Bis aus einer Schallwelle ein wahrgenommenes Geräusch wird, ist es ein langer Weg. In der Ohrmuschel werden Schallwellen zu Signalen, diese werden von den Nerven an das Gehirn weitergeleitet, dort bewertet und schließlich zugeordnet: als Lieblingssong, Baustellenlärm, Regenschauer oder schreiendes Kind. Doch was, wenn aus Schallwellen nicht ein vertrautes Geräusch wird? Dann helfen Hörakustiker, die mit modernster Technik Hörminderungen ausgleichen.
Du hast Lust auf eine Ausbildung, in der du Kontakt mit Menschen hast, Kunden berätst und ihnen weiterhilfst, aber gleichzeitig auch feinmotorisch tätig bist?
Dann bewirb dich auf deine Ausbildung bei Fielmann und werde Hörakustiker bzw. Hörakustikerin!
Mehr zur Ausbildung bei FielmannKunden beraten: Ein Kunde hat ein Hörgerät, aber das Gefühl, nicht mehr so gut zu hören wie noch zuvor. Ein Vater möchte sich über Hörschutz informieren, da seine Tochter bald ein Rockfestival besucht. Kunden kommen mit unterschiedlichen Anliegen. Im Verkaufsraum empfangen Hörakustiker Kunden und beraten sie individuell über Hörsysteme und Hörschutz.
Audiometrische Tests durchführen: Um das Hörvermögen der Kunden festzustellen, führen Hörakustiker Hörtests und Sprachhörtests durch – unterschiedliche Töne in tiefen und hohen Tonlagen werden dabei vorgespielt. So kann ermittelt werden, ab welcher Lautstärke Einschränkungen vorliegen oder bei welcher Frequenz Töne nicht mehr wahrnehmbar sind. Die Sprachhörtests ermitteln darüber hinaus, wie gut der Kunde Gesprochenes oder auch Alltagslärm, wie Straßenlärm, hören kann. Die Ergebnisse werden von einer Software erfasst und sind die Grundlage für anschließende Beratungsgespräche.
Otoplastiken herstellen: Anders als Kopfhörer, die man in Einheitsgrößen kaufen kann, werden Hörgeräte individuell für jeden Kunden angepasst. Dazu muss zunächst ein Ohrstück, eine sogenannte Otoplastik, angefertigt werden – also ein Formpassstück, das mit Hilfe eines Acrylabgusses erstellt wird. Dieser gehärtete Acrylabguss wird durch Bohren, Fräsen und Schleifen perfekt in Form gebracht, der Sitz wird am Kunden getestet.
Hörsysteme anpassen: Mit Hilfe einer Software wird das Hörgerät an das Gehör des Kunden angepasst. Regelmäßig wird das Hörvermögen gemessen und die Software entsprechend neu eingerichtet. Der Kunde wird in die Handhabung und Pflege des Hörgeräts eingewiesen.
Hörgeräte warten und reparieren: Einzelteile reinigen, defekte Teile austauschen, Batterien auswechseln – damit ein Hörgerät dauerhaft perfekt funktioniert, muss es regelmäßig gewartet werden.
Der Beruf des Hörakustikers bietet einen sicheren Arbeitsplatz. Das Thema Gesundheit wird sowohl im privaten Umfeld als auch in der Wirtschaft immer größte Bedeutung haben. Durch die technische Entwicklung von Hörsystemen wird es zukünftig noch optimalere Lösungen für Kunden geben, die ein Hörakustiker entsprechend ermöglicht.
Hörakustiker arbeiten in Fachgeschäften des Hörgeräteakustiker-Handwerks. Hier kommst du im Verkaufsraum, in Werkstätten, in Hörkabinen und Akustiklabors sowie in Büroräumen zum Einsatz.
Üblich sind 37- oder 40-Stunden-Wochen. Die Arbeitszeiten liegen dabei in der Regel zwischen 8 Uhr morgens und 18 Uhr abends. Zudem ist es möglich, samstags arbeiten zu müssen, wofür es aber häufig einen Freizeitausgleich gibt.
Neben der Ausbildung zum Hörakustiker gibt es noch weitere Ausbildungsberufe, in denen man sich mit dem menschlichen Gehör beschäftigt: Als Audiologieassistentin oder Audiologieassistent – auch HNO-Audiologieassistent genannt – hilfst du vor allem bei der Diagnostik von Hörstörungen. Du führst zum Beispiel Hör- und Gleichgewichtsprüfungen durch, aber auch Prüfungen des Geruchs- und Geschmackssinns. Ähnlich wie Hörakustiker passen Audiologieassistenten Hörgeräte an und beraten Patientinnen und Patienten. Sie machen auch Hörtraining mit hörgeschädigten Kindern.
Short facts zur Ausbildung
Übrigens: Die Audiologie-Ausbildung ist relativ selten. Dabei sind Audiologieassistenten super gefragt, Fachkräfte werden gesucht! Klick dich durch die Stellenanzeigen.
Wenn Hörakustiker Kunden empfangen, tragen sie meist den Business-Casual-Style, also zum Beispiel eine schicke Hose mit einem Hemd. In der Werkstatt hingehen tragen sie Schutzkleidung – etwa Handschuhe, Atemschutz und Schutzbrille, wenn sie mit Werkzeugen, Klebstoffen und Lösungsmitteln hantieren.
Techniker: Mit präzisen Bewegungen bohrst und fräst du oder tauscht kleinste Teile in einem Hörgerät aus – dafür benötigst du Fingerspitzengefühl sowie einen sicheren Umgang mit technischen Geräten.
Perfektionist: Das Hörgerät ist erst dann fertig, wenn es perfekt sitzt. Dafür arbeitest du hochkonzentriert und mit einem hohen Anspruch an dich selbst.
Menschenkenner: Es fällt dir leicht, auf Menschen zuzugehen. Du kannst im Kundengespräch für ein vertrautes Verhältnis sorgen, sodass Kunden offen und ehrlich ihr Anliegen schildern.
Die Ausbildung dauert regulär drei Jahre und kann bei guten Leistungen verkürzt werden. Da die Ausbildung dual stattfindet, ist man abwechselnd im Betrieb und der Berufsschule. Deutschlandweit gibt es nur wenige Berufsschulen für Hörakustiker, daher ist der Unterricht in der Regel blockweise. Nach dem zweiten Ausbildungsjahr findet die Zwischenprüfung statt, nach dem dritten Jahr die Gesellenprüfung.
Die Berufsschule ergänzt die betriebliche Ausbildung, daher findet neben allgemeinbildendem Unterricht in Deutsch und Wirtschaftskunde vor allem Fachunterricht statt, der die fachlichen Lerninhalte ergänzt und begleitet. So werden zum Beispiel Kundengespräche simuliert oder das Bedienen von Werkzeugen erprobt.
1. Ausbildungsjahr:
Beratung und Verkauf: Audiologische Vorgespräche oder der Verkauf von Hörsystemen und Zubehör werden in der Berufsschule erprobt. Hierfür finden zum Beispiel Rollenspiele statt.
Technisches Handwerk: 3-D-Abbildungen des äußeren Ohres herstellen, Hörsysteme warten und Instandhaltungsmaßnahmen durchführen. Grundlegende technische Vorgänge werden in Übungswerkstätten erprobt.
2. Ausbildungsjahr:
Hörtests: Verschiedene Messungen durchführen und Hörprofile erstellen, das richtige Hörsystem entsprechend der Messergebnisse auswählen – Sprach- und Hörtests stehen im zweiten Ausbildungsjahr im Fokus.
Otoplastiken herstellen: Mit Hilfe eines Acrylabgusses stellt man unter Anleitung des Ausbilders eine Otoplastik her. Im Anschluss werden Fräs- und Bohrtechniken unterrichtet.
3. Ausbildungsjahr
Patienten beraten: Krankheitsbedingte Hörstörungen und Tinnituserkrankungen werden erläutert, man lernt Mess- sowie Behandlungsverfahren kennen und erprobt Beratungsgespräche.
Technisches Handwerk– Vertiefung: Feinanpassung von Hörgeräten, Kontrollmessungen und Instandhaltungsmaßnahmen werden im dritten Ausbildungsjahr vertieft.
1.-18. Ausbildungsmonat
Hörprofile bestimmen: Wie werden Hör- und Sprachhörtests durchgeführt und die Ergebnisse analysiert? Man lernt, welche Frequenzen es gibt, und wie Schäden des Gehörs durch Hörgeräte ausgeglichen und behandelt werden. Auch Befunde von Ohrenärzten werden dabei berücksichtigt.
Beratung und Verkauf: Wie findet eigentlich ein Beratungsgespräch statt? Ob der Kunde Probleme mit seinem Hörgerät hat oder erstmals unter einer Einschränkung des Gehörs leidet – in diesem Lernfeld erfährt man genau, welche Fragen gestellt und welche Maßnahmen eingeleitet werden müssen. Auch zu den Themen technisches Zubehör oder Gehörschutz werden die Auszubildenden informiert.
Gehörsysteme erstellen und instand halten: Otoplastiken sowie individuellen Gehörschutz herstellen, Software installieren oder Geräte warten und Fehlerdiagnosen stellen – sämtliche Handgriffe werden mit einem Betreuer geübt.
19.-36. Ausbildungsmonat:
Vertiefung: In den ersten eineinhalb Jahren erhält man bereits einen Einblick in alle Arbeitsfelder. Mit der Zeit können vermehrt Tätigkeiten allein und eigenverantwortlich übernommen und Inhalte vertieft werden.
Techniker
Mit einer Weiterbildung zum Techniker hat man die Möglichkeit, Kenntnisse aus den Bereichen der Feinwerktechnik oder der Medizintechnik zu erwerben. So kann man zum Beispiel in der Produktentwicklung oder direkt beim Hersteller arbeiten.
Hörgeräteakustiker-Meister
Nach der Ausbildung zum Hörgeräteakustiker hat man die Möglichkeit, den Meistertitel zu erwerben. Mit dieser Qualifikation kann man selbst ausbilden, eine Filiale leiten oder sich selbstständig machen. Für die Weiterbildung zum Meister muss eine Prüfung abgelegt werden. Die Teilnahme an Kursen wird empfohlen, ist aber nicht verpflichtend. Daher kann die Dauer vom Beginn der Lernphasen bis zur Prüfungsabnahme stark variieren. Die Meisterprüfung ist kostenpflichtig.
Studium
Die Akademie für Hörakustik in Lübeck bietet ein Bachelor-Studium der Hörakustik an. An diesem kann man teilnehmen, wenn man das (Fach-)Abitur besitzt. Als Bachelor in der Hörgeräteakustik ist man ähnlich wie ein Meister zur selbstständigen Führung eines Hörgeräte-Fachgeschäftes berechtigt.
Als Hörakustiker hat man gute Zukunftsaussichten. Hörakustiker werden flächendeckend in ganz Deutschland beschäftigt. Viele Menschen haben einen Bedarf an Hörgeräten, vor allem ältere – und gerade diese Generation wird hierzulande immer größer. Durch die fortschreitende Technik wird es in Zukunft zudem noch genauere und bessere Lösungen für die Kunden geben, weshalb auch die Nachfrage bestehen bleibt.
Im Laufe deiner Ausbildung zum Hörgeräteakustiker lernst du die verschiedenen Tätigkeitsfelder der Hörgeräteakustik kennen. Hierzu gehören beispielsweise die Kundenberatung, die Durchführung von Hörtests sowie Tätigkeiten in der Werkstatt. Natürlich wirst du bereits ab dem ersten Lehrjahr vergütet. Wie hoch dein Gehalt während und nach deiner Ausbildung ausfällt, erfährst du hier.
Hörakustiker verdienen im ersten Ausbildungsjahr zwischen 682 und 1.000 Euro brutto im Monat, im zweiten Jahr 805 bis 1.065 Euro brutto und im letzten Jahr der Ausbildung 921 bis 1.210 Euro brutto. Die niedrigere Zahl ist übrigens der Azubi-Mindestlohn, den es seit 2020 gibt und der sich jedes Jahr erhöht.
Wichtig: Wie hoch die Ausbildungsvergütung genau ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab – insbesondere von der Branche des Ausbildungsunternehmens. Die Größe des Ausbildungsunternehmens und der Standort spielen natürlich auch noch eine Rolle. Die wichtigsten Branchen sind der Einzelhandel und das Hörgeräteakustikerhandwerk. Da gibt es dann oft auch einen Tarifvertrag. Ist das der Fall, gelten die Gehaltszahlen des Tarifvertrags! Die großen Ketten haben teilweise auch einen eigenen Haustarifvertrag – da bekommen dann alle Hörakustiker-Azubis das gleiche Gehalt.
Gilt kein Tarifvertrag, wird das Gehalt vom Betrieb festgelegt. Hierbei zählen der Standort, dein Aufgabenbereich und die Dauer deiner Betriebszugehörigkeit. In der Regel verdient man in größeren Betrieben mehr als in kleinen und im Westen von Deutschland mehr als in den Bundesländern in Ostdeutschland. Gehaltserhöhungen werden nicht nach bestimmten zeitlichen Fristen, sondern nach Absprachen erteilt. Diese musst du also klassisch verhandeln.
Einstiegsgehälter nach der Ausbildung liegen zwischen 1.900 und 2.400 Euro im Monat. Je nach Betrieb erhältst du zudem Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Wie auch während der Ausbildung, wirst du nur selten nach einem Tarif vergütet. Mit einigen Jahren Berufserfahrung kannst du bei großen Unternehmen später bis zu 2.900 Euro brutto pro Monat verdienen.
Für die Bewerbung als Hörakustiker gibt es keine fachlichen Voraussetzungen.
Die meisten Unternehmen stellen Bewerber mit einem Realschulabschluss ein. Gesetzlich vorgeschrieben ist jedoch kein bestimmter Schulabschluss.
Relevante Schulfächer
Mathe: Ob bei der Rechnungsstellung oder der Analyse von Messergebnissen – gute Rechen- und Mathekenntnisse helfen dir bei der Arbeit als Hörakustiker. Auf gute Noten wird daher häufig wertgelegt.
Physik: Hörgeräte sind technische Wunderwerke – und um diese zu bauen, reparieren und warten, solltest du daher das Basiswissen der Physik mitbringen, das du bald vertiefst.
Deutsch: Als Hörakustiker hast du täglich Kontakt zu Kunden, es wird daher auf sehr gutes Ausdrucksvermögen wert gelegt.
Solltest du bereits ein Schülerpraktikum in diesem Bereich gemacht haben, solltest du es in deiner Bewerbung unbedingt angeben – die ersten konkreten Einblicke in das Berufsbild wird nicht jede Bewerberin oder jeder Bewerber vorweisen können.
Es gibt keine besonderen Regeln bei der Bewerbung; Anschreiben und Lebenslaufwerden nach den üblichen Vorgaben gestaltet.
In Berufen mit Kundenkontakt wird auf ein gutes Erscheinungsbild wert gelegt – als angehender Hörakustiker empfiehlt sich der Business-Casual-Style. Trage also Hemd oder Bluse, dunkle Jeans, eine Stoffhose oder einen mittellangen Rock.
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