Schweißer trägt Schweißer-Maske und schweißt ein Metallteil.

Schweißer ist keine “normale” Ausbildung. Wir verraten dir, über welche Wege du Schweißerin bzw. Schweißer werden kannst.

Schweißer/in

Vom Bau von Hochhäusern über die Reparatur von Fahrzeugen bis hin zur Herstellung von Kunstwerken: Schweißerinnen und Schweißer sind überall dort im Einsatz, wo Metallteile verbunden werden – und das betrifft ganz schön viele Bereiche.

Bei uns erfährst du, wie du Schweißer werden kannst und welche Voraussetzungen du dafür mitbringen musst. Außerdem lernst du viel über die verschiedenen Schweißtechniken, wie es mit den Gehaltsaussichten aussieht und warum du einen Schweißerpass brauchst.

Junge Schweißerin steht mit hochgezogener Schweißer-Maske und verschränkten Armen in der Werkstatt und schaut in die Kamera.

Was macht ein Schweißer?

Ein Schweißer ist ein Fachmann für das Verbinden von Metallteilen. Das geschieht meist durch das Erhitzen einer Oberfläche und der Zugabe eines Füllmaterials. Das eigentliche Schweißen ist allerdings nur eine von vielen Aufgaben im Arbeitsalltag von Schweißern.

Typische Schweißer-Aufgaben

  • Schweißen: Schweißer verschweißen Metallteile, indem sie sie durch Hitze miteinander verbinden. Das geschieht durch das Schmelzen und anschließende Abkühlen von Metallwerkstoffen.  
  • Schneiden: Mit verschiedenen Schneidtechniken, wie zum Beispiel dem Plasmaschneiden oder dem autogenen Brennschneiden, werden Metallteile geschnitten, um die gewünschte Form und Größe zu erreichen.  
  • Reparatur: Schweißer führen Reparaturen an beschädigten Metallstrukturen durch, indem sie defekte Teile schneiden, entfernen und Neue einsetzen.  
  • Montage: Auf Grundlage von technischen Zeichnungen montieren Schweißer vorgefertigte Metallteile.  
  • Wartung: Schweißer sind für die regelmäßige Inspektion und Wartung von Schweißausrüstungen verantwortlich. Das umfasst die Überprüfung von Schweißnähten, das Austauschen von Verschleißteilen und das Beheben von technischen Problemen.

Wie wird man Schweißer?

In Deutschland gibt es verschiedene Wege, um Schweißer zu werden. Du kannst zum Beispiel eine Berufsausbildung zum Konstruktionsmechaniker absolvieren und dich auf Schweißtechnik spezialisieren oder eine andere Ausbildung in einem Metallberuf machen. Da lernst du bereits in der Ausbildung sehr viel über das Schweißen.

Alternativ gibt es auch spezielle Weiterbildungen bzw. Schweißer-Kurse, die dich auf die Schweißerprüfung vorbereiten.

Wo arbeiten Schweißer?

  • Fertigungsindustrie: Produktion von Autos, Schiffen oder Flugzeugen
  • Energiebranche: Kraftwerke oder bei der Wartung von Öl- und Gasleitungen 
  • Bauwesen: Brücken, Gebäude
  • Metallbetriebe: individuelle Metallarbeiten in Werkstätten

Ist Schweißer ein anerkannter Ausbildungsberuf?

Schweißer ist ein anerkannter Beruf. Es gibt allerdings keine Ausbildung, die dich explizit zum Schweißer ausbildet. Um Schweißer zu werden, musst du eine Weiterbildung machen und die Schweißerprüfung bestehen. Das Fachwissen und die Fertigkeiten dafür kannst du dir entweder im Rahmen einer Berufsausbildung aneignen oder durch Weiterbildungskurse.

Weiterbildung Geprüfte/r Schweißer/in

Der „Deutsche Verband für Schweißen und verwandte Verfahren“ (DVS) regelt die Weiterbildungen zum Schweißer. Die kannst du bei verschiedenen Anbietern wie beispielsweise beim TÜV machen. Die Weiterbildung schließt mit einer Prüfung ab. Anschließend darfst du dich „geprüfter Schweißer“ bzw. „geprüfte Schweißerin“ nennen.

Mit welchen Ausbildungen kann ich Schweißer werden?

Es gibt verschiedene Ausbildungen in metallverarbeitenden Berufen, in denen du Schweißen lernst. Das können zum Beispiel folgende Ausbildungsberufe sein:

Wichtig: Nach der Ausbildung musst du noch die Schweißerprüfung machen, damit du den Schweißerschein bekommst.

Praktisch: Manche Unternehmen bieten eine Ausbildung auch direkt in Kombination mit der Weiterbildung zum Schweißer an – das kann zum Beispiel eine Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter sein.

Passende Schweißer-Stellen finden
Schweißer steht in der Werkstatt und schweißt ein Metallteil.

Was lernt man in der Weiterbildung zur Schweißerin?

In einer Weiterbildung zur Schweißerin lernst du verschiedene Schweißverfahren kennen, wie MIG/MAG und WIG. Du erfährst, wie man verschiedene Metallarten verbindet und wie man mit Schweißgeräten umgeht. 

Zudem lernst du, wie man Sicherheitsvorschriften einhält und Schweißnähte prüft. Außerdem bekommst du Einblicke in technische Zeichnungen und lernst, wie man damit arbeitet. 

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Weiterbildung ist Materialkunde. Da geht es um verschiedene Metalle und ihre Eigenschaften – unter anderem, wie sie korrekt zu schweißen sind. Du erlernst auch die Arbeitssicherheit und den Umgang mit speziellen Werkzeugen.

Welche Schweißtechniken gibt es?

Für verschiedene Materialien und unterschiedliche Anforderung gibt es bestimmte Schweißtechniken. Jede Technik hat individuelle Vorteile und Einsatzbereiche. Die Schweißtechniken variieren unter anderem je nach Art und Dicke des zu verarbeitenden Materials. 

SchweißtechnikBrancheAnwendungsbeispiel
WIG-SchweißenElektroindustrieFeinblecharbeiten
MIG-SchweißenAutomobilindustrieVerbindung von Karosserieteilen
Elektroden-SchweißenBauindustrieVerbindung von Stahlträgern
Autogen-SchweißenInstandhaltungsarbeitenVerbindung und Reparatur von Metallrohren
PlasmaschneidenLuft- und RaumfahrtindustrieFertigung von Metallkomponenten

Hinweis: Das sind nur Beispiele, wo welche Schweißtechniken zum Einsatz kommen können und warum. Viele Techniken werden in unterschiedlichen Branchen und zu verschiedenen Zwecken eingesetzt.

Was bedeuten die Abkürzungen WIG-Schweißen und MIG/MAG-Schweißen?

  • WIG-Schweißen: Wolfram-Intergas-Schweißen
  • MIG/MAG-Schweißen: Metall-Intergas-/Metall-Aktivgas-Schweißen

Welche Voraussetzungen gibt es für eine Schweißer-Ausbildung?

Hier kommt es darauf an, ob du bereits eine abgeschlossene Ausbildung hast und anschließend einen Schweißerschein machen möchtest oder ob du planst, eine Ausbildung in einem Metallberuf zu machen.

Grundsätzlich solltest du folgende Eigenschaften mitbringen:

  • handwerkliches Geschick
  • technisches Verständnis 
  • körperliche Fitness
  • gute Hand-Auge-Koordination 
  • gutes Verständnis von Mathematik und Physik

Für Ausbildungen in Metallberufen gibt es dann noch weitere Voraussetzungen – zum Beispiel einen bestimmten Schulabschluss. Welche Voraussetzungen das genau sind, erfährst du auf dem jeweiligen Berufsprofil bei uns.

Schweißer bei der Arbeit.

Wie viel verdient ein Schweißer in der Ausbildung?

Bei der Weiterbildung zum Schweißer bekommst du kein Gehalt. Im Gegenteil: Schweißer-Lehrgänge kosten in der Regel Geld. Machst du allerdings eine Ausbildung in einem Metallberuf, bei dem du unter anderem Schweißen lernst, bekommst du natürlich ein Azubi-Gehalt.

Hinweis: Beim Ausbildungsgehalt kann es zu (starken) Schwankungen kommen. Das hängt unter anderem davon ab, in welcher Branche du die Ausbildung machst und ob dein Ausbildungsbetrieb nach Tarifvertrag bezahlt. Industrie-Unternehmen zahlen in der Regel etwas mehr als kleine Handwerksbetriebe.

Als Konstruktionsmechaniker oder als Anlagenmechanikerin kannst du beispielsweise mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:

Schweißer-Ausbildung Gehalt

JahrGehalt (brutto/Monat)
1. Jahr 620–1.154 Euro
2. Jahr732–1.187 Euro
3. Jahr837–1.261 Euro
4. Jahr868–1.330 Euro
Einstiegsgehalt2.100-2.700 Euro

Schweißer Gehalt: Wie viel verdient ein Schweißer nach der Ausbildung?

Das Durchschnittsgehalt von Schweißern liegt bei etwa 2.900 Euro brutto pro Monat. Das entspricht einem Jahresgehalt von etwa 35.000 Euro brutto.

Einsteiger können mit einem Gehalt von 2.100 bis 2.700 Euro brutto pro Monat rechnen. Mit zunehmender Berufserfahrung und durch Zertifizierungen und Spezialisierungen kann sich das Gehalt schnell steigern. Wirst du nach Tarif bezahlt bekommst du zwischen 3.200 und 3.500 Euro brutto.

Erfahrene Schweißer können bis zu 50.000 Euro oder mehr pro Jahr verdienen (4.150 Euro brutto pro Monat). 

Hinweis: Das Gehalt eines Schweißers kann stark variieren und hängt von Faktoren wie Erfahrung, Qualifikation und Standort ab. Denk daran, dass diese Zahlen nur Durchschnittswerte sind und das tatsächliche Gehalt davon abweichen kann.

Schweißerschein: Alles, was du wissen musst

Ein Schweißerschein ist ein Nachweis deiner Fähigkeiten im Schweißen und wird vom TÜV oder dem DVS (Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren) herausgegeben. Du bekommst ihn, wenn du die Schweißerprüfung gemäß DIN EN 287 bestehst. 

Um für die Prüfung zugelassen zu werden, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Berufsausbildung in einem Metallberuf
  • Vorbereitungskurs bei einem privaten Anbieter

Achtung: Der Schweißerpass hat nur eine gewisse Gültigkeitsdauer. In der Regel musst du die Prüfung alle zwei Jahre neu ablegen.

Wann brauche ich einen Schweißerpass?

Ein Schweißerpass ist notwendig, wenn du professionell als Schweißer arbeiten möchtest. Arbeitgeber in Industrie und Handwerk fordern einen gültigen Schweißerpass, um sicherzustellen, dass du die notwendigen Fertigkeiten und Kenntnisse besitzt.

Schweißer steht in der Werkstatt und bearbeitet ein Metallteil bei dem viele Funken entstehen.

Wie lange dauert der Schweißerpass?

Die Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im Allgemeinen kann ein Grundkurs etwa zwei bis vier Wochen dauern. Umfangreiche Kurse können aber auch bis zu 20 Wochen dauern. 

Praktisch: Grundsätzlich kannst du alle Kurse berufsbegleitend machen.

Wie teuer ist der Schweißerpass?

Die Kosten für einen Schweißerpass variieren abhängig von Schweißverfahren und Anbieter. Grundsätzlich musst du mit Kosten zwischen 500 und 2.000 Euro rechnen.

Good to know: Teilweise übernehmen Arbeitgeber die Kosten für den Schweißerpass.