Justizwachtmeister/in Ausbildung & Beruf

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
6–18 Monate
Arbeitszeit:
werktags, Schichtdienst, Wochenendarbeit
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Justizwachtmeister/in Berufsbild

Justizwachtmeister sind die stillen Helden der Justiz. Sie sorgen dafür, dass Gerichtsverhandlungen sicher ablaufen, behalten selbst in stressigen Situationen den Überblick und tragen mit ihrer Arbeit entscheidend zur Funktionsfähigkeit des Justizsystems bei. 

Auf dieser Seite erfährst du alles über die Ausbildung, den Beruf und die Karrierechancen als Justizwachtmeister – und warum dieser Beruf vielleicht genau das Richtige für dich ist!

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Was macht ein Justizwachtmeister?

Ein Justizwachtmeister ist eine wichtige Figur im Gerichtsbetrieb. Er sorgt dafür, dass die Sicherheit in Gerichten und Justizbehörden gewährleistet ist und alle Abläufe reibungslos funktionieren. Neben Aufgaben wie Sicherheitskontrollen am Eingang und der Begleitung von Gefangenen stellt er auch sicher, dass Gerichtsverhandlungen ohne Störungen stattfinden können.

5 Aufgaben von Justizwachtmeistern

  1. Sicherheitskontrollen: Am Eingang von Gerichtsgebäuden kontrollieren sie Taschen und Personen, um sicherzustellen, dass keine verbotenen Gegenstände wie Waffen oder andere gefährliche Objekte mitgeführt werden.  
  2. Begleitung von Gefangenen: Justizwachtmeister übernehmen den Transport und die Überwachung von Gefangenen innerhalb des Gerichtsgebäudes.   
  3. Organisation von Abläufen: Sie koordinieren den reibungslosen Ablauf von Gerichtsverhandlungen, indem sie dafür sorgen, dass alle Beteiligten rechtzeitig am richtigen Ort sind.  
  4. Aufrechterhaltung der Ordnung: Wenn es im Gerichtssaal zu Zwischenfällen kommt, greifen Justizwachtmeister ein und stellen sicher, dass die Verhandlungen ungestört fortgeführt werden können.  
  5. Pflege der Sicherheitsausrüstung: Dazu gehört die Verwaltung und Wartung von Handfesseln, Metalldetektoren und anderen Arbeitsmitteln, die im Alltag genutzt werden.

Wo arbeiten Justizwachtmeisterinnen?

Justizwachtmeister arbeiten in der Rechtspflege einer Justizverwaltung – konkret bei Gerichten und bei Staatsanwaltschaften – in manchen Bundesländern auch in Justizvollzugsanstalten.

Sie arbeiten in Büros, um organisatorische Aufgaben zu erledigen, an der Pforte für Sicherheitskontrollen, oder direkt in Sitzungssälen, um die Ordnung zu wahren.

Welche Arbeitskleidung tragen Justizwachtmeister?

Justizwachtmeister tragen Dienstkleidung. Das ist in der Regel eine Uniform, die erkenntlich macht, dass die Person zur Justiz gehört. Dazu gehören schnitt- und stichfeste Handschuhe, Dienstwaffen, Handfesseln und Handschellen, die die Justizwachtmeister am Einsatzgürtel mitsichtragen und in bestimmten Situationen einsetzen dürfen, um sich und andere zu schützen.

Justizwachtmeister bringt Gefangenen in Handschellen zur Gerichtsverhandlung.

Wie läuft die Ausbildung zum Justizwachtmeister ab?

Die duale Ausbildung zum Justizwachtmeister ist eine spannende Mischung aus Theorie und Praxis. Im theoretischen Teil werden Azubis auf die rechtlichen Grundlagen und Vorschriften vorbereitet, die sie in ihrem Alltag anwenden müssen. Themen wie die Durchführung von Sicherheitskontrollen, Verhalten bei Zwischenfällen und die Kommunikation mit der Öffentlichkeit stehen im Mittelpunkt.

Im praktischen Teil lernen die angehenden Justizwachtmeister, wie sie Gefangene sicher begleiten, Gerichtsabläufe organisieren und in kritischen Situationen richtig handeln. Sie absolvieren Trainings, um sicherheitstechnische Fähigkeiten zu erlernen und diese direkt im Arbeitsalltag anzuwenden.

Achtung: Landesrechtliche Regelungen

In Deutschland variiert die Einstufung und Ausbildung zum Justizwachtmeister je nach Bundesland. In den meisten Bundesländern ist die Justizwachtmeister-Ausbildung ein Vorbereitungsdienst für den einfachen Dienst. In manchen Bundesländern ist es eine Sonderlaufbahn für den mittleren Dienst. Das hat unter anderem Auswirkungen auf die Zugangsvoraussetzungen und die Ausbildungsdauer.

Im einfachen Dienst liegt der Fokus stärker auf den praktischen Aufgaben wie Sicherheitskontrollen, während im mittleren Dienst zusätzliche organisatorische und rechtliche Kenntnisse vermittelt werden.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Justizwachtmeister?

In den meisten Bundesländern dauert die Ausbildung zum Justizwachtmeister zwischen sechs und zwölf Monaten (Vorbereitungsdienst für den einfachen Dienst). 

In manchen Bundesländern, wie beispielsweise Thüringen oder Bayern, ist die Ausbildung zur Justizwachtmeisterin eine Sonderlaufbahn für den mittleren Dienst. Da liegt die Ausbildungsdauer dann bei sechs Monaten bis zwei Jahren.

Tipp: Die Landesbehörden haben eigene Seiten, auf denen sie ganz konkret über die Voraussetzung und die Dauer informieren.

Haben Justizwachtmeister eine Waffe?

Ja, Justizwachtmeister können in bestimmten Situationen bewaffnet sein. Das ist vor allem bei der Begleitung von Gefangenen der Fall, wenn besondere Sicherheitsrisiken bestehen. Die genauen Regelungen unterscheiden sich jedoch von Bundesland zu Bundesland und sind in den jeweiligen Vorschriften der Justizbehörden festgelegt. Waffentraining und Sicherheitsüberprüfungen gehören dabei oft zur Ausbildung.

Was sind die Voraussetzungen für die Justizwachtmeister-Ausbildung?

Da die Justizwachtmeister-Ausbildung eine Beamtenausbildung ist, gibt es sehr konkrete Voraussetzungen.

  • deutsche Staatsbürgerschaft (oder europäische Staatsangehörigkeit)
  • Altersgrenze (schwankt je nach Bundesland)
  • Charakterliche Eignung (keine Vorstrafen)

In unserem Ratgeber zum Thema Beamtenausbildung erklären wir das alles ausführlich.

Voraussetzungen Beamtenausbildungen

Je nach Bundesland gibt es noch folgende Voraussetzungen:

  • gesundheitliche Eignung (amtsärztliches Gutachten)
  • körperliche Leistungsfähigkeit (Sporttest)
  • körperliche Fitness
  • Zuverlässigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Belastbarkeit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • sicheres Auftreten

Abgesehen davon gibt es noch einige persönliche Eigenschaften, die du mitbringen solltest – unabhängig davon, ob du die Ausbildung im einfachen oder mittleren Dienst machst.

Diese Voraussetzungen stellen sicher, dass du den Herausforderungen des Berufs gewachsen bist.

Welchen Schulabschluss brauche ich für die Ausbildung zur Justizwachtmeisterin?

Der erforderliche Schulabschluss hängt davon ab, ob die Ausbildung dem einfachen Dienst oder dem mittleren Dienst zugeordnet ist.

  • Einfacher Dienst: Hauptschulabschluss
  • Mittlerer Dienst: Realschulabschluss oder Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung + zwei Jahre Berufserfahrung

Was verdient man in der Ausbildung als Justizwachtmeister?

Während der Ausbildung liegt die Vergütung je nach Bundesland bei etwa 1.150 bis 1.370 Euro brutto pro Monat.

Justizwachtmeister Ausbildung Gehalt

Bundesland Anwärtergrundbetrag (brutto/Monat)
Baden-Württemberg 1.343 Euro
Bayern 1.239 Euro
Berlin 1.318 Euro
Brandenburg 1.368 Euro
Bremen 1.283 Euro
Hamburg 1.199 Euro
Hessen 1.371 Euro
Mecklenburg-Vorpommern 1.168 Euro
Niedersachsen 1.259 Euro
NRW 1.350 Euro
Rheinland-Pfalz 1.322 Euro
Saarland 1.153 Euro
Sachsen 1.255 Euro
Sachsen-Anhalt 1.188 Euro
Schleswig-Holstein 1.317 Euro
Thüringen 1.357 Euro

Wichtig: Der Anwärtergrundbetrag, wie die Ausbildungsvergütung bei Beamtenausbildungen heißt, erhöht sich in regelmäßigen Abständen. Die Zahlen sind Stand Januar 2025. Das gilt natürlich auch für die Gehälter, die später gezahlt werden.

Wie viel verdient ein Justizwachtmeister?

Ein Justizwachtmeister verdient je nach Bundesland und Tarifvertrag zwischen 2.300 und 3.700 Euro brutto monatlich. Mit zunehmender Berufserfahrung und höheren Besoldungsgruppen steigt das Gehalt in regelmäßigen Abständen.

Die Einstiegsgehälter unterscheiden sich, je nachdem, ob du im einfachen Dienst oder im mittleren Dienst bist.

  • Einfacher Dienst: 2.707 Euro (Besoldungsgruppe A3, Stufe 1)
  • Mittlerer Dienst: 2.859 Euro (Besoldungsgruppe A6, Stufe 1)

Als Beamter steigst du in regelmäßigen Abständen in höhere Gehaltsstufen. In der Besoldungsgruppe A7, Stufe 8 sind dann bis zu 3.700 Euro brutto möglich.

Wichtig: Die Zahlen beziehen sich nur auf das Grundgehalt. Beamte bekommen in der Regel noch Sonderzulagen für spezielle Aufgaben oder Gefahrenzulagen. Außerdem müssen sie keine Sozialabgaben bezahlen. Dir bleibt also mehr netto vom brutto. Mehr Infos zum Thema Gehalt als Beamter gibt’s in unserem Ratgeber.

Beamtenausbildung Gehalt

Welche Karriere-und Zukunftsperspektiven gibt es für Justizwachtmeister?

Nach der Ausbildung hast du viele Möglichkeiten, dich weiterzuentwickeln. Der Beruf des Justizwachtmeisters bietet dir nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern auch spannende Chancen, mehr Verantwortung zu übernehmen oder dich auf bestimmte Aufgaben zu spezialisieren.

  • Weiterbildung zum mittleren Justizdienst: Der mittlere Justizdienst bietet dir die Möglichkeit, mehr Verantwortung zu übernehmen und dich beruflich weiterzuentwickeln. In dieser Position kümmerst du dich beispielsweise um die Organisation von Gerichtsverfahren, leitest Teams oder überwachst komplexe Abläufe. Die Weiterbildung ist eine gute Chance, um nicht nur dein Aufgabenfeld zu erweitern, sondern auch dein Gehalt zu verbessern. Dafür sind jedoch zusätzliche Lehrgänge und Prüfungen notwendig, die dich auf diese Aufgaben vorbereiten.
     
  • Spezialisierungen: Du kannst dich auf bestimmte Bereiche konzentrieren, wie zum Beispiel den Transport von Gefangenen mit hohem Sicherheitsbedarf oder den Einsatz bei besonders großen Verfahren. So kannst du dich noch stärker einbringen.
     
  • Ausbilder werden: Wenn du Spaß daran hast, dein Wissen weiterzugeben, kannst du später neue Justizwachtmeister ausbilden und ihnen helfen, in den Beruf zu starten.

Dieser Beruf bietet dir also nicht nur Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit, dich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.

Übrigens: Als Beamter steigst du nach festgelegten Zeiträumen automatisch in höhere Besoldungsstufen auf. Das bedeutet, dass dein Gehalt mit zunehmender Erfahrung und Dienstzeit von selbst steigt, ohne dass eine weitere Qualifikation notwendig ist. Dadurch hast du nicht nur berufliche Sicherheit, sondern auch eine planbare finanzielle Entwicklung.

Was ist der Unterschied zwischen Justizwachtmeistern und Justizvollzugsbeamten?

Justizwachtmeister und Justizvollzugsbeamte haben unterschiedliche Aufgabenbereiche und Arbeitsorte:

  • Justizwachtmeister: Arbeiten in Gerichten und Justizbehörden, sind für Sicherheitskontrollen, die Organisation von Abläufen und den Transport von Gefangenen verantwortlich.
  • Justizvollzugsbeamte: Sind hauptsächlich in Gefängnissen tätig und betreuen dort die Häftlinge, sorgen für Ordnung und übernehmen Vollzugsaufgaben.

Dieser Unterschied zeigt, dass Justizwachtmeister eine entscheidende Rolle innerhalb des Justizsystems spielen – nah am Geschehen, aber mit einem klaren Schwerpunkt auf Ordnung und Sicherheit.

Justizwachtmeister Bewerbung: Worauf muss ich achten?

Beim Bewerbungsablauf kann es zu Unterschieden zwischen den Bundesländern kommen. Das betrifft zum Beispiel die erforderlichen Unterlagen, die du einreichen musst, sowie die Bewerbungszeiträume.

Deine Bewerbungsunterlagen umfassen in der Regel:

  • Anschreiben: In deinem Anschreiben erklärst du, warum du Justizwachtmeister werden möchtest und welche Eigenschaften du mitbringst.
  • Lebenslauf: Dein Lebenslauf sollte übersichtlich sein und deine schulischen und gegebenenfalls beruflichen Stationen aufzeigen.
  • Schulzeugnisse: Kopien deiner letzten Schulzeugnisse sind notwendig, um deine schulische Qualifikation nachzuweisen.
  • Polizeiliches Führungszeugnis: In manchen Fällen wird auch ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt, das du rechtzeitig beantragen solltest.

Wichtig: Jede Justizbehörde hat ihre eigenen Vorgaben. Lies dir die Ausschreibungen genau durch, um sicherzugehen, dass deine Unterlagen vollständig sind.

Konntest du bereits praktische Erfahrungen im Rechtsbereich sammeln, zum Beispiel durch Praktika, kann dir das einen Vorteil gegenüber deinen Konkurrenten verschaffen.

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