Wer liebt es nicht, dieses gute Gefühl im Bauch, wenn man anderen Menschen hilft: Einer alten Dame über die Straße helfen, einem Mann im Rollstuhl bei den Einkäufen unterstützen oder mit Begeisterung auf die kleinen Cousinen aufpassen. Sind das Dinge, die du so richtig gerne machst? Dann ist eine Ausbildung zum Sozialassistenten genau das Richtige für dich!
Als Sozialassistent übernimmst du pädagogische, hauswirtschaftliche und sozialpflegerische Aufgaben. Welche Tätigkeiten du genau ausübst, hängt von deinem Einsatzort ab.
Unterstützung im Haushalt: Ob Haushalte von Familien, Einzelpersonen und betreute Wohngruppen: Du unterstützt sie dabei, ihren Haushalt zu führen. Du hilfst Kindern bei den Hausaufgaben und planst bzw. unternimmst mit ihnen Freizeitaktivitäten. Gleichzeitig gehst du Einkaufen, kochst, machst die Wäsche und räumst die Wohnung auf. Kranke oder bettlägerige Patienten unterstützt du bei ihrer alltäglichen Pflege.
Betreuung in Pflegeeinrichtungen: Als helfende Hand greifen Sozialassistenten Erziehern, Heilerziehungspflegerinnen und Pflegefachleuten in Altenheimen oder Behinderteneinrichtungen unter die Arme. Deine Patienten sind also alte, kranke und Menschen mit Behinderung. Du unterstützt sie bei der körperlichen Pflege, beim Aus- und Ankleiden, gehst mit ihnen spazieren und hilfst ihnen beim Essen und Trinken. Eine zentrale Rolle spielen auch die täglichen Gespräche, damit die Patienten weiterhin sozial und kommunikativ bleiben.
Arbeit mit Jugendlichen: In der Jugendarbeit beschäftigt man sich mit verhaltensauffälligen Jugendlichen und berät sie bei familiären, schulischen oder beruflichen Problemen. Gemeinsam entwickelt ihr Konzepte, um ihre Talente zu fördern und sie in die Gesellschaft zu integrieren. Gleichzeitig planst du aber auch Veranstaltungen, Vorträge oder Konzerte für die Jugendlichen.
Du merkst also, dieser Beruf fordert vor allem eines: die Kompetenz, ohne Hemmungen mit Menschen zu arbeiten. Denn zur Ausbildung als Sozialassistentin gehört nicht nur das Schulbankdrücken, sondern auch reichlich praktische Arbeit, bei der du auch mal ins Schwitzen kommen wirst. Als Sozialassistentin solltest du zudem Fähigkeiten wie Durchhaltevermögen, Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen mitbringen.
Als Sozialassistent darfst du keine …
Sozialassistenten und Sozialpädagogische Assistenten, auch Kinderpfleger bzw. Kinderpflegerin genannt, sind zwei unterschiedliche Vorbereitungsausbildungen. Mit der Ausbildung Sozialassistent kannst du anschließend u. a. eine Erzieher-, Altenpflege- oder Heilerziehungspflegeausbildung machen. Der Sozialpädagogische Assistent qualifiziert sich in der Regel nur für die Erzieherausbildung. Für beide Berufe brauchst du mindestens den Hauptschulabschluss. Außerdem unterscheiden sie sich in ihren Aufgaben bzw. Zielgruppen – Als Sozialassistent übernimmst du allgemeine Assistenzaufgaben für Kinder und Jugendliche aber auch alte und behinderte Menschen während Sozialpädagogische Assistenten eher nur mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.
Sozialassistent/-in | Sozialpädagogische/-r Assistent/-in | |
Vorbereitungsausbildung | Ja | Ja |
Mögliche anschließende Ausbildungen |
| Erzieher/-in |
Benötigter Schulabschluss | Hauptschulabschluss | Hauptschulabschluss |
Zielgruppe |
|
|
Viele Menschen, die in der Pflege oder im sozialen Bereich arbeiten, finden, dass sie ihre Arbeit erfüllt und bereichert. Wenn du so einen Beruf suchst, ist die Sozialassistenten-Ausbildung etwas für dich. Außerdem werden Fachkräfte in sozialen Berufen sehr stark gebraucht – du findest also in der Regel leicht eine Anstellung. Ein besonders vielfältiger und abwechslungsreicher Beruf ist der Sozialassistent auch.
Als Sozialassistentin arbeitest du in Wohn- und Pflegeheimen, Kindergärten, Privathaushalten, aber auch in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Dazu zählt bspw. die AWO. Wenn dich die Arbeit als Streetworker interessiert, kannst du diesen Beruf auch mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Sozialassistenten ausüben.
Arbeitsorte von Sozialassistenten auf einen Blick:
Wann du arbeitest, hängt von der Einrichtung ab, in der du angestellt bist. Unregelmäßige Arbeitszeiten sowie Schicht- und Wochenendarbeit sind gerade in sozialen Berufen nicht unüblich, deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Arbeitszeiten auf dich zukommen. Gleichzeitig wird einem aber durch die wechselnden Arbeitszeiten nicht langweilig und man hat auch mal frei, wenn andere arbeiten müssen.
Die Ausbildung Sozialassistentin ist eine schulische Ausbildung, die du an verschiedenen Schulen und Bildungseinrichtungen wie Berufsfachschulen, Berufskollegs und Fachschulen für Sozialwesen absolvieren kannst. Sie dauert ein bis drei Jahre. Mit einem Hauptschulabschluss befindest du dich drei Jahre in der Ausbildung, mit einem mittleren Schulabschluss oder Abitur sogar nur zwei bzw. ein Jahr. Währenddessen absolvierst du im Schnitt vier Praktika, die bis zu fünf Wochen lang sind. Wo du die Praktika machst, ist dir überlassen, wichtig ist nur, dass sie in den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe oder Pflege stattfinden. Kurz bevor du die Ausbildung beendest, gibt es eine Abschlussprüfung an deiner Schule.
Übrigens: Mit einer abgeschlossenen Sozialassistenten-Ausbildung erfüllst du eine Voraussetzung, um die Ausbildung zum Erzieher zu machen. Außerdem kannst du in einigen Bundesländern eine praxisintegrierte Ausbildung zur Sozialassistenz mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Pflege absolvieren und so im Anschluss die Ausbildung zum Pflegefachmann verkürzen. In NRW gibt es dieses Ausbildungsmodell seit dem Schuljahr 2023/24.
Für den Sozialassistenten-Beruf variieren die Abschlussbezeichnungen. Am geläufigsten ist die Bezeichnung staatlich anerkannter bzw. geprüfter Sozialassistent. Je nach Bundesland findet man Synonyme wie staatlich anerkannter Alltagsbetreuer, Sozialbetreuerin, Sozialhelfer, Sozialpflegeassistentin und Pflegefachhelfer mit Ausbildungsschwerpunkten wie z. B. Pflege als Zusatz.
Deine Ausbildungsinhalte gliedern sich in allgemeine, fachtheoretische und fachpraktische Bereiche. Neben klassischem Deutsch-, Englisch- und Sportunterricht eignest du dir mit Fächern wie Psychologie, Ernährungslehre, Musikerziehung und Gesundheitslehre berufsspezifisches Wissen an. Der fachpraktische Unterricht erfolgt in den Bereichen Haushalt, Ernährung, Pflege und Erziehung.
Deine Ausbildungsinhalte auf einen Blick:
Konkret lernst du in deiner Berufsausbildung zum Sozialassistenten nicht nur, wie sich der Mensch vom Kindesalter an entwickelt und welche körperlichen und geistigen Besonderheiten in den unterschiedlichen Lebensphasen auftreten. Auf dem Lehrplan steht auch, welche Lebensmittel Allergien hervorrufen können und wie man sich altersgerecht ernährt. Du weißt also danach genau, wie du die Ernährungspläne auf deine Patienten zuschneidest. Außerdem erfährst du, wie man einen Haushalt mit möglichst wenig Zeitaufwand führt und pflegt und wie das öffentliche Gesundheits- und Sozialsystem funktioniert. Eine besonders große Rolle spielt die richtige Betreuung von hilfsbedürftigen Menschen aller Altersgruppen. Wie werden kranke Kinder gepflegt und wie bringt man Menschen mit Behinderung handwerkliche Arbeiten näher, die ihr Leben bereichern können? All das wirst du nach deiner Ausbildung zum Sozialassistenten wissen.
Du möchtest wissen, wie viel du als Sozialassistent in der Ausbildung und später im Beruf verdienst? Dann schau auf unserer Gehaltsseite vorbei. Da findest du alle Infos.
Weiterbildungen als Sozialassistent
Als ausgebildeter Sozialassistent kommen Weiterbildungen bzw. weitere Ausbildungen in den folgenden Bereichen infrage: Alten- und Krankenpflege, Ernährung, Hauswirtschaft und Pädagogik.
Fachwirt der Fachrichtung Alten- und Krankenpflege
Mit einer weiterbildenden Ausbildung zum Fachwirt in der Fachrichtung Alten- und Krankenpflege kannst du deine Karriere als Sozialassistentin ordentlich aufpolieren. In diesem Pflegeberuf bist du nämlich nicht nur für die Pflege von Menschen zuständig, sondern auch für administrative Aufgaben in Pflegeeinrichtungen. Du lernst, wie man Arbeitsabläufe in den Bereichen Management, Personalwesen und Marketing organisiert und kontrolliert und du kannst sogar in Kliniken arbeiten.
Ausbildung zum Erzieher
Die Ausbildung zum Sozialassistenten schafft eine Voraussetzung für die Erzieher-Ausbildung. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Erzieher hast du sehr gute Chancen auf einen Job, weil deutschlandweit einige Erzieher und Erzieherinnen gesucht werden.
Ausbildung zum Haus- und Familienpfleger
Mit der zweijährigen Ausbildung zum Haus- und Familienpfleger arbeitest du näher an deinen Patienten, da du sie in ihren eigenen vier Wänden betreust. Dein Fokus liegt dabei auf kranken und alten Menschen, die auf deine Hilfe angewiesen sind.
Betriebswirt für Sozialwesen
Wenn dich die betriebswirtschaftlichen Vorgänge in den sozialen Einrichtungen interessieren, wäre die Weiterbildung zum Betriebswirt Sozialwesen etwas für dich. In deinem Arbeitsalltag unterstützt du dann die Geschäftsleitung bei organisatorischen Entscheidungen sowie u. a. im Personalwesen und Marketing.
Ausbildung zum Heilerziehungspfleger
Mit einer Ausbildung zum Heilerziehungspfleger spezialisierst du deine begonnene Karriere als Sozialassistentin weiter. Heilerziehungspfleger arbeiten nämlich vorrangig mit Menschen mit Behinderungen. Sie stehen ihnen im Alltag bei und begleiten sie durch ihr Leben. Aber auch die Organisation von Freizeitaktivitäten und das Fördern der sozialen und beruflichen Eingliederung der Patienten fallen in den Aufgabenbereich.
Ausbildung zum Pflegefachmann
Mit den passenden inhaltlichen Kenntnissen als Sozialassistent bzw. -assistentin kannst du nicht nur die Ausbildung zum Pflegefachmann absolvieren, sondern sie auch um bis zu einem Jahr verkürzen. Durch eine individuelle Eignungsprüfung zeigst du, dass du über die notwendigen Kenntnisse verfügst. Informier dich dazu am besten bei der zuständigen Berufsschule oder Ausbildungsstelle.
Studium
Wenn du schon vor deiner Ausbildung zum Sozialassistenten eine Hochschuleignung erworben hast, hast du die Möglichkeit ein Studium zu machen. Aber auch Sozialassistenten ohne Abitur können studieren gehen. Studiengänge, die sich mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Sozialassistenten anbieten, sind beispielsweise Sozialpädagogik, Soziale Arbeit oder Sonderpädagogik.
Aufgrund des hohen Fachkräftemangels in Deutschland wirst du mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Sozialassistenten keine Probleme haben, einen Job zu finden. Gleichzeitig hast du die Wahl zahlreiche Weiterbildungen zu machen, um deine Kenntnisse im sozialen und pflegerischen Bereich zu schärfen bzw. auszubauen.
Um dich auf einen Ausbildungsplatz als Sozialassistent zu bewerben, brauchst du drei wichtige Dokumente: ein Anschreiben, deinen Lebenslauf und deine Zeugnisse. Du möchtest mehr Infos zu den Bewerbungsunterlagen? Der Bewerbungsratgeber auf Ausbildung.de versorgt dich mit mehr Informationen zum Bewerbungsprozess.
Achtung: Für den Umgang mit Minderjährigen verlangen manche Unternehmen ein erweitertes Führungszeugnis. Außerdem musst du bei einer Ausbildung in einer medizinischen Einrichtung nachweisen, dass du gegen Masern geimpft bzw. immun bist. Je nach Betrieb ist auch ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung für den Beruf wichtig.
Mit einem Hauptschulabschluss oder einem mittleren Schulabschluss kannst du Sozialassistent werden. Mit der Hochschulreife bzw. dem Abitur hast du die Möglichkeit, die Ausbildung auf ein Jahr zu verkürzen.
Relevante Schulfächer:
Soziales Engagement kommt bei einer Bewerbung im sozialen Bereich immer gut an. Auch Nebenjobs wie Babysitten zeigen, dass du gerne mit Menschen arbeitest. Du spielst ein Instrument, malst gerne oder übst einen Teamsport aus? Auch das sehen Arbeitgeber in sozialen Einrichtungen gerne. Wenn du also Erfahrung in diesen Bereichen gesammelt hast, gib sie gerne an.
Als Sozialassistent bewegst du dich viel frei, deshalb ist ein Bewerbungsoutfit im Casual-Style absolut ausreichend. Wichtig ist nur, dass du einen gepflegten Eindruck machst.
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