ODER
Über zehn Millionen Deutsche sind 2017 im Fitnessstudio angemeldet. Das sind so viele wie noch nie zuvor. Neben der sportlichen Anstrengung die vielleicht größte Herausforderung: regelmäßig zum Training zu gehen. Eine große Motivationshilfe stellt der ausgebildete Sportassistent dar, der nicht nur sportliche und kaufmännische Aufgaben wahrnimmt, sondern eng mit den Mitgliedern zusammenarbeitet.
Planen und koordinieren: Als Mitarbeiter von Sportvereinen oder als Angestellter von Betreibern von Sportstätten planen und koordinieren Sportassistenten den täglichen Sportbetrieb. Welche Gruppe kann wann auf welchem Platz trainieren? Ist in der Seniorensportgruppe noch ein Platz frei? Wer rückt in der Warteliste nach? Sie sind zudem dafür zuständig, dass die Sicherheitsnormen für den Sportbereich eingehalten werden. Sie achten zum Beispiel auf das richtige Sportoutfit und tragen Sorge dafür, dass im Trainingsbereich die Verletzungsgefahren minimiert werden.
Kaufmännische Aufgaben durchführen: Sportassistenten führen Abrechnungsarbeiten durch und verbuchen zum Beispiel neu gekaufte Gerätschaften in einem Fitnessstudio, erstellen Rechnungen für die Kunden und überwachen deren Zahlungseingänge. Sie kalkulieren zudem die Preise für Leistungen im Sportbereich und erstellen Haushaltspläne.
Gelder organisieren: In Sportverbänden und -vereinen sind Sportassistenten damit beauftragt, für Spendengelder zu werben, sich um staatliche Förderung zu bemühen, Sponsoren zu akquirieren – also zu gewinnen – und Tombolas zu veranstalten. Dafür telefonieren sie bestimmte Kontakte in verschiedenen Branchen ab, besuchen Messen und andere Veranstaltungen und organisieren eigene Events.
Informieren und beraten: Auf Vereinsebene informieren Sportassistenten Kunden über das Kurs- und Trainingsangebot sowie über Preise, Beiträge und das Vereinsleben an sich. Auf Grundlage ihrer sportmedizinischen Kenntnisse beraten sie Kunden oder Vereinsmitglieder auch in Fragen der allgemeinen Trainingslehre, der gesundheitlichen Vorsorge und Rehabilitation, also sportlichen Maßnahmen nach einer Verletzung. Es kann ebenfalls Aufgabe des Sportassistenten sein, Schulungsveranstaltungen oder Vorträge zu organisieren. Zum Teil führen sie Schulungen auch selbst durch.
Unterstützen und leiten: Sportassistenten unterstützen die Trainer bzw. Trainerinnen und leiten auch selbständig Sport- und Bewegungskurse, wenn sie aktiv im Trainings- und Wettkampfbetrieb tätig sind. Ob Aerobic-Kurs, Rückenschulung im Fitnessstudio oder Wassergymnastik im Schwimmverein – sie demonstrieren Übungen, Techniken und Bewegungsabläufe – und geben dementsprechend Hilfestellung.
Markt beobachten: Zur Erstellung passgenauer Marketingkonzepte beobachten Sportassistenten den Markt, um aktuelle Trends und Entwicklungen in den Bereichen Fitness, Sport und Training in der Planung zu berücksichtigen. So können sie zum Beispiel neue Trainingsmethoden am jeweiligen Arbeitsplatz wie einem Fitnessstudio anbieten, neue Geräte anschaffen, das Kursangebot vergrößern oder aus der Mode gekommene Angebote streichen.
Die Ausbildung zum Sportassistenten ist landesrechtlich geregelt. Das bedeutet, sie läuft in jedem Bundesland etwas anders ab. Es gibt auch Ausbildungen, die nach internen Regelungen des jeweiligen Regelungen des Bildungsanbieters stattfinden. Es kann also sein, dass die Bezeichnung anders ist oder auch die inhaltliche Ausrichtung. Machst du zum Beispiel die Ausbildung zum Sport- und Eventmanagement-Assistenten, organisierst du eher Sportevents als den regelmäßigen Betrieb im Fitnessstudio. Du konzipierst und realisierst Veranstaltungen für Sportvereine, Verbände, für Clubs oder Hotels. Genau so kannst du später eine Tätigkeit im Sportmarketing wählen.
In diesem Beruf kannst du Menschen dabei helfen, Ihre Ziele zu erreichen und ihre Gesundheit zu verbessern. Die Nachfrage nach entsprechenden Sport- und Fitnessangeboten ist in Deutschland so hoch wie nie. Weil ein Sportassistent sowohl in Fitnessstudios, als auch in Sportvereinen oder für Privatpersonen arbeiten kann, sind die Einsatzmöglichkeiten sehr groß. Zudem gibt es hervorragende Aufstiegsmöglichkeiten zum Sportfachwirt oder zum Berufstrainer.
Genauso wie ein Fitnesstrainer kannst du vor allem in Fitnessstudios arbeiten. Genauso häufig arbeiten Sportassistenten aber auch in Sportverbänden und -vereinen oder in der kommunalen Sport- und Sportstättenverwaltung. Hier kannst du in Bereichen wie dem Gesundheits- oder Sozialwesen eingesetzt werden. Ob Skigymnastik in den Bergen oder Aquafitness im Pool – auch Anbieter von Sportreisen und Ferienclubs sind mögliche Arbeitgeber.
Deine Einsatzorte auf einen Blick
In der Regel hat der Sportassistent eine 40-Stunden-Woche. Natürlich kann es aber sein, dass bestimmte Sportveranstaltungen auf das Wochenende fallen. Daher ist manchmal auch nötig, samstags oder sonntags zu arbeiten.
Bei kaufmännischen Aufgaben ist man im Büro tätig und kann im Casual-Style erscheinen. Bei sportlichen Tätigkeiten sind natürlich Sportsachen die erste Wahl.
Organisationstalent Welcher Teilnehmer eignet sich für welchen Kurs? Sind alle offenen Rechnungen bezahlt? Sind die Flyer für die neuen Sportangebote gedruckt? Du behältst bei allen organisatorischen Fragen den Überblick und arbeitest koordiniert und zielstrebig – auch unter Zeitdruck.
Entertainer: Als Übungsleiter sorgst du nicht nur dafür, dass die Kunden die Übungen richtig ausführen, sondern du vermittelst auch den Spaß und die Freude am Sport. Gerade bei Gruppenübungen musst du viele Menschen auf einmal motivieren und sie zu Höchstleistungen antreiben.
Helfer: Du gibst Hilfestellung bei schwierigen Übungen, machst den Übungsablauf noch einmal vor und hilfst dem Trainer bei der Durchführung des Trainings. Auch bei der Planung, Organisation und Verwaltung ist deine Hilfe gefragt.
Die Ausbildung zum Sportassistenten ist eine schulische Ausbildung. Sie ist landesrechtlich geregelt, was bedeutet, dass sie von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich aufgebaut sein kann. Nach zwei bis drei Jahren Ausbildungsdauer führt sie zu einer staatlichen Abschlussprüfung. Durch Praktika, zum Beispiel bei Sportvereinen oder in Fitnesszentren, werden in regelmäßigen Abständen und meist für wenige Wochen am Stück die nötigen Praxiserfahrungen gesammelt.
Der Pflichtunterricht beläuft sich dabei auf 34 bis 36 Wochenstunden. Die gelernten Inhalte müssen dann selbstständig zu Hause aufgearbeitet werden. Die Abschlussprüfung besteht aus einem mündlichen und einem praktischen Teil. Nach erfolgreichem Bestehen ist man dann staatlich geprüfter Sportassistent.
Der Unterricht in der Berufsschule ist zum einen aufgeteilt in den Pflichtunterricht, unter den der allgemeine Unterricht und die sogenannten fachtheoretischen und fachpraktischen Bereiche fallen. Zum anderen gibt es den Wahlpflichtunterricht, der zur Vertiefung und Ergänzung der Ausbildungsinhalte dient. Dabei stehen im ersten Jahr 36 Wochenstunden Pflichtunterricht und eine Wochenstunde Wahlpflichtunterricht auf dem Programm, im zweiten Lehrjahr 34 Wochenstunden Pflichtunterricht und 2 Wochenstunden Wahlpflichtunterricht.
1. Allgemeiner Unterricht
Unter den allgemeinen Unterricht fällt das Fach Kommunikation. Kunden zu Sportangeboten beraten, Sportkurse anleiten oder den Vereinsnewsletter schreiben – all das sind Formen der Kommunikation, die für den Sportassistenten Alltag sind. In der Berufsschule werden Beratungsgespräche mit dem Ausbilder geübt und verschiedene Formen der schriftlichen Kundenkommunikation simuliert.
2. Fachtheoretischer Bereich
Im Fachtheoretischen Bereich werden die Grundlagen für die Praxis gelegt. Im Fach Pädagogik lernt man dabei Unterrichtseinheiten sinnvoll zu strukturieren, aber auch Zielgruppengerecht aufzubereiten. Ob Kinder oder Rentner – jeder soll mit seinem Sportprogramm zufrieden sein und muss dafür ganz individuell beraten werden. Informatik, Recht, Soziologie und natürlich Sportmedizin und Sportmethodik stehen zudem auf dem Lehrplan. Gerade die letzten Fächer sind dafür wichtig, um Präventiv- und Rehasportmaßnahmen planen und durchführen zu können.
3. Fachpraktischer Bereich
In Projektarbeit werden die theoretischen Fertigkeiten anhand von berufsbezogenen Aufgaben praktisch angewandt. Rechnungen erstellen oder Kalkulationen über die Anschaffung neuer Sportgeräte durchführen – im Ausbildungsschwerpunkt Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen werden diese kaufmännischen Grundlagen gelernt. Trainingswissenschaft, Sportmethodik und Marketing gehören ebenso dazu: Die Auszubildenden erstellen individuelle Trainingspläne und stimmen sie auf Kundenprofile ab. Zudem haben sie bald das nötige Know-how, um Sponsoren für den Verein zu gewinnen.
4. Wahlpflichtunterricht
Hierbei handelt es sich um eine Vertiefung und Ergänzung zu den übrigen Ausbildungsinhalten. Hier wird den Berufsschülern die Möglichkeit gegeben, zusätzliche Qualifikationen, wie eine Trainer-C-Lizenz (etwa im Bereich Fußball oder Fitness) zu erlangen oder den Fachübungsleiter, zum Beispiel in Gymnastik, zu machen. Der Mehrwert für die Auszubildenden: Es handelt sich um Einstiegslizenzen, mit denen man seine Qualifikation vorweisen und auf Grundlage derer man weitere Qualifikationen erwerben kann.
Während der meist mehrwöchigen Betriebspraktika, die in regelmäßigen Abschnitten während der Ausbildung stattfinden, lernen angehende Sportassistenten, die theoretischen Inhalte in der Praxis anzuwenden. Dabei erhalten sie einen Einblick in das Betriebsgeschehen und können erste Erfahrungen in den berufstypischen Arbeitsmethoden sammeln. Sie schauen dem Trainer über die Schulter, wenn er Sportstunden plant und durchführt oder Statistik-Tools nutzt, um die Auslastung der Kurse zu überprüfen. Zudem verschaffen sich die angehenden Sportassistenten einen Überblick über den Aufbau und die Ablauforganisation des jeweiligen Vereins oder der Einrichtung.
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