Schon während deiner eigenen Pflegeausbildung warst du stets motiviert und organisiert? Hast deinen Mitschülern und Mitschülerinnen immer Terminauskünfte und Lehrpläne mitgeteilt, wenn sie die mal vergessen haben? Dann solltest du über eine Weiterbildung zum Praxisanleiter in Pflegeberufen nachdenken. Dabei unterstützt du nämlich die Azubis und bist für deren fachpraktische Ausbildung zuständig.
Einarbeiten: Deine Hauptaufgabe als Praxisanleiter für Pflegeberufe besteht darin, Azubis, Praktikanten oder neue Mitarbeiter bei ihren ersten Schritten im Job zu begleiten. Natürlich stehst du ihnen auch beratend zur Seite, wenn es um praktische Fragen zur Ausbildung geht.
Koordinieren: Du unterstützt bei der Koordination der Ausbildung. Das kann in der Praxis zum Beispiel so aussehen, dass du Arbeitskreise erstellst und diese betreust. Du berätst dich aber auch mit Kollegen zu der Ausbildung und gliederst dann die Ausbildungsinhalte auf. So hilfst du den Azubis, sich zu orientieren und strukturieren.
Bewerten: Wenn ein Schüler, eine neue Mitarbeiterin oder ein Praktikant in den ersten Wochen oder Monaten Schwierigkeiten hat, zum Beispiel mit dem Lernstoff hinterher hängt oder Aufgaben nicht versteht, siehst du das und greifst ein. Eine deiner Aufgaben besteht nämlich darin, die neuen Mitarbeiterinnen und Azubis zu bewerten. Dazu gehört auch, dass du sie in ihrem Lern- und Arbeitsalltag beobachtest und - wenn nötig - helfend unter die Arme greifst.
Konzepte erstellen: In dem Beruf musst du natürlich auch Anleitungen geben. Dafür erstellst du auch selbst praktische Anleitungen, die dann den Azubis und Mitarbeitern bei ihrer Arbeit helfen. Du erstellst außerdem Pläne für die Einarbeitung von neuen Kollegen und Kolleginnen, Praktikanten und Azubis. Damit erleichterst du ihnen den Berufseinstieg und hilfst auch dem Arbeitgeber, der so einen strukturierten Plan hat, wann er wen einsetzen kann.
Die Weiterbildung ist für Personen in Pflegeberufen gedacht. Wenn du in einem der Berufe tätig bist, kannst du die Weiterbildung absolvieren:
Als Praxisanleiter für Pflegeberufe wirst du durch deine Beschäftigung im Gesundheitswesen nach Tarifvertrag bezahlt und kannst dich somit auf ein sicheres und pünktliches Gehalt verlassen. Außerdem hast du durch die pädagogischen Fähigkeiten, die du erlernst, wichtige Skills für die Beratung gewonnen und kannst dich damit weiterbilden oder auch selbstständig machen.
Als Praxisanleiter kannst du in verschiedenen ambulanten oder stationären Pflegeeinrichtungen arbeiten. Also überall da, wo Pflegepersonal ausgebildet wird.
Deine Einsatzorte auf einen Blick:
Organisationstalent: Du koordinierst die Ausbildungsinhalte, erstellst Pläne, besprichst dich mit Kollegen und berätst Azubis. Organisation ist dabei das A und O, schließlich trägst du Verantwortung für die Nachwuchskräfte.
Teamplayer: In deinem Job als Praxisanleiter sollte keiner deiner Azubis zu kurz kommen. Du musst darauf achten, dass jeder sich einbringen und sein Potenzial entwickeln kann. Das Gespür für den Teamspirit sollte bei dir daher definitiv vorhanden sein.
Menschenkenner: Um jeden neuen Mitarbeiter, Praktikant oder Azubi richtig zu bewerten, brauchst du Menschenkenntnis. Du musst Stärken und Schwächen der Azubis einschätzen und individuell auf sie zugehen können, um sie bestmöglich durch ihre Ausbildung zu begleiten.
Die Weiterbildung zur Praxisanleiterin besteht aus einem theoretischen und einen praktischen Teil. Die genauen Unterrichtsinhalte sind dabei abhängig davon, wo du deine Weiterbildung absolvierst. Sie umfasst 200 bis 300 Unterrichtsstunden. Der Fokus liegt auf dem Erlernen von kommunikativen und pädagogischen Fähigkeiten.
Oftmals ist die Weiterbildung in drei Module aufgeteilt:
In dem Grundlagenmodul lernst du, wie man lernt. Klingt komisch, macht aber Sinn, wenn du bedenkst, dass du andere dazu anleiten musst. Dafür ist es natürlich wichtig, zunächst die Grundlagen zu kennen. Das heißt, du lernst alles über: Lernformen, Lernstrategien, Lernpsychologie, Lernmodelle… Mit verschiedenen Methoden, die dir beigebracht werden, lernst du auch, wie man sich beim Lernen am besten strukturiert und wie du andere dazu beraten kannst, zum Beispiel was das Selbst- und Zeitmanagement angeht.
Im nächsten Schritt wird dir der Umgang mit den Lernenden beigebracht. Dazu gehört auch, wie du dich und deine Rolle als Praxisanleiter wahrnimmst. Du erfährst, wie man Menschen anleitet und lernst die passenden didaktischen Grundlagen und Methoden dazu. In diesem Modul werden dir auch die Grundlagen der Bewertung und Beurteilung beigebracht. Dafür lernst du, wie du Menschen beobachtest und welche Fehler man dabei machen kann. Für den kommunikativen Teil übst du theoretisch und praktisch, wie du Abschluss- oder Zwischengespräche führst.
Im letzten Teil der Weiterbildung geht es darum, wie du deine erlernte Rolle als Praxisanleiter anwendest. Dabei trainierst du zum Beispiel, wie du aus Fehlern lernst, wie du schwierige Beurteilungsgespräche führst oder auch, wie du mit kultureller Vielfalt umgehst. So entwickelst du aus den gelernten Qualifikationen deine persönlichen Kompetenzen, die dir helfen, mit Konfliktsituationen souverän umzugehen.
Du schließt die Weiterbildung mit einer Prüfung ab. Als Praxisanleiter in der Pflege kannst du dann arbeiten, wenn du über das staatlich anerkannte Examen und zwei Jahre Berufserfahrung verfügst.
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