Maschinen- und Anlagenführer/in Ausbildung & Beruf

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
2 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst
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Maschinen- und Anlagenführer/in Berufsbild

In vielen Fabriken und Produktionshallen übernehmen riesige Maschinen die Arbeit – doch diese Maschinen müssen programmiert, überwacht und gewartet werden. Genau das ist die Aufgabe von Maschinen- und Anlagenführern. Sie sorgen dafür, dass alles reibungslos läuft – ob in der Automobilproduktion, der Lebensmittelherstellung oder der Druckindustrie.

Hier erfährst du alles über den Beruf und die Ausbildung. Angefangen vom Ablauf über die Voraussetzungen und Inhalte bis hin zu den Gehalts- und Karriereaussichten.

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Was macht ein Maschinen- und Anlagenführer?

Maschinen- und Anlagenführer sorgen dafür, dass große Maschinen in Fabriken einwandfrei arbeiten. Sie stellen Produktionsanlagen ein, überwachen den Materialfluss und kontrollieren die Qualität der hergestellten Produkte. Dazu gehören auch Wartungsarbeiten wie das Austauschen von Verschleißteilen oder das Überprüfen von Steuerungssystemen.

Wichtig: Die genauen Tätigkeiten hängen von der gewählten Fachrichtung ab. In der Metall- und Elektroindustrie sehen die Aufgaben etwas anders aus als in der Textil- oder Lebensmittelindustrie.

3 typische Aufgaben von Maschinen- und Anlagenführern

  • Maschinen einrichten: Bevor eine Produktion startet, müssen Maschinen genau eingestellt werden. Das bedeutet, dass sie passend zum Produkt programmiert, mit den richtigen Materialien bestückt und überprüft werden.    
  • Ablauf überwachen: Während die Maschinen arbeiten, prüft der Maschinen- und Anlagenführer, ob alles reibungslos läuft. Er kontrolliert, ob die Produkte richtig verarbeitet werden und ob alle Teile einwandfrei funktionieren. Falls es Probleme gibt, greift er ein und behebt Störungen.    
  • Maschinen warten & reparieren: Damit die Maschinen lange halten, müssen sie regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Dazu gehört zum Beispiel das Austauschen von Verschleißteilen oder das Schmieren von beweglichen Bauteilen. Kleinere Reparaturen gehören ebenfalls zum Job.

Wo arbeiten Maschinen- und Anlagenführerinnen?

Maschinen- und Anlagenführerinnen arbeiten in Industriebetrieben, wo große Maschinen zur Herstellung von Produkten eingesetzt werden. Typische Arbeitsbereiche sind die Metall- und Kunststoffindustrie, die Textilproduktion, die Lebensmittelherstellung sowie die Druck- und Verpackungsbranche. 

Je nach Schwerpunkt bedienen sie unterschiedliche Maschinen, z. B. für das Schneiden, Pressen, Bedrucken oder Verpacken von Materialien.

Wie läuft die Ausbildung zur Maschinen- und Anlagenführerin ab?

Die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer dauert zwei Jahre und läuft dual ab. Du besuchst also Ausbildungsbetrieb und Berufsschule im Wechsel.

Im Betrieb lernst du:

  • Maschinen einrichten, bedienen und warten
  • Störungen erkennen und beheben
  • Qualität der Produkte prüfen

In der Berufsschule lernst du:

  • Technische Grundlagen (z. B. Steuerung von Maschinen)
  • Werkstoffkunde (z. B. Metall, Kunststoff)
  • Sicherheit und Umweltschutz

Nach zwei Jahren legst du dann die IHK-Abschlussprüfung ab. Hast du diese bestanden, bist du Maschinen- und Anlagenführer bzw. Maschinen und Anlagenführerin.

Welche Schwerpunkte gibt es in der Maschinen- und Anlagenführung?

Je nach Unternehmen und Branche kannst du dich in deiner Ausbildung auf verschiedene Bereiche spezialisieren. Insgesamt kannst du die Ausbildung in fünf verschiedenen Fachrichtungen machen:

  • Metall- und Kunststofftechnik: Du arbeitest mit Maschinen, die Metall- oder Kunststoffteile formen, schneiden oder bearbeiten, z. B. in der Automobil- oder Maschinenbauindustrie.  
  • Textiltechnik: Hier stellst du mit speziellen Maschinen Stoffe her, die später z. B. für Kleidung oder Möbel verwendet werden.  
  • Textilveredelung: Du bedienst Maschinen, die Stoffe färben, bedrucken oder mit besonderen Eigenschaften ausstatten, damit sie z. B. wasserabweisend oder reißfest werden.  
  • Lebensmitteltechnik: Du sorgst dafür, dass Maschinen in der Lebensmittelproduktion einwandfrei laufen, z. B. bei der Herstellung von Brot, Getränken oder Süßigkeiten.  
  • Druckweiter- und Papierverarbeitung: Hier steuerst du Maschinen, die Druckerzeugnisse wie Zeitungen, Verpackungen oder Bücher falzen, schneiden und zusammenfügen.

Welche Voraussetzungen gibt es für die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer?

Für die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer gibt es keine einheitlichen Zugangsvoraussetzungen. In der Praxis stellen Unternehmen jedoch meistens Bewerber mit Haupt- oder Realschulabschluss ein. 

In der Lebensmittel-, Textil- und Kunststoffbranche hast du mit Hauptschulabschluss gute Chancen. In technischen Branchen wie der Metall- oder Druckweiterverarbeitung setzen die Unternehmen meist auf Bewerber mit Realschulabschluss.

Ansonsten solltest du folgendes mitbringen:

  • Technisches Verständnis & handwerkliches Geschick: Da Maschinen eingestellt, gewartet und bedient werden, sind ein gutes Verständnis für Technik und eine präzise Arbeitsweise wichtig.
     
  • Gute Noten in Mathematik & Physik: Von Vorteil für das Verständnis von Produktionsprozessen, Messwerten und Maschinensteuerung

Wusstest du schon, dass...

  • die erste mechanische Rechenmaschine 1642 erfunden wurde?
  • die größte Maschine der Welt ein Teilchenbeschleuniger ist? Er ist 27 km lang, steht in Genf und beschleunigt winzige Atome auf knapp unter Lichtgeschwindigkeit.
  • es in der Schweiz Geschirrspülmaschinen mit einer extra Funktion für Käsefondue und Raclette gibt?

Wie viel verdient ein Maschinen- und Anlagenführer in der Ausbildung?

Im ersten Ausbildungsjahr verdienen Maschinen- und Anlagenführer in der Regel zwischen 880 und 1.338 Euro brutto im Monat. Das erhöht sich im zweiten Jahr auf 908 bis 1.372 Euro.

Wichtig: Die Ausbildungsvergütungen sind nicht einheitlich geregelt, sondern hängen von Tarifverträgen, Branche und Region ab. Insbesondere bei den Tarifverträgen gibt es starke Schwankungen. Die höchsten Ausbildungsvergütungen werden in der Metall- und Elektroindustrie gezahlt.

Ausbildungsvergütung Maschinen- und Anlagenführer – Metall-, Kunststofftechnik (Tarifvertrag: Metall- und Elektroindustrie)

Ausbildungsjahr Ausbildungsvergütung brutto/Monat
1. Jahr 1.206–1.338 Euro
2. Jahr 1.259–1.372 Euro

Ausbildungsvergütung Maschinen- und Anlagenführer – Textiltechnik (Tarifvertrag: Textilindustrie)

Ausbildungsjahr Ausbildungsvergütung brutto/Monat
1. Jahr 880–1.245 Euro
2. Jahr 935–1.302 Euro

Ausbildungsvergütung Maschinen- und Anlagenführer – Lebensmitteltechnik (Tarifvertrag: Brot- und Backwarenindustrie)

Ausbildungsjahr Ausbildungsvergütung brutto/Monat
1. Jahr 821–1.233 Euro
2. Jahr 908–1.370 Euro

Wie viel verdient ein Maschinen- und Anlagenführer?

Maschinen und Anlagenführer verdienen zwischen 2.400 und 4.200 Euro brutto im Monat. Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 2.400 und 3.200 Euro – je nach Branche, Unternehmensgröße und Standort. Mit Berufserfahrung und zusätzlichen Qualifikationen wie Industriemeister Metall oder Techniker ist auch ein Gehalt von 4.200 Euro möglich.

Karriere: Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Maschinen- und Anlagenführer?

Nach der Ausbildung gibt es verschiedene Wege, wie du dich beruflich weiterentwickeln kannst. Du kannst dich zum Beispiel auf bestimmte Maschinen und Produktionsverfahren spezialisieren oder Zusatzqualifikationen erwerben. 

Wenn du mehr Verantwortung übernehmen möchtest, bieten sich Weiterbildungen zum Industriemeister oder Techniker an. Wer sich für betriebswirtschaftliche Themen interessiert, kann den Technischen Fachwirt (IHK) machen. Mit der passenden schulischen Qualifikation ist sogar ein Studium im Bereich Maschinenbau oder Produktionstechnik möglich.

Die wichtigsten Weiterbildungen auf einen Blick:

  • Industriemeister/in Metall/Kunststoff: Diese Weiterbildung qualifiziert dich für leitende Positionen in der Produktion, z. B. als Schichtleiter oder Teamleiter. Du lernst, wie du Mitarbeiter führst, Produktionsabläufe optimierst und betriebliche Prozesse organisierst.     
  • Staatlich geprüfter Techniker (Maschinentechnik): Als Techniker übernimmst du höherqualifizierte Aufgaben in der Entwicklung, Konstruktion oder Produktionsplanung. Die Weiterbildung bereitet dich darauf vor, Maschinen und Anlagen zu verbessern oder neue Fertigungsprozesse zu entwickeln.     
  • Technischer Fachwirt (IHK): Die Fachwirt-Weiterbildung kombiniert technisches Wissen mit betriebswirtschaftlichen Grundlagen. Damit bist du ideal auf eine Karriere im Produktionsmanagement, Einkauf oder Vertrieb vorbereitet und kannst als Schnittstelle zwischen Technik und Betriebswirtschaft arbeiten.    
  • Studium Maschinenbau oder Produktionstechnik: Mit Fachhochschulreife oder Abitur kannst du ein Studium beginnen, um tiefer in die Entwicklung, Forschung oder das Projektmanagement in der Industrie einzusteigen. Ein Studium eröffnet dir langfristig Chancen auf Führungspositionen oder spezialisierte technische Berufe.

Wie läuft die Bewerbung für eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer ab?

Wenn du dich für einen Ausbildungsplatz zur Maschinen- und Anlagenführerin bewirbst, gibt es keine Besonderheiten, auf die du achten musst. Deine Bewerbungsunterlagen bestehen klassisch aus:

Tipp: Achte darauf, dass du im Anschreiben dein technisches Interesse hervorhebst und deine Fähigkeiten mit konkreten Beispielen belegst.

In unserem Bewerbungsratgeber findest du jede Menge weitere Tipps, die dir weiterhelfen. Angefangen bei Beispielsätzen für den ersten Satz deines Anschreibens über Lebenslauf-Vorlagen bis hin zu Tipps fürs Vorstellungsgespräch.

Zum Bewerbungsratgeber

Du solltest Maschinen- und Anlagenführer/in werden, wenn …

  1. technische Gegebenheiten dich interessieren.
  2. der Mathematikunterricht dir Spaß gemacht hat.
  3. es dir nichts ausmacht, dich bei der Arbeit schmutzig zu machen.

Du solltest auf keinen Fall Maschinen- und Anlagenführer/in werden, wenn …

  1. Computerarbeit eher nichts für dich ist.
  2. große und laute Maschinen dich nervös machen.
  3. du lieber in einem warmen, kuscheligen Büro sitzen möchtest.
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