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Bibi und Tina war immer schon eine deiner Lieblingsserien als Kind? Wie wäre es denn mit einer Ausbildung mit Pferden zum Pferdewirt? Pferdewirte züchten und versorgen Pferde. Sie prüfen und beurteilen die Vierbeiner für verschiedene Zwecke, bilden Pferde und Reiter aus und bereiten sie zum Beispiel auf Turniere vor. Außerdem beraten sie Kunden und unterweisen sie im Umgang mit Pferden.
Als Pferdewirtin beginnst du deinen Tag frühmorgens. Zuerst kümmerst du dich um das Füttern und die Pflege. Anschließend mistest du die Boxen aus und kontrollierst die Ställe, um sicherzustellen, dass alle Pferde in einer sauberen und sicheren Umgebung sind. Im Laufe des Tages trainierst du sie. Zum Beispiel longierst du sie oder reitest mit ihnen aus. So förderst du Fitness und Gesundheit der Vierbeiner. Je nach Fachrichtung pflegst du die Pferde und bereitest sie für Turniere oder Reitstunden vor. Am Abend fütterst du die Pferde wieder und machst eine letzte Kontrollrunde durch den Stall.
Du arbeitest hauptsächlich auf Reiterhöfen, Deckstationen, landwirtschaftlichen Betrieben und vor allem im Freien. Es kommt jedoch immer darauf an, für welche Fachrichtung du dich entscheidest.
Die Ausbildung Pferdewirt ist eine duale Ausbildung, die abwechselnd im Betrieb und in der Berufsschule stattfindet. Im Regelfall dauert die Ausbildung drei Jahre. Du hast aber zwei Möglichkeiten zu verkürzen:
Je nachdem, für welche der fünf Fachrichtungen du dich entscheidest, hast du unterschiedliche Ausbildungsinhalte. Zu den Fachrichtungen gehören klassische Reitausbildung, Spezialreitwesen, Pferdehaltung und Service, Pferderennen und Pferdezucht. Einige Ausbildungsinhalte sind in allen Fachbereichen gleich.
Gemeinsamkeiten aller Fachrichtungen
Verschiedene Inhalte der Fachrichtungen
Klassische Reitausbildung:
Spezialreitweisen:
Pferdehaltung und Service:
Pferderennen:
Pferdezucht:
… Pferde fast eine 360-Grad-Sicht haben?
… Pferde menschliche Emotionen erkennen und deswegen für Therapiezwecke eingesetzt werden?
… Pferde sich wie Menschenaffen, Elefanten, Delfine, Elstern und Schweine im Spiegel erkennen?
… Pferde nicht durchschlafen, sondern meist nur 20 Minuten am Stück schlafen?
… Pferde bis zu 17 Stunden lang am Tag Nahrung zu sich nehmen?
Um eine Ausbildung zur Pferdewirtin zu beginnen, solltest du einen mittleren Schulabschluss haben. In einigen Fällen, vor allem in Praxen, wird eine Hochschulreife vorausgesetzt. Mathematik und Biologie werden wichtige Bestandteile deiner Ausbildung sein und sollten für dich auch kein Problem darstellen.
Diese Eigenschaften solltest du als Person mitbringen:
Um einen Ausbildungsplatz als Pferdewirt zu bekommen, solltest du zumindest einigermaßen reiten können. Sonst kannst du täglichen Aufgaben nicht nachgehen.
Du solltest Pferdewirtin werden, wenn du …
… kein Problem mit körperlicher Arbeit hast.
… du Pferde liebst und dich in sie hineinversetzen kannst,
… eine Teamplayerin bist.
… gerne Verantwortung übernimmst.
Du solltest kein Pferdewirt werden, wenn du …
… dich nicht schmutzig machen möchtest.
… du Angst vor dem Reiten hast.
… keine Geduld hast.
… nicht gern in der Natur bist.
Während deiner Ausbildung zum Pferdewirt ist, das Gehalt in der Regel tariflich geregelt. Da du jedes Jahr dazulernst und somit mit jedem Jahr eine größere Hilfe für den Pferdebetrieb bist, steigert sich auch dein Gehalt. Wenn du nicht nach Tarif bezahlt wirst, dann gilt der Mindestlohn. Dein Startgehalt liegt dann bei 682 bis 900 Euro. Im zweiten Jahr kannst du mit einem Lohn von 805 bis 1.000 Euro rechnen und im dritten Jahr der Pferdewirt-Ausbildung mit einem Gehalt von 921 bis 1.050 Euro. Leistest du Überstunden, hast du entweder das Recht, einen Freizeitausgleich zu erhalten oder dir einen Lohnausgleich auszahlen zu lassen.
Ausbildungsjahr | Gehalt (brutto/Monat) |
1. Ausbildungsjahr | 682–900 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 805–1.000 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 921–1.050 Euro |
Als Einstiegsgehalt kannst du mit ungefähr 2.200 Euro brutto rechnen. Mit zusätzlichen Qualifikationen wie Meister oder Studium steigen deine Verdienstchancen im Beruf.
Weiterbildungen sind das A und O für Pferdewirte. Infrage kommt zum Beispiel die Fortbildung zum Pferdewirtschaftsmeister. Mit dem Meistertitel können Pferdewirte Leitungsfunktionen übernehmen. Er befähigt auch zur Ausbildung von Fachkräften. Zeitlich ist es bei 16 Monaten angesetzt.
Eine andere Option ist die Fortbildung zum Fachagrarwirt. Zu den Ausbildungsinhalten gehören Themen wie Tierbeobachtung, Tiergesundheit, Haltung, Fütterung und Reproduktion. Auch die Einhaltung von Hygienestandards ist Teil der Weiterbildung. Diese Fortbildung dauert drei Jahre.
Auch ein Hochschulstudium kommt bei ausreichender Schulbildung oder Berufserfahrung in Frage. Geeignete Studiengänge sind Pferdewirtschaft, Pferdewissenschaft, Agrarwirtschaft, Tiermedizin oder Pferdemedizin. Die Dauer deines Studiums kommt auf deine Studiumswahl an. Für Pferdewirtschaft benötigst du drei Jahre und für Tiermedizin ungefähr sechs. Anschließend kannst du deinen Doktortitel machen oder dich zu einem Fachtierarzt – zum Beispiel für Pferde – weiterbilden lassen.
Als Pferdewirt arbeitest du auch am Wochenende. Wenn zum Beispiel Turniere anstehen oder Paraden mit den Pferden von eurem Hof gebucht wurden, musst du vor Ort sein.
Du bewirbst dich klassisch bei den Betrieben selbst. In den meisten Fällen wird nur ein Lebenslauf gefragt, aber mit einem sympathischen Anschreiben hast du bessere Chancen. Auch deine Zeugnisse solltest du nicht als Anhang vergessen. Allgemeine Tipps rund um die Bewerbung findest du in unserem Bewerbungsratgeber.
Du solltest körperlich fit und dir nicht zu fein sein, auch mal nach den Pferden aufzuräumen. Ein Pluspunkt könnte sein, wenn du bereits einige Erfahrungen mit Pferden gemacht hast, zum Beispiel in Form von Reitunterricht oder als Stallhelfer. Erwähne zudem dein Interesse an Tieren und Biologie – das wird während der Ausbildung ein Dauerthema.
Offene Stellen und Jobs für Pferdewirte gibt es in Reitschulen, Gestüten, auf Reiterhöfen, bei Reitvereinen, in Pferdepensionen, Zuchtbetrieben, Rennställen und Pferdekliniken. Sogar bei der Polizei und Bundeswehr gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten. Aber sei dir bewusst, dass du dich stetig weiterbilden musst, um gute Chancen im Berufsleben zu haben.
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