Ausbildung Medizinische/r Fachangestellte/r: Berufsbild & Infos

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtarbeit
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Medizinische/r Fachangestellte/r (MFA) Berufsbild

Husten, Schnupfen, Kopfweh – kennt jeder. Als Medizinische Fachangestellte bist du das Herzstück jeder Arztpraxis. Du begrüßt Patient mit einem Lächeln, assistierst bei Untersuchungen und sorgst dafür, dass alles reibungslos läuft. Abwechslungsreiche Aufgaben und der Kontakt zu Menschen machen diesen Beruf spannend und herausfordernd – hier wird dir garantiert nicht langweilig.

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Was macht eine Medizinische Fachangestellte?

Medizinische Fachangestellte, kurz MFA, empfangen Patienten und erfassen ihre Daten. Sie bereiten Behandlungsräume vor und stellen sicher, dass alle Hygienevorschriften eingehalten werden. Bei Behandlungen assistieren sie dem Arzt bzw. der Ärztin und nehmen Blut ab, legen Verbände an und verabreichen Medikamente. Nach der Behandlung informieren sie Patienten über den weiteren Ablauf und beraten sie zu Vorsorgemöglichkeiten. Darüber hinaus führen MFAs Laborarbeiten durch und erledigen organisatorische Aufgaben wie Terminplanung, Abrechnung und das Erstellen von Arztbriefen.

Aufgaben einer MFA:

  • Patientendaten aufnehmen
  • Instrumente und Arzneimittel vor Behandlungen bereitlegen 
  • Ärzten bei Behandlungen assistieren
  • Blut abnehmen
  • Verbände anlegen
  • Medikamente und Injektionen verabreichen
  • Patienten über Behandlungsabläufe informieren
  • Proben im Labor untersuchen
  • Termine machen
  • Abrechnungen erstellen

MFA hieß früher Arzthelferin

Der Beruf Arzthelferin wurde 2006 zur medizinischen Fachangestellten umbenannt. Vor allem liegt es daran, dass Arzthelfer eine offizielle dreijährige Ausbildung ist – Helfer-Ausbildungen dauern aber in der Regel nur maximal ein Jahr.

Wo arbeiten Medizinische Fachangestellte?

Du findest vorrangig in Arztpraxen aller Fachgebiete einen Job. Darüber hinaus kannst du in Krankenhäusern, Kliniken, wie zum Beispiel Fach- oder Hochschulkliniken, und Rehabilitationszentren arbeiten. Auch Gesundheitsämter sind für Medizinische Fachangestellte denkbar. Als MFA kannst du auch bei Krankenkassen arbeiten – da übernimmst du dann aber nur Büroarbeit.

Deine Einsatzorte auf einen Blick

  • Arztpraxen
  • Krankenhäuser
  • Rehabilitationszentren
  • Gesundheitsämter
  • Krankenkassen

Was sind die Arbeitszeiten einer MFA?

Als rechte Hand von Ärzten müssen Medizinische Fachangestellte sehr flexibel sein, was ihre Arbeitszeiten angeht – denn sie arbeiten im Schichtdienst. So kommt es häufiger vor, dass man nachts und am Wochenende zur Arbeit fahren muss. Darüber hinaus müssen MFA in Arztpraxen, Kliniken und Krankenhäusern Bereitschaftsdienst leisten. Die regelmäßige Arbeitszeit beträgt im Schnitt 38,5 Stunden wöchentlich.

Was muss ich für ein Typ sein, um Medizinische Fachangestellte zu werden?

  • Helfer: Ob dem Arzt bei einer Behandlung oder den Patienten beim Verständnis von Behandlungsabläufen – dein Job ist es, Menschen mit Freude zu helfen! 
  • Menschenkenner: Als MFA bist du die erste Bezugsperson für Patienten – daher wird eine Menge Empathie sowie guter Umgang gefordert. 
  • Organisationstalent: Termine vereinbaren, Proben ins Labor schicken, Behandlungsräume vorbereiten und Überweisungen schreiben – als Arzthelferin weißt du dich zu organisieren und hast immer alles im Blick!

Warum sollte man Medizinische Fachangestellte werden?

Beim Arzt eine Ausbildung zu machen, hat einen entscheidenden Vorteil: Als Medizinische Fachangestellte ist man in einem der fundamentalsten medizinischen Berufe tätig und die wichtigste Mitarbeiterin von Ärzten – und somit unverzichtbar im Gesundheitswesen. Somit hat man als MFA sehr gute Chancen, nach einer abgeschlossenen Ausbildung einen Arbeitsplatz zu finden.

MFA-Ausbildung: So läuft sie ab!

Die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten findet dual statt und dauert drei Jahre. Das bedeutet, dass man in den drei Jahren abwechselnd die Berufsschule und den Betrieb besucht. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blöcken statt. Dort werden den Auszubildenden alle theoretischen Grundlagen vermittelt, die sie für ihren Job als Medizinische Fachangestellte benötigen – von hygienischen Standards bei der Behandlung bis zur korrekten Anwendung von Erste-Hilfe-Maßnahmen für den Fall der Fälle. Die restliche Zeit verbringen Azubis im Ausbildungsbetrieb, wo sie das theoretisch Erlernte praktisch umsetzen können. 

Übrigens: Du hast auch die Möglichkeit die Ausbildung zur MFA zu verkürzen. Dafür musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen, z. B. solltest du gute schulische Leistungen erbringen. Informier dich dazu aber am besten bei deinem Ausbildungsbetrieb. 

Was lernt eine Medizinische Fachangestellte während der Ausbildung?

In der Berufsschule eignen sich Medizinische Fachangestellte theoretisches Wissen zu verschiedenen medizinischen Themen an. Lernfelder wie die Prävention von Notfallsituationen, die Warenbeschaffung oder unterschiedliche Krankheitsbilder dienen als Grundlage für ihre praktische Arbeit. 

Folgendes lernst du in der Berufsschule:

  • Empfang, Datenerfassung und Betreuung von Patienten
  • Organisation von Hygienemaßnahmen und Infektionsschutz 
  • Assistenz bei Diagnostik und Therapie, z.B. für Bewegungs- und Verdauungserkrankungen
  • Erkennung von Notfallsituationen und Einleitung von Sofortmaßnahmen 
  • Beschaffung von Waren beschaffen und Verwaltung des Praxisinventars
  • Optimierung von Praxisabläufen und Organisation im Team 
  • Unterstützung bei kleinen chirurgischen Eingriffen und Wundversorgung
  • Analyse von Laborwerte und Gesundheitsberatung zur Prävention

Der praktische Teil der Ausbildung beim Arzt findet in der Praxis statt. Als künftige Medizinische Fachangestellte sind Azubis für die Organisation und den reibungslosen Ablauf von Behandlungen verantwortlich – am Anfang natürlich noch unter Aufsicht und Anweisung von erfahrenen Kollegen. 

Am Schalter nehmen MFAs Kunden in Empfang, erstellen Abrechnungen und schreiben Überweisungen. Neben den Aufgaben in der Verwaltung nehmen sie auf Anweisung des Arztes Blut ab, legen Verbände an, führen Infusionen durch und messen den Blutdruck. Mit der Zeit arbeiten Azubis immer selbstständiger, bis sie mit genügend Erfahrung Aufgaben eigenverantwortlich durchführen können.

Ist die Ausbildung zur MFA schwer?

Wie schwierig die Ausbildung zur MFA ist, lässt sich so pauschal nicht sagen. Als angehende MFA wirst du viel auswendig lernen müssen – da sind auch einige Fachbegriffe bei. Wenn du aber Interesse an medizinischen Themen hast, motiviert bist und fleißig lernst, dann wirst du die Ausbildung gut meistern!

Welche Voraussetzungen muss man für die Ausbildung zur MFA erfüllen?

Die besten Chancen auf eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten hast du mit einem mittleren Schulabschluss. Außerdem brauchst du einen Nachweis über die gesundheitliche Eignung. Dieser muss durch ein ärztliches Attest vorgelegt werden. 

Relevante Schulfächer

  • Biologie: Azubis benötigen biologische Kenntnisse, um medizinische Zusammenhänge im Berufsalltag zu verstehen und bei Behandlungen und Untersuchungen assistieren zu können.
  • Chemie: Angehende Arzthelferinnen arbeiten häufiger im Labor, weswegen ein gutes Vorwissen in Chemie benötigt wird.
  • Mathematik: Müssen Quartalsabrechnungen durchgeführt werden, sind mathematische Grundkenntnisse für diese Tätigkeit von Vorteil.
  • Deutsch: Auszubildende sollten die deutsche Sprache in Wort und Schrift sicher beherrschen. Schließlich stehen sie täglich im Kontakt mit Patienten und erledigen den Schriftverkehr.

Persönliche Eigenschaften einer MFA

  • Einfühlungsvermögen: Der Umgang mit Patienten erfordert viel Empathie und Verständnis, besonders in stressigen oder belastenden Situationen.
  • Zuverlässigkeit: Im Praxisalltag ist Verlässlichkeit entscheidend, da du oft sensible Daten verwaltest und wichtige Aufgaben übernimmst.
  • Kommunikationsfähigkeit: Eine klare und freundliche Kommunikation hilft dabei, sowohl mit Patienten als auch mit Kollegen gut zusammenzuarbeiten.
  • Organisationstalent: Um Praxisabläufe reibungslos zu gestalten, ist eine gute Organisation wichtig.
  • Belastbarkeit: Der Alltag in einer Praxis kann hektisch sein, daher solltest du auch in stressigen Momenten ruhig und konzentriert bleiben.
  • Sorgfalt und Genauigkeit: Ob bei der Erfassung von Patientendaten oder der Vorbereitung von Behandlungsräumen – Präzision ist unerlässlich.
  • Interesse an Medizin und Gesundheit: Begeisterung für medizinische Themen und die Bereitschaft, dazuzulernen, sind eine gute Grundlage für diesen Beruf.
MFA misst den Blutdruck eines Patienten.

Bewerbung MFA: Wie bewirbt man sich für eine Ausbildung?

Bei der Bewerbung für eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten ist es wichtig, ein überzeugendes Anschreiben und einen gut strukturierten Lebenslauf einzureichen. Hebe dabei besonders Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen, Organisationstalent und Interesse an Medizin und Gesundheit hervor. Achte darauf, dass deine Bewerbungsunterlagen fehlerfrei sind und dich authentisch präsentieren. Für ausführlichere Tipps schau mal in unserem Bewerbungsratgeber vorbei. 

Was verschafft mir einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern?

Klar im Vorteil bist du mit sehr guten Noten in den Schulfächern Bio, Chemie, Mathe und Deutsch – denn viele Arbeitgeber verlangen gezielt danach in ihrer Stellenausschreibung. Hast du bereits ein Praktikum bei einem Arzt oder eine ehrenamtliche Tätigkeit im medizinischen Bereich gemacht, solltest du das auch unbedingt in deinem Bewerbungsschreiben erwähnen. Hast du schon mal einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht? Dann leg die Bescheinigung auch unbedingt mit in deine Bewerbung!

Bewerbungsschreiben Medizinische Fachangestellte

Eine Bewerbungsschreiben formulieren kann eine ganz schöne Herausforderung sein. Wir helfen dir dabei, indem wir ein Muster-Anschreiben für dich formuliert haben. Orientiere dich gerne daran, aber achte darauf, das Anschreiben auf dich und deine Situation anzupassen!

Bewerbungsschreiben für die MFA-Ausbildung (Word)
Lade dir unser Muster-Anschreiben für die Ausbildung zur MFA als Word-Datei herunter!
Bewerbungsschreiben für die MFA-Ausbildung (pdf)
Lade dir unser Muster-Anschreiben für die Ausbildung zur MFA als pdf-Datei herunter!

Was soll ich beim Vorstellungsgespräch anziehen?

Für das Bewerbungsgespräch eignet sich ein Outfit im Business-Casual-Stil.

Welche Fort- und Weiterbildungen gibt es für MFA?

  • Fachwirt für ambulante medizinische Versorgung: Fachwirte für ambulante medizinische Versorgung übernehmen neben der Teamführung und Praxisorganisation die Personalplanung. Darüber hinaus überwachen sie die Einhaltung von Maßnahmen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.
  • Betriebswirt für Management im Gesundheitswesen: Der Betriebswirt für Management im Gesundheitswesen fungiert als Schnittstelle zwischen Geschäftsführung und medizinischer Leitung. Er entwickelt zum Beispiel Unternehmensziele und erarbeitet Finanzierungspläne für Investitionsvorhaben.
  • Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen: Im Rahmen einer nachhaltigen Unternehmensführung entwickelt man als Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen Strategien und setzt diese um. Zur Erreichung von Qualitätszielen werden Aufgaben im Qualitätsmanagement übernommen.

Was kann man als MFA studieren?

Mit der Hochschulzugangsberechtigung hat man nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten die Möglichkeit, studieren zu gehen. Denkbar sind Studiengänge wie Humanmedizin, Gesundheitsmanagement oder Pharmazie. Mit einem Abschluss in Gesundheitsmanagement kann man beispielsweise Betriebsabläufe steuern sowie Maßnahmen und Angebote zur Qualitätsoptimierung entwickeln.

Kann man als MFA ohne Abi studieren?

Ja! Mit einer abgeschlossenen Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten und einigen Jahren Berufserfahrung kannst du auch ohne Abitur studieren gehen. Du erhältst dann nämlich eine fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung – damit kannst du z. B. auch Medizin studieren.

Wie sind die Zukunftsaussichten als Medizinische Fachangestellte?

Ob Hausarzt, Augenarzt, Orthopäde oder Krankenhäuser und Kliniken unterschiedlichster Fachrichtungen: In Deutschland gibt es sehr viele medizinische Einrichtungen, die die Arbeit von Medizinischen Fachangestellten benötigen. Mit der Menge an potenziellen Arbeitgebern hast du auf dem Arbeitsmarkt also sehr gute Chancen.

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