Ausbildung Klempner/in

Klempner bei der Arbeit.
Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst (möglich)
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Klempner/in Berufsbild

Klempner reparieren Sanitäranlagen? Falsch, das macht der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Klempner findest du vor allem auf Dächern, denn sie verarbeiten Bleche, die sie dann an Hausdächern und Fassaden befestigen. Dazu gehören auch Regenrinnen, Fallrohre und Mauerabdeckungen. Was noch alles zu dem Beruf gehört, erfährst du hier.

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Was macht ein Klempner?

Ein Klempner stellt Bauteile aus Blech her und montiert sie an Dächern und Fassaden. Dabei geht es vor allem um den Schutz von Gebäuden vor Regen, Wind und Kälte. In der Werkstatt schneidet er Bleche aus Kupfer, Zink oder Aluminium zu, biegt sie zurecht oder verbindet sie. Dabei benutzt er Werkzeuge wie Blechscheren, Hammer oder Zangen.

Auf der Baustelle montiert ein Klempner Dachrinnen, Kehlen, Fallrohre, Abdeckungen und Wandverkleidungen. Diese werden fest verschraubt, verlötet oder gebördelt und müssen exakt passen, damit kein Wasser eindringt. Häufig arbeiten Klempner auf Gerüsten oder in großer Höhe – immer gut gesichert.

Zum Berufsbild gehört außerdem, Dächer mit Blech oder Kunststoff einzudecken, lufttechnische Anlagen zu bauen oder Blitzschutzsysteme zu montieren. Auch die Installation von Solaranlagen und Wärmedämmungen spielt eine wichtige Rolle. Ein Klempner arbeitet also nicht nur handwerklich, er kennt sich auch mit modernen Energielösungen aus. Auch das Lesen technischer Zeichnungen gehört zu seinen Aufgaben

Klempner Berufsbezeichnung:

Für den Beruf des Klempners gibt es verschiedene Bezeichnungen. Es kann also sein, dass du auch mal auf die Begriffe Flaschner oder Blechner stößt. In Süddeutschland wird zu dem Beruf oft Sprengler gesagt. Alle Begriffe meinen aber dasselbe.

Was lernt ein Klempner in der Ausbildung?

Wie es bei einer dualen Ausbildung üblich ist, besuchst du neben der Arbeit im Betrieb auch eine Berufsschule. Hier erhältst du das theoretische Grundwissen, das du im Handwerk benötigst. Die Ausbildung findet aber auch in Übungswerkstätten statt, wo du handwerkliche Techniken festigen, den Umgang mit den verschiedenen Werkzeugen erlernen und Ausbildungsinhalte vertiefen kannst.

Nach deiner Ausbildung kannst du: 

  • Bleche zuschneiden und bearbeiten.
  • technische Zeichnungen erstellen.
  • Pläne lesen und Anleitungen umsetzen.
  • Bleche an Fassaden und auf Dächern montieren.
  • Sicherheitsbestimmungen nachkommen.

Was sind die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Klempner?

Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, Schwindelfreiheit und handwerkliches Geschick sind die Grundvoraussetzungen, um Klempner oder Klempnerin zu werden. Wind und Wetter sowie lange Aufenthalte in einer fremden Stadt sollten dir nichts ausmachen. Einen bestimmten Schulabschluss brauchst du übrigens nicht, um einen Ausbildungsplatz zu ergattern, der Großteil der Azubis hat aber einen Hauptschulabschluss.

Klemptner oder Klempner?

Viele Leute sagen oder schreiben: Klemptner. Die korrekte Schreibweise und Aussprache ist aber Klempner. Warum sagen so viele Leute “Klemptner”? Der Grund dafür ist wahrscheinlich ganz einfach, weil es sich besser aussprechen lässt. Du kannst es ja selber mal ausprechen: Klemptner und Klempner. Das “t” schafft quasi einen smoothen Übergang zwischen dem “p” und dem “n”.

Wie viel verdient ein Klempner während der Ausbildung?

In der Ausbildung zum Klempner verdienst du im ersten Ausbildungsjahr zwischen 682 und 958 Euro brutto im Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr erhöht sich dein Gehalt auf bis zu 1.064 Euro, im dritten Jahr gibt es bis zu 1.149 Euro und im vierten Ausbildungsjahr kannst du mit einem Gehalt zwischen 955 und 1.200 Euro rechnen.

Im Handwerk ist es üblich, Gehälter nach Tarifen zu zahlen. Diese fallen in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich hoch aus. Wenn du nicht nach Tarif bezahlt wirst, dann bekommst du mindestens den Mindestlohn für Azubis. Noch dazu kannst du einen kleinen Bonus in Form von Urlaubs- und Weihnachtsgeld erwarten. Und wie bereits erwähnt gibt es Zulagen, wenn du für längere Zeit auf Montage bist und nachts nicht nach Hause kommst.

Wie hoch ist das Gehalt nach der Ausbildung?

Tarifverträge und Zulagen gibt es auch nach deiner Ausbildung. Entspricht dein Gehalt den tariflichen Vorgaben, dann bekommst du in NRW (Stand: ab 01.03.2025) 2.680 Euro monatliches Bruttogehalt bei deinem Berufseinstieg. Das sind 16.75 Euro Stundenlohn. Für die ersten vier Jahre deiner beruflichen Karriere sind jährliche Gehaltserhöhungen zwischen 50 und 100 Euro brutto eingeplant. So erhältst du ab deinem vierten Berufsjahr bereits rund 3.190 Euro brutto. 

Und nicht vergessen: Fährst du auf Montage, erhältst du auch nach deiner Ausbildung Zulagen und kannst dein Gehalt aufstocken.

Machst du anschließend noch deinen Meister, wirkt sich das auch auf dein Gehalt aus. Das Minimum liegt nun zwischen 3.330 und 3.500 Euro brutto. Dies gilt dann, wenn du weiterhin ähnliche Aufgaben wie auch schon vor der Prüfung übernimmst. Anders sieht das aus, wenn du eine leitende Position einnimmst. Mit mehr Berufserfahrung kannst du dann sogar bis zu 5.000 Euro brutto im Monat verdienen.

Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Ob Meister, Techniker oder Ingenieur, es gibt sehr viele Weiterbildungsmöglichkeiten – wir zeigen dir die verschiedenen Wege.

Klempnermeister

Der Meister ist der Klassiker der Weiterbildungen im Handwerk, und im Klempnerberuf darfst du dich nur mit diesem Titel selbstständig machen. Zwei bis vier Jahre bereitest du dich auf die Prüfung vor, vertiefst dein Wissen über den Beruf und lernst noch dazu, wie man einen Betrieb leitet. Lehrgänge, die von öffentlichen und privaten Bildungsinstituten angeboten werden, gibt es in Vollzeit und Teilzeit. Die Teilnahme wird empfohlen, ist aber keine Pflicht. Für die Prüfung und die Vorbereitung solltest du Kosten von bis zu 4000 Euro einplanen.

Techniker

Auch die Weiterbildung als Techniker dauert zwischen zwei und vier Jahre und bereitet dich auf eine Führungsposition vor. Du bist also vorwiegend für Tätigkeiten im organisatorischen Bereich und für die technische Aufsicht zuständig. Weiterbildungen bei privaten Anbietern können dich wie die Meisterprüfung mehrere tausend Euro kosten, bei öffentlichen Anbietern zahlst du in der Regel niedrigere Gebühren.

Studium

Mit einem Ausbildungsabschluss besitzt du an vielen Hochschulen direkt die Zugangsberechtigung. Bauingenieurwesen oder Gebäudetechnik sind Studiengänge, die sich nach der Ausbildung anbieten. Mit ihnen erwirbst du den Titel Bachelor of Engineering – richtig, du darfst dich nun Ingenieur nennen.

Selbstständigkeit

Nur mit dem Meistertitel hast du die Erlaubnis, dich als Klempner selbstständig zu machen. Hast du den Titel, ist die erste Anlaufstelle die Handwerkskammer. Sie greifen dir bei dem Projekt unter die Arme. Einfachster Weg zur Selbstständigkeit ist die Übernahme eines bestehenden Betriebs. So hast du bereits die technische Ausrüstung und vielleicht sogar Mitarbeiter bei dir im Boot. Wagen solltest du den Schritt erst, wenn du einen realistischen Finanzierungsplan, potenzielle Kunden und ausreichendes betriebswirtschaftliches Wissen hast.

Wusstest du schon, dass ...

  • einige Firmen auf Verzierungen und Restaurationen historischer Fassaden spezialisiert sind? Hier kannst du dich nicht nur künstlerisch austoben, du arbeitest häufig auch in einem größeren Einzugsgebiet – unter anderem im Ausland.
  • Aluminium und Zink besonders beliebte Materialien sind, da sie nicht rosten können?
  • der Gas- und Wasserinstallateur häufig mit dem Klempner verwechselt wird? Nicht ganz ohne Grund, denn früher war dies der gleiche Beruf.

Wie bewerbe ich mich um die Ausbildung zum Klempner?

In deine Bewerbung um eine Ausbildung als Klempner gehören ein Anschreiben, ein Lebenslauf und deine aktuellen Zeugnisse. Deine Kontaktdaten, deine schulische Laufbahn und weiteren Kenntnisse gehören in den tabellarischen Lebenslauf. Achte darauf, dass er übersichtlich gestaltet ist. Mehr als eine Seite musst du nicht füllen. Am meisten Arbeit wirst du wohl in das Anschreiben stecken. Denn bewirbst du dich bei mehreren Betrieben, musst du für jedes einzelne ein neues und individuelles Anschreiben erstellen.

Warum möchtest du den Beruf ausüben?

Im Anschreiben erklärst du, warum du Klempner werden möchtest und dir den Ausbildungsbetrieb herausgepickt hast. Warst du schon immer handwerklich geschickt, hast sogar schon ein Praktikum in einer Werkstatt gemacht oder nebenbei dort gejobbt? Auch, dass du schwindelfrei bist, solltest du erwähnen, immerhin bist du regelmäßig auf Dächern in großer Höhe unterwegs.

Warum möchtest du ausgerechnet in dieses Unternehmen?

Bestimmt gibt es etwas, das dir an dem Ausbildungsbetrieb besonders gefällt. Werden hier Aufträge im Ausland angenommen, Azubis besonders persönlich betreut oder liegt der Schwerpunkt auf der Restaurierung historischer Fassaden, was dich besonders fasziniert? Nenne konkrete Gründe, warum du von dem Unternehmen ausgebildet werden möchtest.

Extra-Tipp: Großen Wert wird übrigens auch auf deine Mathekenntnisse gelegt. Insbesondere Flächenberechnung benötigst du bei der täglichen Arbeit. Bist du hier fit, oder gar fitter, als die Note erahnen lässt, solltest du dies im Anschreiben erwähnen.

Du solltest Klempner/in werden, wenn …

  1. du handwerklich arbeiten möchtest.
  2. Sorgfalt für dich selbstverständlich ist.
  3. Wind und Wetter dir nichts ausmachen.

Du solltest auf keinen Fall Klempner/in werden, wenn …

  1. du nicht schwindelfrei bist.
  2. mehrwöchige Aufenthalte in einer fremden Stadt für dich nicht in Frage kommen.
  3. du zwei linke Hände hast.
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