ODER
Justizwachtmeister sind die stillen Helden der Justiz. Sie sorgen dafür, dass Gerichtsverhandlungen sicher ablaufen, behalten selbst in stressigen Situationen den Überblick und tragen mit ihrer Arbeit entscheidend zur Funktionsfähigkeit des Justizsystems bei.
Auf dieser Seite erfährst du alles über die Ausbildung, den Beruf und die Karrierechancen als Justizwachtmeister – und warum dieser Beruf vielleicht genau das Richtige für dich ist!
Ein Justizwachtmeister ist eine wichtige Figur im Gerichtsbetrieb. Er sorgt dafür, dass die Sicherheit in Gerichten und Justizbehörden gewährleistet ist und alle Abläufe reibungslos funktionieren. Neben Aufgaben wie Sicherheitskontrollen am Eingang und der Begleitung von Gefangenen stellt er auch sicher, dass Gerichtsverhandlungen ohne Störungen stattfinden können.
Justizwachtmeister arbeiten in der Rechtspflege einer Justizverwaltung – konkret bei Gerichten und bei Staatsanwaltschaften – in manchen Bundesländern auch in Justizvollzugsanstalten.
Sie arbeiten in Büros, um organisatorische Aufgaben zu erledigen, an der Pforte für Sicherheitskontrollen, oder direkt in Sitzungssälen, um die Ordnung zu wahren.
Justizwachtmeister tragen Dienstkleidung. Das ist in der Regel eine Uniform, die erkenntlich macht, dass die Person zur Justiz gehört. Dazu gehören schnitt- und stichfeste Handschuhe, Dienstwaffen, Handfesseln und Handschellen, die die Justizwachtmeister am Einsatzgürtel mitsichtragen und in bestimmten Situationen einsetzen dürfen, um sich und andere zu schützen.
Die duale Ausbildung zum Justizwachtmeister ist eine spannende Mischung aus Theorie und Praxis. Im theoretischen Teil werden Azubis auf die rechtlichen Grundlagen und Vorschriften vorbereitet, die sie in ihrem Alltag anwenden müssen. Themen wie die Durchführung von Sicherheitskontrollen, Verhalten bei Zwischenfällen und die Kommunikation mit der Öffentlichkeit stehen im Mittelpunkt.
Im praktischen Teil lernen die angehenden Justizwachtmeister, wie sie Gefangene sicher begleiten, Gerichtsabläufe organisieren und in kritischen Situationen richtig handeln. Sie absolvieren Trainings, um sicherheitstechnische Fähigkeiten zu erlernen und diese direkt im Arbeitsalltag anzuwenden.
In Deutschland variiert die Einstufung und Ausbildung zum Justizwachtmeister je nach Bundesland. In den meisten Bundesländern ist die Justizwachtmeister-Ausbildung ein Vorbereitungsdienst für den einfachen Dienst. In manchen Bundesländern ist es eine Sonderlaufbahn für den mittleren Dienst. Das hat unter anderem Auswirkungen auf die Zugangsvoraussetzungen und die Ausbildungsdauer.
Im einfachen Dienst liegt der Fokus stärker auf den praktischen Aufgaben wie Sicherheitskontrollen, während im mittleren Dienst zusätzliche organisatorische und rechtliche Kenntnisse vermittelt werden.
In den meisten Bundesländern dauert die Ausbildung zum Justizwachtmeister zwischen sechs und zwölf Monaten (Vorbereitungsdienst für den einfachen Dienst).
In manchen Bundesländern, wie beispielsweise Thüringen oder Bayern, ist die Ausbildung zur Justizwachtmeisterin eine Sonderlaufbahn für den mittleren Dienst. Da liegt die Ausbildungsdauer dann bei sechs Monaten bis zwei Jahren.
Tipp: Die Landesbehörden haben eigene Seiten, auf denen sie ganz konkret über die Voraussetzung und die Dauer informieren.
Ja, Justizwachtmeister können in bestimmten Situationen bewaffnet sein. Das ist vor allem bei der Begleitung von Gefangenen der Fall, wenn besondere Sicherheitsrisiken bestehen. Die genauen Regelungen unterscheiden sich jedoch von Bundesland zu Bundesland und sind in den jeweiligen Vorschriften der Justizbehörden festgelegt. Waffentraining und Sicherheitsüberprüfungen gehören dabei oft zur Ausbildung.
Da die Justizwachtmeister-Ausbildung eine Beamtenausbildung ist, gibt es sehr konkrete Voraussetzungen.
In unserem Ratgeber zum Thema Beamtenausbildung erklären wir das alles ausführlich.
Je nach Bundesland gibt es noch folgende Voraussetzungen:
Abgesehen davon gibt es noch einige persönliche Eigenschaften, die du mitbringen solltest – unabhängig davon, ob du die Ausbildung im einfachen oder mittleren Dienst machst.
Diese Voraussetzungen stellen sicher, dass du den Herausforderungen des Berufs gewachsen bist.
Der erforderliche Schulabschluss hängt davon ab, ob die Ausbildung dem einfachen Dienst oder dem mittleren Dienst zugeordnet ist.
Während der Ausbildung liegt die Vergütung je nach Bundesland bei etwa 1.150 bis 1.370 Euro brutto pro Monat.
Bundesland | Anwärtergrundbetrag (brutto/Monat) |
---|---|
Baden-Württemberg | 1.343 Euro |
Bayern | 1.239 Euro |
Berlin | 1.318 Euro |
Brandenburg | 1.368 Euro |
Bremen | 1.283 Euro |
Hamburg | 1.199 Euro |
Hessen | 1.371 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 1.168 Euro |
Niedersachsen | 1.259 Euro |
NRW | 1.350 Euro |
Rheinland-Pfalz | 1.322 Euro |
Saarland | 1.153 Euro |
Sachsen | 1.255 Euro |
Sachsen-Anhalt | 1.188 Euro |
Schleswig-Holstein | 1.317 Euro |
Thüringen | 1.357 Euro |
Wichtig: Der Anwärtergrundbetrag, wie die Ausbildungsvergütung bei Beamtenausbildungen heißt, erhöht sich in regelmäßigen Abständen. Die Zahlen sind Stand Januar 2025. Das gilt natürlich auch für die Gehälter, die später gezahlt werden.
Ein Justizwachtmeister verdient je nach Bundesland und Tarifvertrag zwischen 2.300 und 3.700 Euro brutto monatlich. Mit zunehmender Berufserfahrung und höheren Besoldungsgruppen steigt das Gehalt in regelmäßigen Abständen.
Die Einstiegsgehälter unterscheiden sich, je nachdem, ob du im einfachen Dienst oder im mittleren Dienst bist.
Als Beamter steigst du in regelmäßigen Abständen in höhere Gehaltsstufen. In der Besoldungsgruppe A7, Stufe 8 sind dann bis zu 3.700 Euro brutto möglich.
Wichtig: Die Zahlen beziehen sich nur auf das Grundgehalt. Beamte bekommen in der Regel noch Sonderzulagen für spezielle Aufgaben oder Gefahrenzulagen. Außerdem müssen sie keine Sozialabgaben bezahlen. Dir bleibt also mehr netto vom brutto. Mehr Infos zum Thema Gehalt als Beamter gibt’s in unserem Ratgeber.
Nach der Ausbildung hast du viele Möglichkeiten, dich weiterzuentwickeln. Der Beruf des Justizwachtmeisters bietet dir nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern auch spannende Chancen, mehr Verantwortung zu übernehmen oder dich auf bestimmte Aufgaben zu spezialisieren.
Dieser Beruf bietet dir also nicht nur Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit, dich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.
Übrigens: Als Beamter steigst du nach festgelegten Zeiträumen automatisch in höhere Besoldungsstufen auf. Das bedeutet, dass dein Gehalt mit zunehmender Erfahrung und Dienstzeit von selbst steigt, ohne dass eine weitere Qualifikation notwendig ist. Dadurch hast du nicht nur berufliche Sicherheit, sondern auch eine planbare finanzielle Entwicklung.
Justizwachtmeister und Justizvollzugsbeamte haben unterschiedliche Aufgabenbereiche und Arbeitsorte:
Dieser Unterschied zeigt, dass Justizwachtmeister eine entscheidende Rolle innerhalb des Justizsystems spielen – nah am Geschehen, aber mit einem klaren Schwerpunkt auf Ordnung und Sicherheit.
Beim Bewerbungsablauf kann es zu Unterschieden zwischen den Bundesländern kommen. Das betrifft zum Beispiel die erforderlichen Unterlagen, die du einreichen musst, sowie die Bewerbungszeiträume.
Deine Bewerbungsunterlagen umfassen in der Regel:
Wichtig: Jede Justizbehörde hat ihre eigenen Vorgaben. Lies dir die Ausschreibungen genau durch, um sicherzugehen, dass deine Unterlagen vollständig sind.
Konntest du bereits praktische Erfahrungen im Rechtsbereich sammeln, zum Beispiel durch Praktika, kann dir das einen Vorteil gegenüber deinen Konkurrenten verschaffen.
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