„Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern!“. Das alte Sprichwort sollte heute vielleicht heißen: „Nichts ist so alt wie der drei Minuten alte Post auf Social Media!“? Oder was denkst du? Die Digitalisierung hat die Informationsbeschaffung vereinfacht und Informationen verbreiten sich in Echtzeit. Fakt ist: Den Beruf des Journalisten gibt es seit etlichen Jahrzehnten, auch wenn er sich seit dem ständig verändert und an neue Gegebenheiten angepasst werden muss.
Recherchearbeit erledigen: Da du als Journalist zum Prozess der öffentlichen Meinungsbildung beiträgst, musst du prüfen, ob Informationen über Sachverhalte wirklich wahrheitsgemäß und seriös sind. Deshalb sind gründliche Recherchearbeiten eine Voraussetzung für das Anfertigen einer Nachricht oder eines Beitrags. Du beginnst damit Informationen zu sammeln und sie zu prüfen. Du recherchierst im Internet, sichtest Archiv- und Datenmaterial, liest Pressemitteilungen, besuchst den Ort des Geschehens oder führst Interviews.
Informationen aufarbeiten und Hintergründe aufklären:
Ist die Recherchearbeit getan, geht es darum, Informationen verständlich aufzuarbeiten. Schließlich ist es deine Aufgabe, Sachverhalte von allgemeiner, politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Bedeutung für die breite Masse greifbar zu machen. Du erstellst ein Konzept für deinen Bericht und überlegst dir, welche Informationen wichtig sind. Bevor du mit dem Schreiben beginnst, klärst du die Richtlinien mit deiner Redaktionsleitung ab.
Artikel, Nachrichtenmeldungen und Reportagen schreiben:
Als Journalist oder Journalistin schreibst du unterschiedliche Textarten und Formate für Zeitungen und Zeitschriften, Online-Medien, das Radio oder das Fernsehen. Du bedienst dich verschiedener journalistischer Darstellungsformen – also Textarten – wie Berichten, Nachrichtenmeldungen, Dokumentationen und Reportagen, Beiträgen für Fernseh- und Hörfunkreportagen oder Texten für die Moderatoren einer Nachrichtensendung. Nachdem der Text überprüft und überarbeitet wurde, wirkst du im Fall einer Fernsehproduktion bei der technischen Umsetzung des Beitrages mit. Bedeutet: Du arbeitest gemeinsam mit Cuttern und Tontechnikern und kümmerst dich um den Schnitt und die Vertonung des Beitrags.
Gestalterische und abschließende Tätigkeiten:
Nachrichten, Dokumentationen und Reportagen müssen mit Bildmaterial versehen werden, um Inhalte zu veranschaulichen. Dafür müssen Fotos ausgewählt, Informationsgrafiken und Diagramme erstellt und Karten umgesetzt werden. Als Journalist wirkst du bei der Gestaltung der Druckseiten mit, wählst Bilder für Zeitungsartikel aus und entscheidest über Platzierungen. Du bist auch dafür zuständig, die Beiträge anderer Mitarbeiter zu redigieren und sie druckfertig zu machen.
Moderationen übernehmen und durchführen:
Als Journalist stehst du auch selbst vor der Kamera. Beispielsweise informierst du als Korrespondent unmittelbar am Ort des Geschehens und führst als Reporter Interviews oder Live-Schaltungen durch. Du kannst aber auch als Nachrichtensprecher tätig sein und Nachrichtenshows moderieren.
Info: Redigieren bedeutet – im fachsprachlichen Sinne – das Überarbeiten eines Textes, sodass er bereit für die Veröffentlichung ist. Beim Redigieren werden Texte neben der Rechtschreibung und der Grammatik auch hinsichtlich des Aufbaus, der Sprache und dem Stil überprüft, damit der Text am Ende auch die erwünschte Wirkung erzielt.
Geräte, die dir im Arbeitsalltag begegnen
Als Journalist hast du vielfältige Einstiegsmöglichkeiten. Durch verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten kannst du sicherstellen, dass deine Fachkenntnisse immer auf dem neuesten Stand sind. Außerdem kannst du dich zum Spezialisten auf einem bestimmten Gebiet entwickeln, was dich als Journalist gefragt macht.
Journalisten arbeiten in der Redaktion für Zeitungen oder Zeitschriften, Nachrichtenagenturen, Werbeagenturen, Rundfunksender oder das Internet. Während ihrer Arbeit sind sie meistens im Büro und arbeiten an ihren Texten oder tauschen sich mit ihren Kollegen in Besprechungs- oder Konferenzräumen aus. Arbeiten sie beim Hörfunk oder beim Fernsehen, verbringen sie auch viel Zeit in Aufnahmestudios. Klar ist aber auch: Bist du auf einem Live-Event unterwegs – etwa einer Pressekonferenz im Rathaus der Stadt –, arbeitest du auch von dort aus und schreibst deine Berichte auf einem Laptop oder bearbeitest Fotos, die vor Ort gemacht werden.
Da Journalisten jederzeit das aktuelle Geschehen schildern, kommentieren oder bewerten, sind ihre Arbeitszeiten unregelmäßig. Bei unerwarteten und unvorhersehbaren Ereignissen wie einer Naturkatastrophe oder Amtsrücktritten politischer Personen müssen sie sofort vor Ort sein und live über die Geschehnisse berichten.
Auch Nachrichtenredaktionen müssen in diesem Fall bis in die späten Abendstunden arbeiten. Du kannst als Journalist aber auch geregelte Arbeitszeiten haben, zum Beispiel, wenn du in einer Werbeagentur angestellt bist oder einer Lehrtätigkeit nachgehst. In der Regel arbeitest du 37 bis 40 Stunden die Woche.
Arbeitszeiten
Journalisten tragen keine einheitliche Arbeitskleidung. Sie arbeiten im Casual-Style.
Perfektionist: Als Journalistin oder Journalist ist es dein Auftrag, die Öffentlichkeit zu informieren und zur Meinungsbildung beizutragen. Damit keine falschen Informationen an die Öffentlichkeit gelangen, musst du sorgfältig und perfektionistisch arbeiten.
Organisationstalent: Der Arbeitsalltag kann sehr turbulent sein, besonders wenn viele unvorhersehbare Ereignisse eintreffen. Journalisten müssen deshalb immer den Überblick behalten und die Fähigkeit besitzen, sich selbst zu organisieren und unter Zeitdruck zu arbeiten.
Analytiker: Zu deiner Arbeit gehört es, Hintergründe aufzuklären und Geschehnisse in einen Kontext einzuordnen. Deshalb musst du alle Informationen und Fakten hinterfragen und ergründen. Deine Arbeitsabläufe sind immer klar strukturiert.
Die Journalistenausbildung ist eine dreijährige schulische Ausbildung. In der Journalistenschule erlernst du verschiedene Recherche- und Interviewtechniken, lernst die unterschiedlichen journalistischen Darstellungsformen – wie Berichte, Dokumentationen, Kritiken oder Glossen – kennen und verstehst ihre Funktion.
Außerdem wirst du mit dem Presserecht und der Medientheorie vertraut gemacht. Da Journalisten über ein gutes Allgemeinwissen verfügen müssen, hast du auch Seminare, die dir politisches, geschichtliches und sozialwissenschaftliches Wissen vermitteln. Während deiner Ausbildung absolvierst du mehrere betriebliche Pflichtpraktika, die dich auf die Tätigkeit eines Journalisten vorbereiten.
1. Ausbildungsjahr:
Handwerkliche Grundfertigkeiten (Zeitung): In deinem ersten Jahr lernst du alles über handwerkliche Grundfertigkeiten, etwa, wie du bei der Themenfindung vorgehst, wie du Nachrichten filterst und Texte schreibst, was du beim Formulieren von Überschriften und Bildunterschriften zu beachten hast und welche sprachlich-stilistischen Voraussetzungen du erfüllen musst. Im ersten Ausbildungsjahr beschäftigst du dich mit dem Thema Zeitung und lernst informierende Darstellungsformen, wie die Nachricht und den Bericht, kennen und schreiben.
Beachtung presserechtlicher Grundlagen: Du lernst Rechte und Pflichten der journalistischen Tätigkeit kennen. Dazu gehören das Medien- und Presserecht, aber auch das Recht der Pressefreiheit und das Persönlichkeitsrecht.
2. Ausbildungsjahr:
Handwerkliche Grundfertigkeiten (Zeitschrift): Im zweiten Jahr an der Journalistenschule lernst du die Grundfertigkeiten, die zu beachten sind, wenn du für eine Zeitschrift schreibst. Da sich viele Zeitschriften auf einen bestimmten Bereich spezialisieren, existieren sogenannte Fachzeitschriften. Du erlernst zum Beispiel die Unterschiede zwischen Kulturjournalismus, Modejournalismus, Musikjournalismus, Reisejournalismus und Politikjournalismus.
Durchführung von Recherche: Die Recherchearbeit ist die Grundlage für einen Text und nimmt viel Zeit in Anspruch. In der Journalistenschule lernst du, wie du einen Rechercheplan aufstellst. Bedeutet: Dir wird nahegebracht, wie du deine Recherche aufbaust, wo du dir Informationen beschaffst und wie du sie auf ihre Wahrhaftigkeit überprüfst.
3. Ausbildungsjahr:
Verschiedene Mediengattungen: Du lernst verschiedene Mediengattungen wie den Radio-, Fernseh- und Onlinejournalismus sowie den Agentur- und Fotojournalismus kennen und verstehst die jeweiligen Besonderheiten. Außerdem lernst du, bei deiner Arbeit crossmedial zu denken. Was das bedeutet? Damit du nicht nur ein Medium mit deinen medialen Inhalten bespielen kannst, bereitest du deinen Text für verschiedene Mediengattungen auf. Er erscheint dann zum Beispiel nicht nur in der Zeitung, sondern dient auch dem Rundfunk.
Verschiedene journalistische Stilformen: Du lernst den Unterschied zwischen informierenden, unterhaltenden und meinungsäußernden Darstellungsformen kennen und verstehst ihre Wirkung. Zu den informierenden Darstellungsformen gehören Nachrichten und Berichte. Kommentare, Glossen und Kritiken sind bewertende Darstellungsformen, bei denen du als Journalist deine Meinung zu einem Thema bekunden darfst. Reportagen und Features haben auch einen informativen Charakter, sollen den Leser aber auch unterhalten. In der Schule lernst du, wie die Darstellungsformen aufgebaut sind und welche Wortwahl die richtige ist.
Deine theoretische Ausbildung absolvierst du bei einer Zeitung, beim Hörfunk, beim Fernsehen oder einem anderen Medienunternehmen. In jedem Ausbildungsjahr absolvierst du ein Praktikum, in dem du praktische Erfahrungen sammelst und dich auf das Berufsleben vorbereitest.
1. Ausbildungsjahr: In der Regel findet dein erstes Praktikum bei einer Zeitung statt. Du lernst den Umgang mit Texteditoren, Bildbearbeitungsprogrammen sowie Content-Management-Systemen, welche dir dabei helfen, die redaktionelle Arbeit zu organisieren. Du führst selbstständig Recherchearbeiten durch und schreibst erste eigene Texte.
2. Ausbildungsjahr: Wenn du dein zweites Praktikum bei einer Zeitschrift absolvierst, bestehen deine Aufgaben darin, geeignete Themen zu finden, Interviews zu planen und durchzuführen sowie Bilder zu machen und zu bearbeiten. Vielleicht übernimmst du auch schon Verantwortung für eine thematische Reihe in der Zeitschrift – dann musst du diese genau durchplanen.
3. Ausbildungsjahr: In deinem dritten Ausbildungsjahr bietet sich ein Praktikum beim Rundfunk oder bei einem Fernsehsender an. Wie deine Aufgaben dort aussehen? Du verfasst Beitragstexte für Nachrichtensendungen, erledigst Recherchearbeiten und führst Interviews durch. Darüber hinaus übst du dich selbst vor der Kamera und erlernst den technischen Umgang mit Geräten für Bild- und Tontechnik.
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