Das Müsli am Morgen, der Salat zu Mittag oder das Fleisch am Abend: Landwirte sorgen mit ihrer Arbeit dafür, dass uns die Nahrung nicht ausgeht. Dafür säen sie Gemüse- und Getreidesamen aus, halten Rinder, Schweine und Hühner und beliefern die Lebensmittelindustrie mit ihren Erzeugnissen nach der Ernte. In der Ausbildung zum Landwirt erlernst du alles, was du im Arbeitsalltag wissen musst.
Landwirte bewirtschaften landwirtschaftliche Flächen, versorgen Tiere und pflegen bzw. ernten Felder. Sie kümmern sich um das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen oder Tiere und setzen Maschinen und Technologien ein, um die Arbeitseffizienz zu steigern. Dabei berücksichtigen sie ökologische und wirtschaftliche Aspekte. Außerdem planen sie Anbausaisons, kontrollieren Schädlingsbefall und Krankheiten und vermarkten die produzierten landwirtschaftlichen Erzeugnisse.
Typische Aufgaben von Landwirten:
Als Landwirtin arbeitest du auf Bauernhöfen oder für Gemüse- und Obstbaubetriebe. Die meiste Zeit verbringst du im Freien, in den Ställen und in Scheunen. Wenn du dein Obst und Gemüse verkaufst, bist du auch an Marktständen oder Hofläden vertreten. Für buchhalterische Tätigkeiten benutzt du ein Büro.
Als Landwirtin hast du unregelmäßige Arbeitszeiten, Wochenend-, Feiertags- und Schichtarbeit sind üblich. Schließlich müssen die Tiere rund um die Uhr versorgt werden und auch im Notfall muss jemand da sein.
Die Ausbildung zum Landwirt dauert drei Jahre. Sie umfasst das Halten von Nutztieren, das Kennenlernen und Bedienen der Maschinen für die Bodenbearbeitung, worauf es bei der Ernte ankommt, und vieles mehr. Die Ausbildung findet dual statt, also in einer Berufsschule und in deinem Ausbildungsbetrieb. In der Berufsschule lernst du während deiner Ausbildung zum Landwirt in den zwei Betriebszweigen „Pflanze“ und „Tier“ die unterschiedlichen Halte- und Aufzuchtsregeln kennen. Außerdem bekommst du grundlegende Kenntnisse im Marketing vermittelt, damit dein Bauernhof beim Wettbewerb mithalten kann.
Spezialisierung „Pflanzenproduktion" | Spezialisierung „Tierproduktion" |
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Für die Ausbildung zum Landwirt wird ein Realschulabschluss empfohlen, ein Hauptschulabschluss reicht aber auch aus. Du solltest fit in den Schulfächern Biologie, Chemie und Mathematik sein – nur dann kannst du die richtigen Futtervarianten und Düngemittel zusammenmischen, die Pflanzen und Tiere brauchen. Als Landwirt brauchst du außerdem Skills wie Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein und körperliche Fitness. Gleichzeitig darfst du keine Angst davor haben, dir die Hände schmutzig zu machen, weil du auch mal Misthaufen wegschieben musst.
Das Gehalt als Landwirt im ersten Ausbildungsjahr beträgt 649 bis 840 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr steigt dein Gehalt auf 766 bis 925 Euro und im dritten Jahr verdienst du zwischen 876 und 1.000 Euro. Wie hoch dein Gehalt genau ist, hängt von dem Bundesland ab, indem du lebst. Das höchste Ausbildungsgehalt erhältst du beispielsweise in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Wenn dir das Ausbildungsgehalt nicht reicht, kannst du Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen. Das ist eine staatliche Förderung für Ausbildungsberufe bzw. für die Auszubildenden. Informiere dich am besten bei der Agentur für Arbeit und lass dir erklären, wie man den dafür notwendigen Antrag richtig stellt.
Ausbildungsjahr | Gehalt (brutto) |
1. | 649 bis 840 Euro |
2. | 766 bis 925 Euro |
3. | 876 und 1.000 Euro |
Der Mindestlohn in der Landwirtschaft liegt seit 01. Januar 2024 bei 12,41 Euro. Das heißt, Landwirte bekommen bei einer 40-Stunden-Woche mindestens um die 2.150 Euro brutto im Monat – netto liegt das Einstiegsgehalt also mindestens bei 1.600 Euro. Auf einem Hof mit Tarifvertrag bekommst du im Schnitt etwas mehr Gehalt, als bei einem Arbeitgeber, der dich nicht nach Tarif bezahlt. Dein monatliches Gehalt als ausgelernter Landwirt bewegt sich zwischen 2.150 und 3.000 Euro brutto.
Mit einer Weiterbildung zum Landwirtschaftsmeister, Fachagrarwirt oder Agrarservicemeister sind bis zu 4.200 Euro brutto im Monat möglich.
Grundsätzlich kannst du dich auch durch viele Kurse weiterbilden, beispielsweise in den Bereichen Naturschutz, Ökologie, Klauenpflege oder Viehzucht. Auch eine Selbstständigkeit ist möglich: mit genügend Kapital, reichlich Erfahrung und einem Stück Land. Folgende Karrieremöglichkeiten hast du noch:
Weiterbildungen als Landwirt:
Studium als Landwirt:
In der Regel erwarten Ausbildungsbetriebe ein Anschreiben und einen Lebenslauf, um dich kennenzulernen und deine Qualifikationen zu überprüfen. Beides kannst du nutzen, um dein Interesse an der Ausbildung zum Landwirt auszudrücken. Du bist tierlieb und hast selber Haustiere? Dann schreib es unbedingt ins Anschreiben. Du packst gerne mit an und möchtest dich im Arbeitsalltag viel bewegen? Auch damit punktest du in der Bewerbung. Bonuspunkte gibt es, wenn du selber auf einem Bauernhof lebst oder schonmal ein Praktikum dort gemacht hast. Weitere Infos zur Bewerbung findest du in unserem Bewerbungsratgeber.
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