ODER
Ob man seine Rente aufstocken, die Familie durch eine Lebensversicherung absichern oder sein Auto günstig versichern möchte – die Auswahl an Versicherungs- und Finanzprodukten ist riesig. Gut, dass es Fachkräfte gibt, die das richtige Produkt auswählen und mit einfachen Worten vorstellen können: die Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen.
Der Beruf ist auch bekannt unter den Bezeichnungen Kaufmann bzw. Kauffrau für Versicherungen und Finanzen oder Versicherungskaufmann bzw. Versicherungskauffrau.
Als Kaufmann oder Kauffrau für Versicherung und Finanzanlagen profitiert man von sicheren Arbeitsverhältnissen, flexiblen Arbeitszeiten und einer hohen tariflichen Bezahlung.
Versicherungsgesellschaften, Kreditinstitute, Versicherungsmakler, Unternehmensberater sowie Inkassobüros sind die Arbeitgeber für Kaufleute für Versicherung und Finanzanlagen.
Im Innendienst sind flexible Arbeitszeitmodelle die Regel. Man kann, je nach Absprache mit dem Unternehmen, zwischen sieben und zehn Uhr mit der Arbeit beginnen und je nach Arbeitsstart zwischen 15 und 18 Uhr Feierabend machen. Im Außendienst richten sich deine Arbeitszeiten nach den Kundenterminen. Diese sind häufig dann, wenn der Kunde Feierabend hat, also am späten Nachmittag oder Abend.
Bist du im Außendienst tätig, berätst du die Kunden direkt vor Ort. Du fährst zu den Standorten deiner gewerblichen Kunden, wo die Termine in Meeting- und Besprechungsräumen stattfinden oder besuchst deine Privatkunden Zuhause. Vor den Terminen nimmst du Kontakt zu deinen Kunden auf, um ihre individuellen Wünsche, Bedenken und Fragen zu erfahren. So kannst du vor Ort direkt die passenden Versicherungsprodukte vorstellen und zum Abschluss bringen. Neben Vertragsabschlüssen kümmerst du dich im Außendienst auch um die Begutachtung von Schäden. Die Informationen leitest du an den Innendienst weiter – genau wie deine Vertragsabschlüsse.
Im Innendienst bist du in der Regel im Büro und in Beratungsräumen deines Unternehmens tätig und nimmst mit Kunden telefonisch oder per E-Mail Kontakt auf. Du bearbeitest und verwaltest die Vertragsabschlüsse, kalkulierst die Risiken für dein Unternehmen und errechnest die Versicherungsprämien für deine Kunden. Ebenfalls prüfst du die eingehenden Schadensmeldungen und bezifferst die fälligen Entschädigungsleistungen.
Ein gepflegtes Äußeres und seriöses Auftreten ist in Berufen mit Kundenkontakt sehr wichtig – dazu gehört auch das passende Outfit. Das Tragen von Anzug oder Kostüm wird im Arbeitsalltag daher häufig vorausgesetzt.
Die duale Ausbildung findet in Betrieb und Berufsschule statt. Unterschieden wird zwischen den Schwerpunkten Versicherung und Finanzen – diesen wählt man bereits im Vorfeld der Ausbildung aus. Die Lernfelder in Schule und Betrieb können sich daher unterscheiden. Regulär dauert die Ausbildung drei Jahre, bei guten Leistungen kann sie auf zwei oder zweieinhalb Jahre verkürzt werden. Im betrieblichen Teil der Ausbildung durchläuft man unterschiedliche Abteilungen, man lernt also immer wieder neue Aufgabenbereiche und Mitarbeiter kennen.
Es gibt eine gestreckte Abschlussprüfung. Die besteht aus zwei Teilen, die zeitlich voneinander abgegrenzt sind. Der erste Teil besteht aus einer schriftlichen Prüfung, die ungefähr bei der Hälfte der Ausbildungszeit ansteht. Der zweite Teil findet am Ende der Ausbildung statt und besteht aus einer mündlichen und einer schriftlichen Prüfung. Die Abschlussnote setzt sich dann aus den Teilprüfungen zusammen.
Deutsch, Wirtschaft und Sozialkunde zählen zu den allgemeinbildenden Fächern. Darüber hinaus wird in berufsspezifischen Lernfeldern unterrichtet.
Es gibt in der Ausbildung sogenannte Kern- und Wahlqualifikationen. Die Kernqualifikationen stehen für Lernfelder, die in der Ausbildung auf jeden Fall anstehen. Dazu gehören unter anderem folgende Ausbildungsinhalte:
Im zweiten Ausbildungsjahr kommen dann die Wahlqualifikationen dazu. Da kannst du dann zwischen verschiedenen Themen wählen:
Im privaten Versicherungsgewerbe liegt die tarifliche Ausbildungsvergütung für Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen bei 1.205 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr steigt die Vergütung auf 1.282 Euro und im letzten Jahr gibt es 1.370 Euro brutto. Mit diesen Zahlen belegt die Ausbildung zum Versicherungskaufmann einen der vorderen Plätze im Ranking der bestbezahlten Ausbildungsberufe.
Tarif | Ausbildungsgehalt (brutto/Monat) |
Privates Versicherungsgewerbe |
1. Ausbildungsjahr: 1.205 Euro 2. Ausbildungsjahr: 1.282 Euro 3. Ausbildungsjahr: 1.370 Euro |
Etwa 95 Prozent der Versicherungsunternehmen in Deutschland zahlen nach dem Tarifvertrag für die private Versicherungswirtschaft (AGV). Je nach Gehaltsgruppe, liegt das Einstiegsgehalt zwischen 2.128 Euro und 2.945 Euro brutto im Monat. In der Regel pendelt sich dein Gehalt im Laufe der Zeit zwischen 3.065 Euro und 3.500 Euro ein, kann aber mit Dauer der Betriebszugehörigkeit ansteigen und auch, wenn eine Position mit größerer Verantwortung erreicht wird. Bis zu 6.200 Euro sind möglich.
Im Außendienst sind Prämien- und Provisionsmodelle möglich. Hier richtet sich dein Gehalt nach der Anzahl abgeschlossener Verträge. Dadurch kann sich dein Gehalt natürlich nochmal ordentlich erhöhen. Im Tarifvertrag ist ein sogenanntes Mindesteinkommen für den Außendienst festgelegt, das bei 2.230 Euro brutto im Monat liegt.
Tarifvertrag für die private Versicherungswirtschaft (AGV) | Gehalt (brutto/Monat) |
Einstiegsgehalt | 2.128-2.945 Euro |
Durchschnittsgehalt | 3.065-3.500 Euro |
Mindesteinkommen Außendienst | 2.230 Euro |
Die Übernahmechancen nach der Ausbildung sind bei guten Leistungen sehr hoch, zudem gibt es zahlreiche Aufstiegschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Zukunftsaussichten für Kaufleute für Versicherung und Finanzanlagen sind dadurch sehr gut.
Unternehmen können einen bestimmten Schulabschluss oder Notenschnitt vorgeben, rechtlich gibt es keine Einschränkung der Zugangsvoraussetzungen. Die Eignung für diesen Beruf wird in der Regel durch ein Assessment-Center geprüft.
Über 60 Prozent der Azubis haben das Abitur, du solltest aber mindestens einen mittleren Schulabschluss nachweisen können.
Relevante Schulfächer:
Hast du dein Schulpraktikum schon in der Bank gemacht? Das ist auf jeden Fall ein Vorteil, den du unbedingt im Lebenslauf angeben solltest.
Die meisten Unternehmen verwenden eigene Bewerbersysteme. Online trägst du deine Daten ein und lädst Zeugnisse und Lebenslauf hoch. Häufig findet ein Online-Einstellungstest statt, im nächsten Schritt wirst du zu einem Assessment-Center eingeladen. Du nimmst zum Beispiel an Gruppenübungen und Rollenspielen Teil, hältst eine kleine Präsentation und führst ein persönliches Vorstellungsgespräch.
Business-Style oder Business-Casual-Style – damit machst du beim Vorstellungsgespräch nichts falsch. Hemd, Bluse, Sakko oder Blazer sind geeignete Kleidungsstücke. Röcke sollten bis zum Knie gehen, auf Turnschuhe oder Sneaker solltest du verzichten. Besser: Lederschuhe, Ballerinas oder Pumps.
Lass dich über neue Stellen mit dem Jobletter benachrichtigen.
Für diesen Schritt brauchen wir noch eine gültige E-Mail-Adresse von dir. Bitte hinterlege sie in deinem Account.