ODER
1895 wurden erstmals Röntgenstrahlen beobachtet – für die Medizin eine schier unbezahlbare Entdeckung. Nicht nur Blicke in den Körper sind seitdem ohne jedes Skalpell möglich, auch die Krebstherapie hat sie einen großen Schritt vorangebracht. Doch die Geräte allein wären nichts wert, wenn es nicht auch Menschen gäbe, die diese perfekt bedienen können. Sicher wurde auch von dir schon eine Röntgenaufnahme gemacht und bist dabei das erste Mal auf einen Medizinischen Technologen für Radiologie (MTR) getroffen.
Info: Die vier technischen Ausbildungen in der Medizin wurden modernisiert. Seit dem 1. Januar 2023 heißt dieser Beruf nicht mehr Medizinisch-technischer Radiologieassistent (MTRA), sondern Medizinischer Technologe für Radiologie (MTR).
Weitere Neuerungen ab 2023:
Die dreijährige Ausbildung zum Medizinischen Technologen für Radiologie – früher Medizinisch-technischer Assistent für Radiologie (MTRA) genannt – findet in einer Berufsfachschule statt. Hier lernst du die Wunderwerke der Medizintechnik kennen und erfährst nicht nur, wie sie fachmännisch bedient werden, sondern auch, was im inneren der Geräte passiert, sobald du die richtigen Knöpfe drückst. Doch zum Beruf des Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten gehört noch weit mehr, als nur das Verständnis der komplizierten Geräte. Denn du bist es, der ängstliche Patienten beruhigt, Fragen beantwortet und für die Sicherheit verantwortlich ist. Zudem sind viele Patienten schwer verletzt oder erkrankt, so bist du beispielsweise auch für die Umsetzung einer Strahlentherapie bei Krebserkrankungen im Einsatz. Hier ist natürlich sehr viel Einfühlungsvermögen gefragt – und da sich Einfühlungsvermögen schlecht als Schulfach unterrichten lässt, absolvierst du während deiner Ausbildung zum MTR in medizinischen Einrichtungen mehrere Praxiseinsätze.
Bei diesen Praxiseinsätzen triffst du nun erstmals auf Patienten, bist dabei, wenn sie auf die Untersuchung vorbereitet werden, hilfst beim Anziehen der Schutzkleidung und Ausrichten der Geräte. Dabei wirst du natürlich von einem erfahrenen MTR betreut, bei dem du dir so allerhand abgucken kannst. Dein Einsatz endet übrigens nicht nach der Erstellung der Aufnahmen, denn im Anschluss müssen die Ergebnisse ausgewertet und schriftlich festgehalten werden. Dies geschieht mit spezieller Software, dessen Bedienung du ebenfalls in deiner Ausbildung zum MTR lernst. Die Auswertung der Bilder vollführt in der Regel der Arzt, was du allerdings übernimmst, ist die erste Prüfung der Aufnahmen auf Fehler oder Schatten.
Doch kommst du nicht nur bei Kernspin, Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen zum Einsatz, so zählt auch die Strahlentherapie und Nuklearmedizin zu den Einsatzbereichen als MTR. Eine Strahlentherapie dient der Bekämpfung von Krebserkrankungen. Mittels radioaktiver Strahlen wird der Tumor zerstört, die Kunst liegt entsprechend dabei, die gesunden umliegenden Bereiche nicht anzugreifen und zu beschädigen. Du justierst also nach Anweisung des Arztes millimetergenau die Geräte und legst die Bestrahlungsdauer fest. Während der Behandlung beobachtest du den Patienten, so dass du bei Auffälligkeiten den Arzt zur Hilfe rufen kannst.
Bei einer Nuklearmedizinische Untersuchung, wird der Körper mit Substanzen versetzt und mittels Spezialkameras untersucht. Du bist nicht nur beim Verlauf der Untersuchung maßgeblich beteiligt, sondern dokumentierst die Ergebnisse und den Heilungsverlauf mit Hilfe medizinischer Bildarchivierungsprogramme.
Mitbringen solltest du den mittleren Schulabschluss. Ebenso wichtig für deine Ausbildung zum Medizinischen Technologen für Radiologie ist aber auch großes Interesse an der Medizin, denn natürlich benötigst du allerhand medizinisches Fachvokabular, um im Beruf des MTR bestehen zu können. Auch wenn die Geräte nur mit Strahlen oder Magnetwellen einen Blick in den menschlichen Körper ermöglichen, solltest du trotzdem auch Blut und Nadeln sehen können. Zum einen, weil gerade MRT-Untersuchungen häufig durch Kontrastmittel unterstützt werden, welches du in den Körper spritzt. Zum anderen, weil du oftmals schwere Verletzungen zu sehen bekommst, deren Anblick dich nicht erschrecken sollte.
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