Ordnungsamt Ausbildung & Berufe

Ordnungsamt-Mitarbeiter auf Streife

Es gibt nicht die eine Ausbildung beim Ordnungsamt. Hier findest du Infos und Stellen zu allen Berufen, die es beim Ordnungsamt gibt.

Ordnungsamt Ausbildung

Die Mitarbeitenden im Ordnungsamt schreiben nur Strafzettel? Stimmt nicht! Die Aufgaben reichen von der Kontrolle parkender Autos über die Sicherung von Großveranstaltungen bis hin zur Evakuierung bei einem Bombenfund. Hier bekommst du alle Infos zu den Ausbildungen, die du beim Ordnungsamt machen kannst, inklusive Gehalts- und Karriereaussichten.

Wofür ist das Ordnungsamt zuständig?

Das Ordnungsamt ist zuständig für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. Dazu gehört zum Beispiel die Überwachung von Parkverstößen und Lärmbelästigungen. Um die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten, führt das Ordnungsamt regelmäßig Kontrollen verschiedener Art durch.

Was darf das Ordnungsamt?
  1. Falschparker aufschreiben
  2. Gewerbe kontrollieren
  3. Platzverweise erteilen
Was darf das Ordnungsamt nicht?
  1. Häuser durchsuchen
  2. Leute festnehmen
  3. Privatgrundstücke betreten

Ordnungsamt Aufgaben: Was machen die Mitarbeitenden des Ordnungsamts?

Die Mitarbeitenden des Ordnungsamts haben vielseitige Aufgaben. Grob gesagt sorgen sie für die Einhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Dabei spricht man auch vom Kommunalen Ordnungsdienst.

Verkehrsüberwacherin kontrolliert ein parkendes Auto

Ordnungsamt Aufgaben (Beispiele)

  • Überwachung des ruhenden und fließenden Verkehrs: Falschparker ahnden
  • Veranstaltungsaufsicht: Begleitung von Großveranstaltungen
  • Gewerbeaufsicht: Kontrolle von Gaststätten und Lebensmittelbetrieben
  • Ausländerwesen: Aufenthaltserlaubnisse erteilen und Einbürgerungen vornehmen
  • Schutz der Umwelt und des Stadtbilds: Lärmschutzauflagen überprüfen

Info: Nicht in jeder Stadt bzw. in jedem Kreis werden diese Aufgaben alle dem Ordnungsamt zugeordnet. Das ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich.

Bei ihren Tätigkeiten arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes eng mit anderen Abteilungen und Behörden zusammen. Insbesondere die Polizei unterstützt den Ordnungsdienst bei der Gefahrenabwehr. In machen Großstädten gibt es auch gemeinsame Streifen von Ordnungsamt und Polizei. Dabei arbeiten sie in der Regel im Schichtdienst.

Beide, Ordnungsamt und Polizei, können zum Beispiel Ordnungswidrigkeiten feststellen. Das sind leichte Rechtsverstöße, die eine Geldbuße nach sich ziehen.

Beispiele für Ordnungswidrigkeiten, die u. a. vom Ordnungsdienst geahndet werden

  • illegale Abfallentsorgung 
  • achtloses Wegwerfen einer Zigarettenkippe
  • Nichtbeachten des Leinenzwangs oder der Maulkorbpflicht bei Hunden sowie Liegenlassen von Hundekot
  • Urinieren in der Öffentlichkeit
  • Alkoholkonsum auf Spielplatzflächen
  • Vandalismus
  • Ruhestörungen

Ordnungsamt vs. Polizei: unterschiedliche Befugnisse

Im Vergleich zum kommunalen Ordnungsdienst hat die Polizei mehr Befugnisse: Während das Ordnungsamt nur Ordnungswidrigkeiten verfolgt, ist die Polizei zum Beispiel auch für Straftaten zuständig. Aber: Die Befugnisse der einzelnen Behörden variieren von Bundesland zu Bundesland.

Welche Ausbildungen gibt es beim Ordnungsamt?

Man unterscheidet vor allem Berufe im Außendienst, zum Beispiel Verkehrsüberwacher, und im Innendienst, wo unter anderem Verwaltungsfachangestellte tätig sind. Aber auch in der Verwaltung hast du viel mit Menschen zu tun und bist zum Beispiel bei Großveranstaltungen unterwegs.

Gut zu wissen: Manche Ausbildungen beim Ordnungsamt gehören zu den Beamtenausbildungen. Du kannst eine Ausbildung im mittleren Dienst machen oder im gehobenen Dienst.

Ausbildungen beim Ordnungsamt und beispielhafte Tätigkeiten

Info: Die meisten dieser Ausbildungen kannst du auch bei anderen Behörden oder Unternehmen machen. Die Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit wird zum Beispiel häufiger in der Privatwirtschaft angeboten.

Good to know: Du kannst dir nach deiner Ausbildung bei einem Unternehmen einen Job im Ordnungsamt einer Stadt suchen.

Was macht man in der Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten beim Ordnungsamt?

Der klassische Ordnungsamt-Mitarbeiter hat eine Ausbildung zum Verwaltungswirt bzw. zur Verwaltungsfachangestellten absolviert. So eine Ausbildung kann man bei allen möglichen städtischen Einrichtungen machen – das Ordnungsamt ist eine davon. 

In der Ausbildung lernst du, wie das Ordnungsamt, aber auch alle anderen städtischen Bereiche arbeiten. Auf dem Stundenplan stehen neben allgemeinen Verwaltungsaufgaben auch Themen wie Rechnungswesen, Recht und Soziales. 

Deine Aufgaben als Verwaltungsmitarbeiter beim Ordnungsamt (Beispiele)

  • bei Großveranstaltungen darauf achten, dass alles glatt läuft und bei Problemen eingreifen und ggf. die Polizei informieren
  • bei einem Bombenfund Evakuierungsmaßnahmen durchführen 
  • Präsenz zeigen im Stadtgebiet und Ordnungswidrigkeiten ahnden

Wie lange dauert die Ausbildung beim Ordnungsamt?

Die Dauer deiner Ausbildung beim Ordnungsamt ist unterschiedlich und richtet sich nach dem jeweiligen Beruf. Die Ausbildung zum Verkehrsüberwacher, auch Hilfspolizist genannt, dauert zum Beispiel nur einige Wochen. 

Als Fachkraft für Schutz und Sicherheit oder Verwaltungsfachangestellte absolvierst du hingegen eine dreijährige Ausbildung. Verwaltungswirte im mittleren Dienst sind nach zwei Jahren fertig ausgebildet.

Zwei Verwaltungsmitarbeiter im Ordnungsamt

Voraussetzungen Ordnungsamt: Was muss ich für die Ausbildung mitbringen?

Für die meisten Ausbildungen beim Ordnungsamt genügt der Hauptschulabschluss nach Klasse 10. 

Mögliche Voraussetzungen auf einen Blick:

  • (guter) Hauptschulabschluss
  • einwandfreies Führungszeugnis
  • Mindestalter von 18 Jahren
  • Führerschein Klasse B
  • gesundheitliche Eignung

Info: Diese Voraussetzungen gelten nicht zwingend für jede Ausbildung beim Ordnungsamt. Insbesondere für Fachkräfte für Schutz und Sicherheit sind die Voraussetzungen aber meistens recht streng, wie hier aufgeführt.

Wichtige Soft Skills für einen Job im Ordnungsamt

Du solltest selbstsicher und freundlich im Umgang mit Menschen und gleichzeitig durchsetzungsfähig sein. Weist du einen Hundebesitzer auf die Anleinpflicht hin oder einen Autofahrer auf das falsch geparkte Auto, kann so eine Situation schnell mal eskalieren. Hier sind gute Kommunikationsfähigkeiten gefragt. 

Aber keine Sorge: Das richtige Verhalten in solchen Situationen wird dir in der Ausbildung auch beigebracht.

Eine Ausbildung im Ordnungsamt kommt für dich in Frage, wenn du …
  1. … gerne in der Stadt unterwegs bist und dich im Joballtag bewegen möchtest.
  2. … keine Scheu hast, Menschen anzusprechen und auch mal in Konfliktsituationen zu geraten.
  3. … Bock hast, dich mit Gesetzen und Co. zu beschäftigen.
Eine Ausbildung im Ordnungsamt kommt eher nicht für dich in Frage, wenn du …
  1. … am liebsten den ganzen Tag im Büro verbringen möchtest.
  2. … keine Lust hast, regelmäßig mit fremden Menschen zu tun zu haben.
  3. … Konfliktsituationen am liebsten meidest.

Kann man beim Ordnungsamt arbeiten ohne Ausbildung? (Quereinsteiger)

Ja, es ist möglich, auch ohne Ausbildung beim Ordnungsamt zu arbeiten – also als Quereinsteiger. Die Ordnungsämter bieten Umschulungen und Einarbeitungsprogramme an. Hier kann eine bereits abgeschlossene Ausbildung aber von Vorteil sein, denn oft werden Menschen eingestellt, die bereits Erfahrung aus einem ähnlichen Bereich mitbringen.

Wichtig: Die Anforderungen variieren je nach Kommune und Bundesland.

Ordnungsamt Ausbildung: Wie hoch ist das Gehalt?

Wie viel du in deiner Ordnungsamt-Ausbildung verdienst, richtet sich nach dem genauen Ausbildungsberuf. In der Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten beim Ordnungsamt verdienst du zum Beispiel seit März 2024 zwischen 1.218 Euro brutto monatlich im ersten Ausbildungsjahr und 1.314 Euro im dritten Ausbildungsjahr. 

Ausbildungsgehälter nach Berufen

  • Verwaltungsfachangestellte/r: 1.218–1.314 Euro
  • Verwaltungswirt/in: 1.349 Euro
  • Verkehrsüberwacher/in: keine Ausbildungsvergütung
  • Fachkraft für Schutz und Sicherheit: 800–1.314 Euro
  • Duales Studium Verwaltung: 1.320–1.421 Euro

Wie hoch ist das Gehalt beim Ordnungsamt nach der Ausbildung?

Arbeitest du beim Ordnungsamt, wirst du nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt. Schließlich ist das Ordnungsamt eine städtische Einrichtung. Im Tarifvertrag, der TVöD abgekürzt wird, ist genau festgelegt, wer wie viel verdient. 

  • Als Verwaltungsfachangestellter beim Ordnungsamt verdienst du als Einstiegsgehalt direkt nach der Ausbildung aktuell 2.929 Euro brutto im Monat. Das ist das Gehalt in der Entgeltgruppe 5. Das gilt für alle Mitarbeiter mit einer abgeschlossenen dreijährigen Ausbildung, also auch für Fachkräfte für Schutz und Sicherheit. Mit rund 15 Jahren Berufserfahrung kann dein Gehalt auf bis zu 4.700 Euro brutto steigen.  
  • Als Verkehrsüberwacher ohne besondere Qualifikation startest du in Entgeltgruppe E 3. Hier liegt das Gehalt zu Beginn bei 2.763 Euro. Aber auch in dem Beruf kannst du in höhere Entgeltgruppen aufsteigen und dein Gehalt mit mehr Erfahrung und Verantwortung auf 3.708 Euro steigern.  
  • Verwaltungsfachwirte, die ein Bachelor-Studium Verwaltung abgeschlossen haben, verdienen bereits im Berufseinstieg 3.567 Euro brutto im Monat (E 9). Langfristig sind bis zu 6.500 Euro möglich.

Quelle: Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Kommunen TVöD VKA, gültig ab März 2024

Info: Die Zahlen gelten nur für angestellte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Eine verbeamtete Verwaltungswirtin bekommt zum Beispiel in NRW direkt nach der Ausbildung knapp 2.670 Euro brutto, ein Verwaltungsbeamter im gehobenen Dienst erhält 2.953 Euro brutto.

Denk dran: Beamtinnen und Beamte haben ein besonderes Arbeitsverhältnis und ihnen bleibt deshalb deutlich mehr brutto vom netto.

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Wie sind meine Karrierechancen beim Ordnungsamt?

Im Ordnungsamt hast du viele Karriereoptionen. Mit wachsender Berufserfahrung kannst du mehr Verantwortung übernehmen und so auch mehr Geld verdienen. Ob Verkehrsüberwachung, Bußgeldstelle oder Gewerbeamt: Die Aufgaben sind vielfältig und du kannst auch innerhalb der Stadt die Stelle wechseln, wenn dich ein anderer Bereich mehr interessiert.

Warum sollte ich meine Karriere beim Ordnungsamt starten? 3 Gründe

  1. Die Stadt ist ein super sicherer Arbeitgeber. Du kannst dich darauf verlassen, dass du nach der Ausbildung übernommen wirst und dein Gehalt regelmäßig steigt.
  2. Viel Bürgerkontakt: Du lernst quasi jeden Tag neue Menschen kennen und wächst an den Herausforderungen.
  3. Du ziehst in eine andere Stadt oder möchtest dich beruflich umorientieren: Mit einer Ordnungsamts-Ausbildung findest du leicht einen Job, denn deine Expertise wird überall gesucht und ist gefragt.

Ordnungsamt Bewerbung: Worauf muss ich achten?

Deine Bewerbung für eine Ausbildung beim Ordnungsamt besteht ganz klassisch aus Anschreiben, Lebenslauf und den Anhängen. Vollständigkeit und Fehlerlosigkeit deiner Unterlagen sollten selbstverständlich sein.

Achte darauf, dass du im Anschreiben auf die geforderten Soft Skills eingehst. Dazu gehören meistens Dinge wie gute Kommunikationsfähigkeiten oder Durchsetzungsvermögen. Hast du bereits praktische Erfahrung gesammelt, beispielsweise im Rahmen eines Praktikums, solltest du das unbedingt im Anschreiben erwähnen und ausführen, was du genau gemacht und gelernt hast.

In unserem Ratgeber findest du viele weitere Tipps zu Anschreiben, Lebenslauf, Vorstellungsgespräch und Co.

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