Ausbildung Orthoptist/in

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Orthoptist/in Berufsbild

Wenn du dich in deiner Umgebung einmal bewusst danach umschauen würdest, wärst du bestimmt erstaunt, wie viele Menschen eine Brille tragen. Sie hilft ihnen, die Welt um sich herum wieder deutlicher zu sehen. Eine ähnliche Hilfe kannst auch du sein. Mit einer Ausbildung als Orthoptistin wirst du zum Experten auf dem Gebiet der Augenkrankheiten und unterstützt Augenärzte dabei, mögliche Sehstörungen wie beispielsweise Schielen oder Augenzittern zu diagnostizieren und die richtige Behandlung einzuleiten. Wie genau das aussieht und was du alles in den drei Jahren der Ausbildung lernst? Mit uns bekommst du den Durchblick. 

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Wenn du dich in deiner Umgebung einmal bewusst danach umschauen würdest, wärst du bestimmt erstaunt, wie viele Menschen eine Brille tragen. Sie hilft ihnen, die Welt um sich herum wieder deutlicher zu sehen. Eine ähnliche Hilfe kannst auch du sein. Mit einer Ausbildung als Orthoptistin wirst du zum Experten auf dem Gebiet der Augenkrankheiten und unterstützt Augenärzte dabei, mögliche Sehstörungen wie beispielsweise Schielen oder Augenzittern zu diagnostizieren und die richtige Behandlung einzuleiten. Wie genau das aussieht und was du alles in den drei Jahren der Ausbildung lernst? Mit uns bekommst du den Durchblick.  

 

Die Ausbildung als Orthoptist ist eine schulische Ausbildung im Gesundheitsbereich. Schulisch bedeutet, dass die Ausbildung nicht in einem Betrieb, sondern überwiegend in Berufsfachschulen stattfindet. Du wechselst  nach deiner Schulzeit also quasi einfach nur das Klassenzimmer. Mit drei Jahren Ausbildungsdauer gehört sie zu einer der längsten schulischen Ausbildungen in Deutschland. Dafür wirst du in diesen drei Jahren auch jede Menge lernen.  

 

Um erst einmal ein Gefühl für das Auge zu entwickeln, wirst du in den ersten Monaten alle wichtigen Grundlagen zu diesem Sinnesorgan lernen, zum Beispiel wie der Augapfel und die ihn umgebenen Strukturen aufgebaut sind, wie genau eigentlich Bilder im Auge entstehen und das Sehen in Farbe funktioniert. Bist du auf diesen Gebieten fit, tauchst du im zweiten Ausbildungsjahr als Orthoptist tiefer in die Methoden ein. Denn nun steht die Pleoptik auf dem Lehrplan. Darin erfährst du, welche Krankheiten, Funktionsstörungen und Verletzungen am Auge auftreten können und welche Verfahren und Möglichkeiten es gibt, ein Auge zu heilen. Weitere Teile deiner Ausbildung sind unter anderem Arzneimittelkunde, Brillenlehre, Kinderheilkunde oder Neuroopthalmologie. Hier lernst du neurologisch bedingte Augenerkrankungen näher kennen. Damit bist du dann am Ende des dritten Lehrjahrs in der Lage, verschiedene Arten von Sehschwächen zu diagnostizieren und mit den richtigen augenheilkundlichen Verfahren zu behandeln.  

Damit du nach drei Jahren Theorieunterricht nicht einfach ins kalte Wasser geworfen wirst, weil du vermutlich noch gar nicht so genau weißt, wie du mit einem Patienten richtig umgehst oder Augenbewegungsstörungen nun tatsächlich behandeln musst, wird es in deiner Ausbildung als Orthoptist auch eine sogenannte Praxisphase geben. Diese dauert vier Monate und bietet dir die Gelegenheit, deine theoretischen Kenntnisse in die Tat umzusetzen. Die Praxisphase verbringst du beispielsweise in einer Augenklinik, einer Augenarztpraxis, einer Rehaklinik oder einer Einrichtung für Menschen mit Sehbehinderung. Und wo kann ich eine Ausbildung als Orthoptist machen? In Deutschland gibt es nur 14 Fachschulen, die zum Orthoptisten ausbilden. Berufsfachschulen, die Orthoptik anbieten, findest du unter anderem in Stuttgart, München, Hamburg, Bonn, Köln, Leipzig oder Erlangen. Diese Fachschulen sind alle fast alle an ein Universitätsklinikum angegliedert, in welcher du deine Praxisphase ebenfalls absolvieren kannst. Unter der Anleitung eines Arztes untersuchst und behandelst du Sehstörungen, bestimmst Sehschärfen und Fehlsichtigkeiten, passt Sehhilfen an und dokumentierst deine Befunde. Da es sich um eine Klinik handelt, können auch mal Wochenenddienste und Spätschichten auf dich zukommen.

Wusstest du schon, dass...

  • …die meisten Orthoptisten Frauen sind? Das führt sogar dazu, dass man im beruflichen Alltag häufiger von Orthoptistinnen als von Orthoptisten spricht. Also Männer, bewerbt Euch!
  • sechs Prozent aller Menschen in Mitteleuropa schielen?
  • Schielen vererbbar ist?
  • sich deine Augen sogar im Schlaf bewegen? Diese Traumphase trägt den Namen „Rapid Eye Movement-Phase“.
  • mehr als 60 Prozent der Deutschen eine Brille tragen? Ein Drittel von ihnen muss die Brille dauerhaft tragen, der Rest braucht sie nur gelegentlich, zum Beispiel zum Lesen oder Autofahren.

Aber so weißt du direkt, was dich in deiner Ausbildung erwartet. Egal, ob du in einer Augenklinik, einer Augenarztpraxis oder einem Krankenhaus mit augenärztlicher Abteilung arbeitest – du unterstütz als Orthoptist dabei, Beeinträchtigungen des Sehvermögens an Patienten aller Altersgruppen zu erkennen, zu beheben oder zu verringern. Dabei bist du als Orthoptist vor allem auf die Gebiete Neuroopthalmologie und Strabologie spezialisiert. Das heißt, du kennst dich bestens mit Schielerkrankungen und neurologisch bedingten Augenerkrankungen aus. Natürlich bist du dabei nicht auf dich alleine gestellt, denn du arbeitest immer unter Anleitung eines Augenarztes. Auch wenn du die meisten Untersuchungen selbst durchführst, eigene Diagnosen stellst und Behandlungsmethoden vorschlägst, besprichst du alle Behandlungsmethoden und -fortschritte mit ihm. Zusätzlich assistierst du bei Operationen am Auge.

Bevor du aber Untersuchungen durchführen kannst, führst ein erstes ausführliches Gespräch mit den Patienten und untersuchst ihre Sehschärfe und ihren Farbsinn. Anschließend entscheidest du, welche therapeutischen Maßnahmen für den Patienten in Frage kommen und dokumentierst deine Ergebnisse. Hat ein Patient beispielsweise Störungen der Augenbeweglichkeit, prüfst du, inwieweit die Augenmuskeln gelähmt sind. Liegt eine Schielerkrankung vor, misst du den Schielwinkel und prüfst, inwieweit die Augen zusammenarbeiten.

Als Orthoptist wirst du später viel mit kleinen Kindern oder Säuglingen zusammen arbeiten, denn diese untersuchst du beispielsweise zur Vorbeugung. Auch ältere Menschen, die aufgrund eines Schlaganfalls ein eingeschränktes Sehvermögen haben, gehören vorwiegend zu deinen Patienten.

In der Ausbildung als Orthoptist wirst du mit vielen empfindlichen Geräten arbeiten müssen. Aus diesem Grund solltest du sehr geschickt sein und Geduld für diesen Beruf mitbringen. Da du darüber hinaus im direkten Kontakt zu Patienten stehst und entscheidest, welche Behandlungsmethoden für sie die richtigen sind, sind auch Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt wichtige Eigenschaften für diese Ausbildung.

Zudem gibt es nicht besonders viele Stellen für die Ausbildung als Orthoptist. Die Anzahl deiner Mitbewerber ist also relativ hoch. Um dich gegen sie durchzusetzen, solltest du mindestens einen guten mittleren Schulabschluss mitbringen.

Du solltest Orthoptist/in werden, wenn …

  1. du geduldig und geschickt bist.
  2. das Lernen von jeder Menge theoretischer Inhalte für dich ein Klacks ist.
  3. du gerne mit Menschen arbeiten möchtest.

Du solltest auf keinen Fall Orthoptist/in werden, wenn …

  1. du mit Chemie und Biologie auf Kriegsfuß stehst.
  2. für dich nur ein Beruf im Freien in Frage kommt.
  3. du den Patientenkontakt scheust.