Ausbildung Glasapparatebauer/in

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Glasapparatebauer/in Berufsbild

„Erlenmeyerkolben“ – so ein komisches Wort schon alleine. Aber eigentlich kennt jeder dieses unförmige Glasgebilde aus dem Chemieunterricht. Für zig Versuche wird das Gefäß benutzt, aber wie genau bekommt man eigentlich diese ungewöhnliche Form hin? Genau dafür sind Glasapparatebauer zuständig. Sie stellen verschiedene Glasapparate oder -geräte her, die überwiegend in Laboratorien verwendet werden. In der Ausbildung zum Glasapparatebauer lernst du nicht nur Glas als Material besser kennen, sondern auch, wie du daraus wertvolle Geräte baust, Glas miteinander verschmilzt oder Glaskugeln bläst.

Info: Der Beruf Glasapparatebauer hat zum 1. August 2023 eine neue Ausbildungsordnung bekommen. Die Überarbeitung des Berufs war dringend nötig, die alte Ausbildungsordnung stammte nämlich aus dem Jahr 1983. In der Zwischenzeit hat sich der Aufgabenbereich von Glasapparatebauern dank neuer Technologien und Verfahren ganz schön weiterentwickelt: Dazu gehören unter anderem die Vakuumtechnik, die Versilberung und die Automatisierung sowie Kompetenzen im Umgang mit verschiedenen Glasarten.

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Was macht ein Glasapparatebauer?

In deiner dreijährigen Ausbildung zum Glasapparatebauer wirst du zum richtigen Handarbeiter ausgebildet. Denn genau so stellst du auch die Glasapparate und Hohlgläser her, die in Laboratorien zum Beispiel für die Medizinforschung oder auch in der zahlreichen anderen Industriezweigenverwendet werden. Zunächst wirst du lernen, wie man technische Zeichnungen liest, damit du auch mit ihnen arbeiten kannst und genau nach Plan Projekteumsetzen kannst. Und so sieht dann auch dein Alltag aus. Du bekommst in der Regeleinen Plan, nach welchem du Glasapparate oder andere Gläser und Geräteherstellen musst. Er dient dir als Vorlage.

Hast du erst einmal ein paar Grundstoffe kennengelernt, wirst du ab dem zweiten Lehrjahr in der Ausbildung zum Glasapparatebauer nun auch mitdiesen arbeiten. Mit der technischen Zeichnung als Vorlage verarbeitest du dann Glas, Kunststoffe, Metalle und auch Glaskeramik zu den unterschiedlichsten Geräten. Hier nimmst du zum Beispiel Vakuumanlagen, Tischbrenner und auch ein Handgebläse zur Hilfe. Du erhitzt die Stoffe so lange, bis sie zähflüssig und natürlich formbar sind. Und dann kannst du aus ihnen ganz einfach Glaskörper in die gewünschte Form blasen. Du merkst schon, dass hier viel Handarbeit gefragt ist und genau das macht die Ausbildung zum Glasapparatebauer auch aus. Denn hier ist deine Fingerfertigkeit gefragt. Natürlich hast du auch hier und da mal eine Maschine zur Hand, aber grundsätzlich ist der Beruf des Glasapparatebauersein sehr handwerklicher Beruf.

 

Wusstest du schon, dass...

  • in Deutschland derzeit nur 4 Berufsschulen existieren, die zum Glasapparatebauer ausbilden?
  • Glasapparatebauer ein ruhiges Händchen benötigen? Sie arbeiten vor einer offenen Flamme am Bunsenbrenner und müssen ständig aufmerksam sein.
  • Glas von „glasa“ abstammt, was „das Glänzende, Schimmernde“ heißt und auch für „Bernstein“ steht?
  • man bei Gläsern genau drei Farbgebungsmechanismen unterscheiden kann? Die Ionenfärbung, die kolloidale Färbung und die Anlauffärbung.
  • Gold benutzt wird, um ein Glas rubinrot zu färben?

Auch in deinen Tätigkeitsbereich fällt das messen, prüfen und justieren der fertigen Produkte. Hierzu zählen zum Beispiel Reagenzgläser oder Destillationskolben, die du sicher auch aus der Schulzeit kennst. Für den Beruf ist es auch daher von Vorteil, wenn du bereits von vornherein Kenntnissein den Fächern Chemie und Physik mitbringst. Da du hin und wieder auch mal was berechnen musst und besonders bei der chemischen Zusammensetzung des Werkstoffes Glas deine Beurteilung nötig ist, gehört auch Mathematik zu den Grundvoraussetzungen für die Ausbildung zum Glasapparatebauer. Und weil Glasnatürlich auch sehr zerbrechlich ist, solltest du sehr sorgfältig sein und sauber arbeiten können. Hast du die Voraussetzungen erstmal erfüllt, dürfte es aber kein Problem werden, eine Stelle als Glasapparatebauer zu ergattern. Auch wenn in der Praxis überwiegend Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss eingestellt werden, ist rechtlich keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben.

Du solltest Glasapparatebauer/in werden, wenn …

  1. du handwerkliches Geschick hast.
  2. Geduld dein Stichwort ist.
  3. Handarbeit genau dein Ding ist.

Du solltest auf keinen Fall Glasapparatebauer/in werden, wenn …

  1. die Arbeit am Computer dir mehr Spaß macht.
  2. du ziemlich tollpatschig bist.
  3. deine Konzentration schnell nachlässt.