An großen und beeindruckenden Hochhäusern vorbeifahren und denken: „Daran habe ich mitgebaut“ – das wär’s doch oder? Wenn du so denkst und dich für einen Beruf im Baugewerbe interessierst, ist die Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter beziehungsweise zur Hochbaufacharbeiterin genau das Richtige für dich. Das Beste daran: im ersten Ausbildungsjahr lernst du die Grundlagen für Berufe in der Baubranche, während du dich im darauffolgenden Lehrjahr spezialisierst. Im Anschluss kannst du je nach gewählter Vertiefung noch einen Abschluss als Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer oder Feuerungs- und Schornsteinbauer machen. Also keine Angst, wenn du noch nicht genau weißt, in welche Richtung es für dich auf dem Bau gehen soll – es ist noch nichts in Beton gegossen. Hier erfährst du, ob es mit der Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter für dich hoch hinausgeht.
Info: Für diesen Beruf wird die Ausbildungsverordnung momentan strukturell und inhaltlich angepasst. Das Neuordnungsverfahren betrifft insgesamt 19 Berufe in der Bauwirtschaft. Grund dafür sind die neuen Anforderungen an die Facharbeiter, zum Beispiel durch neue Technologien und Verfahren. Deshalb sollen Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung in Zukunft mehr gewichtet werden. Die Neuordnung tritt wahrscheinlich 2024 in Kraft.
Als angehender Hochbaufacharbeiter musst du dich auf eine duale Ausbildung sowie eine Ausbildungsdauer von zwei Jahren einstellen. Du arbeitest einerseits praktisch auf dem Bau mit und drückst andererseits die Schulbank in der Berufsschule. Im ersten Ausbildungsjahr erhältst du eine Art Grundausbildung, die für alle Ausbildungsberufe in der Bauwirtschaft ähnlich gehalten ist. Um in der Hausbau-Fachsprache zu bleiben: Du legst das Fundament. In der Berufsschule wird dir unter anderem allgemeines Wissen zum Hochbau und den verschiedenen Arbeitsmaterialien vermittelt, mit denen du es auf dem Bau zu tun hast. Im zweiten Ausbildungsjahr vertiefst du dann eine Fachrichtung, baust also etwas auf dein Fundament auf. Was genau darauf entsteht, hängt natürlich von dem Bereich ab, den du dir als Spezialisierung ausgesucht hast. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten: Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer sowie Feuerungs- und Schornsteinbauer. Je nachdem für welche Richtung du dich entscheidest, kannst du im Anschluss an deine zweijährige Ausbildung in das dritte Lehrjahr der eben genannten klassischen Ausbildungsberufe einsteigen. Innerhalb von einem Jahr kannst du also noch einen weiteren Abschluss machen. Du darfst dich damit aber nicht nur beispielsweise als Mauerer bezeichnen, sondern gehörst auch der sogenannten Handwerkskammer an, in der handwerkliche Betriebe und ausgelernte Azubis gelistet sind.
Durch die verschiedenen Vertiefungen unterscheidet sich später natürlich auch dein Tagesablauf. Als Maurer beschäftigst du dich hauptsächlich mit Maurerarbeiten. Dazu zählen unter anderem die Verlegung von Estrichen, das Anbringen von Stahlbetonfertigteilen und die Erstellung von Verschalungen, in die der flüssige Baustoff eingefüllt wird. Nach dem Erstarren wird die Verschalung wieder entfernt. Sagen dir Maurerarbeiten nicht zu, kannst du dich auf Schornsteinbauarbeiten spezialisieren. Dabei warten Aufgaben im Bereich der Installation und Instandhaltung von Feuerungsanlagen auf dich. Auch Abzugskanäle könnten auf deine Hilfe angewiesen sein. Solltest du dich für die Fachrichtung Beton- und Stahlbetonbauer entscheiden, kümmerst du dich – wie der Name schon vermuten lässt – hauptsächlich um Stahlbetonarbeiten. Dabei bist du für die Instandsetzung von Schalungen und die Anbringung von Stahlbewehrungsanlagen verantwortlich. In die Gussform füllst du deinen Frischbeton und verdichtest diesen anschließend.
Es gibt aber auch viele Gemeinsamkeiten zwischen den Vertiefungen. Egal welche du wählst, du bist später auf Baustellen tätig. Der Beruf des Hochbaufacharbeiters oder der Hochbaufacharbeiterin ist nichts für empfindsame Gemüter! Im Sommer turnst du bei 40 Grad im Schatten auf den Gerüsten umher und auch im Winter treibt es dich in eisige Höhen. Du solltest also auf jeden Fall wetterfest und schwindelfrei sein. Vor allem als Feuerungs- und Schornsteinbauer, denn die Arbeit an Schornsteinen und Industrieöfen ist nicht ohne. Auch körperlich stellt die Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter eine Herausforderung dar. Es gibt zwar mittlerweile viele Geräte zur Arbeitserleichterung, Muskelkraft ist aber immer noch gefragt. Köpfchen brauchst du ebenfalls: Neben guten Kenntnisse in Mathe und Physik solltest du ein gutes technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und räumliches Vorstellungsvermögen mitbringen.
Du interessierst dich für weitere Berufe auf dem Bau? Dann schau mal auf unserer Berufe-nach-Themen-Seite zu den Bauberufen vorbei.
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