Operationstechnische/r Assistent/in Berufsbild
Du möchtest aktiv dazu beitragen, Menschenleben zu retten? Als Operationstechnische/r Assistent/in (OTA) ist genau das dein Alltag! Du bist nicht nur bei Operationen dabei, sondern spielst eine zentrale Rolle im gesamten Prozess – vor, während und nach dem Eingriff.
Auf dieser Seite erfährst du alles, was du über die Ausbildung und den Beruf des OTAs wissen musst: Was du verdienst (inkl. Gehaltstabellen), welche Voraussetzungen du mitbringen solltest, wie die Ausbildung abläuft und wie deine Karrierechancen aussehen.
Freie Ausbildungsplätze als Operationstechnische/r Assistent/in in deiner Nähe
Alle Ausbildungsplätze entdecken ->
Operationstechnische/r Assistent/in hast du noch nie gehört, dafür aber die Bezeichnungen OP-Schwester oder OP-Assistent? Das liegt daran, dass diese Begriffe oft umgangssprachlich für OTAs benutzt werden. In der Regel bezeichnen sie dieselbe Tätigkeit – die offizielle Bezeichnung für den Ausbildungsberuf ist aber Operationstechnische/r Assistent/in.
Ein Operationstechnischer Assistent (Abkürzung: OTA) ist eine speziell ausgebildete Fachkraft im Gesundheitswesen, die eng mit Ärzten und dem Pflegepersonal zusammenarbeitet. OTAs sorgen dafür, dass der gesamte Operationsablauf reibungslos funktioniert. Das beginnt mit der Vorbereitung des Operationssaals, der Betreuung der Patienten vor der OP und endet nach der Operation, wenn alle Instrumente gereinigt und die Patienten sicher in den Aufwachraum gebracht wurden.
OP-Assistenten arbeiten meist in Krankenhäusern oder großen Kliniken, zunehmend auch in ambulanten Operationszentren.
Seit 2022 ist die Ausbildung zum OTA bundesweit geregelt. Das bedeutet, dass die Inhalte und Prüfungen deutschlandweit einheitlich sind.
Warum sollte ich OTA werden?
Der Beruf des Operationstechnischen Assistenten bzw. der Operationstechnischen Assistentin ist ideal für dich, wenn du ein ausgeprägtes Interesse an Medizin hast, gerne im Team arbeitest und Verantwortung übernehmen möchtest.
Du wirst Teil eines eingespielten Teams, das jeden Tag aufs Neue Menschenleben rettet. Dazu kommt noch, dass OTAs sehr gefragt sind – durch den Fachkräftemangel in der OP-Pflege hast du beste Chancen auf einen sicheren Job mit guter Bezahlung.
- Vielseitigkeit: Du wirst in verschiedenen medizinischen Fachbereichen eingesetzt – von der Allgemeinchirurgie über die Unfallchirurgie bis hin zu speziellen Bereichen wie der Herzchirurgie.
- Verantwortung: Als OTA trägst du eine enorme Verantwortung, da du dafür sorgst, dass jede Operation unter sterilen Bedingungen und mit den richtigen Instrumenten durchgeführt wird.
- Zukunftssicherheit: Der Gesundheitssektor wächst, und qualifiziertes OP-Personal wird immer gebraucht. Mit einer Ausbildung als OTA hast du also hervorragende Berufsperspektiven.
Der Alltag als Operationstechnischer Assistent ist alles andere als langweilig. Als OTA bist du in jeder Phase einer Operation beteiligt:
- Vor der Operation: Du bereitest den OP-Saal vor, legst sterile Materialien bereit, überprüfst die technischen Geräte und begrüßt den Patienten. Dein Einfühlungsvermögen ist gefragt, wenn du dem Patienten die Angst vor dem Eingriff nimmst und ihm erklärst, was auf ihn zukommt.
- Während der Operation: Hier musst du jederzeit hochkonzentriert sein. Du assistierst dem Chirurgen, reichst ihm die benötigten Instrumente und sorgst dafür, dass der Eingriff reibungslos abläuft. Dabei behältst du den Überblick über die Vitalzeichen des Patienten und kannst schnell reagieren, wenn es zu Komplikationen kommt.
- Nach der Operation: Sobald die OP vorbei ist, kümmerst du dich um die Nachbereitung. Du reinigst die verwendeten Instrumente, desinfizierst den OP-Saal und dokumentierst den gesamten Ablauf der Operation.
- Vorbereitung des Operationssaals: Desinfizieren der Arbeitsflächen und Bereitstellung der Instrumente
- Überprüfung der medizinischen Geräte auf Funktionsfähigkeit
- Patientenaufklärung und Vorbereitung auf den Eingriff
- Begleitung des Patienten in den OP-Saal und Positionierung auf dem OP-Tisch
- Abdeckung der sterilen OP-Bereiche
- Assistenz während der Operation: Anreichen von Instrumenten, Bedienung von Geräten (z. B. Beatmungsgeräte)
- Überwachung der Vitalfunktionen (Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung)
- Dokumentation der OP-Abläufe
- Sterilisation und Pflege der medizinischen Instrumente nach dem Eingriff
- Unterstützung des Teams bei Notfällen und bei der Erstversorgung postoperativer Patienten
Bei der Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten bzw. zur Operationstechnischen Assistentin handelt es sich um eine duale Ausbildung. Das heißt, sie besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil.
Wie läuft die Ausbildung zum OTA ab?
Der theoretische Teil der OTA-Ausbildung umfasst etwa 1.600 Unterrichtsstunden, der praktische Teil rund 3.000 Stunden in verschiedenen medizinischen Abteilungen.
Die Theorie wird dir in speziellen Berufsschulen vermittelt. Hier lernst du alles über Anatomie, Physiologie, Hygiene, OP-Techniken und medizinische Geräte. Der Praxisanteil findet in Krankenhäusern oder Kliniken statt, wo du direkt in den OP-Alltag integriert wirst.
Während der praktischen Ausbildung wirst du in verschiedenen chirurgischen Bereichen arbeiten, darunter:
- Allgemeinchirurgie: Hier wirst du in den Alltag der Chirurgen und OP-Teams eingeführt und lernst, wie du während Standardoperationen assistierst.
- Anästhesie und Intensivstation: Du lernst den Umgang mit Anästhesiegeräten und überwachst die Patienten während der OP.
- Orthopädie und Neurochirurgie: In diesen Spezialbereichen erlernst du die Anforderungen an komplexe Eingriffe wie Gelenkoperationen oder Eingriffe am Nervensystem.
Wie lange dauert die Ausbildung zum OTA?
Die Ausbildung zum OTA dauert in der Regel drei Jahre.
Kann man die Ausbildung zum OTA verkürzen?
Ja! Wenn du bereits eine medizinische Ausbildung abgeschlossen hast oder einschlägige Berufserfahrung vorweisen kannst, ist eine Verkürzung der Ausbildungszeit möglich. Dies muss jedoch individuell geprüft und mit der Ausbildungsstätte abgestimmt werden.
Um die Ausbildung zum OP-Assistenten zu beginnen, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
- Schulische Voraussetzungen: Ein mittlerer Schulabschluss (z. B. Realschulabschluss) oder Hauptschulabschluss + abgeschlossene Berufsausbildung.
- Gesundheitliche Eignung: Du musst körperlich und psychisch belastbar sein, da der Beruf oft mit langen Stehzeiten und stressigen Situationen verbunden ist.
- Praktische Erfahrung: Ein Vorpraktikum im medizinischen Bereich ist von Vorteil und wird von vielen Schulen als Zugangsvoraussetzung gefordert.
- Soft Skills: Du solltest verantwortungsbewusst, belastbar und teamfähig sein. Einfühlungsvermögen gegenüber den Patienten und ein hohes Maß an Konzentrationsfähigkeit sind ebenfalls wichtig.
Nach der Ausbildung hast du zahlreiche Möglichkeiten, dich weiterzubilden und deine Karriere voranzutreiben. Hier einige Optionen:
- Weiterbildung zur Fachkraft für den Operationsdienst: Mit dieser Weiterbildung kannst du dich auf spezielle OP-Techniken oder bestimmte chirurgische Disziplinen spezialisieren.
- Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen: Diese Weiterbildung qualifiziert dich für Führungspositionen in Krankenhäusern oder Kliniken.
- Studium im Bereich Gesundheitsmanagement: Wer weiter aufsteigen möchte, kann ein Studium im Bereich Gesundheitsmanagement oder Pflegewissenschaften anstreben.
- Fortbildung in Hygienemanagement: Aufgrund der hohen Hygieneanforderungen im OP-Bereich gibt es zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, um dich auf diesem Gebiet zu spezialisieren.
Wenn du dich für eine Ausbildung als OP-Schwester bzw. OP-Assistent interessierst, solltest du eine vollständige Bewerbung einreichen, die aus folgenden Bestandteilen besteht:
- Anschreiben: Erkläre deine Motivation, warum du OTA werden möchtest. Erwähne hier auch deine Stärken, die für den Beruf wichtig sind (z. B. Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit).
- Lebenslauf: Liste deine bisherigen schulischen und praktischen Erfahrungen auf.
- Zeugnisse: Füge dein Abschlusszeugnis und ggf. Nachweise über Praktika bei.
Welche Besonderheiten gibt es bei der Bewerbung zum OTA?
Die Bewerbung für die OTA-Ausbildung unterscheidet sich in einigen Punkten von anderen Ausbildungsberufen. Da der Beruf des Operationstechnischen Assistenten viel Verantwortung und eine hohe Belastbarkeit erfordert, solltest du in deiner Bewerbung besonders auf deine Stärken und Qualifikationen eingehen.
- Anschreiben: In deinem Anschreiben solltest du klar machen, warum du dich für diesen Beruf entschieden hast. Erkläre, warum dich der medizinische Bereich interessiert und welche persönlichen Eigenschaften (z. B. Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit) dich für die Ausbildung qualifizieren. Erwähne auch, falls du bereits ein Praktikum im medizinischen Bereich absolviert hast.
- Lebenslauf: Dein Lebenslauf sollte lückenlos sein und deine schulische Laufbahn, Praktika und eventuelle Nebenjobs enthalten. Auch Hobbys oder außerberufliche Tätigkeiten, die auf deine Belastbarkeit oder Teamfähigkeit hinweisen, sind hier wertvoll.
- Zeugnisse und Nachweise: Füge aktuelle Schulzeugnisse bei und ggf. Praktikumsnachweise, wenn du bereits in Krankenhäusern oder anderen medizinischen Einrichtungen gearbeitet hast.
- Gesundheitliche Eignung: Viele Ausbildungsstätten verlangen einen Nachweis über deine gesundheitliche Eignung. Dies kannst du oft durch eine ärztliche Untersuchung bescheinigen lassen.
- Vorstellungsgespräch: Wenn du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, solltest du dich auf Fragen zu deiner Motivation und deinem Durchhaltevermögen einstellen. Der Beruf des OTA ist körperlich und psychisch anspruchsvoll, daher ist es wichtig, im Gespräch zu zeigen, dass du diesen Anforderungen gewachsen bist.
Du solltest Operationstechnische/r Assistent/in werden, wenn …
- du die Arbeit im Krankenhaus interessant findest.
- es dir Freude bereitet, Menschen zu helfen.
- Konzentrationsfähigkeit eine besondere Stärke von dir ist.
Du solltest auf keinen Fall Operationstechnische/r Assistent/in werden, wenn …
- du kein Blut sehen kannst.
- langes Stehen für dich ein großes Problem darstellt.
- der Umgang mit Patienten bei dir Unbehagen auslöst.
Dann schau dir unser FAQ mit den meistgestellten Fragen an.
Zu den FAQ ->