dich zu spezialisieren und dich weiterzuentwickeln.

Wo kann ich als Staatlich geprüfter Informatiker arbeiten?

Vorab: Egal, wie die Aus- bzw. Fortbildung in deinem Bundesland geregelt ist – der Abschluss wird bundesweit anerkannt. Ob Programmieren, Netzwerke einrichten oder Software testen – du kannst je nach Schwerpunkt in ganz verschiedenen IT-Jobs arbeiten.

Mögliche Arbeitgeber

  • IT-Unternehmen (z. B. Softwareentwicklung, Webdesign, IT-Beratung)
  • Industriebetriebe (z. B. Automatisierung, Datenanalyse, interne IT-Systeme)
  • Öffentlicher Dienst (z. B. IT-Abteilungen von Behörden oder Schulen)
  • Start-ups (z. B. App-Entwicklung, Tech-Support)
  • Banken, Versicherungen oder große Konzerne, die eigene IT-Abteilungen haben

Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Dein Abschluss eröffnet dir viele neue Wege. Du kannst dich entweder im Job spezialisieren – oder dich weiter qualifizieren.

  • Studium: Mit dem Abschluss als Staatlich geprüfter Informatiker und ggf. einer Ergänzungsprüfung kannst du je nach Bundesland eine Fachhochschulreife erwerben. Damit stehen dir Studiengänge wie Informatik, IT-Sicherheit oder Data Science offen. Tipp: Einige Fachschulen bieten diese Zusatzprüfung direkt mit an – frag einfach nach!  
     
  • Spezialisierungen & Zertifikate: Du kannst dich auch durch IT-Zertifikate oder Spezialisierungen weiterbilden. Das geht oft sogar berufsbegleitend, zum Beispiel in den Bereichen Netzwerkmanagement oder Programmierung.  
     
  • Berufliche Aufstiegsfortbildungen: Wenn du später noch weiter willst, kannst du eine Aufstiegsweiterbildung machen – zum Beispiel zum Projektleiter, zur Betriebswirtin oder zum Fachwirt für Computer-Management.
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