Gesundheits- und Krankenpfleger (Krankenschwester) Ausbildung & Beruf

Krankenschwester steht vor einer Wand im Krankenhaus und blickt lächelnd in die Kamera.

Die offizielle Bezeichnung für die Ausbildung ist Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau.

Krankenschwester

Krankenschwestern gibt es schon seit dem Mittelalter. Mit den heutigen Krankenschwestern bzw. Gesundheits- und Krankenpflegern und deren Aufgaben hat das nicht mehr viel zu tun. Die Pflege kranker Menschen ist zwar heute auch noch eine der wichtigsten Aufgaben, aber sie machen noch viel mehr. 

Wichtig: Es gibt keine offizielle „Krankenschwester Ausbildung”! Krankenschwester ist eine veraltete Bezeichnung, die heute aber noch oft verwendet wird. Offiziell heißt die Ausbildung Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau.

Beruf: Was macht eine Krankenschwester?

Krankenschwestern betreuen und pflegen Patienten. Dazu gehört unter anderem die Dokumentation des Gesundheitsstandes, das Verabreichen von Medikamenten, sowie die Vor- und Nachbereitung von Untersuchungen – alles in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten. Außerdem leisten sie emotionale Unterstützung für die Patienten und kümmern sich um den Informationsaustausch mit den Angehörigen.

Kurz gesagt: Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Krankenschwestern sind eine wichtige Schnittstelle zwischen Patienten, Ärzten und anderen Gesundheitsberufen.

Krankenschwester-Aufgaben

  • Patienten überwachen und Gesundheitszustand dokumentieren
  • Medikamente verwalten und verabreichen
  • Patienten bei Nahrungsaufnahme und Körperpflege unterstützen
  • Ärzte bei Untersuchungen und Behandlungen unterstützen
  • Behandlungspläne umsetzen
  • Hygienemaßnahmen sicherstellen
  • Patienten und Angehörige beraten

Wo arbeiten Krankenschwestern?

Krankenschwestern bzw. Gesundheits- und Krankenpfleger sind im Gesundheitsbereich im Einsatz und arbeiten in verschiedenen medizinischen Einrichtungen.

  • Krankenhäuser
  • Pflegeheime
  • Gemeinschaftskliniken
  • Arztpraxen
  • Rehazentren

Wie sind die Arbeitszeiten als Krankenschwester?

Als Krankenschwester arbeitest du in der Regel im Schichtdienst.

  • Frühschicht
  • Spätschicht
  • Nachtschicht

Das beinhaltet auch Dienste am Wochenende oder an Feiertagen. Die Arbeit in der Pflege ist also keinesfalls ein klassischer Nine-to-five-Job. Sei dir bewusst, dass du als Krankenschwester sehr unterschiedliche Arbeitszeiten haben wirst.

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Krankenschwestern und Krankenpfleger stehen im Krankenhaus-Flur und besprechen einen Behandlungsplan für Patienten.

Berufsbezeichnungen im Laufe der Zeit: Von der Krankenschwester über Gesundheits- und Krankenpfleger zur Pflegefachfrau

Krankenschwester, Gesundheits- und Krankenpfleger und schlussendlich Pflegefachmann. Die Krankenpflege hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert und weiterentwickelt – das zeigt sich auch an den Berufsbezeichnungen.

Bis zum Jahr 2004 hieß der Beruf Krankenschwester beziehungsweise Krankenpfleger. Dann erfolgte die Umbenennung in Gesundheits- und Krankenpfleger. 2020 wurde die Ausbildung noch mal grundlegend modernisiert und in eine generalistische Pflegeausbildung umgewandelt. Seitdem heißt der Ausbildungsberuf offiziell Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau.

ZeitraumBezeichnung
bis 2004Krankenschwester bzw. Krankenpfleger
2004–2020Gesundheits- und Krankenpfleger/in
seit 2020Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau

Info: Umgangssprachlich werden heute trotzdem noch die Begriffe „Schwester“ oder „Pfleger“ für das Pflegepersonal benutzt. In Stellenausschreibungen wirst du die Bezeichnung allerdings nicht mehr finden. Wenn du also auf der Suche nach einem Krankenschwester-Ausbildungsplatz bist, musst du nach Stellen für Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann suchen.

Was ist die männliche Bezeichnung für Krankenschwester?

Das männliche Gegenstück zur Krankenschwester ist der Krankenpfleger – oder besser gesagt, war. Heutzutage lautet die Bezeichnung Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann.

Ist Pflegefachfrau das Gleiche wie Krankenschwester?

Nein, Pflegefachfrau und Krankenschwester sind nicht das Gleiche! Es gibt zwar viele Gemeinsamkeiten, allerdings auch ein paar Unterschiede. Krankenschwester ist eine veraltete Berufsbezeichnung

Pflegefachfrau ist der offizielle Name der generalistischen Pflegeausbildung. Diese umfasst nicht nur die Krankenpflege, sondern auch die Kinder- und Altenpflege. Eine Pflegefachfrau hat also ein umfangreicheres Grundlagenwissen, während eine Krankenschwester für die Pflege kranker Menschen im Allgemeinen zuständig ist.

Woher kommt der Begriff Krankenschwester?

Der Begriff "Krankenschwester" hat seinen Ursprung im Mittelalter. Damals bezeichnete er Frauen, meistens Ordensschwestern, die sich um kranke und pflegebedürftige Menschen kümmerten. Mit der Zeit hat sich das Berufsbild der Krankenschwester gewandelt und professionalisiert. Heute sind Krankenschwestern bzw. Pflegefachleute hoch qualifizierte medizinische Fachkräfte, die eine wesentliche Rolle im Gesundheitssystem spielen.

Junge Auszubildende sitzt am Schreibtisch und lernt für Pflegeausbildung.

Ausbildung: Wie werde ich Krankenschwester?

Wichtig: Eine explizite Ausbildung zur Krankenschwester gibt es nicht. Wenn du Krankenschwester werden möchtest, musst du die Ausbildung zur Pflegefachfrau machen. 

Die Ausbildung dauert drei Jahre und beinhaltet theoretische und praktische Elemente. Die Theoriephasen finden in der Berufsschule statt und für die Praxisphasen geht es in Krankenhäuser, Altenheime, Kliniken oder andere medizinische Einrichtungen.

In dieser Zeit bist du in verschiedenen medizinischen Fachbereichen im Einsatz und lernst unter anderem folgendes:

  • Pflege und Betreuung von Patienten
  • Bedienung von medizinischen Geräten
  • Umgang und Reaktion bei Notfällen

Da es sich um eine generalistische Pflegeausbildung handelt, bekommst du während der Ausbildung Einblicke in unterschiedliche Pflegebereiche. Dazu gehört zum Beispiel Altenpflege, Gesundheitspflege und Kinderkrankenpflege. 

Wie lange dauert die Ausbildung zur Krankenschwester?

Die Ausbildung dauert drei Jahre in Vollzeit.

Ausführliche Infos zu den Inhalten und dem genauen Ausbildungsablauf gibt es im Pflegefachmann-Profil.

Alle Infos zur Pflegefachmann-Ausbildung

Was sind die Voraussetzungen für die Krankenschwester-Ausbildung?

Wie alle Pflegeberufe bringt auch der Krankenschwester-Beruf eine hohe körperliche und emotionale Belastung mit sich. Darauf solltest du unbedingt vorbereitet sein!

Für einen Ausbildungsplatz musst du Folgendes mitbringen:

  • Gesundheitszeugnis
  • Impfnachweise
  • (eventuell) Führungszeugnis
  • (eventuell) Vorpraktikum

Die genauen Voraussetzungen können immer etwas variieren. Schau dir dafür einfach die Stellenausschreibung genau an.

Ansonsten solltest du folgende persönliche Eigenschaften mitbringen:

  • Empathievermögen
  • emotionale und körperliche Belastbarkeit
  • Stressresistenz
Krankenschwester hält Hand einer Patientin und leistet ihr emotionalen Beistand.

Welchen Abschluss braucht man für Krankenschwester?

Die meisten Einrichtungen erwarten einen mittleren Bildungsabschluss. Es ist aber auch möglich, mit Hauptschulabschluss Krankenschwester zu werden. Dafür brauchst du allerdings eine abgeschlossene Berufsausbildung aus dem Bereich Kranken-, Alten oder Gesundheitspflegehilfe. Dafür bieten sich beispielsweise folgende Berufe an:

Wie viel verdient eine Krankenschwester in der Ausbildung?

Im ersten Ausbildungsjahr bekommst du 1.341 Euro brutto im Monat. Die Ausbildungsvergütung erhöht sich im zweiten Jahr auf 1.402 Euro und im dritten Jahr auf 1.503 Euro.

Hinweis: Diese Zahlen gelten für dich, wenn du deine Ausbildung in einem öffentlichen Krankenhaus oder einer anderen kommunalen Einrichtung machst. Da wirst du nämlich in der Regel nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes vergütet. Arbeitest du bei einem privaten Träger, kann das Gehalt auch anders ausfallen.

 Krankenschwester Gehalt (brutto)
1. Ausbildungsjahr1.341 Euro
2. Ausbildungsjahr1.402 Euro
3. Ausbildungsjahr1.503 Euro
Einstiegsgehalt2.800 Euro

Quelle: Tarifvertrag öffentlicher Dienst Pflege (Stand: März 2024)

Krankenschwester Gehalt: Wie viel verdient eine Krankenschwester?

Krankenschwestern verdienen in der Regel zwischen 2.500 und 3.800 Euro brutto im Monat. Das Gehalt hängt von Faktoren wie Erfahrung, Standort, Fachgebiet und Art der Einrichtung ab. Mit mehr Berufserfahrung und durch Spezialisierungen kann das Gehalt auch höher ausfallen. Generell gibt es auch hier wieder Unterschiede zwischen öffentlichen und privaten Trägern.

Achtung: Durch den Schichtdienst kommen zu deinem Grundgehalt noch Zulagen für die Nacht- und Wochenendarbeit dazu. Dein Gehalt variiert deshalb – je nachdem, wie viel und zu welchen Zeiten du in dem Monat gearbeitet hast.

Krankenschwestern unterhalten sich.

Karriere: Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Krankenschwestern?

Nach deiner Ausbildung zur Krankenschwester öffnen sich viele Türen für dich. Du kannst in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Arztpraxen oder in der ambulanten Pflege arbeiten.

Du kannst dich zum Beispiel in folgenden Bereichen spezialisieren:

  • Intensivpflege
  • Palliativ- und Hospizpflege
  • Rehabilitation und Langzeitpflege
  • Onkologie
  • Psychiatrie
  • Pädiatrie

Außerdem kannst du dich durch Aufstiegsweiterbildungen für Positionen mit mehr Verantwortung qualifizieren:

  • Pflegeberaterin
  • Pflegedienstleistung
  • Fachwirtin in der Alten- und Krankenpflege
  • Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen

Außerdem gibt es noch Studiengänge, die für dich in Frage kommen können:

  • Duales Studium Gesundheits- und Krankenpflege
  • Duales Studium Pflegemanagement
  • Duales Studium Pflege

Übrigens: Wenn du dich hauptsächlich für die Arbeit mit Kindern interessierst, kannst du auch eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester machen.

Ist Krankenschwester ein Beruf mit Zukunft?

Ja, Krankenschwester ist definitiv ein Beruf mit Zukunft. Die Gesundheitsbranche ist ein Bereich, der ständig wächst und sich weiterentwickelt. Es besteht immer eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften. Als Krankenschwester hast du verschiedene Möglichkeiten zur Spezialisierung und Weiterbildung. Du hast also einen extrem sicheren Job.